Ein Kind bei Papa, ein Kind bei Mama?!

  • Hallo zusammen!


    Habe mich, bevor ich freigeschaltet wurde hier, mal ein bisschen durchs Forum gelesen, was ich echt sehr interessant fand :sonne
    Momentan beschäftigt mich so einiges:


    Ich
    bin von meinem Mann geschieden. Wir haben 2 gemeinsame Kinder (Junge 7
    Jahre, Mädchen 10 Jahre), die beide bei mir wohnen. Momentan wohnen wir
    am gleichen Ort wie der Papa auch. Nun ist es aber so, dass nächstes
    Jahr im Sommer mein Arbeitsvertrag hier ausläuft. In meinem Heimatort
    (50km entfernt) habe ich jedoch noch eine beurlaubt, unbefristete
    Stelle, die ich dann ab nächsten Sommer wieder antreten will. Also habe
    ich zuerst mit den Kindern darüber gesprochen, haben es auch gut
    aufgenommen, auch wenn mein Kleiner etwas "zögerlicher" da ist, weil er
    hier auch Fussball spielt und das ihm etwas schwerfallen würde, den
    Verein zu wechseln etc. Danach sprach ich auch mit meinem Ex, da es mir
    ja wichtig ist, dass er auch davon weiß. Auch er hat das erst ganz
    "neutral" aufgenommen. Nun hat er in der Zwischenzeit mit den Beiden
    darüber immer wieder gesprochen, meine Große möchte defintiv mit
    umziehen, mein Kleiner jetzt nicht mehr so sehr, da Papa ihm gesagt
    hat, dass er das entscheiden kann, ob er mit möchte oder nicht, er
    könnte auch gern bei ihm bleiben. Natürlich möchte ich auch seine
    Wünsche dabei berücksichtigen und möchte ganz gewiss nicht, dass ich
    sage, beide Kinder "müssen" mit. Nun führt mein Sohn sozuagen eine
    "Strichliste" in die er aufnimmt, was bei Mama "erlaubt" ist und was
    nicht, das sagt er mir auch immer wieder, so von wegen, wenn ich kein
    Nintendo bei dir spielen darf, merk ich mir das auch...
    Ich bin so
    etwas hin un hergerissen, mir schiessen so viele Gedanken durch den
    Kopf, ob es richtig/sinnvoll ist, Geschwister zu "trennen", ob es evtl
    auch positiv sein könnte, wenn jeder bei einem Elternteil wohnt? Ob
    mein Kleiner mit 7 Jahren schon weiß, was "gut" für ihn ist, bzw er das
    absehen kann, was das alles mit sich bringt?(er hängt eigentlich sehr
    an seiner Schwester, mehr wie sie an ihm...)
    Ich möchte "nur", dass es den beiden gut geht und möchte bestimmt nicht auf Biegen und Brechen irgendwas durchsetzen..
    Aber ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr Tipps hättet, bzw mir von euren diesbzl. Erfahrungen berichten könnt?
    Vielen Dank! :thanks:

  • Hi watt1230


    ihr tut eurem Sohn keinen Gefallen, wenn ihr ihn das entscheiden lasst - die Strichliste ist für mich da schon ein Anzeichen für... (aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder diese Entscheidung nicht treffen KÖNNEN - denn die lieben beide Elternteile etwa gleich stark)


    Ihr beiden (der Vater und du) solltet entscheiden - im Sinne des Kindes!


    Die Gründe für und gegen ein Mitziehen sind euch ja bekannt - vielleicht könnte euer Sohn ja jetzt schon umziehen zum Papa, damit er weiß, wie ein Leben bei Papa ist? Ob er seine Mama und seine Schwester vielleicht doch mehr vermisst?

  • Ja, ich denke auch, dass er das noch nicht wirklich selbst entscheiden kann. Aber natürlich möchte ich auch seine "Wünsche" da berücksichtigen. Das mit dem "Umzug auf Probe" ist, finde ich eine gute Idee. Nur möchte anmerken, was hoffentlich nicht falsch rüberkommt, dass dies auch mit ein "finanzielles" Problem ist. Die Wohnung in dem Ort hier ist sehr teuer und habe sie ja wegen der Kinder in entsprechender Größe angemietet. Wenn nun mein Sohn zum Papa zieht, fällt laut seiner Aussage, auch der komplette Kindesunterhalt für beide Kinder weg, da ja dann jeder ein Kind zu unterhalten hat und sich das gegenseitig aufhebt. Nur ist dann mein Gehalt allein nicht ausreichend, um die Wohnung hier halten zu können. Und nochmal ein Umzug hier innerorts in eine kleinere günstigere Wohnung und dann nächstes Jahr nochmal umziehen, halte ich nicht für sinnvoll...

