Anhörung wg. Sorgerecht - Was machen die mit meinem Kind ???

  • Hallo zusammen,


    weiß zufällig jemand von Euch, wie es abläuft, wenn Kinder bei Sorgerechtsverhandlungen angehört werden?


    Wir haben aktuell den Fall. In der "Einladung" steht explizit drin, dass ich meine Tochter zu dem Termin mitbringen soll.


    Ich habe einfach Angst, dass meine Kleine durch die ganze Angelegenheit verunsichert oder eingeschüchtert wird....vielleicht Angst hat, sie würde einen von uns, ihren Vater oder mich, irgerndwie in die Pfanne hauen mit ihren Aussagen oder ähnliches. Wie läuft das Gespräch zwischen der Richterin und dem Kind ab? Wer ist alles dabei? ...., ...., ....


    Mensch, ich mache mir 1000 Gedanken deswegen.


    Wäre ganz toll, wenn Ihr mir diesbezüglich mal Eure Erfahrungen mitteilen würdet.


    Grüßle
    Sprosse

  • meine anwältin sagte mir auch, dass meine tochter wohl zu so einer verhandlung mitkommen muß und wohl auch angehört wird
    auch mir wird dabei ein bissl bange, aber wenn es denn sein muß, versuche ich sie vorher gut vorzubereiten, sie ist eh sehr schüchtern und ich weiß nicht ob sie überhaupt antwortet oder ob man das leise gemurmel dann auch versteht


    würde mich auch interessieren, was bei dir dann rauskommt

    übrigens: Man kann sich den ganzen Tag ärgern,
    aber verpflichtet ist man dazu nicht :-)

  • Naja, wär ja schön, wenn es so wär, aber dann frag ich mich, warum ich sie mitbringen soll :hae:


    Eben weil es sein kann, dass sie doch gehört werden muss. Z.B. wenn die Aussagen von dir und deinem Ex derart contrair wären und sich so gar keine Einigung abzeichnet. Aber idR. kümmert sich jmd einfühlsam um das/die Kinder und sie werden meist separat und nicht vor allen im Gerichtssaal befragt.

    Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein kleines Lichtlein her :idee

  • Es geht ja um Deine Tochter. Da ist es verständlich, dass das gericht sie wenigstens einmal sehen will. Sonst wäre es ja auch irgendwie komisch...


    Ansonsten: Wie alt ist Deine Tochter?
    Was für Anträge laufen denn bei dem Sorgerechtsverfahren?
    Je nach Alter und Inhalt der Anträge wird Deine Tochter schon gehört ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Sie werden angehört um ein klares Bild zu bekommen ..


    Je nach Alter wird dann die "Anhörung" dementsprechend durch geführt

    Alles was Kinder brauchen, habe ich auch! Das was Kinder nicht brauchen, habe ich auch nicht.

    *********************************************************************************

    Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

  • Meine Tochter ist 6.


    Zum Termin beim JuAm sollte sie auch mit und die Dame hat dann nur ein paar Minuten mit ihr gesprochen, damit der Name, von dem so oft die Rede war, auch ein Gesicht bekommt.


    (Dass sie mir hinterher sagte, ich habe ja ein bezauberndes Kind, hat mich dann auch total stolz gemacht.) ... das nur mal so nebenbei :pfeif

  • Vermutlich wird das bei Gericht nicht viel anders laufen. Üblich ist eine Anhörung ab ca. 10 Jahren, bzw. wird regelmäßig durchgeführt.
    Jetzt kommt es halt noch auf die Inhalte der Anträge an...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • meine anwältin sagte, sollte es zu einer anhörung kommen, wird das nicht im gerichtssaal stattfinden
    da gibt es einen extra raum und geschultes personal, die mit dem kind entsprechend reden
    auch müsse ich damit rechnen, dass das jugendamt bei mir zu hause vorbeischaut um sich einen eindruck zu verschaffen, damit habe ich sowieso kein problem(ist mir grad noch eingefallen)

    übrigens: Man kann sich den ganzen Tag ärgern,
    aber verpflichtet ist man dazu nicht :-)

  • Bei dem Alter wird es bei Gericht auch nicht anders sein als beim JA


    Die Aussagen werden vom Richter auch altersabhängig bewertet und gewichtet.


    Bei meinen muss ich sagen, nach dem ich die Abschrift von der Richterin gelesen habe.
    Ist mir aufgefallen das ich unbewusst die Kids damals auch etwas beeinflusst habe, :brille eine hat ganz begeistert Erzählt Sie hat schon das neue Kinderzimmer gesehen und das dürfen Sie dann selber streichen.
    Da merkt man erst wie unterschiedlich die Kinder so etwas auffassen und welche Kleinigkeiten bei den Kids viel mehr Gewicht haben.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • - Meine Erfahrung mit Anhörungen unseres damals 5 -bzw. später 7 jährigen Sohnes durch das Gericht waren durchweg positiv. Wenn man ehrlich ist, beruht ein Teil der Angst von Eltern darauf, dass das Kind einerseits etwas sagen könnte, was einem nicht gefällt (sei es frei oder manipuliert), andererseits darauf, dass das Kind durch Fragen in Konflikte gedrängt werden kann.


    Unser Sohn wurde in verschiedenen Instanzen durch das Gericht nie in eine Konfliktsituation hineingefragt, direkte Fragen wurden nicht gestellt. Es ging dem Gericht nur darum einen Eindruck vom Kind zu bekommen und einen groben Eindruck davon, ob das Kind die jeweiligen Elternsphären als positiv erlebt. Das war alles. In der ersten Instanz lief das über 3 Minuten in Gegenwart beider Eltern ab, in der zweiten vor der Verhandlung über 15 - 20 Minuten durch drei Richter in einem Nebenraum.


