Wenn Mama irgendwann nichtmehr kann

  • Seuftz.. wo fang ich an..


    Ich hatte heute das Abschlußgespräch im Kiga. War auch okay das Gespräch.
    Aber meine Gedanken mache ich mir schon.


    Marlon hat soviele Verhaltensweisen an sich, die nicht zusammenpassen. Mir ist es echt schon oft peinlich.
    Zb erzählte mir die Erzieherin das Marlon oft sehr distanzlos ist und anderen Eltern an die Brust fässt..oder am Po rumpieckst.
    Ich verbiete ihm sowas immer und schimpf auch mit ihm wenn er das unterwechs macht.
    Andererseits ist er sehr schüchtern und traut sich nichts zu.
    Testet seine Grenzen aus bis zum geht nicht mehr..braucht harte Konsequenzen um zu spühren das er zu weit gegangen ist.
    Im Kiga baut er nur noch mist und erpresst andere Kinder.


    Wenn andere Kinder nicht auf ihn hören ( wenn er zb sagt : Hör auch, ich mag das nicht ) erpresst er die Kinder mit : Ich geh das sagen. Ich sags gleich.
    Allerdings hört er auch nicht auf andere Kinder wenn die ihm sagen..lass das.


    Er hat ein eigenes Spielverhalten. Er schließt sich einer Gruppe an, spielt aber sein eigenes spiel und bekommt es garnicht mit das die anderen Kinder das stört. Er kann sich nicht intigrieren sondern lebt so in seiner eigenen Welt.


    Marlon hat massiv Probleme Konflikte zu lösen. Ob im Kiga oder zuhause.
    Er zappelt rum, er wird extrem albern und nimmt das auch garnicht wahr. Wiedergeben kann er das Gespräch auch nicht.
    Ich muss ihn immer festhalten, die Beine beschweren und die Hände festhalten. Er spührt sich sonst nicht.


    Dennoch ist Marlon sehr inteligent. Er hat riesen Interesse an Zahlen und Buchstaben. Auch die Uhr möchte er nun lernen.
    Die Erzieherinnen sagten mir gerade, sie sind total erstaunt was Marlon alles weiß. Er kann sämtliche Gegenstände ( auch schwierige wie Musikinstrumente ) richtig benennen und ist den Vorschulkindern fast gleichgestellt.


    Sein Sozialverhalten ist aber unterste Kanone.


    Ich wurde nun schon öffter dahingestubst -> Asperger Authismus -> ADHS ?


    Einiges spricht dafür..anderes wieder garnicht. Ich werde ihn nicht darauf testen lassen. Nicht weil ich das nicht wahrhaben will, sondern weil es mir zu viel ist derzeit.


    Ich hab gerade ganz lange mit meiner Mutter telefoniert. Sie sagte, das sie das schon lange vermutet das er leichte Züge von Asperger hat und auch Hyperaktiv sein könnte. Das sie aber ganz viele Züge vom KV in Marlon sieht. Sie sagte..da wird einiges in den Genen vererbt worden sein.


    Ich bin manchmal echt am Ende.
    Manchmal kann ich das Verhalten von Marlon nichtmehr ertragen. Versteht das bitte nicht falsch. Ich liebe mein Kind so wie er ist.
    Es ist nur oft so schwer mit ihm. Ich kann einfach oft nichtmehr und steh vor einer Wand. es geht einfach nicht weiter.


    Ich mach mir meine Gedanken.. was wird aus ihm..wie wird was aus ihm..ich hab ihn so nicht erzogen..wie mag es weitergehen..was mach ich falsch?

  • Zitat

    Sie sagte, das sie das schon lange vermutet das er leichte Züge von Asperger hat und auch Hyperaktiv sein könnte. Das sie aber ganz viele Züge vom KV in Marlon sieht. Sie sagte..da wird einiges in den Genen vererbt worden sein.


    Das eine schliesst das andere ja nicht aus, ganz im Gegenteil! Ich kann dir nur raten: lass ihn testen. Es ist aufwändig, es kostet Zeit und Nerven, ich weiß. Aber je länger du wartest, um so mehr wird die Ungewissheit und das Unverständnis an dir nagen. Und auch ihm wird es, selbst mit einer positiven Diagnose besser gehen. Vielleicht merkt er jetzt noch nicht, das er sich selbst ausgrenzt, spätestens mit Schuleintritt wird ihm das aber deutlich bewusst werden.


