Vollzeit ist echt zum auswandern!!

  • ohne vollzeit konnte ich meinen lebensstandard garnicht mehr aufrecht erhalten. ich müsste das haus verkaufen und in eine stadt ziehen, wo ich noch eine wohnung habe. der grosse geht zwar eh dort in die schule, aber für die kinder allgemein wäre es der hammer. also zähne zusammen beissen und weitermachen ;-)


    Wenn du wochenlang nicht mehr in der Lage bist, zu kochen, ein Brot zu schmieren oder einkaufen zu gehen, geschweige denn dein Kind in die Kita oder die Schule zu bringen oder dich selber mal zum Arzt, hast du ÜBERHAUPT KEINEN Lebensstandard mehr! Da nützt dir dein Geld so gut wie nix. Vor allem dann nicht, wenn es auf der Bank liegt und du es nichtmal holen kannst. Dann ist nichtmal mehr der Pizzaservice drin, damit die Kids ne Mahlzeit kriegen.
    Monatelang hast du keine Kraft, Kleidung für die Kinder kaufen zu gehen oder mal mit ihnen etwas zu unternehmen. Nichtmal Freunde nachhause einladen ist möglich, denn du siechst dermaßen vor dich hin, dass selbst ein einfaches "Hallo" und ein halbwegs freundliches Gesicht machen schon ein echter Kraftakt sind.
    Ein Klo putzen stellt dich vor dieselbe Anstrengung wie früher ein 10-Stunden-Arbeitstag. MONATE LANG! (Ich rede da nicht von 2 Monaten, sondern von ca. 5 an aufwärts).
    Wenn du morgens nach 10 Stunden Schlaf aufwachst fühlst du dich so wie im gesunden Zustand nach 48 Stunden ohne Schlaf, und es wird von Stunde zu Stunde schlimmer.
    Spricht dich eines der Kinder an, weil es etwas braucht, das von dir einen auch noch so geringen Körpereinsatz verlangt, könntest du alleine schon beim Gedanken, aufstehen zu müssen schon losheulen vor Erschöpfung. JEDESmal. Über Monate.


    DAS ist *Burnout*!

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Wenn du wochenlang nicht mehr in der Lage bist, zu kochen, ein Brot zu schmieren oder einkaufen zu gehen, geschweige denn dein Kind in die Kita oder die Schule zu bringen oder dich selber mal zum Arzt, hast du ÜBERHAUPT KEINEN Lebensstandard mehr! Da nützt dir dein Geld so gut wie nix. Vor allem dann nicht, wenn es auf der Bank liegt und du es nichtmal holen kannst. Dann ist nichtmal mehr der Pizzaservice drin, damit die Kids ne Mahlzeit kriegen.
    Monatelang hast du keine Kraft, Kleidung für die Kinder kaufen zu gehen oder mal mit ihnen etwas zu unternehmen. Nichtmal Freunde nachhause einladen ist möglich, denn du siechst dermaßen vor dich hin, dass selbst ein einfaches "Hallo" und ein halbwegs freundliches Gesicht machen schon ein echter Kraftakt sind.
    Ein Klo putzen stellt dich vor dieselbe Anstrengung wie früher ein 10-Stunden-Arbeitstag. MONATE LANG! (Ich rede da nicht von 2 Monaten, sondern von ca. 5 an aufwärts).
    Wenn du morgens nach 10 Stunden Schlaf aufwachst fühlst du dich so wie im gesunden Zustand nach 48 Stunden ohne Schlaf, und es wird von Stunde zu Stunde schlimmer.
    Spricht dich eines der Kinder an, weil es etwas braucht, das von dir einen auch noch so geringen Körpereinsatz verlangt, könntest du alleine schon beim Gedanken, aufstehen zu müssen schon losheulen vor Erschöpfung. JEDESmal. Über Monate.


    DAS ist *Burnout*!


    Eben!
    Sag ich doch.

