Angst vor dem was kommt...

  • Hallo @ all,


    Anfang dieses Jahres hatte ich eine Reha beim RV-Träger beantragt. Mein Arzt meinte erst, wir können es zwar versuchen, doch das wird wahrscheinlich nix, weil ich innerhalb der letzten 6 Jahre auf zwei Mutter-Kind-Kuren gewesen bin und seit der letzten Kur erst zwei Jahre rum sind... also Antrag gestellt, Wunschklinik genannt, abgeschickt... nach vier Wochen war die Genehmigung da, allerdings in einer anderen Klinik. Widerspruch geschrieben, weitere Atteste beigebracht, auf Einzelfallentscheidung hingewiesen... binnen 2 Wochen war das durch.


    Ich arbeite nur noch 8 bis 10 Stunden/Woche - hätte ich z.b. eine 50 %-Stelle, wäre ich seit Monaten krank geschrieben.


    Junior kommt als Begleitkind mit, weil Papa sich weigert, ihn für die gesamte Dauer der Reha zu betreuen - dabei hätte ich eine Familienhelferin bekommen können.
    Die Große wird bald 16, wollte als Begleitkind nicht mit; sie wird wegen der Schule für 14 Tage die 100 %ige Selbständigkeit üben; für die restliche Dauer der Reha ist abgesprochen, dass sie regelmäßig, mindestens 3 mal Woche, zu ihrem Vater geht.


    Wenn der Vater sich nicht mit der Begründung "Arbeit" geweigert hätte sein Sorgerecht mal für 24 Stunden/täglich wahrzunehmen, könnte ich schon längst mit der Traumatherapie begonnen haben.


    Einerseits bin ich froh, dass "es" bald losgeht, bin stolz auf mich, weil ich das "Projekt Reha" trotz aller Unkenrufe bisher nach meinen Wünschen/Bedürfnissen habe voranbringen können.


    Trotzdem habe ich Angst, Angst vor dem was kommt, vor den "Bildern", Erinnerungen die hinter einer recht dünnen Schicht aus depressiv gefärbter Selbstbeherrschung lauern... habe Angst, dass ich es nicht schaffe, dass ich ganz gewaltig abstürze. Junior dies vielleicht sogar mitbekommt... - obwohl mein Verstand mir sagt, dass andere Menschen ähnliche Probleme überwinden konnten, es also keinen vernünftigen Grund gibt, warum ich es nicht auch schaffen sollte...


    Stationär mache ich die Traumatherapie, weil ich hier auf einen ambulanten Platz 2 bis 4 Jahre warten müßte...


    Danke fürs Lesen.
    Maschenka

  • Maschenka, Deine Angst kann ich verstehen. Aber Du bist auf einem guten Weg. Du wirst aktiv. Und brauchst keine Angst vor den "Bildern" zu haben, die da kommen könnten. Du, die sind längst da und machen Dir heute schon Angst. Aber Du gehst jetzt hin in die Abstellkammer Deines Lebens und machst da Licht an. Und entrümpelst anschließend die Kammer. Schmeisst den Müll raus. Putzt und machst sauber. Ich brauch Dir nicht zu sagen, dass Du anschließend wieder viel einfacher durchatmen kannst.
    Klar, es ist harte Arbeit. Es dauert seine Zeit. Aber: Dir wird geholfen. Du wirst unterstützt. Deine Große ist alt genug. Sie wird ihr Ding machen. Die Baustelle ist geschlossen, mach Dir da keine Sorge. Alles spricht dafür: Es wird besser. Es geht vorwärts.
    Ich wünsch Dir viel Kraft!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hey Maschenka,


    ich hab keinen Schimmer, für welche Therapieform Du und Deine Behandler Euch entschieden habt, aber ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen. Um so wichtiger ist es ja, dass Du es stationär angehst, wo Du unter Umständen auch mal aufgefangen werden kannst und Tag und Nacht Ansprechpartner findest.