  • Vielleicht findet ihr ja eine praktikablere Lösung?


    Das ihr erst drei Monate vor dem Umzug das Experiment startet und schaut, wie ihr es gemeinsam finanziert? - Im Sinne eures Sohnes?


    Edith meint noch:


    Vielleicht könnt ihr euch ja in der Sache alle an einen Tisch setzen und jeder macht Vorschläge, was er sich vorstellen könnte - und ihr findet eine Lösung, die alle "tragen" können? - Damit sind alle Wünsche dann erst mal berücksichtigt, aber es muss ja nicht eine Entscheidung für immer sein....

  • Gibt es noch andere Gründe umzuziehen?


    ich finde 50km für eine Vollzeitstelle ok, und vielleicht könntest Du dort wohnen bleiben, und Dir die Betreuung für beide Kids mit Deinem Ex teilen?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Könnte mir das gut vorstellen. Nur war es in der Vergangenheit immer schwierig, mit ihm einen Kompromiss zu finden. Für ihn ist das meistens so oder so und da bleibt er dabei..
    Vielleicht wäre er ja mit einverstanden, dass er mir den Kindesunterhalt für unsere Tochter weiterbezahlt und er den Kindesunterhalt für den Kleinen dann einbehält, wenn er bei ihm ja auch wohnt. Das hätte den Vorteil, dass ich mit meiner Tochter auch noch so "über die Runden kommen würden" hier.
    Und da er eh mitfrei im eigenen Haus wohnt, dürfte es für ihn eigentlich kein Prob sein....Aber auch nur eigentlich...mal sehn...

  • Gibt es noch andere Gründe umzuziehen?


    ich finde 50km für eine Vollzeitstelle ok, und vielleicht könntest Du dort wohnen bleiben, und Dir die Betreuung für beide Kids mit Deinem Ex teilen?

    Es gibt 2 Gründe! Der eine ist meine unbefristete Stelle dort, der 2. mein neuer Lebenspartner, mit dem wir zusammenziehen möchten und am Rande auch noch ein 3.ter, meine ganze Familie wohnt auch dort in der Nähe, worauf sich beide Kids auch gefreut haben, Oma, Opa, Tante etc öfters zu sehen. Ich habe dort keine Vollzeitstelle, sondern habe meine Stelle auf 75% reduziert, um nachmittags auch noch Zeit für die Kids und Hausaufgaben etc zu haben.

  • Meine meinung:


    Entweder Hüh oder Hott



    soll heissen, entweder Sohni zu Dir oder zu Ihm.
    Denn irgendwann wird er zum Elternteil wechsler, so wie es ihm gefällt, wenn der eine ET mal nicht so erziehungskonform ist.
    Über eine Woche Probe währe nix einzuwenden, dann aber nicht in Ferienzeiten.


    Entscheidungen darüber sollte der kleie mann nicht alleine treffen, es wird wohl zuviel für Ihn sein.


    Das mit dem Unterhalt stimmt zwar so nicht, (es gibt da Einkommensgrenzen) aber einen Streit vom Zaun brechen würde ich auch nicht. Vielleicht wäre eine gütliche einigung zwischen euch das beste, wenn ihr euch einigermasen Versteht dann könnte man eine andere Lösung finden. Solange jeder von euch die Kröte schlucken kann, ist es allemal besser als vor gericht zu ziehen.

  • Ich möchte da keinen Streit vom Zaun brechen, ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich bin jemand, der gibt lieber nach, bevor das einen langen Streit, evtl sogar mit Anwalt nach sich zieht.
    Aber ich denke, dass man das nach einer Woche Probe noch nicht "sehen" kann. Weil der Umzug zum Papa, der Vollzeit arbeitet, würde nach sich ziehen, dass mein Kleiner bis 17 Uhr in die Betreuung muss. Und das ist nur ne Betreuung, also mit ordentlich die Hausaufgaben dort erledigen und Lernen ist da nicht viel. Und welche "Konsequenzen" das nach sich zieht, wird sich nicht von heute auf morgen zeigen..