    "Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." Seneca

  • Das weiß ich alles, ich habe jahrelang in einer Fachklinik für Psychosomatik gearbeitet ...


    Ich meinte auch nur, dass das Wort Burn-out schnell verwendet wird, nur weils halt einfach ein bißchen viel wird.


    Alles klar ...
    Genauso, wie wir den Begriff "Grippe" liebend gern in den Mund nehmen, wenn es "nur" die fiebrige Erkältung ist. Und wer mal richtig Grippe hatte, kennt den eklatanten Unterschied. Burn out ist sicherlich das Modewort und die unmedizinische Beschreibung eines Zustandes, der von "ich bin total kaputt, ich sollte mal ein Wohlfühl-Bad nehmen" bis hin zu "ich werde morgens wach, mein Kind schreit und ich kann trotzdem nicht aufstehen, es geht einfach nicht" reicht.
    Darum nehme ich den Begriff Burn out liebend gern für die "Erkältung", den Begriff Erschöpfungsdepression, wenn es die "Grippe" ist.


    @ all: Kein Grund zu streiten, oder?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hm...hat hier wer gestritten? Ist an mir wohl vorbeigegangen. :rotwerd
    Aber ich glaube, jeder, der zumindest mal annähernd in der Lage gewesen ist, reagiert "empfindlich" in diesem Bereich. Mir geht es jedenfalls so. Mir ging es auch nur darum zu erklären, dass ich mir bis vor einiger Zeit nie hätte vorstellen können, dass mich so etwas mal betrifft. Nun, ich hatte Glück. Der Arzt sprach lediglich von einer "beginnenden Erschöpfungsdepression". Aber ehrlich gesagt hat mir die gereicht. Ich war gar nicht mehr ich. Wenn ich mir vorstelle, wie dann also die wirkliche - und nicht nur die beginnende - Erschöpfungsdepression aussieht, wird mir ganz anders.
    Ich bin übrigens nach wie vor in Behandlung. Das tut mir gut und ich bin froh, dass ich diese Hilfe und Unterstützung habe. :thanks: an meine Therapeutin ;)

    LG m_m_h
    _____________________________________________________________________


    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Burnout (ich hatte es fast ueber ein Jahr... wie ich aber auch erst im Nachhinein feststelle) ist nicht nur von den aeusserlichen Bedingungen abhaengig. Es gibt Leute, die einen hammerschweren Alltag irgendwie wuppen und trotzdem dabei noch gut drauf sind. Burnout geht viel tiefer. Wie varecia schoen schrieb. Es geht dann nichts mehr. Schon garnicht arbeiten und die, die das noch nie hatten, denken noch, dass man sich einfach nur anstellt und mal zusammen reissen muss. Gottseidank gibt es da einen Weg raus. Aber meistens muss es erst ganz tief runter gehen, bis man wirklich kapiert und sich eingesteht, dass man einen Burnout hat und ohne Hilfe da nicht rauskommt. Wer einen wirklichen Burnout hat, der rennt nicht rum und sagt: ich bin so gestresst, ich hab nen Burnout. So jemand leidet schweigend! Und traut sich hoechstens mal in der Anonymitaet des Internets den Mund aufzumachen!


    Gute Besserung an alle, die wirklich daran leiden! Ich konnte mir vor einem Jahr nicht annaehrend vorstellen, JE wieder zu arbeiten. Vor ein paar Monaten hab ich angefangen wieder Teilzeit zu arbeiten und nun kann ich mir Vollzeit wieder vorstellen und freu mich sogar ein bisschen drauf (ohne beim blossen Gedanken daran, Herzrasen, Stress und Angstgefuehle zu kriegen). Das einzige, was sich geaendert hat, ist was innen. Der aeussere Stress ist ganz genau der Gleiche: keine Hilfe von Familie, wieder Umzuege, keine Hilfe vom KV, Probleme mit dem Umgang und und und.

  • Eben!
    Sag ich doch.


