Dyskalkulie???

  • Hallo!


    Mir fällt bald nichts mehr ein was ich noch tun kann.


    Meine Tochter ist 7 Jahre alt und in der 2. Klasse.


    Sie liest super, schreibt nahezu fehlerfrei und ist in Deutsch eine der besten ihrer Klasse.


    In Mathe versteht sie absolut nichts. Hab ich so das Gefühl.


    Aufgabe z.B. : 100 = 64 +


    Egal wie ich es ihr erkläre sie versteht es nicht. Aber vielleicht erkläre ich es ihr falsch? :frag Ich sage ihr sie soll bis zum nächsten 10er zählen. Also 65, 66, 67, 68, 69, 70 = 6. Dann in 10er Schritten bis zur 100: 80, 90, 100 = 6 + 30. Ergebnis = 36.


    Ist das falsch erklärt???


    Dann sitzt sie hier bekommt Wutanfälle, schreit, brüllt, weint, "ich kapier das ja nie..." usw. Dann fragt sie mich was nach der 69 kommt... :frag:ohnmacht:


    Ich verstehe es nicht...



    :hilfe:wink


    Und was sie auch macht, sie verdreht die Zahlen... also will 36 schreiben und schreibt aber 63... und das ist glaub ich ein Anzeichen dafür. :frag

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  • Meine mittlere Tochter ist in der dritten Klasse auf Diskalkulie positiv getestet worden.
    Die Therapie hätten wir aber privat zahlen müssen - konnte ich mir nicht leisten.
    Habe dann viel und sehr langsam mit ihr geübt - sie begreift alles - nur halt langsamer als andere Kinder.


    Falls es tröstet: sie besucht mittlerweile die Klasse 9 im Gymnasium und klar ist Mathe nicht ihr stärkstes Fach - aber sie kommt durch.
    Wenn der Rest stimmt ist das ja nicht super tragisch ;-)

    Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,
    sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.

  • Ich würde das nicht überbewerten, aber ich kann Dich gut verstehen. Meine Tochter ist ähnlich. Sie tut sich auch in Mathe sehr schwer und solche Szenen habe ich hier auch schon oft erlebt.


    Ich denke, wir müssen einfach Geduld haben. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die Mäuse mit 7 Jahren das so schnell verstehen wie wir...auch wenn es manchmal schwer fällt.


    Irgendwann wird es klick machen und dann fluppt das auch mit dem Rechnen und bis dahin heißt es, Geduld walten lassen und üben, üben, üben.

  • Aufgabe z.B. : 100 = 64 +


    Also ich finde diese Aufgabe verwirrend für Grundschulkinder. Einfacher: 64 + .... = 100, wäre doch die richtige Reihenfolge? Vielleicht kannst du es ja anhand eines Zahlenstrahls deiner Tochter veranschaulichen?


    Viele Grüße

  • Hi, meine große Tochter ist auch positiv auf Dyskalkulie getestet worden.
    Da war sie auch in der 2. Klasse. Bei uns gibt es in Düsseldorf eine sehr gute Stelle die dies therapiert.
    Man muss dies selber bezahlen aber da ich noch aufstockend H4 bekommen habe konnte ich bei der Stadt einen Antrag stellen. Die haben dann andert halb Jahre gezahlt und danach bei einem Test befunden das es genug wäre.
    Sie ist nicht die fiteste aber es ginge.
    Wir haben sie dann noch in der 3. Kl zurück gestuft so das sie die dritte andert halb mal gemacht hat,und nun gehst eigentlich. Man muss immer dran bleiben. Jeden Tag üben aber es geht. Ich bin froh wenn Sie die Realschulempfehlung in ein paar Monaten bekommt. Das ist schon ganz ok. denk ich.

  • @überdenwolken:


    Danke, ich finde diese Art Aufgaben für Grundschulkinder auch verwirrend.


    Weiter oben in ihrem Matheheft stehen ja diese Kästchen mit den blau/roten kleinen Würfeln. Weisst du was ich meine?


    Also wo immer in 10er Schritten gerechnet wird. Und das versteht sie auch und kann es rechnen.



