Seit Dezember 2008 bin ich vom Kindesvater getrennt. Die letzten zwei Jahre waren die Hölle. Mein (Noch-)Mann leidet an einer manisch-depressiven Erkrankung (bipolare Störung) und weigert sich, eine Therapie zu machen. Depressive Phasen mit absolutem zurück ziehen seinerseits wechselten sich ab mit aggressiven Ausbrüchen, in denen er auch schon mal mit dem Hammer ein Loch ins Bücherregal geschlagen (eigentlich wollte er die geschlossene Kinderzimmertür demolieren, aber da stand ich davor), seinen Sohn übelst beschimpft, rumgebrüllt, das Spielzeug seines Sohnes durch die Gegend getreten hat. Auslöser der Trennung war letztendlich ein gefülltes Sparschwein, was er nach uns geworfen hat und was nur 2 cm neben meinem Kopf am Türrahmen zerschellt ist. Um seinen Sohn hat er sich während unserer Ehe kaum gekümmert, gemeinsame Unternehmungen gab es nicht.
Seit unserem Umzug in eine eigene Wohnung (wir haben 10 Wochen bei meinen Eltern gewohnt), sieht er seinen Sohn mindestens einmal die Woche. Er kommt her, ißt mit uns zu Abend und bringt dann mit mir unser Kind ins Bett.
Seit Janaur lebt er mit einer Frau zusammen, die körperlich stark eingeschränkt ist (200 kg) und die Borderlinerin ist. Angeblich ist sie "nur" seine Mitbewohnerin. Er hat sie in einem Suizidforum kennen gelernt. Da diese Frau nicht alleine sein kann (sie leidet unter massiven Verlustängsten), muss er sie natürlich überall mit hinnehmen. Gemeinsame Aktivitäten als Eltern mit unserem Sohn gibt es nicht, weil ich sie aufgrund ihrer physischen und psychischen Verfassung nicht für den geeigneten Umgang für unseren Sohn halte und sie nun einfach mal kein Elternteil ist.
Eine gerichtliche Besuchsregelung gibt es nicht und die will er auch nicht, weil es ja ihm oder ihr auch mal so schlecht gehen könnte, dass er Besuchstermine nicht wahrnehmen könnte. Wir haben vereinbart, dass er ihn immer sehen darf, wenn er möchte und sich dafür fit fühlt.
Jetzt will er seinen Sohn mit zu einem dreitägigen Besuch bei seinen Eltern mit nehmen. Diese wohnen über 200 km weit weg. Sie muss natürlich auch mit, weil sie nicht alleine bleiben kann. Ich habe große Bedenken ihm den Kleinen mit zu geben. Einerseits ist da natürlich mein Wunsch, dass er seine Großeltern wieder sieht (ich hoffe nur, sie können sich zusammen reißen und reden nicht schlecht über mich, wenn der Kleine dabei ist, ich bin nämlich an allem Schuld), andererseits ist da die Angst, dass was passieren könnte. Er kennt seinen Sohn nicht wirklich und wird sich auch kaum um ihn kümmern können, weil seine Mitbewohnerin seine ganze Aufmerksamkeit braucht. Ich bin echt hin- und hergerissen. Als ich ihm meine Bedenken gegenüber geäußert habe, meinte er nur, wenn ich ihm unseren Sohn nicht mitgebe, wird er ihn mit der Polizei abholen lassen und das Sorgerecht beantragen.
Ich hab wirklich Angst, dass er versucht, mir unseren Sohn weg zu nehmen oder ihn mir gar nach diese Wochenende gar nicht erst wieder bringt.