    Jup, aber das erwartet Luna evtl., wenn sie die Anzeichen, die sie jetzt hat, ignoriert. Für Sprüche wie "beiß die Zähne zusammen und mach einfach weiter, weißt ja wofür" hab ich persönlich, die ich genau DAS gemacht habe und jetzt EU-Rente beantragen musste, weil ich selbst nach fast 3 Jahren nach der Diagnose noch nicht annähernd wieder arbeitsfähig bin, überhaupt kein Verständnis.
    Ist man im echten Burnout erstmal drin, ist man in einer Spirale. Erholung geht aufgrund des Alleinerziehendendaseins ganz wesentlich langsamer als bei Leuten mit Partner oder ohne Kinder, die halt einfach übert einen längeren Zeitraum 15 Stunden am Tag schlafen KÖNNEN, womöglich ihr Essen serviert kriegen und sich keine Gedanken machen müssen, wie um alles in der Welt sie es HEUTE schaffen sollen, die Kinder zu versorgen, jeden Tag.
    Durch die Dauerhaftigkeit biste deinen Job schneller los als du gucken kannst. 6 Wochen nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit gibts Krankengeld, was einerseits ein Segen ist, andererseits sehr belastend sein kann, wenn man vorher finanziell mal gerade so zurecht kam, denn es ist weniger als das Netto. Die Probleme werden mehr statt weniger, mit jedem Monat, zu dem man zu nix in der Lage ist. Schwierig, da wieder rauszukommen, und v.a. sehr langwierig.


    Ich kann davor wirklich nicht eindringlich genug warnen. Erkennt man schon Anzeichen bei sich, dann ist Handeln angesagt, und zwar schleunigst! In welchem Maß handeln notwendig ist, muss man selber wissen. Einfach weitermachen ist definitiv das Schlechteste, das man tun kann. Der endgültige Zusammenbruch kündigt sich nicht durch immer schlimmer werdende Symptome an, so dass man abschätzen könnte, wann er kommt und dann gerade mal noch rechtzeitig die Bremse ziehen könnte, der kommt über Nacht.


    Ich bin da kein Einzelfall, die Kliniken sind gespickt mit Leuten, deren Geschichte und Zustand meinem entspricht.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Streit will sicherlich niemand hier vom Zaun brechen.


    Mir ging es darum, dass sich Betroffene immer vor Augen halten sollten, dass man selbst nicht das erreichen muss, was andere Menschen erreichen.


    Ich muss mich nicht mit anderen messen, ich muss nicht so viel schaffen wie Frau Meier von neben an.


    Leider wird der Druck oftmals viel zu groß und man glaubt wirklich sich und anderen beweisen zu müssen, dass man schaffen muss, was andere schon vor einem geschafft haben.


    Aber das ist FALSCH!


    Und wenn man merkt, dass man mit seinen Kräften am Ende ist, dann sollte man es sich eingestehen und anfangen was zu ändern und nicht abwarten bis es 5 vor 12 ist oder sogar 5 nach 12 ist.

    Einmal editiert, zuletzt von timanfaya ()

  • Wenn du wochenlang nicht mehr in der Lage bist, zu kochen, ein Brot zu schmieren oder einkaufen zu gehen, geschweige denn dein Kind in die Kita oder die Schule zu bringen oder dich selber mal zum Arzt, hast du ÜBERHAUPT KEINEN Lebensstandard mehr! Da nützt dir dein Geld so gut wie nix. Vor allem dann nicht, wenn es auf der Bank liegt und du es nichtmal holen kannst. Dann ist nichtmal mehr der Pizzaservice drin, damit die Kids ne Mahlzeit kriegen.
    Monatelang hast du keine Kraft, Kleidung für die Kinder kaufen zu gehen oder mal mit ihnen etwas zu unternehmen. Nichtmal Freunde nachhause einladen ist möglich, denn du siechst dermaßen vor dich hin, dass selbst ein einfaches "Hallo" und ein halbwegs freundliches Gesicht machen schon ein echter Kraftakt sind.
    Ein Klo putzen stellt dich vor dieselbe Anstrengung wie früher ein 10-Stunden-Arbeitstag. MONATE LANG! (Ich rede da nicht von 2 Monaten, sondern von ca. 5 an aufwärts).
    Wenn du morgens nach 10 Stunden Schlaf aufwachst fühlst du dich so wie im gesunden Zustand nach 48 Stunden ohne Schlaf, und es wird von Stunde zu Stunde schlimmer.
    Spricht dich eines der Kinder an, weil es etwas braucht, das von dir einen auch noch so geringen Körpereinsatz verlangt, könntest du alleine schon beim Gedanken, aufstehen zu müssen schon losheulen vor Erschöpfung. JEDESmal. Über Monate.


