Unterhalt - forscht der Staat nach?

  • Ich weiss ich bin aus Österreich, aber ich denke so unterschiedlich kann es eigentlich nicht sein zwischen den Ländern.
    Ich habe folgendes Problem. Der offizielle Vater einem meiner Kinder ist nicht der leiblicher Vater, was natürlcih er und ich wissen. Allerdings ist es so, dass die beiden ein inniges Verhältniss haben. Wir haben uns geeinigt, dass wir es so belassen. Das Problem, dass ich hierbei nur habe ist, dass ich so nur für ein Kind Unterhalt bekomme. Bei mir ist ein Kind anerkannt und eines *unbekannt* in der Geburtsurkunde. Wenn ich nach 8 Jahren eine Unterhaltsklage anstrenge, suchen dann die Behörden nach dem leiblichen Vater ? Ich möchte andererseit nicht die Illusion zerstören um den Vater meines Kindes.
    lg janni :winken:

  • Da gehe ich von aus, da sie auch nichts zu verschenken haben... Musst also wissen was Dir wichtiger ist...



    Geld vs Kinderseele


    Wer gewinnr???

    Ich würde mich gern mit Ihnen auf geistiger Ebene duellieren, aber wie ich merke sind Sie unbewaffnet.

  • Hallo,


    also für mich wäre es kein entweder-oder.
    Das eine hat mit dem anderen ja gar nichts zu tun.
    Ich würde auf jeden Fall das mit dem Unterhalt angehen. Es ist Geld, was dir und deinem Kind zusteht


    Aber unabhängig vom Geld würde ich dem Kind auch sagen, dass der Papa nicht ihr leiblicher Papa ist. Ich denke auch um so früher man so etwas einem Kind sagt, um so leichter kann es damit umgehen.
    Ich spreche da aus Erfahrung in zweierlei Hinsicht.
    Zum einen kenne ich ein Kind, das adoptiert wurde, und dies mit fünf Jahren von den Adoptiveltern erfahren hat. Mittlerweile ist das Kind älter, glücklich und kann gut damit umgehen, dass die Eltern nicht die leiblichen Eltern sind.
    Zum anderen war es bei mir in der Kindheit so, dass meine Mutter gestorben ist, als ich 8 Jahre alt war. Und dadurch, dass ich so jung war, war es aber so, dass es nicht ganz so schlimm war. Zum einen, weil man als Kind noch so optimistisch ist, und zum anderen, weil man auch die Dimension gar nicht so begreift, es dann aber beim größer werden einfach so ist, wie es ist, und man es akzeptiert hat.


    Also wie gesagt, ich würde beides angehen.
    Vor allem aber dem Kind zu sagen, wer ihr leiblicher Vater ist bzw. dass ihr leiblicher Vater nicht der ist, der sich um sie kümmert.
    Wie gesagt, meiner Meinung nach wird es um so schwieriger, um so länger man damit wartet.
    Und ein Recht darauf, es zu erfahren, hat euer Kind, ihr könnt ihr ja nicht ewig verschweigen, wer ihr leiblicher Vater ist.
    Ich denke wichtig ist dann nur, WIE man es dem Kind sagt, darauf kommt es dann an.
    Dass ihr es kindgerecht verpackt, und betont, wie sehr ihr offizieller Vater sie liebt, dass seine Gefühle ihr gegenüber wie die eines richtigen Vaters sind, auch wenn er nicht ihr leiblicher Vater ist und so diese Geschichten.


    LG
    mila

  • Du kannst davon ausgehen, dass solche Lebenslügen irgendwann ans Tageslicht kommen. Und dann ist die Not groß ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich möchte aber niemals, dass mein Kind seinen richtigen Vater kennenlernt, eher würde ich ihn kastrieren. Mein damaliger Freund (Jugendfreund) hat das Kind anerkannt, zahlt aber nicht, da er ja weiss, dass sie nicht von ihm ist. Ausserdem würden die Behörden den leiblichen Vater finden, könnte der nicht zahlen weil er vorläufig deswegen ins Gefängniss käme. Soll ich meinem Kind wirklich einmal erklären, dass sie Produkt von unfreililligem Sex war? Ich glaube nicht, dass mein Kind das aushalten würde und verstehen würde mein Kind es noch weniger. Offizell denkt jeder dass mein Jugendfreund ihr Vater ist. Anstoss des Ganzen war eine Freundin, die meinte ich könne meinem Kind den Vater nicht vorenthalten egal ob der Sex erzwungen oder nicht. Dieses Gespräch hat mich total durcheinandergebracht und ich habe überlegt, ob dieser Mann zu finden wäre nach 9 Jahren.... ?(
    lg Janni

  • Unter diesen Vorraussetzungen, lass alles dabei wie es ist und verzichte auf das Geld; was Du eh nie bekommen würdest.


    Tu das weder dem Kind, noch Dir an.


    Das leben geht auch so weiter und irgendwie schafft man das auch.


    LG
    Deaver

    Ich würde mich gern mit Ihnen auf geistiger Ebene duellieren, aber wie ich merke sind Sie unbewaffnet.

