verzweifelter werdender Vater (langer Text)

Hallo zusammen, nachdem alles nun etwas ruhiger geworden ist, wollte ich mich erstmal noch kurz für alle Ratschläge bedanken, vor allem für die Buchempfehlung. Hab es mittlerweile gelesen, dazu derzeit noch "Wege aus der Abhängigkeit". Auch ein gutes Buch dazu, wie ich finde.

Es hat sich allerdings auch einiges neues gestern ergeben, wo ich selbst nun unsicher bin, ob ich nun trotzdem das richtige tue.

Nachdem sie ja zuletzt im Internet nach mir suchte und ich mich da gelöscht habe, war die gesamte Zeit über ruhe, bis Gestern. Es war also kein Kontakt und auf der Arbeit nur reines Anschweigen von beiden Seiten. Es fiel mir ziemlich schwer aber ich denke, in der Zeit habe ich, auch dank des Lesens, etwas geschafft einen gewissen Abstand zu bekommen und die Rosarote Brille beiseite zu legen. (Hoffe ich ) Habe mir auch sehr viel ausgemalt und vorgehalten um Gründe zu haben, etwas Hass aufzubauen und mich einfacher von ihr loseisen zu können. Wobei ich da feststellen musste, egal wie sehr ich das versucht habe und mir alles ins Gedächnis rief, was so passiert ist. Konnte ich keinen wirklichen Hass aufbauen...

Gestern bin ich dann sehr früh aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Habe mir die Liste mit den Punkten durchgelesen, was alles schief lief und warum das alles keinen Sinn mehr hätte mit ihr und was halt von beiden Seiten gelaufen ist. Danach nahm ich mein Handy und schickte ihr eine SMS das ich es zwar sehr schade finde wie es lief, ich ihre Entscheidung aber endgültig akzeptieren würde und es vorbei ist. Ich hatte auch nicht wirklich mit einer Reaktion gerechnet.

Allerdings eine knappe Stunde später klingelte es und sie stand vor meiner Tür. Ich war ziemlich überrascht und hab anfangs auch etwas gezittert, muss ich zugeben. Ich ließ sie rein und wir redeten dann nochmal ziemlich vernünftig und vor allem ohne jeglichen Streit. Worüber ich sehr froh bin. Wir haben sogar gelacht und es ging uns beiden eigentlich recht gut. Sie sagte mir direkt von anfang an, das sie nicht wüsste was sie eigentlich hier machen würde und warum sie hier sei, aber wollte wissen warum ich ausgerechnet heute früh diese SMS schreiben musste. Bei der Frage war sie sehr behaarlich und wollte unbedingt eine Antwort. Als ich ihr dann erklärte, das ich das Gefühl hatte ich müsste ihr schreiben und es war ein innerlicher drang, fragte ich natürlich wieso sie das so interessiert. Sie meinte nur, sie wäre seit 6 Uhr wach und musste den ganzen Morgen an mich denken, bis das Handy gebrummt hatte. (Schon nen komischer Zufall, aber sowas ist uns früher öfter passiert.)

Wir redeten dann über uns und unsere Gefühle, das Chaos der letzten Wochen und den Streit. Das endergebnis war dann so, das wir beide uns eingestanden viele Fehler gemacht zu haben, gerade am Anfang. Das ich sie überflutet habe und bedrängt, da ich ja versucht hatte mit dem anderen gleichzuziehen. Das es zu überstürzt war und wir beide eine Rosarote Brille trugen und das sie etwas von mir in den letzten Wochen immer falsch verstanden hat, oder aber ich es falsch rübergebracht habe. Ich habe oft versucht ihr meine Sicht der dinge zu erklären und das ich denke, wenn wir einfach nur mal drüber reden, das es mit uns eine Zukunft hat und man die Probleme lösen könnte. Sie empfand das aber so, als würde ich ihr diese Meinung aufdrängen wollen und damit versuchen sie zu manipulieren. Was ich eigentlich nicht wollte, zumindest nicht bewußt.