    Viel Glück euch - ihr zwei schafft das bestimmt!

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • Lady La Luna.


    Ich kann Dein Zögern gut verstehen. Meine Tochter hat auch Züge an sich, die ich leider überhaupt nicht nachvollziehen kann. Das hat mich schon so manche schlaflose Nacht gekostet.


    Es hat lange Zeit gedauert, bis ich mich nun tatsächlich dazu durchgerungen habe, mit ihr zu einer Kinderpsychologin zu gehen. Ich weiss, dass meine Tochter einiges zu verarbeiten hat. Leider können wir in die Köpfe unserer Kinder nicht hineinsehen und leider sind sie einfach noch nicht in der Lage, ihr Verhalten selbst zu erklären. Weder ihr Verhalten noch ihre Gefühle können sie genau beschreiben.


    Ich möchte meinem Kind einfach helfen. Sie kommt im nächsten Jahr in die Schule und ich möchte ihr den Weg erleichtern, wenn ich das kann. Das schaffe ich aber nicht allein, deshalb hoffe ich auf die Hilfe durch die Therapeutin. Ich setze darauf, dass sie mir einiges an dem Verhalten meiner Tochter erklären und näherbringen kann.


    Wie gesagt, es hat gedauert, bis ich mich zu diesem Schritt durchgerungen habe. Denn natürlich bedeutet auch das wieder zusätzlichen Stress und noch vieles mehr. Ich habe Angst davor, was für eine Diagnose die Psychologin eventuell stellen könnte. Ist mein Kind krank? Oder habe ich eben doch in der Erziehung bisher versagt? All das weiss ich nicht. Aber nur weil ich mich fürchte, kann ich meiner Tochter diese Hilfe nicht verwehren. Und langfristig hoffe ich, dass ich durch den "zusätzlichen Stress" doch irgendwann eine Entlastung (vor allem für mein Kind) erfahre.


    Sei mutig und geh die Sache an. Für Dein Kind.

    LG m_m_h
    _____________________________________________________________________


    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Die Sache ist im Moment so.. ich reiß mir ein Bein aus für ihn. Ich renne zur Logo, zur Ergo..ins SPZ usw. Er kommt nun in einen Sprachheilkindergrarten.
    Ich möchte das er sich dort erstmal einlebt und wir unseren Rythmus wiederfinden. Der wird sich ja durch den Kigawechsel ändern.
    Wenn ich jezt noch irgendwelche Tests machen lasse.. das wird mir zuviel und Marlon kann auch nicht mehr. 2 Jahre wurde an im rumgedoktert. 2 Jahre sind wir von Pontius zu Pilatus gelaufen.
    Irgendwann muss mal schluß sein.


    Ich möchte das mein Kind auch mal Kind sein darf.


    Deswegen werde ich ihn jezt nicht testen lassen.


    Im neuem Kiga sind ganz viele Fachleute. Unter anderem auch eine Kinderpsychologin. Ich möchte abwarten was da die ersten Monate nun passiert und was sie mir rät.

  • Ach du je, ich hab gerade einen fast aehnlichen Beitrag geschrieben. Die Gedanken von dir kenn ich so sehr. Meine Tochter macht das auch mit dem distanzlosen Verhalten (Stichwort Po) . Sie ist auch sonst auch eher schuechtern. Weiche Konsequenzen, Gespraeche wie sie in den Erziehungsratgebern angepriesen werden sind bei uns wirkungslos (meistens). Auf Kindergeburtstagen spielen alle Kinder schoen in der Runde, meine Tochter distanziert sich, geht in den Garten und macht die Tuer hinter sich zu (offensichtlich sind ihr die Reize komplett zu viel). Beim Weihnachtssingen muessen wir gehen, weil meiner Tochter die Lieder zu "traurig" sind. Ein Beispiel von vielen, wo wir zum "Aussenseiter" werden und ich das ganze bemueht laechelnd erklaere mit irgendwas. Mir selbst ist das weitgehend egal, ob wir nun frueher gehen, oder meine Tochter sich von der Gruppe zurueck zieht oder erst gar keinen Versuch macht sich zu integrieren, aber natuerlich kommt oft ein Spruch. Das Rumzappeln kenn ich so sehr. Meistens geht dabei was zu Bruch, so dass ich meine Wohnungseinrichtung schon total minimiert habe. Wenn ich meiner Tochter eine Frage stelle, kommt oft eine absolut unpassende Antwort, die ueberhaupt nicht zur Frage passt. Ich steh daneben und mir faellt nichts dazu ein (sie kennt die Worte, benutzt sich auch, aber oft voellig zusammenhangslos und unpassend). Festhalten: ja, das probiere ich in Extremsituatione. Ich gebe zu: das geht nur mit "gewalt" und ich werde dann getreten. Ich habe auch ein paar wenige Male gedacht: ein Klaps waere jetzt weniger schmerzhaft als dieses krampfhafte Festhalten. Sie windet sich dabei so, dass ich ihr fast den Arm ausrenke. :(((. Aber du weisst bestimmt genau wie ich, dass man in solchen Situationen nicht rankommen kann. Meine Tochter ist extrem intelligent. Sie ist 3 und faengt gerade an zu lesen und faengt an die Uhr zu lesen. Meine Tochter ist definitiv hochsensibel (extrem geraeuschempfindlich, ich darf keine meiner CDs hoeren, denn sie ertraegt es einfach nicht. Faengt dann bitterlich an zu weinen... also kann bestimmte Tonfolgen garnicht hoeren etc.). Ihr Vater hat ADHS (angeblich hochgradig vererbbar).