  • Und was sagst Du Deinem Kind in zwanzig Jahren, wenn es einen Lebenspartner hat, Kinderwunsch, medizinische Untersuchungen anstehen und da geht da was nicht auf?
    Bei allem Verständnis für die missliche Situation, Du wirst es nicht unter der Decke halten können.
    Selbst rechtlich hat Dein Kind einen Anspruch darauf, die Wahrheit zu erfahren. Ich befürchte, Du musst Dich mit der Situation nochmals befassen. Eine ganz andere Sache ist es, in welchem Alter Dein Kind von der Sache hören sollte ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo,


    also unter diesen Voraussetzungen ist das tatsächlich eine andere Situation.
    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass dies eine Dimension ist, bei der ich nicht wirklich etwas raten kann, da ich mich nicht ansatzweise hineinversetzen kann, wie sich deine Tochter fühlen würde, wenn sie so etwas erfährt.
    Vielleicht kann sie einigermaßen damit umgehen, vielleicht aber auch nicht.
    Vielleicht wird sie sich immer schlecht fühlen oder mit dem Thema Sexualität etwas negatives verbinden, oder vielleicht wird sie immer Schuldgefühle dir gegenüber haben, auch wenn diese nicht logisch begründet sind. Vielleicht aber auch nicht - es ist schwer zu sagen.
    Zudem kommt es ja dann auch noch darauf an, wie du damit umgehst, und wie du es für dich verarbeitet hast.
    Ich weiß nicht, vielleicht kannst du dir Rat holen in einem Forum, in dem Leute sind, denen ähnliches passiert ist. Wo auch Leute sind, die in der Situation deiner Tochter sind, und von diesem Standpunkt aus erzählen können.


    Jedenfalls würde ich wenn du ihr nichts davon sagen willst, lieber auf das Geld verzichten, wenn du es finanziell auch so hinbekommst.
    Zum einen hast du ja geschrieben, dass du die Chancen nicht gut siehst, dass er die nächste Zeit zahlen könnte, zum anderen besteht dann natürlich auch die Gefahr, dass deine Tochter über Kontoauszüge / Briefe vom JA od. evtl. sogar Gericht davon erfahren würde.
    Oder der leibliche Vater - wenn er deine Daten hat - meldet sich irgendwann bei dir bzw. deiner Tochter, weil er sich rächen möchte dafür, dass er zahlen muss.
    Zuzutrauen wäre es ihm ja, da er ja schon mal gezeigt hat, dass er Grenzen überschreitet.


    Eine ganz andere Geschichte ist natürlich auch noch die Tatsache, dass der leibliche Vater für sein Handeln bisher ungestraft davon gekommen ist, und wie das für dich ist. Ich weiß nicht, wie du damit umgehen kannst.
    Wenn du es nicht schon getan hast, würde ich mir da auf jeden Fall professionelle Hilfe und Rat holen.
    Also in mehrfacher Hinsicht, so zum einen psychologische Unterstützung für dich, aber auch Rat in der Hinsicht, wie es ablaufen würde, wenn du ihn anzeigen würdest, ob oder wie so etwas funktionieren kann, ohne dass deine Tochter etwas davon erfährt wenn es bspw. vor Gericht geht etc.


    Also wie gesagt, ich kann dir leider mit dem Zusatzwissen keinen wirklich Rat geben, da es etwas ist, was meine Vorstellungskraft überschreitet.
    Was ich dir aber raten kann, ist, dass ich mich an deiner Stelle mit Menschen austauschen würde, die etwas ähnliches erlebt haben, und dir aufgrund ihrer Erfahrungen einen Rat geben können.
    Ich weiß nicht, in wie fern deine Freundin, die ja Anstoß des Ganzen war, in dieser Hinsicht mitreden kann.


    Alles Gute!
    LG
    mila

  • Und was sagst Du Deinem Kind in zwanzig Jahren, wenn es einen Lebenspartner hat, Kinderwunsch, medizinische Untersuchungen anstehen und da geht da was nicht auf?

    @Volleybab:
    Was meinst du denn mit medizinischen Untersuchungen in Bezug auf den Kinderwunsch / was hat denn der Vater der Frau, die untersucht wird, damit zu tun?
    In wie fern könnte da was wie nicht aufgehen?

  • Hallo,
    es kommen drei Apekte zusammen: a) Der finanzielle Aspekt, b) deine Probleme mit dem leiblichen Vater und c) das (zukünftige) Verhältnis oder Nicht-Verhältnis des Kindes zu ihm.


    Ich würde die Dinge strickt trennen und nicht das Geld zum Aufhänger machen die persönlichen Probleme anzugehen.


    Ich halte es für wahrscheinlich, dass dem Kind irgendwann Ungereimtheiten in Bezug auf den Vater auffallen werden. Gut, wenn du dir langfristig überlegst, was du wie dem Kind für eine Wahrheit sagst. Wichtig wäre es, dass die Wahrheit des Kindes möglichst unbelastet sein kann von deinen berechtigten Gefühlen gegenüber diesem Mann. Deinen Hass auf den Mann muss das Kind nicht stellvertretend in gleicher Weise gegenüber seinem Vater übernehmen. Das Gefühl ein ungewolltes Kind der Gewalt und eines Gewalttäters zu sein wird für das Kind zur zusätzlichen Belastung mit Schuldgefühlen der Mutter gegenüber.


