Wie gehe ich damit um, wenn mein Kind Obszöne Kommentar im Internet schreibt

  • Hallo Forum,


    zuerst möchte ich mich kurz vorstellen, Ich bin alleinerziehender Vater, und habe ein 12 jähriges Kind.


    Tagsüber bin ich auf die Arbeit, und sie ist für ein paar Stunden alleine zu Hause. In dieser Zeit hat sie auch Zugang zum Internet. Ich habe eine Software installiert. die bestimmte Seiten filtert, und ihr Zugang zu SVZ erlaubt und sie kann auch per Skype mit ihrer Freunde chatten. Sie hat außerdem jetzt auch ein Account im Facebook. (von ihr Mutter eingerichtet).
    bei einer meiner Kontrollen habe ich festgestellt, dass sie in ihrer Freundesliste mehr als 120 Kontakte hat, und auch mit Schüler, die viel älter sind als sie (12. und 13. Klasse) im Facebook chattet und Obszöne Kommentare im Facebook schreibt.



    Ich habe erstmals mit ihr geredet, dass solche Kommentare dort und nichts zu suchen haben. Die Einträge haben wir gelöscht, und sie angewiesen Ihre Kontakte auf 30 zu reduzieren, und erstmals eine Woche ihre Internet gesperrt.


    wie soll man in so einem Fall vorgehen.
    was kann ich machen? welche Erfahrungen habt ihr?


    Danke für euer Feedback.

  • ich würde mit ihr ein gespräch zum thema:
    - gefahren im internet (man weiß nie, wer wirklich am anderen pc sitzt)
    - datenschutz (ag schauen zb gern bei netzwerken, wenn man sich bewirbt)
    - langlebigkeit von daten im netz (ne svz seite ist auch nach jahren und trotz diverser änderungen noch im originalzustand einsehbar)
    - allgemein verhalten im netz
    führen.

  • Hi, also das Du bezüglich obszöner Bemerkungen an der Leine gezogen hast find ich gut!


    Allerdings wirst Du sie nicht davor bewahren können auch mit Älteren in Kontakt zu kommen, passiert ja auch in der Schule zb.


    Wenn Du das alles verhindern willst, kein Internet. Allerdings wirds Kind dann gewaltig am Rad drehen.


    Wie dem ganzen begegnen, in dem Du ihr immer wieder erklärst das gerade im Internet etliche Spinner unterwegs sind die nichts gutes im Schilde führen und das es halt nicht cool ist unflätige Kommentare zu schreiben.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Bis auf die obszönen Kommentare(die schreibt sie lieber privat :schiel )kommt mir das alles bekannt vor...



    Nach intensiver Aufklärung darf sie auch chatten.Überflüssig zu erwähnen,das alle Freunde von ihr es genauso halten.


    Über die Anzahl der "Freunde" gibt es noch zu sagen,das es unter den Kindern eine Art Wettbewerb ist-wer hat die meisten?
    Das ist also ein eher vernachlässigbarer Teil.
    Sie ist sich aber auch darüber im Klaren,das genug "Gesocks" sich dort herumtreibt.


    Auch ein wichtiges Ding:


    Ich habe ihr erklärt,dass nicht jeder 12jähriger auch wirklich einer ist und das es einigen Typen Freude bereitet sexuelle Handlungen zu verlangen oder gar Fotos zu schicken.
    In ihrer Anfangszeit hat sie mir die suspekten Teilnehmer gezeigt und wir haben darüber gesprochen und: ja,der eine oder andere hat von mir eine "nette" Antwort bekommen :nawarte:


    Inzwischen wird sie mit solchen Typen selber fertig.Zwischendurch erzählt sie mir noch von "besonderen" Fällen und wie gewitzt die manchmal sind..


    Es ist auch wichtig,das die Kinder wissen,wie die Typen vorgehen-Nur dann sind sie auch in der Lage angemessen darauf zu reagieren.
    Sie weiß,dass sie nichts über ihre persönlichen Angaben preisgeben darf.Auch habe ich ihr erklärt,wie einfach es ist nur über die Angabe der Schule und die Klassenstufe jemanden zu finden..