    - Man ist vor Fehlern aber nie sicher. So haben z.B. Jugendamt und Verfahrenspflegerin das Kind im Alter von 5 und 6 Jahren durch unangemessene Befragungen in erhebliche Konflikte gestürzt. Im ersten Bericht des JAs erschien dann sogar noch die detaillierte Beschreibung, wie sehr das Kind unter den Fragen der JA-Mitarbeiterin und dem dadurch provozierten Konflikt gelitten hätte!

  • Hallo,


    versuche, dir nicht zu viele Sorgen zu machen.
    Meine Tochter musste mit 6 Jahren mit zu einem Gerichtstermin.
    Ich hatte davor Angst, dass sie eventuell mit in den Gerichtssaal sitzen bzw. Verhandlungen anhören muss, die sie möglicherweise verwirrt hätten.
    So lief das aber nicht. Das Gericht hat ein Kinderraum, ganz nett mit Spielzeug usw. eingerichtet, da konnte sie mit einer Person ihres Vertrauens spielen/warten. Der Richter ist ohne uns Eltern zum Kinderraum gegangen, hat mit ihr kurz gesprochen und wieder im Gerichtssaal vom Gespräch berichtet. Es hat sie überhaupt nicht durcheinander gebracht oder geschadet.
    Meine Anwältin sagte mir damals, sollte das Kind nicht befragt werden, könnte ein Urteil, das aus der Verhandlung stammt, leichter gekippt werden. Einen Paragraphen hierzu habe ich aber leider nicht.

  • Hi,

    In der ersten Instanz lief das über 3 Minuten in Gegenwart beider Eltern ab

    :crazy :wow Wow...der Richter muß blöd gewesen sein :kopf

    sollte das Kind nicht befragt werden, könnte ein Urteil, das aus der Verhandlung stammt, leichter gekippt werden. Einen Paragraphen hierzu habe ich aber leider nicht.

    Das Gericht ist verpflichtet das JA zu beauftragen, um das Kind zu hören ...nach Paragraph blubber....aber nicht das Kind.
    Gut, die Gegenseite könnte es dann so verargumentieren, es gäbe keine Grundlage, JA hätte sowieso gelogen, und das OLG überprüft das.


    Bei mir war die Sachlage, für den Richter klar, und als er das (ABR-)Urteil sprach, hatte er danach noch Zeit und meinte "wenn Tochter schon da ist, dann will er sie auch hören ...".


    Allgemein kann man nicht sagen, wie wo und wann die Kids vom Gericht gehört werden.
    Vorschriften oder sonstiges gibt´s da keine.


    Ein guter Indikator ist aber, wenn die Richter auf Seminare gehen, die sich mit Kids in Trennungssituationen, und Streitfällen beschäftigen.
    Auch engagierte RAs und JA-SBs machen dies.
    Z.B. kannte der Erziehungsberater(E-Beratung ist bei uns quasi eine Außenstelle vom JA), den Richter, den ich hatte.
    Der konnte ganau sagen wie der Richter drauf ist.
    Dieser Richter hätte NIEEE ein Kind in Gegenwart der Eltern befragt ! ...wie bei segelpapa (da bekomm ich ja immer noch ein Hals :kopf )


    Letztendlich kommt´s drauf an wie alle Seiten engagiert sind ... auch die eigenen Anwälte !


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Wow...der Richter muß blöd gewesen sein


    Nein, der war gut. Der wollte das Kind (5 Jahre) nicht befragen (hat er auch nicht) und nur einen kurzen Eindruck vom Kind gewinnen. Das Kind ist (nachdem es mir in den 3 Wochen davor vorenthalten worden war) spontan vor dem Richter zu mir gelaufen, stand die 3 Minuten nur bei mir und hat mir Sachen erzählt. Der Richter hatte seinen Eindruck. Unser Sohn kam gar nicht dazu die von der Mutter 3 Wochen lang intensiv eintrainierten Sätze zu sagen. :D

  • Hi,

    Unser Sohn kam gar nicht dazu die von der Mutter 3 Wochen lang intensiv eintrainierten Sätze zu sagen. :D

    :brille Cool ! Freut mich für Deinen Sohn, daß er der Doktrin, der Mutter, widerstehen konnte. :daumen


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Zitat von »blue_sea«
    sollte das Kind nicht befragt werden, könnte ein Urteil, das aus der Verhandlung stammt, leichter gekippt werden. Einen Paragraphen hierzu habe ich aber leider nicht.


    Das Gericht ist verpflichtet das JA zu beauftragen, um das Kind zu hören ...nach Paragraph blubber....aber nicht das Kind.
    Gut, die Gegenseite könnte es dann so verargumentieren, es gäbe keine Grundlage, JA hätte sowieso gelogen, und das OLG überprüft das.


    Danke. Wahrscheinlich ist das bei uns genau deswegen so gelaufen. Das JA hatte nämlich schon den Auftrag einen Bericht zu schreiben. Und irgendwas haben die ans Gericht geschickt. Sie hatten aber nie mit Tochter gesprochen. Einmal war eine JA Dame bei uns zu Hause, hat sie weder begrüßt noch ins Kinderzimmer oder sonstwo geschaut. Den Sinn dahinter habe ich nie verstanden.