    Was den Kindesunterhalt betrifft, hmm..
    Zu den Hintergründen:
    Momentan arbeite ich auch 75%, verdiene so 1200 Euro netto.
    Wohne mit beiden Kids zur Miete, 620 Euro KM


    Mein Ex war selbständig, ist nun "nur" noch in seiner ehemaligen Firma angestellt,
    verdient ca 1800 Euro netto, wohnt mietfrei im eigenen Haus.
    Momentan erhalte ich für beide Kids 672 Euro Kindesunterhalt.


    Er sagte ja, wenn ein Kind zu ihm zieht, fällt der komplette KU weg, da das sich gegenseitig ausgleicht, wenn jeder ein Kind zu "versorgen" hat..?!

  • Hi,


    also ich stelle mir das schon schwer vor, wenn Sohnemann aus der Umgebung gerissen wird.
    Also ich wäre lieber bei dem geblieben, wo auch meine Mannschaft ist ... können vlt. manche Mädchen hier nicht verstehen :D


    Aber, wie schon gesagt wurde, ihr als ET müßt da entscheiden !!!
    Sohnemann kann nicht entscheiden, da er sich der Tragweite nicht wirklich bewußt ist.
    Auf Probe nur eine Woche, halte ich für zu kurz. Ich denke mind. 1 Monat.
    Ich würde evtl. auch mal zur Erziehungsberatung, mit Sohn, gehen.


    Zum KU:
    Jeder von Euch ist dann U-Pflichtig. Gucke in die DT, und lese heraus was du zahlen müßtest. Dann gucke was dein EX zahlen müßte.
    Die Differenz muß dein EX zahlen (Ich denke er verdient mehr als du).
    Wenn´s zum Streitfall kommt, dann überweise den KU an den EX, und der EX soll den KU für Tochter an dich überweisen.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Und das ist nur ne Betreuung, also mit ordentlich die Hausaufgaben dort erledigen und Lernen ist da nicht viel.


    Was ist den das für eine betreuung, also wenn ich noch mit meien dreien Abends lernen müßte würde es 11 werden bis sie in Bett kämen. Die betreuung meiner Jungs ist hauptsächlich auf die Hausaufgaben fixiert, Abends um 5 ist die Luft raus...... Da braucht man nicht mehr Anfangen.
    Wie sähe denn die Betreuung aus für den kleinen?
    Tagesmutter
    Next
    Oma/Opa
    ?


    Eine Woche klingt zwar kurz, aber da der kleine Mann letztendlich doch nicht entscheiden kann, sollte es ihm das Elternhopping nicht schmackhaft gemacht werden. Kinder brauchen Regeln Grenzen und Normen. Einen Monat ist zuviel, wenn man bedenkt, daß neue regeln erst begriffen und eingehalten werden müssen, und nachdem diese -sitzen- wieder die alten Regeln neu erlebt und erlernt werden müßen.

  • Das ist die sogenannte "Kernzeitbetreuung". Momentan ist da der Kleine bis 14 Uhr, weil ich ja dann auch zuhause bin, um mit ihm Hausaufgaben zu machen oder ihn zu seinen sonstigen Aktivitäten zu bringen etc.
    Eine Betreuung ist dort auch bis 17 Uhr möglich. Nur ist es so, dass es ja nur wenige Betreuerinnen gibt und "mega" viele Kinder. Natürlich werden die Kids dort auch angehalten, ihre Hausaufgaben zu erledigen, was aber in Gesprächen mit anderen Eltern nicht so wirklich gut funktioniert, da deren Kinder die Hausaufgaben meist nur unvollständig oder gar nicht erledigen. Wenn ich da an meinen Kleinen denke, da muss ich auch ziemlich "hinterher" sein, damit er alles erledigt und nicht mal was "vergisst".
    Für meinen Mann wäre das die einzige Alternative der Betreuung, da ansonsten hier am Ort keine Verwandtschaft wohnt..

  • So eine Kernzeitbetreuung wird bei uns zur Zeit auch eingerichtet, ich war einer der esten der sich dafür Anmeldete, mit der bedingung, daß die Hausaufgaben immer im Vordergrund stehen.