    Das wurde natürlich auch mit Augenrollen begleitet,aber sie hält sich dran.


    Zumindest soweit,wie ich es überwachen kann.


    Der Rest muß eben das Vertrauen bringen.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

  • Hallo,


    gut erstmal, dass Du Dich dafür interessierst, was Deine Tochter im Internet so macht.


    Denn richtigen Umgang mit diesem Medium müssen die Kids genauso erstmal lernen, wie die Straßenverhkehrsregeln beim Fahrradfahren.


    Paulaken hat ja schon richtig geschrieben, was wichtig ist.


    Bei meinen Jungs half zum einen der Spruch von mir "Ihr müsst Euch mal vorstellen, wer da alles Eure Sprüche lesen kann und wer Eure Bilder sieht" (als Extrembeispiel irgendwelche blöden Typen aus der Nachbarschaft genannt) Das fanden sie schon mal gruselig.


    Das Thema "Verantwortlicher Umgang mit dem Internet" ist übrigens durchaus ein Thema für die Schule. Sprech es doch mal bei einem Elternabend an.
    Die Polizei zum Beispiel bietet hier Infoveranstaltungen für Schüler aber auch für Lehrer und Eltern an.
    Außerdem gibt es auch diverse private Organisationen, die zu diesem Thema Fortbildungen für alle Beteiligten (leider meist recht teuer, aber gut) anbieten.

  • vor kurzem kam auch ein bericht bei stern tv über svz und facebook und co. da war ein mädel als beispiel, die im netz ihre nummer rausgegeben hat und dann monatelang von einem perversen per tel genervt wurde. schau mal auf die website von spiegel tv und bei rtlnow ob man die folge kostenlos sehen kann und was da noch für zusatzinfos zu finden sind.

  • Meine (fast) 12jährigen haben weder auf facebook, noch auf StudiVZ was zu suchen! Und der Internetgebrauch findet auch nur in meinem Beisein statt. Mit 12 ist man meiner Meinung nach noch nicht reif genug um mit diesem Medium verantwortungsvoll umzugehen.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Hatte ich eben vergessen:


    ich kenne hier kein Kind,dass auf Facebook oder Studi VZ vertreten ist.(Was aber nicht unbedingt heißen soll das die Alternativen(Morphex) besser sein sollen.


    Ich denke,in dem Alter ist das noch nicht so angesagt.Bin bisher auch eher davon ausgegangen,dass dort nur Ältere vertreten sind.


    Verantwortungsvoll mit dem Medium Internet umzugehen will auch gelernt sein.Dazu gehört mM nach aber auch,dass man -wie bei allen Dingen,die man lernt- Fehler machen darf.


    Am Wichtigsten ist doch,dass sie niemals!persönliche Daten preisgeben.Oder sich von perversen Idioten nicht einlullen lassen!Auch das will gelernt sein.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

  • ich denke nicht, dass es um stuvdivz geht, sondern ums schülervz. da sind rund 90% der schüler aller weiterführenden schulen angemeldet

  • Hier geht es wohl eher um Schüler-Vz, nicht um Studi-Vz... - am Rande bemerkt...


    Die Reaktion von Dir ist in Ordnung. Was Töcherterlein dort tut, ist eine übliche pubertäre Entwicklung. "Wir" haben das in bestimmten Phasen im engen Freundeskreis durch "Sprüche" erledigt. Für Kids ist die Community "eine große Freundes-Clique". Den schriftlichen Aspekt, die Beständigkeit, die Netz-Besonderheit wird nicht beachtet.