    Vielleicht ist es das Beste, Du sprichst diese Ängste von vornerein an, ich bin jetzt zwar keine Fachfrau für Traumatherapien aber es muss ja nicht immer die klassische Analyse sein. Ich persönlich bin eine große Freundin von systemischer, bzw. Verhaltenstherapie. Ein befreundeter Arzt hat zum Thema Klassischer Analyse mal in schönstem schwäbisch formuliert: "Und dann machte der mei Fass auf, und da stand ich nun knietief im Essig und wusste nicht was anfangen damit" Also.. um bei seinem Bild zu bleiben: Ist das Fass gut verkorkt und leckt nicht musst Du es nicht zwangsläufig aufschlagen, um heile zu werden. Aber das besprich am besten vor Ort mit der Therapeutin Deines Vertrauens.


    Liebe Grüsse und alle Kraft die Du brauchst


    Von der Wespe


    Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen!

  • Hallo Volleybap,
    hallo Wilde Waldwespe,



    nochmals :thanks: für Eure Worte.



    Volleybap,


    es ist ja nicht so, dass ich erst dieses Jahr aktiv wurde... ich "stolper" halt "nur" immer wieder über die Traumafolgen. Ich hatte alles so weit aufgearbeitet, dass ich fest davon überzeugt gewesen bin, ich bräuchte keine Traumatherape mehr, arbeite selbständig in einer Selbsthilfegruppe und mit den entsprechenden Büchern mit "dem inneren Kind" - da meinte eine Mitarbeiterin von Wildwasser, vielleicht brauchen Sie gar keine Traumatherapie mehr, wenn sie bereits mit dem inneren Kind arbeiten... paar Wochen später hatte ich heftigste ptbs-Probleme, weil irgendeine Kindesmisshandlung durch die Presse ging und mich unvorbereitet traf... bei Wartezeiten von bis zu 4 Jahren erledigt sich der Gedanke an eine ambulante Therapie recht schnell; Dank der (vorsicht Ironie) "hervorragenden" Unterstützung durch den Vater war an eine stationäre Therapie ohne Kids auch nicht zu denken... erst seit letztem Herbst wußte ich erst, dass es die jetzt genehmigte Möglichkeit überhaupt gibt.


    @Wilde Waldwespe,


    meine Therapeutin, bei der ich sehr viel aufarbeiten konnte, kommt aus der systemischen Schule und ist Verhaltenstherapeutin, hat viel Erfahrung mit Traumapatienten, doch leider keine Ausbildung zur Traumatherapeutin - und bei wiederkehrenden Flashs kann sie "nur" unterstützend auf die Beine zurück helfen, doch das Übel wird nicht bei der Wurzel gepackt - und ich brauch da offensichtlich mehr Unterstützung.


    Ich muss das Fass nicht öffnen, ich weiss alles... (Wach-)Albträume in 3D incl. Gerüche und Körpererinnerungen... oder nicht mehr wissen, wo ich bin...(mir wäre es manchmal lieber, das Fass wäre zu.) Wie ich es in solchen Zeiten schaffe, zumindest den ganz banalen Alltag geregelt zu bekommen, ist mir selbst ein Rätsel; doch irgendwie geht`s.



    Liebe Grüße
    maschenka

  • Hallo maschenka,


    als Vorbereitung zur Therapie kann ich dir ein Buch empfehlen: "Klopfen Sie sich frei!" von Dipl.-Psych. Rainer Franke/Ingrid Schlieske.


    Es ist zwar nicht gerade billig, aber die dort erläuterte Technik wirkt unglaublich lösend (war jedenfalls bei mir so). Mir ging es nach einer recht kurzen Zeit der Anwendung richtig gut, die gute Laune kehrte wieder und das alles ohne irgendwelche "Ausbrüche" o.ä. Sobald man die Technik verinnerlicht hat, dauert sie nur noch wenige Minunten und ist wie gesagt sehr wirkungsvoll.