    Wir werden die Testserie jetzt anleihern (Bericht vom Kindergarten, Arzt, Psychologen, etc.), bzw. ist schon am Laufen. Vorher hatte ich eine Therapie gemacht (hab mir die Schuld gegeben). Ich bin auch hin und hergerissen wegen dem Testen. Ich hab Angst, NOCH eine Baustelle aufzumachen. Ich hab schon genug in meinem Leben, aber letztlich: eine Diagnose aendert mein Kind nicht. Es kann uns nur helfen. Ich brauch aber aktuell einfach dringend Erziehungstips. Ich habe schon oft gehoert, dass mein Kind einen hyperaktiven Eindruck macht. :(. Habe das immer vehement zurueck gewiesen. Bin aber an einem Punkt, wo ich Bescheid wissen muss.


    Ich versteh dich: ich hab heute zu meiner Tochter auch gesagt: ich ertrage dieses Verhalten nicht mehr (und genauso geht es mir: ich ertrag es nicht mehr). Ich will nicht, dass ihr Selbstbewusstsein leidet, aber es geht SO nicht weiter. Ich liebe sie und sie ist wunderbar mitfuehlend, charmant etc. Und dieses vor der Wand stehen kenn ich. Ja, ich frage mich auch dauernd: was mach ich falsch? Bin ich vielleicht nicht als Mutter geboren?

  • eine Diagnose aendert mein Kind nicht. Es kann uns nur helfen.


    Das ist für mich der entscheidene Satz.

    LG m_m_h
    _____________________________________________________________________


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    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Da bist Du nun von Pontius zu Pilatus gerannt, hörst auf professionelle Erziehungsberater, gibst ihn in einen Sprachheilkindergarten. Du rennst zur Logo, zur Ergo, ins SPZ. Du hoffst jetzt auf die Psychologin im Kiga. Geht es Dir und dem Kind gut damit?


    Jeder einzelne der Genannten doktort am Symptom und testet mal die Wirkung seines Patentrezeptes. Die Ursache aber kann nur ein Kinder- und Jugendpsychiater finden. Er stellt die Diagnose, beauftragt all diese oben genannten Zuarbeiter mit einem klaren Auftrag .... und ab diesem Zeitpunkt wird all diese Rennerei zielgerichtet sein.

  • Du sprichst mir aus der Seele.
    Ganz so krass ist es bei uns nicht. Er macht nichts kaputt oder hat Ausraster.
    Das mit der Musik finde ich sehr interessant, das ist bei Marlon auch so. Er meckert ständig..dies ist zu laut..er will das nich hören usw.
    Marlon spielt auch viel für sich alleine, distanziert sich dann. Ich hab aber immer gedacht das macht er weil er keine geschwister hat mit denen er spielen kann. Er ist es halt gewohnt für sich zu spielen.


    Ich muss bei uns aber erstmal den Alltag wiederherstellen bevor ich die nächste Baustelle aufmache. Er hat soviel zu bewältigen .. ich auch. Ich denke einfach das ich es nicht aushalte jezt noch was zu starten.
    Es geht ja nicht nur an seine Psyche sondern auch an meine.