Allerdings wurde uns beiden aber auch gegenseitig klar, das wir uns nach wie vor beide sehr lieben und es definitiv beidseitige Gefühle sind. Sie möchte allerdings nur eine Freundschaft, da sie denkt, das wir Kopfmässig zu unterschiedlich seien als das es "derzeit" funktionieren würde und das ich erstmal warten sollte, bis mein Kopf wieder ganz da ist. Als wir noch etwas länger darüber redeten, meinte sie nur, sie hätte derzeit nicht die Kraft für einen Neuanfang mit mir, ich fragte dann, ob es an Ihm liegen würde, aber sie beneinte das und meinte sie möchte derzeit erst gar keine Bindung haben.

Wir redeten dann noch etwas darüber und über diese Bindung die anscheinend zwischen unseren Herzen ist und dabei kamen wir uns immer näher, am ende nahm ich ihren Kopf und wir küssten uns und lagen wieder arm in arm. Vielleicht nicht gerade das beste, aber dabei wurde uns beiden eigentlich bewußt, das wir genau so, immer wieder enden würden. Egal was ist, da keiner von uns vom jeweils anderen ablassen kann und uns immer etwas zueinander zieht. Schlussendlich machte ich Ihr dann den Vorschlag, wenn wir beide eh wissen, das wir so immer wieder enden werden und sie ja eine Freundschaft mit mir aufbauen möchte, warum wir das dann nicht miteinander verbinden als Freundschaft + "Affäre" und auch wieder etwas Zeit miteinander verbringen. Es dann dafür aber definitiv keinen anderen geben soll. Sie war sich unsicher, da sie meinte, ich würde mir dann wieder zu viele Hoffnungen machen. Als ich ihr aber erklärte, das diese Hoffnung im grunde eh doch da sei, aber so zumindest der Kontakt auch wieder da ist, wollte sie sich das überlegen.

Danach redeten wir noch lange über das kleine Würmchen, sie zeigte mir den Mutterpass und das Ultraschall und wir redeten auch über meine Bedenken ob ich der Vater sei, wobei ich am ende sagte, egal ob ich der Vater bin oder nicht, würde ich gerne beide wieder an meiner Seite haben. Aber sie versicherte es mir und der Entstehungszeitpunkt den der Arzt feststellte lag genau in der Zeit wo ich mir zu 99% sicher sein kann. Aber ein Test, wird, je nachdem wie es endet definitiv kommen.

Jetzt bin ich mir etwas unsicher, ob ich damit einen Rückschritt zu den letzten Tagen gemacht habe und wieder zurückfalle, was ich eigentlich nicht möchte, oder ob es vielleicht der richtige Weg ist, mit der Zeit ein anständiges Verhältnis aufzubauen oder sogar wieder die Beziehung neu zu starten. Da wir beide zumindest so weit sind, über das zu reden was war. Was vorher nicht ging. Lediglich, was sie in der Beziehung störte, hat sie nach wie vor nicht erwähnt. Aber das könnte sich dann ja nun auch noch ändern ?? Ich war auch am überlegen, vielleicht mal doch nach professioneller Hilfe dafür zu sorgen, nur ob das allein geht und wenn, ob da nen normaler Psychotherapeut helfen kann das zu analysieren ?

PS: Bevor nun gleich wieder jemand sagt, ich sei masochistisch. Ich glaube diesmal müsste ich dem dann auch Zustimmen, wenn ich bedenke, das es so die besten Chancen sind, einen Kontakt zu ihr aufzubauen und den größtmöglichen Einfluss auf das kleine Würmchen zu nehmen und dafür mit Sorge zu tragen, wie es ihm geht und was daraus wird. Dann bin ich bereit dafür auch zurückzustecken und etwas zu leiden. Wobei, tun Eltern sowas nicht nunmal ? Auch wenns noch früh ist, aber früh übt sich.

Danke spinball.

Ich werde dort mal hingehen und sehen was das Gespräch dann ergibt.

Lieben Gruß