    Bei eurem Sohn währe diese betreuung nicht gerade förderlich...... aber da geht es schon los....


    Ist denn dein Ex bereit, die Hausaufgaben mit ihm Abends noch zu machen?
    Macht der Knirps so spät überhaupt noch mit?

  • OT: Die Hausaufgabenbetreuung ist nicht mit persönlicher Betreuung zu vergleichen!


    Elternhopping sollte auf alle Fälle vermieden werden - aber eine Woche ist zu kurz, um eine Routine kennen zu lernen... - Also einmal Probewohnen bei Papa für 1-3 Monate - danach die Entscheidung, die dann auch durchgezogen wird.


    Und auf keinen Fall auf diese Machtkämpfe mit: ich darf bei Papa aber länger DS spielen oder mehr Kuchen essen oder später ins Bett gehen einlassen! Grenzen müssen Grenzen bleiben.


    Edith hat das mit den Hausaufgaben noch mal nachgelesen... - wie hast du es denn vor dort zu gestalten, wo du hinziehst? - Du hast dann doch auch eine ganze Stelle - oder?
    Im Sinne des Kindes ist nicht immer gleichbedeutend mit "nach Wunsch" des Kindes - Hausaufgaben und Schulbildung sind schon sehr wichtig und können durchaus die Waagschale der Gründe ziemlich beeinflussen!

  • Ich möchte meinem Ex nicht zu nahe treten..er kümmert sich echt toll und viel um die Kids aber was das Thema Schule angeht, sagte er immer, das wäre mein "part". Wenn mein Kleiner am Freitag bevor es am We zum Papa geht schon mal mit seinen Hausaufgaben nicht fertig wurde, hat er immer gemeckert, warum er diese nicht bei mir erledigen kann, und von wegen, wenns sein muss. Wenn ich dann am Sonntag abend alles durchgeshen habe...naja...sag besser nix dazu...
    Und abends macht der Kleine da nicht mehr viel, ganz davon abgesehen,irgendwann ist ja auch mal "gut".
    Und was der Kleine ja auch noch nicht absehen kann ist, dass wenn er in der Betreuung bis 17 Uhr wäre, es schlecht möglich ist, seine ganze Aktivitäten weiter zu führen. So geht er an versch. Tagen nachmittags ins Flöten, Englisch etc. Und ab 17 Uhr ist da auch nichts mehr drin. Ausser sein geliebtes Fussball noch..

  • OT: Die Hausaufgabenbetreuung ist nicht mit persönlicher Betreuung zu vergleichen!


    Elternhopping sollte auf alle Fälle vermieden werden - aber eine Woche ist zu kurz, um eine Routine kennen zu lernen... - Also einmal Probewohnen bei Papa für 1-3 Monate - danach die Entscheidung, die dann auch durchgezogen wird.


    Und auf keinen Fall auf diese Machtkämpfe mit: ich darf bei Papa aber länger DS spielen oder mehr Kuchen essen oder später ins Bett gehen einlassen! Grenzen müssen Grenzen bleiben.

    Danke Dir! Das sehe ich eigentlich genauso. Ich muss sagen, natürlich wäre es "praktisch" und auch weniger nervenaufreibend manchmal, wenn mein Sohn schon "fertig mit allem" nach Hause käme. Aber...ich sehe das auch mitunter als meine Aufgabe an, ihn in schulischen Angelegenheiten zu unterstützen und zu begleiten...

  • Hmm, für mich im Pronzip ja auch. Nur ist es halt so, dass mein Ex dem Kleinen gesagt hat, wenn er bei ihm bleiben will, dann wird das auch so sein...
    Und mein Kleiner wäre da mehr wie sauer auf mich, wenn ich sagen würde, es wäre besser, wenn er auch mit umzieht.., da er ja von Papa totale "Rückendeckung" hat..

  • Ich denke mal, wenn Du mit deinem EX über diese Punkte redest wird er ein einsehen haben.
    Allein die Hausaufgaben sind schon ein Grund. Auch solltest du nicht allzulange damit warten, um die Enttäuschung Deines Jungens nicht so groß werden zu lassen.


    Rede mit deinem EX darüber, nicht mit Sohni. Dein Ex sollte auch keine Versprechungen machen die noch kein Fundament haben, und die vielleicht auch nicht eingehalten werden können.