    Aber hierbei irgendwie nicht. :frag

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  • Ja, diese Aufgaben haben meinen Sohn auch irritiert und er hatte daran zu knabbern, obwohl er top in Mathe ist.
    Da habe ich auch viele Nerven aufbringen müssen.
    Ich habe es ihm immer wieder erklärt, bis er es verstanden hat.
    Wichtig ist, dass du deiner Tochter nichts vorwegnimmst, das habe ich manchmal getan, wenn ich sowas von genervt war, wenn Sohnemann die einfachsten Aufgaben nicht mehr rechnen "konnte".
    Er hatte dann einfach keine Lust! :angry


    Versuche es doch mal spielerisch mit ihr zu machen. Es gibt bestimmt auch tolle Rechenprogramme.


    Ist sie denn in der Schule genauso? Hast du schon mit der Lehrerin darüber gesprochen?

    Ich nehme keine Tabletten... Ich bin so.... :D

  • Also ich finde diese Aufgabe verwirrend für Grundschulkinder. Einfacher: 64 + .... = 100, wäre doch die richtige Reihenfolge? Vielleicht kannst du es ja anhand eines Zahlenstrahls deiner Tochter veranschaulichen?



    Die Aufgabenstellung ist schon richtig so,leider


    @chiara
    so wie du es ihr erklärst ist das schon richtig,hab ich auch so gemacht,mit Wutanfällen etc
    zu Hause sind die Aufgaben streßverbunden aber in der Schule absolut kein Problem
    Es ist auch normal das sie die Zahlen verdrehen bis zum Teil Ende 2. Klase,so unsere Lehrerin damals.
    Halt doch mal Rücksprache mit der Lehrerin,den diese kann dir direkt sagen ob eine Dyskalkulie ggf vorliegt.
    Wir haben 3 Kinder damit in der Klasse und dementsprechend wird auch Rücksicht in der Klasse genmmen und auch direkt auf diese 3 eingegangen

  • Danke, ich finde diese Art Aufgaben für Grundschulkinder auch verwirrend.


    Kann sie denn 100-64= ....?


    Meiner Meinung nach ist das der Sinn dieser Aufgabe: Sie so umzubauen, dass das Kind das rechnen kann.

  • Ich glaube mich zu entsinnen. Ist ja schon ein paar Jahre her. Auf jeden Fall ist mir aufgefallen, dass meine Tochter da 7 Jahre jünger als mein Sohn es mit ihrem Schulbuch wesentlich schwerer hatte, da die Aufgabestellung teilweise verwirrend. Ich sage immer, sie müssen erst einmal die Grundlagen begreifen und sich zu eigen machen, bevor sie kreuz und quer rechnen können.


    Viele Grüße

  • Kann sie denn 100-64= ....?


    Meiner Meinung nach ist das der Sinn dieser Aufgabe: Sie so umzubauen, dass das Kind das rechnen kann.


    So habe ich das meiner Tochter auch versucht zu erklären...aber irgendwie fehlt den Kiddies da noch ein wenig die mathematische Vorstellungskraft.



  • Die Lehrerin hat mich deswegen noch nicht angesprochen. Entweder ist es nicht so schlimm oder das kommt noch.
    :frag


    @Marlene:


    100-64= kann sie. Zwar immernoch mit den Fingern (obwohl die Klassenlehrerin den Kindern verbietet mit den Fingern zu rechnen :frag was ich nicht richtig finde), aber das bekommt sie hin.

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  • Kann sie denn 100-64= ....?


    Meiner Meinung nach ist das der Sinn dieser Aufgabe: Sie so umzubauen, dass das Kind das rechnen kann.


    Sie sollen die Aufgabe ja nicht umstellen, sie sollen es so wissen. Wer da nicht gerade ein Rechengenie ist, bleibt auf der Strecke.

  • Haben die denn schon Tests geschrieben? Da kann man ja auch sehen, ob sie generell in Mathe Probleme hat.


    Ich persönlich würde das Gespräch mit der Lehrerin aufsuchen. sie hat bestimmt auch nützliche Tipps.

