Pädogigische Berufe und er harte Weg dorthin

  • Ich mache ja seit Sept. eine Quali zur Kinderpflegerin und dann ale Reittherapeutin weiter.


    Wir haben nur 2 Tage Unterricht in der Woche am Nachmittag 4 Stunden. Und wir haben echt ein straffes Programm, müssen in den nächsten 6 Schultagen bis zu den Ferien noch 3 Arbeiten schreiben und 2 Gruppenpräsentationen machen.


    Eine der Präsentationen, müssen wir am 16. auf der Weihnachtsfeier vorführen.
    Aufgabenstellung


    Ein Weihnachtslied singen, dazu Bewegungen und Instrumente einbringen. Und zwar so, das Kleinkinder und Schulkinder, sowie Erwachsene Spaß dran haben.
    Wir haben uns entschieden
    Lied: Rudolf mit der roten Nase
    Darsteller: Rudolf, 4 Rentiere, ein Weihnachtsmann und ein Christkind.
    Instrument: Glockenspiel (stellt die Schneeflocken dar)



    Nun meinen einige der Damen in unserer Klasse


    "Ich mach das nicht, lass mich doch nicht zum Deppen machen!"


    oder


    "Die spinnen doch, das wir so viel lernen müssen!"


    oder


    "Das ist doch alles total albern!"



    es wird immer Leute geben die ständig und nur am meckern sind. Aber sie machen ja alle frewillig die Quali.



    Ich freu mich schon drauf mich zum Horst zu machen, man tut ja sonst nix :D




    An die Pädagogen und so ....


    Hattest ihr auch das Gefühl, ihr müsst euch zum Affen machen während der Ausbildung und später im Beruf?


    Ich für meine Teil denke, ich mach mich Als Mutter oder Vater schon genug zum Affen vor und für die Kinder.

  • manchmal macht man eben dinge , die man privat nie im leben tun würde


    gehört zum job
    augen zu und durch


    deine mitstreiter sollen sich net so anstellen

  • Während der Ausbildung fand ich manches auch überzogen, vorallem die schriftlichen Ausarbeitungen (30 Seiten für 20 min Angebot). im nachhinein muß ich sagen, es hat schon seine Berechtigung gehabt, dass man sich wirklich über jede Evetualität vorher Gedanken machen muß, und dass man es einübt, um im Ernstfall eben professionell reagieren zu können. Ich denke schon, dass es sehr wichtig ist, sich als Pädagoge bei jedem Angebot, jedem Gespräch, allem was man tut zu hinterfragen, ein Ziel zu haben, Methoden zu kennen, um ein ziel zu erreichen, und diese Methoden auch in aller konsequenz erprobt zu haben, nicht nur mal gehört haben, dass es so auch gehen könnte.



    Was das "zum Affen machen" angeht, klar ist es komisch im Kreis von nur Erwachsenen etwas auszuprobieren/vorzumachen, das nachher ein Angebot für Kleinkinder sein soll. Aber es ist doch auch jedesmal super lustig.
    Im Beruf kommen noch tausende von Situationen, wo man sich genau so zum Affen machen muß (Elternabende, Sommerfeste usw) und bis dahin sollte man schon an dem Punkt angekommen sein, dass man es nicht mehr so empfindet, sondern weiß, das was ich da mache hat einen tieferen Sinn.

  • Witzigerweise hatte ich nur einmal massiv das Gefühl mich zum Affen zu machen, als ich etwas vorgeführt habe - und zwar vor ein paar Wochen bei einer Fortbildung für Kirchenführer. Ich bin versehentlich in eine falsche Veranstaltung gesteckt worden, nämlich in die reine Anfängertruppe, und sollte denen dann vormachen, "wie es geht". :ohnmacht: Da bin ich mir heillos blöd, weil hyperangeberisch, vorgekommen.


    Alles andere, was ich mal irgendwann irgendwem oder irgendwo vormachen/vorführen/oder in entsprechenden Präsentationen bewerten lassen sollte, sehe ich nicht als "zum Affen machen" an. Man lernt mit zuschauendem Publikum einfach besser mit Lampenfieber oder unvorhergesehenen Zwischenfällen umzugehen, man gewöhnt sich an Zuschauer und wird im freien Sprechen sicherer und man sieht sofort, wie das, was man tut, ankommt. Eine fremde Gruppe ist schließlich ganz anders als die eigenen Kinder.

  • Als Lehrer macht man sich täglich zum Affen...und wenn man mit einem Lächeln drübersteht, finden die Schüler einen toll.


    Ich hab' letztens im Deutschunterricht Englisch geredet... :batsch


    :lach


    Am gewöhnungsbedürftigsten fand ich den Theaterkurs vor zwei Jahren...aber seitdem bin ich lockerer und seh mich selber auch anders.