    LG Chrystal

  • Maschenka, wenn Du auf dem Weg bist, dann ist das sehr gut. Af dem Weg sein heißt ja nicht, dass schon alles geschafft ist. Du bist - vielleicht kennst Du das Bild aus der Bibel - ganz unten in dem "tiefen Tal" gewesen. Jetzt geht es aus dem dunklen Tal hinaus ans Licht der Sonne. Trotzdem ist der Weg noch steinig und man kann stolpern. Manche Steigungen sind hart und an mancher Wegbiegung muss man nach unten in die Finsternis schauen - das ist nicht schön. ABER: Es geht vorwärts und nach oben. Du bist unterwegs Richtung Sonne und irgendwann, Du wirst es kaum merken, hast Du alles hinter Dir. Gönn Dir diese Zeit. Und erschreck nicht, wenn Dir mal was im Wege liegt. Das ist normal. Geh den Weg einfach weiter...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo Volleybap,


    hab Tränen in den Augen... danke!


    Dein Beispiel erinnert mich an ein Gedicht, das ich vor einigen Jahren geschrieben habe. Es handelt von dem langen Weg aus einer dunklen Höhle ans Licht und wie man sich beim ersten Blick in die Sonne fühlt...




    Hallo Chrystal,


    danke für den Tip!



    Liebe Grüße
    maschenka

  • Hallo Volleybap,
    hallo Crystal,
    hallo Wespe,
    hallo @all,


    seit 21.10. bin ich aus meiner Reha zurück. Sie war für mich sehr erfolgreich und auf dem Weg dorthin natürlich auch sehr anstrengend und schmerzhalft.


    Neben Therapeutengesprächen (mind. 2 pro Woche), Immagination, Kunsttherapie, Qi Gong und Myoreflextherapie wurde auch "geklopft" (EFT). Sport, Massage und evtl. Bäder, sowie freiwillige Zusatzprogramme (u.a. Entspannungstechniken, Sport, Gesprächsgruppen), an denen ich nie teilgenommen habe, weil mir mein Programm völllig ausreichte, ergänzten das therapeutische Angebot.


    Junior wollte nach den ersten 3,5 Wochen nach hause. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Verlängerung um 4 Wochen beantragt. - Die halbe Zeit mit Mama und die andere Hälfte mit Papa. Das war für mich auch o.k.


    Die Große hatte ich während der ganzen Zeit nur drei mal gesehen... Sie ist so tapfer.


    Ich habe Strafanzeige erstattet.


    Theoretisch sollte ich innerhalb von 8 Wochen mit einer ambulanten Traumatherapie beginnen. Bei vier Therapeuten stehe ich jetzt nach langem Suchen und vielen, vielen Telefonaten auf der Warteliste - Wartezeit mindestens 1 Jahr.


    Bis zum 4.11. bin ich krank geschrieben, damit ich mich langsam wieder in den Alltag mit den Kindern einleben kann.


    Das wird schon.


    Viele Grüße
    Maschenka

  • Ja, Maschenka, das wird schon. Die Kraft kommt wieder. Langsam. Aber sie kommt. Und Du hast einen wichtigen Schritt getan. Du hast Verdrängtes was Dich immer und immer wieder in Deiner Entwicklung hindert, ans Licht gebracht und reagiert. Damit es zu einem Abschluss kommen kann. Lieber ein großer Knall als ein Schrecken ohne Ende. - So jedenfalls interpretiere ich Deinen einen Satz, den Du so mutig geschrieben hast in Deinem Posting. Und ja, es ist richtig, auch wenn Du manchmal daran jetzt zweifeln wirst. Es ist richtig, das zu melden. Niemand darf auf Kosten Deines Seelenfriedens das Leben genießen. Es geht nicht.


    Ich wünsch Dir weiterhin viel viel Kraft!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • hallo maschenka...



    ich wünsche dir für deinen weiteren weg alles liebe und gute .......und viel kraft....



    ....ich drücke dir die daumen, dass du es schaffst.... :daumen :daumen

    Das Leben ist wie ein Spiegel.
    Lächelt man hinein, lächelt es zurück.