    DAS ist *Burnout*!


    nur keine panik ;-) ich habe nichts gegen burnout erwähnt! was du da beschreibst hört sich wirklich krank an! ein solcher mensch geht auch nicht mehr arbeiten. weder vollzeit noch halbtags noch sonst wie! geht ja nicht mehr, weil keine kraft mehr da ist.


    ich lese die ts nur so, dass sie mal einfach dampf ablassen will! und irgendwie sollten meine worte auch mut machen. ich habe jedenfalls ähnliche mutmachsprüche für mich selbst benutzt früher! klar, es ist nicht einfach! sagt ja keiner. und was den lebensstandard angeht, den aufrecht halten will ich für die kids! meiner hat sich schon von dem tag an geändert, als ich die karre alleine schieben durfte. kein feierabend mehr bis knapp 21 uhr und tagesbeginn 5:30.


    ich spüre auch oft diese müdigkeit und kraftlosigkeit. ich kann oft auch kaum oder noch nichtmal mehr serien von 45 min schauen, weil ich drüber einschlafe. klar ist das langfristig nicht gut. da müssen lösungen ran. die können wir aber nur schlecht hier vermitteln. vor allem, wenn es sich um kleinkinder handelt, ist man besonders gefordert. gibt halt nur mut machen :frag


    meine jungs kriegen ihren haushaltsanteil aufge-"zwungen". abwasch, zimmer räumen und saugen, keine ausnahmen. die müssen halt entsprechend mitarbeiten, was willste machen? bei kleinkindern kannste das vergessen! da kriegt man nichtmal mehr den haushalt hin, weil das kind einen braucht.


    manchmal muss man halt in den sauren apfel beissen und gewisse dinge nach wirklicher notwendigkeit prüfen und gegebenenfalls abschaffen! ich meine jetzt hausarbeiten.....

  • ........ und irgendwie sollten meine worte auch mut machen.


    ich spüre auch oft diese müdigkeit und kraftlosigkeit. gibt halt nur mut machen :frag


    Da hab ich deinen Post ja gründlich missverstanden, Sponge. Bitte entschuldige, dass ich dich so angegriffen hab :blume !