    Man muss übrigens auch bedenken, dass Kinder bis etwa zur 6. Klasse z.B. Stofftiere für lebendig halten und sich super daran freuen, wenn im Englischunterricht so ein Vieh mit ihnen spricht und man als "Mutter" dieses Tieres einigen Blödsinn desselben zum Besten gibt. Lebendiger Unterricht, der alle Sinne ansprechen soll, fordert halt einen aktiven Lehrer.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich denke mr auch das so manch einer seine ernsthaftigkeit ein wenig über Bord werfen sollte.


    Ich bin einfach so wie ich bin, und mich stört sowas überhaupt mal gar nicht.
    Nur nervt mich das, wenn man so "Damen" in der Gruppe hat, die immer querschiessen.
    Ich frage mich immer, ob man denn auch mal "unkompliziert" sein kann.

  • Ich habe eine Ausbildung zur Staatlich anerkannten Kinderpflegerin gemacht. Vor der Ausbildung habe ich meinen Hauptschulabschluß gemacht. Das Programm auf der Kinderpflege Schule war sehr streng, ganz anderst als in der Hauptschule. Ich bin grad noch so durch gekommen. Im Kindergarten habe ich immer gute Noten gehabt, aber in der Schule nicht. Das hat richtig reingehauen. Hab mir die Ausbildung leichter vorgestellt.


    Wir mussten in der Schule immer Kinder spielen und eine Mitschülerin musste mit uns backen, basteln ect. Es gab oft Situationen wo man sich zum Affen machen musste. War manchmal ganz lustig, aber auch ziemlich hart, weil immer ein "Kind" dabei war, das sehr böse sein musste.
    Ich empfand die Ausbildung, gerade das theroetische, als sehr schwer. Aber das lag einfach daran das ich nicht gewohnt war so viel zu lernen.
    Ich war 15 als ich die Ausbildung angefangen habe und dachte mir: "Gut ein bisschen spielen, singen und basteln, das bekomme ich schon hin!"


    Aber es ist viel mehr als das. Leider wusste ich das vorher nicht. Und viele andere auch nicht, denn einge haben aufgegeben, andere sind nicht weiter gekommen.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Ich finde, dass die Erwartungen an Euch absolut Low Level sind. Wer noch nicht einmal diese niedrigen Erwartungen erfüllen möchte oder kann, hat es nicht verdient, als pädagogische Hilfskraft zu arbeiten!


    :brille

    Ich weiß wo ich hin will, und ich lass mich da auch nicht beirren.
    Aber wenn du sagts Low Level, die meisten in meinem Kurs sind wesentlich Älter als ich und es ist verdammt schwierig für sie, zu lernen. Und so niedrig sind die Anforderungen nicht.
    Dann gibts noch die "Damen" die nicht wirklich wollen, aber doch, oder doch wieder nicht. Die pasen in meinen Augen auch gar nicht in den pädagogischen Bereich.

  • Nee, während meiner Ausbildung hatte ich nie das Gefühl mich zum Affen zu machen.
    Das Gefühl hab ich jetzt manchmal...bei einigen Eltern...und beim Träger,bei den Kindern nie..
    Es ist doch normal,dass man kleinere und grössere Projekte durchplant ,ganz besonders als Anfänger ohne Erfahrung-dass machen ja selbst wie alte Hasen noch,wenn auch nicht mehr ganz so intensiv wie früher,da man eben in gewissen Dingen Routine hat.
    Was ich aber heute noch bis ins kleinste Detail plane,sind Elterngespräche...da kann man gar nicht genug vorbereitet sein.
    Ich weiss ehrlich gesagt nicht,was sich Deine "Kolleginnen! so anstellen...stell mal so n Programm auf die Beine und zwar so,dass alle Spass haben...das ist gar nicht so einfach,da muss man schon genau überlegen , vorher ausprobieren und die Kinder total flashen,dass sie richtig Lust haben mitzumachen...

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Singen, klatschen, stampfen, herumtoben, Theater spielen, Geschichten erzählen ... das ist nicht "zum Deppen machen", das hält jung. (Und gehört übrigens zur Arbeit mit Kindern dazu). Sollten sich die Damen darüber freuen statt sich zu mokieren.
    (Habe übrigens dabei noch nie das Gefühl gehabt, ich mach mich lächerlich, höchstens, dass ich mal etwas unsicher bin weil die Gruppe schwierig ist oder ich etwas Neues ausprobiere)

  • low level???
    wer einen pädagogischen beruf ernsthaft anstrebt , geht nicht low level


    grinsekatze, welche ausbildung hast du?

  • Ich glaube das hast Du falsch verstanden rübli.


    Rollenspiele und Albernheiten sollten für pädagogische Fachkräfte selbstverständlich sein. Das ist nur wenig von dem was sie später tatsächlich leisten müssen. Wer das verweigert zu erlernen hat den falschen Beruf gewählt.

  • Ich glaube sämtliche Berufe im sozialen Bereich "verlangen" affige Spielchen. Bin Krankenschwester und das Bällchen werfen, im Kreis Rollenspiele ausüben und Theaterstückchen aufführen verfolgen mich seit meiner Grundausbildung bis heute (einschließlich Fachausbildung). Irgendwie scheint das dazu zu gehören.