  • Hallo Bap,
    hallo milka,


    danke für eure aufmunternden Worte. :blume:blume


    Der OEG-Antrag ist auch versandt.
    Da das Geschehene 10 Jahre nach Vollendung des 18. Lebensjahres verjährt..., habe ich die Kopie meiner Bescheinigung über die Anzeige an die Täter gesandt - und vorher meine persönlichen Daten durchgestrichen. :devil::devil::devil: - weiter rege ich mich über diese Regelung nicht auf, bringt nix.


    Mein Alltag geht auf Sparflamme weiter - und ich bin stolz wie nochwas für jeden Tag ohne PTBS-Symptome, ohne Verdrängung, ohne Erinnerungen. Ich erledige den Haushalt, habe Kraft für die Kinder und mache meine Übungen - Immagination, Qi Gong, Klopfen (damit ich es im Ernstfall auch ohne Buch kann). Was nicht geht, geht am nächsten Tag, oder so.


    Nächste Woche Dienstag habe ich eine Termin bei einer Beratungsstelle. Eine Mitarbeiterin ist Traumatherapeutin, eine Therapie kann sie nicht leisten. Mal schaun, irgendein Türchen geht schon auf.


    Ihr nehmt es mir hoffentlich nicht übel, wenn ich auch hier über meinen Weg aus der Hölle schreibe: ich möchte enge Freunde nicht mehr belasten als unbedingt nötig.


    Viele Grüße
    maschenka


    Bevor ich es vergesse: ich bin auf der Suche nach Menschen (Traumapatienten), die für sich sagen, so wie es jetzt ist, kann ich gut leben. Dabei kann und will ich nicht die Details der Traumata erfahren, doch ich würde sehr gerne von Euch lernen, von Eurem Weg hinaus, wie Ihr mit Rückschlägen umgegangen seit, etc.

  • Maschenka, genau dafür ist dieser Forenbereich da: Du kannst und darfst Dir hier Dinge von der Seele schreiben - im wahrsten Sinne des Wortes.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • @all,


    tja, der Alltag - noch krankgeschrieben - klappt ganz gut, von Ausnahmen abgesehen. Doch die werfen mich nicht mehr total aus der Bahn.


    Voll Zuversicht telefoniere ich heute wegen eines Therapieplatzes rum... Wartezeit, Wartezeit, Wartezeit - ich könnt kotzen! - Kassenpatienten werden nicht mehr behandelt und die Kasse will von Kostenerstattungsverfahren nix wissen :nawarte::nawarte::motz:
    Dabei bin ich nur bei Therapeuten auf der Warteliste, bei denen ich nicht länger als voraussichtlich 1 Jahr warten muss - die sind aber nicht (mehr) kassenzugelassen. Und nun?


    Ich bin grad ein bischen ratlos...
    maschenka

  • Hi!


    Hab nicht viel gelesen, aber Traume und weiß nicht, wo Hilfe finden schon...


    Hast du dich schon mal an den Weißen Ring gewendet? Die können auch vermitteln und haben viel Erfahrung mit Trauma-Betroffenen.
    Informationen und Ansprechpartner findest du im Internet auf der Homepage.


    lg, cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hallo Cola,


    danke für den Tip. Ich warte noch auf einen Rückruf vom Weißen Ring.



    @all,


    was würdet ihr tun?


    Montag und Dienstag war ich bei zwei Beratungsstellen, weil dort jeweils eine Mitarbeiterin auch eine traumatherapeutische Ausbildung hat.


    Montag ging es mir nach dem Gespräch gar nicht gut. Ich fühlte mich u.a. etwas verarscht. Was wie ein "schaun wir mal, ob wir zusammenarbeiten könnten" angekündigt war, stellte sich für mich recht schnell als ein diagnostisches Abklopfen heraus. Sie hätte auch einfach direkt fragen können, was hätte ich davon, wenn ich lüge??? Der dezente Hinweis auf Wildwasser war dann wohl der Wink mit dem Zaunpfeil. Dort habe ich nächste Woche Mittwoch einen Termin.


