Pausenaufsicht ... oder auch nicht

  • Heute kam Tochter (9) von der Schule und erzählte Folgendes:
    Ihre Klasse hätten in der 2. Hofpause "Regenhofpause" gehabt, da Eis vom Schuldach geräumt wurde.
    Heißt, sie waren im Klassenzimmer statt draußen.
    Ein Junge hat wohl ein Buch durch die Klasse geschleudert, dieses hat den Kopf eines anderen Jungen getroffen, er fiel gegen eine Schrankkante. Fazit: Beule, Blutiger Kopf ("aber nicht viel"). Die beiden Klassensprecher sind zum Sekretariat gegangen und haben einen Kühlpack geholt.
    Ich - "und die Lehrerin?"
    Tochter - "na, sie ist ja schon nach Hause gegangen - wir haben sie in der letzten Stunde gar nicht mehr".
    Weiter stellt sich heraus, es ist zumindest in Tochters Klasse immer so, dass in diesen Klassenzimmer-Pausen keine Aufsicht ist.


    Ich gehe davon aus, dass Tochter schon die Geschichte richtig erzählt hat ... zur Übertreibung neigt sie eigentlich gar nicht, es wird schon ungefähr so passiert sein.
    Heißt aber, die Klasse ist häufiger mal unbeaufsichtigt, und wie man sieht, können immer Dummheiten passieren.
    Würdet ihr das ansprechen? Habt ihr auch solche Geschichten gehört oder erlebt?
    Ich finde es unmöglich, auch wenns "nur" 25 Minuten sind.

  • Einerseits kann ich dich schon verstehen, wenn ich jedoch an meine Schulzeit zurück denke, dann waren wir auch schon mal eine Doppelstunde unbeaufsichtigt...
    "Meine" Schulklassen waren immer lebhaft...

  • Einerseits kann ich dich schon verstehen, wenn ich jedoch an meine Schulzeit zurück denke, dann waren wir auch schon mal eine Doppelstunde unbeaufsichtigt...
    "Meine" Schulklassen waren immer lebhaft...


    aber doch nicht in der Grundschule? Und 5/ 6. Klasse sollte das eigentlich auch nicht so sein.


    Zumal, mal so ganz ehrlich: Die Schule bekommt richtig Ärger, wenn da dann mal richtig was passiert. Ich würde da durchaus mal was zu sagen. (und ich vermute mal, die Mutter des Jungen WIRD da auch was zu sagen. ).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • @ Maschenka
    Meine auch, keine Frage ...


    Nur die Mutter in mir spinnt gerade verschiedene Kopfszenarien durch, in denen es um Gehirnerschütterungen, fliegende Scheren, usw. handelt :ohnmacht:


    Rovena - genau das ist eigentlichl meine Frage - die Schule ist doch zur Aufsicht verpflichtet, oder?
    Die Mutter des Jungen ist eine sehr Zuruckhaltende. Ich weiß nicht, ob sie etwas sagt. Oder ob der Junge seine Verletzung nicht unter den Haaren versteckt und ihr gar nichts davon erzählt...

  • Die Mutter des Jungen ist eine sehr Zuruckhaltende. Ich weiß nicht, ob sie etwas sagt. Oder ob der Junge seine Verletzung nicht unter den Haaren versteckt und ihr gar nichts davon erzählt.


    Und wenn Du mit der Mutter mal Kontakt aufnimmst, vielleicht ist sie dadurch dann gestärkt bzw. motiviert,
    dass Ganze dann in jedem Fall vorzutragen bei der Schulleitung bzw. Elternbeirat (vor allem, wenn es ggf. gehäuft vorkommt).


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Wahrscheinlich läuft die Pausenaufsicht dann im Gebäude herum und guckt mal hier und da. Das ist natürlich schwerer zu überschauen als ein Pausenhof.


    Für die Aufsichtspflicht ist entscheidend dass sich die Schüler beaufsichtigt fühlen oder dass man begründen kann, dass das "Alleinesein" den Schülern zuzutrauen war. Mit einem Bein steht man allerdings als Lehrer immer im Knast...


    Könnte ja auch mal einer auf dem Weg zum Klo die Treppe runterfallen...

  • blue sea, ich finde das unmöglich, wenn Kinder in der Schule (besonders Grundschule!!!) ohne Aufsicht sind!


    Du/ihr solltet auf jeden Fall diese Vorgehensweise mit der Klassenlehrerin und der Schulleitung klären.


    Vielleicht handelt es sich ja nur um eine Ausnahme - und so etwas passiert nie wieder, aber wenn man nicht reagiert, dann kann auch nichts geändert werden!


    Also: Die Aufsichtsführung in den Klassen noch mal ansprechen!


    LG


    Maja

  • Klar kann immer was passieren, auch mit Aufsicht, dass weiß ich aus meiner Kita Arbeit nur zu gut :ohnmacht:
    Freitags hole ich Tochter eh immer nach der Schule ab. Also werde ich heute doch nachfragen, wie das mit der Aufsicht gedacht ist.
    Ob die Lehrerin "eigentlich" dabei sein soll, oder eben eine Aufsichtsperson durch die Schule "wandern" soll.