    Die Folgen, die es haben kann, wenn man zu lange zu sehr die Anzeichen ignoriert (denn lange Zeit gehts ja immer noch "irgendwie") sind halt wirklich fatal, und aus meiner Erfahrung raus kann ich wirklich nur empfehlen, sofort zu handeln (also sein Leben zu verändern und dem Kräftepotenzial anzupassen), wenn man Anzeichen spürt, die über eine müde Phase hinausgehen, allerspätestens, wenn Schlafstörungen hinzukommen. Denn wenn man erstmal soweit ist, dass jeder Tag als Überforderung empfunden wird und man sich wirklich nur noch schon halb auf dem Zahnfleisch durchbeißt, kann es jeden Tag soweit sein, dass NICHTS mehr geht.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hi Luna,
    Du könntest gem. Landesgleichstellungsgesetz Deine Arbeitszeit reduzieren. Um max. 50% des Anteils, den Du jetzt arbeitest. Also von Voll- auf max. Halbzeit. Die Reduzierung kannst Du befristen zwischen 1-5 Jahren, d.h. Du kannst Dir die Option halten, nach dem Zeitraum der Reduzierung wieder auf die ursprüngliche Arbeitszeit aufzustocken. Lass Dir doch unverbindlich von Eurer Personalabteilung die Reduzierung der Arbeitszeit auf z.B. 80 oder 70% berechnen. Dann weißt Du, was Du in etwa verdienen würdest. Dadurch würde sich ggf. der Kiga-Beitrag reduzieren (wie alt ist/sind Dein Kind/Deine Kinder?). Ggf. kannst Du weitere Vergünstigungen (z.B. Wohngeld) beantragen bei niedrigerem Einkommen.
    Wer unterstützt Dich derzeit (ich meine "tatkräftig")? Gibt es jemanden, der das Kind/die Kinder ab und an in den Kiga bringt oder abholt? Beteiligt sich der KV? Falls Du weitere Unterstützung brauchst und so hört es sich an, hast du schon mal an Ehrenamtliche gedacht?
    Gruß,

  • Hallo Varecia, ich stimme dir in vielen Punkten zu. Vor allem, wenn Schlaflosigkeit ueber Wochen/Monate dazu kommt: dann steckt man schon fast mitten drin (dann sofort was unternehmen), denn wenn Schlaflosigkeit dazu kommt, dann kippt das ueberlastete System ganz schnell ganz. Ich glaube aber NICHT, dass es irgendwas bringt, sein Leben zu veraendern und seinem Kraeftepotential anzugleichen. Ich hab das probiert, alles auf Sparflamme gestellt, mich supergesund ernaehrt, nur noch das Noetigste gemacht, immer mit meiner Tochter ins Bett (teilweise um 19.30 Uhr!). Nicht gearbeitet. Es hat im Grunde NICHTS gebracht. Es ist in dem Moment fast egal, wie stressig oder wenig stressig der Alltag ist: man muss SOFORT Hilfe annehmen (und zwar in Form von Therapie und notfalls Medikamente). Ein Burnout kommt von INNEN raus (wenn er nur auf aeussere Zustaende geschoben wird, wird man davon nicht heilen koennen!!!). Aeussere Zustaende verschlimmern hoechstens den Zustand, sind aber nicht fuer den Burnout verantwortlich. Burnout heisst krank sein. Und wenn ich so krank bin, dass nichts mehr geht (egal, was es nun ist, ob eine Lungenentzuendung, Burnout, oder ein gebrochener Ellbogen: damit geht man zum Arzt. Da werkelt man nicht selbst rum (wie evt. bei einer Erkaeltung, wo ein bisschen Schonung reicht) oder Reduzierung der Alltagsaufgaben. Aber moeglicherweise hast du es auch so gemeint. :hae::-)

  • @Downunder


    Nein, so habe ich es nicht gemeint. Die Maßnahmen, die ich nannte sollen dazu dienen, gar nicht erst ins Burnout zu kommen, also präventiv. Sie müssen erfolgen, BEVOR man im Burnout ist. Ist man erstmal drin, geb ich dir völlig recht, dann reichen Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung beileibe nicht mehr aus, dann gehört man in die Hände der Ärzte.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Also mir ging es ähnlich,zwar nicht so heftig wie hier beschrieben, aber ich hatte schon ein großes Tief!
    Vollzeit arbeiten, großer Haushalt ,ein großer Hund ! Das Kind klammere ich hier aus, weil ich das nicht als Belastung ansehe!
    Aber die Menge an Aufgaben drum herum sind manchmal schon heftig.
    Ich hatte dann Glück ,weil eine Freundin merkte, das ich doch schon etwas angeschossen war! Sie hat mir dann Hilfe angeboten und ich habe diese Hilfe erst mit zögern angenommen.
    Nun kommt sie meist einmal die Woche und geht einkaufen und Abends mit dem Hund! ( Wäsche und sauber machen habe ich ihr verweigert :brille )
    Heute merke ich,daß diese Hilfe mir auf zwei Arten geholfen hat! Ich habe etwas weniger Druck bei den Aufgaben aber noch mehr geholfen hat mir zu sehen, da ist jemand und hilft mir!
    Und ich bin seid dem wieder wesentlich besser drauf! Ich denke Burn Out ist auch ein Prozess der Hilflosigkeit und dem Gefühl mit allem alleine da zu stehen!