    Das Gespräch am Dienstag lief super. Ich habe für mich einen wertvollen Tip bekommen, den ich auch umsetze. Nur ich kann dort keine Therapie machen. Möglich wäre alle zwei bis drei Wochen ein Termin. - Ich sehe es als zusätzlicher Notnagel...


    Ich habe festgestellt, dass der ganz normale Alltagswahnsinn mir noch nicht gut tut, also Situationen, die in einem engen Zeitrahmen zusammen treffen, nicht entzerrt werden können und auch ohne einen Hintergrunde wie bei mir zum Schimpfen und Fluchen über diesen Tag führen. Spätestens 15 Minuten danach sollte es wieder gut sein. - Inhaltlich ist das bei mir auch so, vergessen, nur komme ich sofort in eine wahnsinnige Unruhe hinein, Körpererinnerungen (Schmerzen) etc. Wenn ich dann gut für mich sorge, Mandala malen, EFT oder spazieren gehen, wird es nach einigen Stunden auch wieder besser.


    Mir ist es ganz wichtig, dass die Kids nicht mehr unter der Situation leiden als unvermeidbar ist.


    Nun stellt sich mir die Frage, versuche ich wieder arbeiten zu gehen, oder lasse ich mich weiterhin arbeitsunfähigschreiben und riskiere meinen Job?
    Die Frage würde sich für mich von selbst beantworten, wenn ich eine traumatherapeutische Begleitung hätte: ich würde es versuchen.


    Für eure Meinungen/Anregungen bin ich dankbar.


    maschenka

  • Maschenka,


    irgendetwas läuft da unrund. Wenn Du krank geschrieben bist, versucht der Arzt, mit Dir eine Therapie zu erarbeiten. Was unternimmt denn der Dich krankschreibende Arzt? Hast Du mit ihm über eine (ambulante) Gesprächstherapie gesprochen? Wenn er sie bei der KK beantragt, dann kommt das im Normalfall auch durch. Du hättest zuerst Anspruch auf 25 Stunden. Danach würde weiter geguckt.


    Dein Ansprechpartner ist also der Hausarzt. Und die KK wird sich ja auch rühren. So lange krank geschrieben zu sein, ist sehr teuer für die ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Stimmt, Volleybap, da läuft was unrund...die für mich richtige ambulante Therapie ist eine Traumatherapie nach Reddemann bei einem tiefenpsychologisch ausgebildeten Therapeuten - so lautet die Empfehlung meiner Therapeutin in der Klinik und des ärztliche Direktors auch.
    Ich habe listenweise Therapeuten angerufen in einem Umkreis von ca. 1,5 Stunden Fahrzeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die meisten haben keine zusätzliche Ausbildung in Traumatologie. Diejenigen, die diese Ausbildung haben, hatten mich als männliche Therapeuten an Frauen verwiesen, obwohl das Geschlecht für mich kein Problem darstellt (hängt mit den Hintergründen zusammen). Oder ich bekam als Antwort auf meine telefonische Anfrage, dass man ausschließlich Typ I Traumata behandle (also keine Sachen aus der Kindheit). Bei vier Therapeuten bin ich jetzt auf der Warteliste. Wartezeit mindestens 12 Monate. Davon sind drei noch nicht mal kassenzugelassen...


    Der mich behandelnde Arzt und mein Hausarzt warten auf den Bericht aus der Klinik... - und ich bin ehrlich gesagt froh darüber, dass sie sich von der Fachklinik informieren lassen wollen und nicht mit der chemischen Keule "winken", was sicher für sie leichter wäre.


    Spätestens wenn der Bericht aus der Klinik vorliegt, werde ich auch nochmals überdenken und besprechen, ob ich aufgrund der langen Wartezeiten noch bei den Verhaltenstherapeuten anfragen sollte.