  • Schau mal in die Hausordnung, wie die "Regenhofpause" geregelt ist. Bei uns dürfen sich die Schüler in den Pausen nicht im Klassenzimmer aufhalten. Auf den Gängen usw. ist immer eine Lehrkraft für einen bestimmten Bereich eingeteilt.


    Ich würde es auf jeden Fall ansprechen, vielleicht beim nächsten Elternabend. Viele Lehrer kommen ihrer Aufsichtspflicht nämlich nur sehr nachlässig - wenn überhaupt - nach. Bei uns ist das auch ein Problem (und man als verantwortungsbewusster Lehrer ist dann die Meckertante).

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich war gestern beim Sekretariat, zumindest habe ich es versucht - keiner da (obwohl eigentlich noch Bürozeiten).
    Bei meiner Nachfrage im Hort sagten die Erzieher, Aufenthalt in den Klassenzimmer ist wohl erlaubt. Es hätte immer ein Erzieher oder ein Lehrer die Aufgabe, einen bestimmten "Flurabschnitt" zu überwachen. Mal schauen, was die Bürofrauen am Montag dazu sagen.
    Ansprechen beim Elternabend ist keine schlechte Idee, bloss unsere Elternabende sind sehr sparsam angelegt. Es gibt allerhöchstens 3 pro Jahr und wir hatten gerade in November einen. Vor April ist bestimmt nichts mehr.



    Doch gerade das Schulgesetz für Berlin gegoogelt. Auch in den Pausen müssen die Kinder beaufsichtigt werden. Die Art der Aufsicht wird nicht weiter beschrieben ... scheinbar eine Grauzone.

  • aber doch nicht in der Grundschule? Und 5/ 6. Klasse sollte das eigentlich auch nicht so sein.


    Zumal, mal so ganz ehrlich: Die Schule bekommt richtig Ärger, wenn da dann mal richtig was passiert. Ich würde da durchaus mal was zu sagen. (und ich vermute mal, die Mutter des Jungen WIRD da auch was zu sagen. ).


    kopfkratz, überleg... o.k. :anbet ob das in der Grundschule gewesen ist, weiss ich nicht mehr genau - aber in der 5. und 6. Klasse kam das häufiger vor als danach... und wir haben nicht mit Büchern durch die Gegend geschmissen - schlimmstenfalls die des Klassenstrebers "dekoriert"... :D und den Humor der Lehrkräfte auf die Probe gestellt... :D:D



    @blue sea,
    mir gingen deine Gedanken auch durch den Kopf, keine Frage.
    Noch eher ginge mir jedoch die Frage durch den Kopf, wie die Erziehungs(un)kultur in einer Familie sein muss, dass ein Kind in diesem Alter mit Büchern durch die Gegend wirft.

  • ohne auf den konkreten fall einzugehen , da ich den genauen ablauf nicht von hier aus nachvollziehen kann, möchte ich ein beispiel anfügen , wie es bei uns läuft:


    ich arbeite in einer OGS , eine erzieherin betreut bis zu 25 kindern ( grundschule) allein , wenn diese erzieherin nun mal zur toilette muß , oder schnell etwas kopieren gehen muß , sagt sie im nachbarbetreuungsraum bescheid und erledigt dann das nötige...


    die kinder bekommen gesagt : ich geh mal eben schnell zur toilette , lasse die tür auf und erzieherin xy hört euch ...



    das nennt man bei uns "gefühlte aufsicht" die kinder müssen sich zu jeder zeit beaufsichtigt fühlen und das klappt in der regel gut..



    eine längere zeit ( also alles was länger als 10 min dauert) ist natürlich nicht drin.



    wenn wir regenpause haben , bleibt die entsprechende lehrerin im klassenraum , die kinder dürfen sich allerdings auf dem flur bewegen..
    auf jedem flur sind ca 3-4 klassenräume und von daher ausreichend aufsicht gegeben( die klassentüren stehen dann alle auf)


    die kinder dürfen sich sowohl im klassenraum , als auch auf dem flur beschäftigen.( es gibt in jeder klasse spiele und anderes material für diese regenpausen)


    in der regulären hofpause sind immer 2 lehrerinnen auf dem schulhof ( wir haben auch noch einen , durch eine tür vom schulhof getrennten schulgarten) zusätzlich übernimmt im wechsel eine erzieherin die sogenannte "innenpause" > kinder die sich streiten und sich nicht an regeln halten , werden zu dieser erzieherin geschickt und arbeiten im rahmen einer streitschlichtung den vorfall auf...


    während des nachmittags sind mindestens zwei erzieherinnen ( je nach anzahl der kinder auch mehr erzieherinnen , wir sind 5 kolleginnen) auf dem schulhof , da wir den kindern roller, einräder und diverses anderes spielmaterial zur verfügung stellen


    wenn es euch interessiert stelle ich mal den link zu unserer schul- HP ein


    lg rübli

  • Ansprechen beim Elternabend ist keine schlechte Idee, bloss unsere Elternabende sind sehr sparsam angelegt. Es gibt allerhöchstens 3 pro Jahr und wir hatten gerade in November einen. Vor April ist bestimmt nichts mehr.


    Da zum Elternabend nicht vom Lehrer, sondern vom Elternratsvorsitzenden eingeladen wird, brauchst du dich nur an jenen zu wenden. Du solltest die Dringlichkeit einer solchen Aussprache klar machen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)