    Man sollte diese Gefühlslagen schon ernst nehmen, weil gerade die Psyche ist ein ganz sensibles Gebilde!


    LG Cedi

    Die Geburt eines Kindes ist gleichzeitig die Geburt einer Mutter und eines Vaters.
    Elisabeth Stone

  • @Downunder


    Nein, so habe ich es nicht gemeint. Die Maßnahmen, die ich nannte sollen dazu dienen, gar nicht erst ins Burnout zu kommen, also präventiv. Sie müssen erfolgen, BEVOR man im Burnout ist. Ist man erstmal drin, geb ich dir völlig recht, dann reichen Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung beileibe nicht mehr aus, dann gehört man in die Hände der Ärzte.


    Dann meinen wir doch dasselbe. Obwohl ich nicht glaube, dass einen nur aeussere Umstaende in einen Burnout bugsieren. Da ist meistens noch was anderes im Busch. Und der Trigger (aeussere Umstaende) sorgt dann nur dafuer, dass das ganze an die Oberflaeche kommt.

  • @Downunder


    Stimmt, da kommt vieles von Innen. Oft betrifft Burnout Menschen, die ihren Selbstwert zumindest zum Teil über Leistung definieren und Hilfe schlecht annehmen können, meinen, sie müssten alles alleine wuppen können. Perfektionismus spielt auch oft mit, ebenso ein Mangel in der Fähigkeit sich abzugrenzen. Bei mir persönlich spielte auch eine Rolle, dass ich meine Grenzen überhaupt nicht spürte. Ich hab erst gemerkt, dass ich drüber bin, als es schon zu spät war und bin aus allen Wolken gefallen. Edit: Und hab es selbst DANN noch nicht wahrhaben wollen und ignoriert :radab , bis ich dann 9 Monate später endgültig zusammengeklappt bin :kopf . Dämlicher gehts garnicht.


    Trotzdem denke ich, dass Maßnahmen im Außen, die rechtzeitig getroffen werden, auch was bringen. Alleine schon durch das sich selbst eingestehen, dass es SO nicht mehr geht, verändert sich auch was im Innern. Dass eine chronische Überforderung überhaupt stattfindet, ist ja schon eine Folge der inneren Einstellung, ist alles selbst hergestellt. Jemand, der einen gesunden Selbsterhaltungstrieb hat, nimmt z.B. eben keinen 10-Stunden-Job an, wenn er weiß, dass er nach 7 Stunden k.o. ist. Im Außen was zu verändern ist ein erster Schritt, dem Körper Erholung zu gönnen und sich so auch die Muse zu verschaffen, die man braucht um seine Einstellung zu überdenken und gesunde Prioritäten zu setzen.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Stimmt. Oft kann man aber erst das aussen veraendern, wenn die innere Veraenderung gekommen ist. DAmit meine ich jetzt nicht Dinge wie Arbeitszeiten reduzieren, frueher ins Bett gehen, etc. Sondern eher das andere, was du angesprochen hast: sich ABGRENZEN! Sich nicht nur ueber Leistung definieren. Nein sagen koennen, ohne das Gefuehl zu haben: jetzt hassen sie mich alle und/oder finden, dass ich ein Schwaechling bin. Fuer sich selbst eintreten. Sich gut dabei fuehlen, Arbeit abzugeben, etc. Bringt ja nichts, das zu tun und sich dabei aber grottenschlecht und panisch zu fuehlen, weil man denkt: ohne mich klappts nicht, oder aehnlich wirres ;). Frauen sind dabei die typischen Burn out Typen. Gefaehrlich wird es halt, wenn es chronisch wird, oder wenn man sich wirklich echt zu spaet Hilfe holt.

