mangelndes selbstbewusstsein

  • ich möchte lieber anonym bleiben.


    angeregt durch sonnenschein100's thread
    http://www.allein-erziehend.net/forum/beitrag19745.html


    kam mir damals schon die frage, wie kann man das selbstbewußte auftreten erlernen. denn mein selbstbewußtsein ist derzeit gleich null.


    so zbsp heute im einkaufscenter. ich war nicht in der lage, irgend jemanden anzusprechen, mir das waschpulver aus der obersten reihe zu geben :wand :radab - ich selber bin nicht rangekommen.


    nicht immer bin ich in dieser situation. meistens wenn ich psychisch unter strom stehe


    durch eine therapie ist mir bewusst geworden, dass es mit meiner kindheit zu tun haben muss. ständig bekam ich zu hören "Lass dass sein, dass schaffst du eh nicht." oder "Was soll aus dir bloß mal werden?" oder abwertender "Dafür bist du zu doof". ist mir wirklich etwas daneben gegangen hörte ich oft: "Hab ich dir gleich gesagt."


    auch in der schule war ich aussenseiter. während meiner jugend besserte sich mein zustand. ich hatte einen großen freundeskreis. daraus bildeten sich bis heute bestehende freundschaften. ich war beruflich erfolgreich und recht selbstbestimmend.


    während meiner ehe verfiel ich wieder in die alten muster zurück. hier wurde mir stets durch meinen mann suggestiert: ich bin nichts wert. das ganze verbal und auch körperlich.


    seit jahren ist der kontakt zu anderen menschen für mich sehr erschwert, denn ich kann nicht auf andere zugehen. kann keinerlei gedanken oder gefühle auf normalen weg mitteilen. ich habe ständig angst, dass falsche zu sagen oder für den anderen uninteressant zu wirken. lieber sage ich gar nichts, nehme an feierlichkeiten oder treffen nicht teil. ich vermeide halt soweit wie möglich kontakte. wirke dadurch auf andere unnahbar oder arrogant. was ich aber ganz und gar nicht bin.


    ich ziehe mich immer mehr in die isolation zurück. nur darunter leide ja nicht nur ich, sondern auch mein kind.


    wie komme ich aus dieser falle wieder raus?


    beruflich jedoch stehe ich meinen mann / frau. hier gehe ich sogar knallhart über sogenannte leichen. ein totaler widerspruch :frag

  • Hallo,
    das hört sich meines erachtens nach einer
    sozialen Phobie an!
    Goggle doch mal, da wirst Du staunen! Du bist nicht allein, dass betrifft sehr viele Leute.


    Dagegen kann man übrigens ne Therapie machen. Aber besser ne Verhaltenstherapie als ne Psychoanalyse wie Du sie hinter Dir zu haben scheinst!

  • Hallo Anonymus,


    klingt ja gar ned gut... hast du eine weitere Therapie angedacht?


    Vielleicht magst du dich intensiver mit dem "inneren Kind" beschäftigen.


    Das wird schon.


    Viele Grüße
    maschenka

  • Eine soziale Phobie würde ich noch nicht sehen, die würde meiner Meinung nach auch den beruflichen Bereich betreffen.


    Mir geht es - wenn auch aus anderen Gründen - aber ähnlich. Dennoch spreche ich andere Leute problemlos an und frage nach dem Weg, lasse mir die Sachen aus den oberen Regalen reichen usw. Geschafft habe ich das, weil ich mir klargemacht habe, dass die Leute auf der Straße, im Supermarkt usw. mir eigentlich vollkommen egal sind, ebenso ihre Meinung über mich. So fällt mir das viel leichter.


    Parties etc. meide ich zwar auch, aber u. a. aus dem Grund, dass es für mich großer Stress ist, wenn viele Leute zusammen sind.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Es ist hier sicherlich nicht möglich, noch gewollt, Dir hier eine Analyse zu geben oder aber Deine Schwierigkeiten in ein vermeintliches Krankheitsbild einzuordnen. Ich traue mich aber, Dich auf eine Sache hinzuweisen. Beruf und Alltag könnten bei Dir die zwei Seiten einer Medaille sein. Die Ängste im Alltag hast Du ja ausführlich beschrieben. Dein Berufsleben nur angedeutet. Dort bis Du taff, "gehst über Leichen". Warum? Könnte auch dahinter die Angst stehen: Entweder mein Gegenüber oder ich? Wenn ich nicht schnell genug ziehe, nietet der mich um, ixt mich weg?