  • Nur zum klareren Verständnis was ich meine: Ich meine nicht, NOCH eine Baustelle aufmachen.
    Ich meine: Alles andere abbbrechen (Therapie-Ruhe reinbringen), eine klare Diagnose erwirken und dann zielgerichtet vorgehen.

  • Zum einen wird solch einen Diagnose ja nicht von heute auf morgen gestellt. Je länger du wartest, umso mehr Wasser fliesst den Rhein runter, du wirst weiterhin an einzelnen Auffälligkeiten arbeiten, aber eben nicht am möglicherweise vorhandenen Gesamtbild.


    Zum anderen hat downunder das super formuliert: Die Diagnose ändert dein Kind nicht, wird ihm aber helfen. Und dir auch!


    Du willst dein Kind gerne Kind sein lassen, das ist lobenswert. Wenn wirklich das von dir vermutete Krankheitsbild dahintersteckt, wird er das nur sehr begrenzt können, wenn ihm nicht geholfen wird. Alleine deswegen, weil er sich mit seinem Verhalten mehr und mehr ausgrenzt. Was jetzt von den anderen Kids noch nicht so wahrgenommen wird, wird ganz bald ein echtes für ihn werden. Inkl. diverser Hänseleien, inkl. der Aussicht evt. nicht auf eine Regelschule zu kommen, obwohl, wie du ja schreibst, er kognitiv für sein Alter recht weit ist.


    Es ist natürlich deine Entscheidung, aber dieses Bein würde ich mir als Mutter dann tatsächlich auch noch ausreissen. Und sei es nur, um Gewissheit zu haben!

    Liebe Grüsse
    Sabine


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

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    - Coco Chanel-

  • Ich kann das nicht einfach abbrechen.
    Du kennst seine Krankengeschichte garnicht.


    Kurzfassung :


    Geboren mit Klumpfüßen -> 3 Jahre Gips und Schienenbehandlung inkl. Op - > dadurch Entwicklungsverzögert und Sprachverzögert -> Logo angefangen ..keine deutliche besserung -> SPZ hinzugezogen sowie die Behnidertenberatung -> Empfehlung Sprachheikiga -> sämtliche Untersuchungen -> Ergotherapie -> Diagnose Sprechapraxie, hypotoner Muskelaufbau, myofunktionelle Schwäche, grob und Feinmotorik erheblich gestört.


    Das ist die Kurzfassung aus 5 Jahren.


    So und nun darfst du MarleneE.


  • Ich finde, das klingt wohlüberlegt und sinnvoll.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Du sprichst mir aus der Seele.
    Ganz so krass ist es bei uns nicht. Er macht nichts kaputt oder hat Ausraster.
    Das mit der Musik finde ich sehr interessant, das ist bei Marlon auch so. Er meckert ständig..dies ist zu laut..er will das nich hören usw.
    Marlon spielt auch viel für sich alleine, distanziert sich dann. Ich hab aber immer gedacht das macht er weil er keine geschwister hat mit denen er spielen kann. Er ist es halt gewohnt für sich zu spielen.


    Ich muss bei uns aber erstmal den Alltag wiederherstellen bevor ich die nächste Baustelle aufmache. Er hat soviel zu bewältigen .. ich auch. Ich denke einfach das ich es nicht aushalte jezt noch was zu starten.
    Es geht ja nicht nur an seine Psyche sondern auch an meine.


    Das ist ja wirklich interessant mit der Musik. Ich kenn bisher keine einzigen Eltern, die das so bei ihrem Kind beobachtet haben (ich war sogar mit meiner beim Hoertest - dachte, dass sie vielleicht Hyperaccusis heisst (falsch geschrieben?). Aber nein, alles ok mit ihrem Gehoer. Wir hatten gerade einen Umzug und ich denke auch: erstmal wieder Ruhe reinbringen (fuer MICH) bevor die Rennerei wieder losgeht. Ich muss aber wissen, was los ist und ich moechte gern in diesem Jahr noch erfahren, ob ICH das Problem bin oder ob mein Kind ein "Problem" hat, bei dem ich ihm hoffentlich etwas besser helfen kann wie momentan (momentan versage ich klaeglich!).