  • mannomann, ich hätte ja nicht gedacht, dass ich sooo ein Feedback bekomme, ich danke euch allen!! Ich entschuldige mich schon jetzt dafür, dass ich nicht auf alle Antworten was sagen kann. Hhhm, es ist nur so dass ich einfach Angst habe das mein Kind später mal sagt : Oh Gott hatte ich eine schlimme Kindheit, Mama war nie da und hatte nie Zeit für mich, wisst ihr was ich meine? Also ich wuppe das schon irgendwie alles aber"irgendwie wuppen" war nie mein Ziel...ich weiß ich habe eine Tochter (sie ist neun) und ich muss ja arbeiten, gar keine Frage aber ich werde älter und älter und meine Träume die ich ja irgendwie auch noch habe stehen ganz hinten an logo.


    Ein anderer Aspekt ist noch, dass wirklich fast alles an mir vorbei geht, was zB Schule betrifft usw...ich erfahre manchmal einen Tag vorher wenn sie eine Arbeit schreibt.. üben ist da nicht mehr drin- okay es ist noch nicht so schwierig zur Zeit (dritte Klasse) aber wenn sie aufs Gymnasium geht, was nach den Noten zur Zeit so ausschaut, dann bin ich nicht da, dass ich mit ihr üben kann... :heul Es kommt auch hinzu, dass sie nachmittags von meinem Vater abgeholt wird und unser Verhältnis ist auch nicht gerade top...hach ja ist schon alles ätzend und das war so nie mein ziel, wie gesagt...


    ich gehe in Gewissen Abständen zu einer Therapeutin, wegen anderen Sachen aber so richtig helfen kann sie mir leider auch nicht :frag weil die Umstände ja einfach da sind..
    varecia: ich arbeite in einer Bank, da muss ich leider ständig "im feinen Zwirn rumlaufen" also klappt das mit dem bügeln schon mal nicht aber die entspannungsübungen sollte ich unbedingt wieder aufgreifen, ich war vor zwei Jahren zur Kur, da haben wir viel mit autogenem Trainig gemacht, das sollte ich wirklich wieder aufgreifen..Kochen tu ich unter der Woche gar nicht weil mein Kind im Hort ist und ich mittags im Büro.


    Vergleichen mit anderen liegt einfach in unserer Natur, so ganz aufgeben kann man das glaub ich nicht..ich gucke nur neidisch auf die anderen Muttis die sich in der Schule engagieren können, an Veranstaltungen teilnehmen usw neidisch auf irgendwelche materiellen Sachen bin ich nicht, daher könnte ich auch mit weniger Geld auskommen...