    Allerdings kann ich nach dieser langen Zeit heute nur noch augenrollend mitmachen, wenn ich mal wieder in einer hochprofessionellen Fortbildung sitze und spielen darf.
    Ich bin der Meinung, dass die "Verursacher" dieser Spiele den meisten Spass daran haben, erwachsene Menschen in ihrer Rolle als Volldepp zu erleben.


    Ich brauch`es nicht und bis heute sehe ich auch keinen tieferen Sinn für mein Berufsleben darin. Weder für den Patienten, noch für die Kollegen. Mit diesen erlebe ich äußerst lustige Nächte (wenn mal Zeit ist) mit spontanen Ideen und einigem Blödsinn. Da bin ich gern dabei!!!
    Gruß Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • @ Nurse


    Ist ja auch ein Unterschied, ob du Erwachsene oder Kinder betreust. Bei dem Umgang mit Kindern muss man berücksichtigen, dass da ab und zu auch Eltern dabei sind und dann muss man das auch vor Erwachsenen machen können.


    :wink Meradog

    Die Liebe ist wie ein Strick. Wenn er zerreist, kann er wieder zusammengeknotet werden. ...Aber die Enden werden sich niemals wieder dort zusammenfinden..


    Wenn du über die Vergangenheit nachdenkst, erinnere dich lieber daran, warum du manche Dinge getan hast, als zu grübeln, was du besser gelassen hättest.

  • So, man mag mich von mir aus hauen dafür:


    Ein Weihnachtslied singen, dazu Bewegungen und Instrumente einbringen. Und zwar so, das Kleinkinder und Schulkinder, sowie Erwachsene Spaß dran haben.


    Das sehe ich wie der Kater: Das ist auch in meinen Augen Low Level.
    Wer sich da ziert oder sich wie ein Affe vorkommt, ist fehl am Platz. Das ist eben Arbeit mit Kindern und die will halt erst in der Theorie gelernt und dann vor der Klasse (oder einer ähnlichen Gruppe) geübt werden. Was da klappt, funktioniert dann später in der Praxis, d.h. im Alltag mit den Kindern ohne Zuschauer wesentlich entspannter - und damit spontaner - als ohne diese Übungen.




    "Die spinnen doch, das wir so viel lernen müssen!"


    "Ich mach das nicht, lass mich doch nicht zum Deppen machen!"


    Ich bin der Meinung, dass man, wenn man mit Kindern arbeiten will, gar nicht genug lernen kann. Wenn man sich anschaut, wieviele Probleme es bei Kindern gibt und wieviele verschiedene Ursachen dafür in Frage kommen könnten, ist es einfach fatal, wenn man meint, Kindergartenarbeit sei nicht viel mehr als ein bißchen Basteln, Vorlesen und Spielen-beaufsichtigen. Und wenn ich sehe, wieviele pädagogische Fachkräfte in Kindergärten es gibt, denen es nicht auffällt, wenn mit einem Kind etwas nicht stimmt, es sei denn, das Kind ist extrem "störend", dann schüttelt es mich manchmal.


    Wer sich aufregt, dass das Bildungssystem in Deutschland einer Überarbeitung bedarf, muss dran denken, dass man halt beim "lehrenden Personal" anfangen muss. Schließlich geben die ihr Wissen an die Kinder weiter. Und dazu brauchen sie erst mal Wissen über die Kinder.



    Ich für meine Teil denke, ich mach mich Als Mutter oder Vater schon genug zum Affen vor und für die Kinder.


    Hatte ich als Mutter nie das Gefühl.



    Ich bin der Meinung, dass die "Verursacher" dieser Spiele den meisten Spass daran haben, erwachsene Menschen in ihrer Rolle als Volldepp zu erleben.


    Ich glaube, auch das ist eine Frage der persönlichen Sichtweise. Ich hab ja auch einen Beruf, wo ich reichlich oft "Animateur" bin und hatte noch nie das Gefühl, in irgendeiner Ausbildung Volldepp gewesen zu sein, auch wenn mir manches unnötig oder übertrieben vorkam.

  • Haue gibt es nicht :-) , nur ein klitzekleiner übersetzungstechnischer Einwand von einer Übersetzerin aus Leidenschaft :-)



    Zitat von »charakterkatze«
    Ein Weihnachtslied singen, dazu Bewegungen und Instrumente einbringen. Und zwar so, das Kleinkinder und Schulkinder, sowie Erwachsene Spaß dran haben.



    Das sehe ich wie der Kater: Das ist auch in meinen Augen Low Level.


    Wenn "Low-Level" als "Grundlegendes" or "Minimalanforderung" interpretiert wird, dann ja. Wenn als "von minimaler Schwierigkeit oder Wichtigkeit; irrelevant; bedeutungslos", dann ist das m.E. die falsche Bezeichnung.