  • Da habt ihr ja einen langen Leidensweg hinter euch :(. Es stimmt schon, dass eine Diagnose nicht von heute auf morgen gefaellt wird. Bei uns hiess das: zum Arzt, dann Ueberweisung zum Facharzt, dann da erstmal einen Termin kriegen (schon sind Monate rum), dann zum Kinderpsychologen (was bei uns garnicht viel Sinn macht, wegen oben genannter Dinge... Tochter antwortet auf Fragen teilweise voellig zusammenhangslos), dann Bericht vom Kindergarten, Fragebogen fuer dich (manchmal noch Frageboegen an die Grosseltern etc.). Ich rechne damit, dass ein halbes Jahr ins Land geht, bevor wir Bescheid wissen. Wenn es "so" noch geht, dann lass dir eben noch etwas Zeit mit der Diagnose. Aber es klang so, als ob du mit deinem Latein ziemlich am Ende bist (ich bin es auf jeden Fall) und dann kann eine Diagnose doch nur helfen.

  • Hallo,


    also Laura ist auch nicht ohne. Sie schließt sich auch immer aus und hat anderen Kindern gegenüber meist einen ziemlichen Befehlston an sich. Sie ist auch meist außenseiterin. Bei den Untersuchungen beim Kinderarzt dreht sie dann nochmal richtig auf, so das meine Kinderärztin schon meinte, wir warten noch ein Jahr ab, dann kommst sie in die Schule und wenn sie dann noch so ist, dann testen wir sie. Ich habe dann nachgefragt, warum nicht jetzt schon getestet wird, aber die Ärztin meinte das sie ja erst fünf ist und das sie ja jetzt noch Kind sein darf. Ok, ich habe mir dann gedacht, bei dem ganzen Untersuchungen, die wir bisher hinter uns haben wegen ständigen Mittelohrenentzündungen, Bronchitis usw. und ihrem Untergewicht, ist es wohl besser, wenn wir ein Jahr warten.


    Nun ist es auch so, das sie ein echter Wirbelwind ist. Manchmal frag ich mich, wo sie die Energie her nimmt. Morgens früh aus dem Bett und dann aber auch gleich volles Programm und abends dann trotzdem nicht müde sein. Das ist auch anstrengend, aber ich muß mich damit arrangieren. Was mir auch besonders auffällt und das ist nur nicht mir aufgefallen, das es am meisten "Probleme" gibt, wenn sie zu Besuch bei Papa war am WE. Da braucht man nicht essen, wenn man keinen Hunger hat, spielt stundenlang PC und guckt Fernsehen, egal wie das Wetter ist. Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, das ich da nicht gegen ankomme, leider. Denn letztendlich ist Laura die leidtragende.


    Ich denke du bist auf dem richtigen Weg, im Sprachheilkindergarten sind spezialisten und wenn die dann mal sagen, er sollte getestet werden, dann würde ich das auch machen. Ich habe nach dem Gespräch mit dem Kinderarzt im Kindergarten nachgefragt, ob den da was aufgefallen ist und die haben gesagt, sie können sich das nicht vorstellen. Laura ist auch sehr schüchtern anderen gegenüber, aber wenn sie erstmal warm geworden ist, macht sie sich total zum clown.


    Oder frag mal den Kinderarzt was er dazu meint.


    Und ich würde es testen lassen, wenn mir dazu geraten wird, denn wenn ich dann die Diagnose habe, kann ich meinem Kind helfen.


    Viele Grüße


    Cordula

    Glaube an Liebe,Wunder und Glück; schaue nach vorn und niemals zurück.
    Tu was du willst und steh dazu, denn dieses Leben, dass lebst nur du!!
    [/size]


    :sonne

    Einmal editiert, zuletzt von Angelz99 ()


  • Lady La Luna, das war kein Angriff auf Dich und schon gar nicht will ich Euren gemeinsamen Weg oder Deine Bemühungen in Frage stellen. Ich wollte nur anregen weg vom Symptom hin zur Ursache der Verhaltensauffälligkeit zu gehen. Und das ist selbstverständlich ein Gesamtpaket aus vielen Bruchstücken. Ein Spezialist kann das Puzzle vielleicht zusammen setzen.


    Falls ich Dir zu nahe getreten bin, entschuldige ich mich ausdrücklich dafür. :blume

  • Schon Ok Marlene, ich wollte auch nicht überspizt schreiben.


    Also vom Kiga kam das mit dem Authismus und Hyperaktiv nicht. Das kommt aus meinem Bekanntenkreis.
    Ich mach mir natürlich meine Gedanken.. aber rennt ihr sofort los wenn jemand euch erzählt..oh weh..die Züge kenn ich.. lass mal Testen ?