  • Wo ist eigentlich der Unterschied zw Burnout (ausgebrannt) und Erschöpfungszustände. Als es bei mir wirklich schlimm war bin ich dann endlich zu Arzt und das nur deshalb weil ich Schmerzen in der Brust hatte. Das wurde untersucht und nichts gefunden. Es wurde Röntgen gemacht und nichts gefunden. Wegen der Schlaflosigkeit und das ko trotz x-Stunden-Schlaf hat er mich ins Schlaflabor geschickt, da er annahm, meine Atmung würde nachts aussetzen. In der 3. Woche sagte er mir dann, dass dies "nur" Erschöpfungszustände sind. Ich habe 3 Wochen Sommerurlaub gehabt wo ich von Arzt zu Arzt gereicht wurde, wo ich noch nicht mal was mit der Familie untrnommen habe, wo ich kein einziges Mal mit den Hunden in den Wald war. Bei mir kam alles zusammen: Haushalt (trotz Hilfe), Hauptjob (mit Mobbing und allem drum und dran) und Nebenjob (ohne geht es finanziell nicht). Beim Haushalt hab ich die Familie mehr involviert, beim Hauptjob hab ich "unauffällig" meine Überstunden abgebummelt inkl. 2 Wochen Urlaub im Oktober auf Überstunden und mir was anderes gesucht, Nebenjob hab ich noch aber übertreibe es nicht. Gehe es nun ruhiger an und gönne mir auch meine Auszeiten. Nehme auch die Mittagspause in Anspruch, da es im alten Job nicht gerne gesehen wurde, dass der Mitarbeiter Pause macht (Lieblingsspruch vom Chef: Ihr seid immer nur am Fressen). Von Medikamente halte ich nicht viel, denn die kämpfen nicht die Ursache, und was hilft mir eine Therapie? Brauche niemand der mir sagt dass ich zu viel arbeite und bei dem ich mein Herz ausschütten kann gegen Bezahlung. Die Prokuristin in meine frühere Firma wurde für 8 Wochen wegen Burnout krankgemeldet, ist danach auch kürzergetreten und wurde prompt auf den Abgleis gestellt... fast wäre es für sie zu spät gewesen und somit hat sie mit den eigenen Waffen gesiegt. Ist aber ne andere Lohnklasse und mir ist es nicht wert dafür mein Leben zu lassen. Es sind manchmal nur Kleinigkeiten, aber addiert man die ist es einen großen Misthaufen.


    Auch ich habe mir oft gefragt ob die Kinder mir mal vorwerfen so viel gearbeitet zu haben. Sie wissen und bemerken auch wofür ich das alles tue. Einen "ich hab dich lieb" von meine 16jährige nimmt mir hier die Angst. Auch ich erfahre oft erst am Vorabend dass am nächsten Tag eine wichtige Arbeit ansteht. Weiss aber dass beide viel zu ehrgeizig sind um nicht zu lernen, also drücke ich denen ganz fest die Daumen und frage am nächsten Tag wie es war.


    Schaue nicht auf das was die anderen machen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Die sind die und du bist du!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Bei manche ist auch oft eine Fassade, die haben dann ganz anderen Sorgen die du z.B. nicht hast. War vor lange lange laaaaaange Zeit an einem Elternabend. Da war meine große in der 1. Klasse Grundschule. War die einzige Mutti die alleine da rumsaß und sich danach noch ein paar Blicke und Kommentare gefallen lassen musste. Wir könnten ja wieder zusammenbacken oder gemeinsam schwimmen gehen, die Kinder müssen ja nicht jeden Tag auf den Spielplatz wie könnten ja mal was anderes unternehmen... anderen sieht man ja nie mit ihren Kindern was unternehmen - hab mich noch nie so unwohl gefühlt wie an dem Abend, da die Blicke in meine Richtung gingen. Hab mich auch dann unter dem Vorwand verabschiedet dass die KInder ja alleine zu Hause sind. Was mir wiederum ein Kommentar einhandelte. Aber Kinder sind nicht an Elternabende erwünscht und geht man nie dahin wird einem irgendwann beim Abholen auch was gesagt. Man kann es also nicht jedem recht machen, hauptsache man findet für sich selbst die goldene Mitte.

  • Luna,
    das schlechte Verhältnis zum KV ist enorm belastend. Habt Ihr schon einmal Hilfe einer Familienberatung in Anspruch genommen?
    Auch wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Therapeutin Dir nicht helfen kann, glaube ich, tut sie's doch, denn da hast Du jemand unbeteiligten Dritten, mit dem Du über alles reden kannst, der ggf. Deine Gedanken ordnet. Die Umstände kann sie nicht ändern, das musst Du selbst tun.
    Du arbeitest in einer Bank - was hindert Dich daran über Arbeitszeitreduzierung nachzudenken? Der Arbeitgeber müsste triftige betriebliche Gründe anführen warum eine Reduzierung nicht funktionieren sollte.
    Gruß,