    Danke für deine Antwort.


    maschenka

  • Ein kleines Update...


    der ruhige Alltag tut mir gut. Glücklicherweise werde ich vom Facharzt unterstützt, der mich erst mal bis Ende des Jahres krank geschrieben hat.


    Eine passende (!) ambulante Therapie ist weit und breit nicht in sicht. Bei der Kasse möchte ich die Kostenübernahme für einen nicht zugelassenen Therapeuten beantragen und zwar für die kompletten Kosten und die gesamte Dauer der Therapie. - Die Kasse meinte doch zu mir glatt, ich solle doch nächstes Jahr nochmals in die Klinik gehen... die haben Nerven...


    Der Facharzt ist hochzufrieden mit meiner Entwicklung - mehr sei zur Zeit gar nicht möglich, meinte er.


    maschenka

  • Hallo Leute,


    zwischen den Feiertagen kam der Klinikbericht und da gibts für mich nix zu klagen.
    Silvester hatte ich noch mal einen Einbruch... es kamen Bilder hoch, von einer Silvesterfeier in meiner Kindheit - und ich konnte damit ganz gut umgehen, war aber auch verdammt anstrengend.
    Laut Facharzt bin ich weiterhin krank geschrieben - so Stabil/gesund bleiben, wie ich es jetzt bin sei wichtiger. Langsam steigere ich die Anforderungen, die ich an mich stelle und mit etwas Glück habe ich ab Februar einen Traumatherapeuten (zumindest mal das Erstgespräch), das erfahre ich jedoch erst Anfang Februar.


    Sollte ich keinen Traumatherapeuten ab Feb. haben, werde ich eine weitere Reha beantragen. Das dürfte aufgrund des Arztbriefes kein Problem sein.


    Wie sehr die Kindheitserfahrungen meinen ganzen Alltag bestimmt haben und sicher immer noch bestimmen, erkenne ich jetzt grad mit dieser Erkältung.
    Vor der Reha: bei jeder Erkältung sofort derartige Gliederschmerzen, dass nur noch Bettwärme half; Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich, bereits bei erhöhter Temperatur fühlte ich mich wie neben mir stehend. Das Schlecht-Atmen-Können wurde sofort mit Erinnerungen gleichgesetzt, die ich hier nicht beschreiben möchte.
    Jetzt: Kaum Gliederschmerzen (erträglich), ich habe nicht das Bedürfnis, mich ins Bett zurück zu ziehen, die Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich kommen und gehen, trotz erhöhter Temperatur fühle ich mich nicht wie neben mir stehend. - Wenn es nicht so traurig wäre, müßte man lachen: ich weiß jetzt, wie sich eine ganz normale Erkältung ganz normal anfühlt...


    Das Leben ist schön. :sonne


    Oh, bevor ich es vergesse: Kennt sich jemand mit dem OEG aus?????????
    Ich habe von denen einen weiteren Fragebogen bekommen, den ich gern so schnell wie möglich wieder los hätte... Beim VdK kann ich heute nicht mehr anrufen. Help... Danke!


    vg
    maschenka

  • Ich finde es unglaublich stark von Dir, wie Du mit diesen zerstörerischen und auffressenden Erfahrungen Deiner Kindheit umgehst.


    Allein deine Kraft und Dein Engagement Dich gegen alle widrigen Umstände (KK, Therapeuten, Verzögerungen etc) zu stemmen und
    Dich nicht kleinkriegen zu lassen ist ganz arg bewundernswert.


    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du jemanden findest der Dich als passender Therapeut in Dein zukünftiges Leben begleitet (zumindest die nächsten Jahre).


    Du hast glaube ich schon unwahrscheinlich viel geschafft und kannst wirklich stolz auf Dich sein.
    Dir wurde ein großer Nachteil ans Bein gebunden Dein Leben zu bewältigen und für mich liest es sich so, dass Du dabei bist
    jetzt und in Zukunft mächtig aufzuholen wenn nicht sogar zu überholen.


    Ich finde Dich toll und bewundere Deinen Mut!!!

    ...just lookin' so badly nice....'till I bite your ass.... :D