    Ja, seine Verhaltensweisen gehen mir tierisch auf den Keks. Aber ich kann es auch nachvollziehen warum er manchmal so ist. Er hat von Geburt an ein riesen Päckchen zu tragen. Das geht an niemanden spurlos vorbei.


    Ich möchte doch nur das Beste für mein Zwerg.


    Zu Zeit denke ich das es das Beste ist, wenn erstmal Ruhe einkehren kann.
    Ab August wirds zimlich turbulent. Neuer Kiga, neue Test´s im Kiga. Viele Gespräche usw. Das wird eine zimliche Umstellung werden und da werden wir auch dran zu knabbern haben.
    Ich versuche immer Marlon zu Fördern, ihn zu verstehen und auf ihn einzugehen.


    Nur irgendwann ist auch mein Akku leer.


    Ich denke das man auch gerne mal sagen darf... ich halte das nicht mehr aus. Es geht mir so auf den Zünder und ich mag dich jezt nicht sehen.


    Davon kann sich, glaub ich, keiner freisprechen.

  • Nee, das kann wohl definitiv keiner, auch ohne besonderes Kind stösst man irgendwann an seine Grenzen. Und geht gelegentlich sogar weit drüber hinaus, oftmals ohne es überhaupt wahrzunehmen. Weil das Kind manchmal Kraftreserven aktiviert, von denen man gar nicht wusste, daß sie da sind.


    Ich denke du hast dich über Asperger schon schlau gemacht (ich nicht, hab nur sehr begrenztes Grundwissen!) weisst also vermutlich besser als ich, welche Symptome da ins Schema passen und welche nicht. Mir stach seine frühe Begeiserung für Zahlen ins Auge und auch die Geschichte mit der Musik - beides neben dem Sozialverhalten eben wirklich typisch.


    Ich wollte dir ebenfalls nicht zu Nahe treten, bin aber der gleichen Meinung wie Marlene.


    Der Weg, einen entsprechenden Spezialisten zu finden und einen Termin zu bekommen ist lang, Luna. Egal ob es um Asperger oder ADHS oder eine Kombination aus beidem geht. Deswegen würde ich es jetzt in Angriff nehmen - jemanden suchen und einen ersten Termin vereinbaren. Erfahrungsgemäß musst du darauf ohnehin mehrere Monate warten. Solltest du dann immer noch der Meinung sein, daß es nicht der geeignete Zeitpunkt ist, kannst du ihn immer noch absagen, da sind die bei den Wartelisten nie bös drum ;)

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    - Coco Chanel-

  • Hallo Lady La Luna,


    Ich denke, da muss jetzt erst einmal Ruhe rein. Der Schritt in den neuen Kindergarten ist wahrscheinlich nicht schlecht. Dort sind Fachleute und alles kann langsam angegangen werden. Viele Kindergärten sind auch einfach damit überfordert, Verhaltensweisen richtig zu deuten (das ist meiner Meinung nach auch nicht ihre Hauptaufgabe). Wenn ein Kind sich anders verhält als die anderen Kinder, kommt es oft zu wilden Spekulationen. Für mich hört sich das nicht nach dem Asperger Syndrom an, vielleicht auch nicht nach ADHS.


    Dein Kind hat schon eine Menge mitgemacht, vielleicht ist ein leicht distanzloses Verhalten und soziale Auffälligkeiten in dem Fall nur menschlich. Ebenso ist es absolut normal, dass du mal nicht mehr kannst!!! Ich finde, du machst das toll!


    Viel Glück für den (Neu-)anfang nach den Ferien,


    cuirina

    :welcomeVERTRAUEN IST DER ANFANG VON ALLEM!

  • Stimme Cuirina zu! Ruhe braucht Ihr sicher beide!


    Und Dir auch - erstmal abwarten was der neue Kindergarten bringt.
    Vielleicht ist er in seinem alten deshalb oft so "unmöglich", weil er merkt, dass er anders ist. Egal, ob es seine körperlichen Defizite sind oder sein Charakter.
    Spreche da auch aus Erfahrung - meine Große ist auch "alles von Dir beschriebene", war aber auch schon von Geburt an ein wilder Feger.... und damit fällt man immer auf und leider oft aus der Rolle.