    Ich nehme keine Tabletten... Ich bin so.... :D

  • Wir hatten in der Grundschule für die Schüler, die sich schwer taten, einen Rechenwurm - 20 Kugeln in 2 verschiedenen Farben - immer abwechselnd 5 in der einen Farbe, dann 5 in der anderen Farbe. Der Faden war ca. 10 cm länger als die Kugeln an Platz brauchten, damit man die Kugeln auch zu entsprechenden Aufgaben hinlegen konnte.


    Oder du nimmst (für die größeren Kids, die schon bis 100 unterwegs sind...) einen 100-er Zahlenschieber.

  • Bis auf ein paar kleine wenige Flüchtigkeitsfehler war alles okay.


    also wenn es jetzt nur an dieser einen Aufgabenart hängt, und daran dass sie die Zahlen verkehrt herum schreibt, würde ich mir noch keine Gedanken wegen Dyskalkulie machen. Für uns ist es logisch, aber wir mußten es auch erst mühsam lernen.


    Und das verkehrt herum schreiben liegt an unserer Sprache. Fast jede andere Sprache würde nicht dreiundsechzig sagen, sondern sechzig-und-drei. (dann stimmt auch die Reihenfolge der Ziffern mti dem Namen überein).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Dann scheint sie nur mit den Aufgaben Schwierigkeiten zu haben und sie hat Zuhause wirklich keine Lust mehr und bringt die Mama an den Rande eines Nervenzusammenbruchs :lach


    Ich habe auch mal zum Sohnemann gesagt, dass er eben mit falschen Ergebnissen oder eben ohne Ergebnissen in die Schule geht. Das hat gewirkt.

    Ich nehme keine Tabletten... Ich bin so.... :D

  • also wenn es jetzt nur an dieser einen Aufgabenart hängt, und daran dass sie die Zahlen verkehrt herum schreibt, würde ich mir noch keine Gedanken wegen Dyskalkulie machen. Für uns ist es logisch, aber wir mußten es auch erst mühsam lernen.


    Und das verkehrt herum schreiben liegt an unserer Sprache. Fast jede andere Sprache würde nicht dreiundsechzig sagen, sondern sechzig-und-drei. (dann stimmt auch die Reihenfolge der Ziffern mti dem Namen überein).


    Genau das denke ich auch. Es ist total unlogisch eigentlich.



    :frag

  • Ob ein Lernstoff verstanden wurde, wird auf dreierlei Arten überprüft:


    1. Wiedergeben
    2. Anwenden
    3. Transfer


    Das gilt für alle Klassenstufen und für alle Stoffgebiete.


    Euere Aufgabenstellung gehört für eine Zweitklässlerin in den dritten, den schwierigsten Bereich.


    Zunächst üben sie:


    64 + 36=


    dann wenden sie:


    64 + =100



    am schwierigsten ist:


    100= 64 +


    Diese Aufgabe ist schwerer als die zweite allein schon wegen der Umstellung der Hundert. Stelle dir vor du übst einen Tanz, nun verlangt dein Tanzlehrer die gleichen Schritte zu tanzen, aber die Front ist jetzt nicht nach vorne, sondern zur Seite. Deinem Gedächtnis fehlen die Anhaltspunkte, wie es nach vorne auszieht.


    Bei der letzten Aufgabe fehlt dir jegliche "Front"


    Da hilft nur einen Schritt zurück gehen, zur leichteren Aufgabe.
    Im nächsten Schritt musst du mt ihr üben, üben,üben.


    Dyskalulie ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Es kann sein, dass ihre Vorstellung von Mengen, Zahlen nicht gut ist, sie aber trotzdem stur einen Rechenweg auswendig lernen kann. An den Transferaufgaben wird sie dann -vermutlich- scheitern.


    Die Menge an Transferaufgaben nimmt im Laufe des Schülerlebens zu. Die Fachschaften der einzelnen Fächer legen fest, wie hoch der Anteil in den Klassenarbeiten, Tests sein darf.


    Im Abi sind es dann 30%.
    Und bis dahin beibt noch etwas Zeit ;)