    Gut ist, wenn man deutlich zeigt: Sprache, Art, Ton haben nichts im normalen Umgang zu suchen. Das hast Du gemacht. Gut ist auch, Alternativen zu zeigen. Wie kann ich (pubertäre/sexuelle) Empfindungen aussprechen. Wo? In welchem Rahmen. Und wie wirkt das. Das gehört zur Pubertät, dies einzuüben, hier eigene Werte und Normen zu finden. Es gilt: Kids lernen durch abgucken. Weniger von Erwachsenen, vielmehr von Gleichaltrigen oder Älteren aus der social group.
    Wichtig wäre, wenn Ihr als Eltern an einem Strick zieht. Manches wird sie nicht mit dem Vater, manches nicht mit der Mutter besprechen können und wollen.
    Entscheidend ist allerdings, dass Du neben allem Ärgern und der "Bestrafung" die Gesprächstüre offen lässt. Sonst ist die Tochter in einem Jahr nicht "gebessert", sondern nur "geschickter".


    Und ja - es sind harte Zeiten ... ;)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi,


    Danke für eure Feedback,


    ich denke auch, dass die Kids erstmals durch Fehlermachen das Umgehen mit dem Medium Internet lernen sollen.
    Ich habe ihr auch gesagt, dass ich diese als einen Fehler sehe, und möchte ihr zeigen, dass alles, was dort geschrieben wird, wirklich VIELE lesen können.
    Als Beispiel habe ich sie gefragt, ob sie so etwas am Schwarzen-Brett in der Schule schreiben würde, oder in der Schule an der Tafel?
    Ihre Reaktion war mehr als deutlich. „Bist Du verrückt?“ sagte sie. Dann habe ich ihr erläutert, wer alles das lesen kann, und wenn sie an der Tafel schreiben würde, weniger Leute lesen konnten als im Internet.


    Ich denke auch, dass „Gespräch suchen“ wichtig ist, und werde diesen Weg versuchen. Jetzt im Sommer evtl. mehr Zeit im Freien verbringen, und Freizeitmäßig mehr zu unternehmen.

  • erst mal noch herzlich wilkommen hier bei uns



    eigendlich fidn ich das ganz gut wie du das gelöst hast. allerdings naja inet verbot hmm ob das was bringt?


    udn das verstehe ich auch nicht


    *und sie angewiesen Ihre Kontakte auf 30 zu reduzieren, *


    wozu? was willst du damit erreichen? wo liegt der sinn?

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Ich finde Du hast das gut gelöst.


    1. Ist es doch ganz wichtig das sie merkt das du nicht tatenlos zusiehst.


    2. Ein klein wenig "Strafe" kann ruhig sein um den Ernst zu unterstreichen, aber nicht übertreiben.


    3. Reden, reden, reden, reden.........


    Ich hab mir bei meinen Mädels den Mund fusselig geredet. Hab ihn, wann immer es passte, Zeitungsartikel und andere Beiträge zum Thema Mobbing, Datenschutz und Mißbrauch gegeben. Ich hab ihen gezeigt das das Internet NICHTS vergisst und das die Passwörter oder geschützten Bereiche nicht so sicher sind wie sie glauben Und das wichtigste: Niemand ist im WWW anonnym.


    Den Umgang mit dem I-Net müssen die Kiddis aber am Ende noch lernen. Wikipedia und Schüler-VZ sind nicht der Weißheit letzter Schluß und das 120 "Freunde" keine Freunde sind das wissen die schon selbst.


    Immer mehr Verbote und Einschränkungen forden Sie nur weiter heraus, es uns mal richtig zu zeigen, wie toll sie mit den PC umgehen können. Man selbst hat dadurch nur Stress und mit der Zeit nur einen riesigen Aufwand (Hab das alles durch, von Netzfilter über Zeitbeschränkungen bis Passwörter). Spätestens mit den eigenen PC/Laptop sollten die Kiddis es kapiert haben.


    Ich freue mich wenn mir meine Mädels ihre Einträge aus Schüler-VZ mal zeigen oder kurioses aus dem Netz erzählen. Wird aber langsam Zeit das der Sommer kommt. Im Moment hocken die mal wieder zuviel vor den Display ;) .


    Gruß Strandläufer