    Hinter beiden Verhaltensweisen stände die Angst: Ich bin nicht so gut wie der andere...


    Die Gedanken kann man haben, aber sie sind bei Dir ganz eindeutig falsch. Das kann ich sogar vom Bildschirm aus sagen: Im Beruf machst Du Dein Ding. Setzt Dich durch. Zwar aus der Angst heraus, aber es geht. Du bist dort mindestens so "gut" wie andere. Können tust Du es also schon...


    Was Dir fehlt, ist die Unterstützung und der Glaube daran, Dein Ding machen zu können. Ich bin mir sicher: Hättest Du unter Deinem Namen hier gepostet, würden viele tippseln: Quatsch. Du bist wer. Wir haben Dich als tolles Gegenüber erlebt!
    Dasselbe würdest Du in Deinem Umfeld im realen Leben hören. Nur: Du kannst es nicht hören, weil Du Dich zurückziehst. Und solche Gespräche scheust.


    Klar, Du schaust auf Schwächen, die Du bei Dir erlebst. Aber ich verrate Dir ein kleines Geheimnis: Diese Schwächen sind nichts besonderes. Die hat jeder. Auch die, vor denen Du vielleicht ehrfurchtsvoll einknickst. Glaub mir: Du bist auf Augenhöhe.


    Gut, ich kann das hier prima sagen, aber was soll Dir das helfen? Also ist anderes zutun. Wenn Du aus der Situation rauskommen willst, suche den Kontakt und das Gespräch. In Deinem Alltagsbereich geh auf jemanden zu, dem Du Vertrauen schenkst. Setzt Euch ins Cafe´, erzähl ein bisschen von Deinen Ängsten. Und bitte Dein Gegenüber, Dir mal Deine Stärken zu nennen. Du wirst staunen. Und dann such Dir eine ähnliche Person im Arbeitsleben. Frag sie nach Deinen Schwächen. Du wirst Erstaunliches feststellen, wenn Du die Ergebnisse abgleichst.


    Aber das reicht sicherlich nicht. Ich empfehle Dir, Dir einen Gesprächspartner zu suchen, der Dich in dieser Sache begleitet. Ein Seelsorger. Ein Therapeut.
    Ich denke, Du bist auf einem guten Weg. Geh den weiter. Ich bin sicher, Du kannst es schaffen, Deine Sorgen hinter Dir zu lassen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Einen Tipp hab ich noch:
    Da ich nicht nur Frau, sondern auch noch kürzer als die Durchschnittsfrau bin, suche ich mir im Laden wenn möglich das längste männliche Exemplar, das verfügbar ist und frage den um Hilfe nach den Sachen im obersten Regal. Bisher bin ich damit gut gefahren, da ich bei solchen Anfragen immer den Kopf in den Nacken legen muss - und ich weiß, dass derjenige ohne Probleme rankommt. :)

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich schließe mich meiner "Vorschreiberin" an: Ich würde auch mal nach dem "Inneren Kind" schauen. Google es doch mal und schau, was du findest. Bei mir hat alles hundertprozentig gestimmt! Es gibt relativ viel Literatur auch Arbeitsbücher. Vielleicht ist was dabei?!
    Viel Erfolg!
    Hundini

  • @ Anonymus:Hast du es mal mit Reiki versucht?Irgendwie find ich mich in deinem Beitrag wieder.Ich hab mich von ner Bekannten mal mit Reiki behandeln lassen,dort wird dann auch auf das innere Kind eingegangen.Mir hats geholfen.Ne Psychotherapie würde dir auch bestimmt helfen.



    Lg Anja mit Eva-Marie und Anna im Herzen