    Fazit: Lass das mit dem Geld, solange du nicht weißt, wie du -getrennt für dich und für dein Kind- mit der Konfrontation mit dem Vater des Kindes umgehen kannst, mach dir aber Gedanken darüber, was das Kind in welcher Form erfahren soll, wenn (fast zwangsläufig) irgendwann herauskommt, dass es einen anderen Vater hat.


    LG
    Segelpapa

  • @Volleybab:
    Was meinst du denn mit medizinischen Untersuchungen in Bezug auf den Kinderwunsch / was hat denn der Vater der Frau, die untersucht wird, damit zu tun?
    In wie fern könnte da was wie nicht aufgehen?


    Es gibt zahllose Konstellationen sowohl während der Schwangerschaft als auch später, wo immer wieder auf "Abstammungsmaterial" zurückgegriffen wird. Bei meinen eigentlich ausgesprochen gesunden Kurzen habe ich drei Mal den Fall gehabt, wo meine Eltern und Schwiegereltern um Unterstützung gebeten wurden.
    Und da merkt jeder Arzt sofort, ob das stimmig ist oder nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • @Volleybab:
    Danke für die Antwort.
    Hatte vorher noch nie gehört, dass für solche Untersuchungen auch die Großeltern vom Nachwuchs relevant sein können. Man lernt nie aus.
    Ich denke jedoch - ohne dich jetzt damit kritisieren zu wollen - dass die Wahrscheinlichkeit nicht so groß ist, dass der leibliche Vater der Tochter mal wegen so etwas ins Spiel kommt. Also wie gesagt, ich habe bei allen Eltern oder momentan Schwangeren, die ich kenne, noch nie gehört, dass das Genmaterial der Eltern von der Mutter von Bedeutung war.


    Wobei ich das jetzt weder als pro noch als contra Argument sehe auf die eigentliche Frage bezogen. Wie gesagt, da enthalte ich mich eines Rats, da ich persönlich der Meinung bin, dass es zumindest sehr schwer ist, bei so einer Geschichte ohne eigene Erfahrung etwas sagen zu können.


    LG
    mila

  • :ohnmacht: Ich glaube das Problem lößt sich ohnehin nicht von selbst, ich muss einfach entscheiden, ob ich ihn mal suchen lasse oder nicht, da ich seinen Namen oder seine Adresse nicht kenne, wird das schwer. Also muss ich weiters entscheiden, wann ich es ihr sage, mein Ex meint, wir machen das zusammen wenn sie erwachsen ist.
    Man wird sehen, ich glaube im Moment ist es doof, und den Vater ausfindig machen wird wahrscheinlich auch kaum gehen. Aber man kann es versuchen. Die Frage danach ist, ob ich überhaupt beweisen kann, was passiert ist, allerdings gab es dafür zeugen, die Freunde von ihm, aber ob die für ihn aussagen? Ausserdem meine Geschichte ist eigentlich nicht Thema, sondern die meines Kindes. Meine Überlegung dazu war nur, wenn man ihn findet und belangt, dann will er vielleicht Kontakt und das wäre mir zuviel, also müßte ich ihn anzeigen, würde ich damit durchkommen, dann würden er bzw Mittäter ins Gefängnis gehen, oder auf Bewährung frei. Ich mache mir Feinde und bekomme erst recht wieder kein Geld. Ich Gefängniss kann der doch nicht arbeiten.
    Wie ich es also drehe und wende, entweder gefährde ich unsere Sicherheit, oder belüge mein Kind ..... blubb!
    lg janni

  • Im Lehrplan der Bundesdeutschen Schulen ist unter anderem vorgesehen, dass sich die Kids irgendwann mal in den Finger pieksen und ihre Blutgruppe bestimmen. Einige Schulen reduzieren das auf die Erklärung der Blutgruppen und wie sie zustande kommen. Spätestens dann vergleichen Kinder die Blutgruppen ihrer Eltern mit ihren eigenen.


    Das war der Tag, als eine Freundin von mir erfahren hat, dass sie wohl Produkt eines Seitensprungs war ... für sie ist eine Welt zusammengefallen.


    Überdies werde ich z.B. bei vielen Kind-Anamnesen gefragt, ob es z.B. in den Elternfamilien Allergien, Neigung zu Herzinfarkt, Diabetes, Hyperaktivität etc. gibt. Soll in diesen Formularen überall die gesundheitliche Disposition des sozialen Vaters eingetragen und somit die Diagnose verfälscht werden?


    Ich glaube, es ist nicht notwendig, dem Kind die komplette Geschichte zu erzählen. Aber den Unterschied zwischen biologischem und sozialem Vater sollte es wohl schon kennen dürfen.

  • Ausserdem meine Geschichte ist eigentlich nicht Thema, sondern die meines Kindes. Meine Überlegung dazu war nur, wenn man ihn findet und belangt, dann will er vielleicht Kontakt und das wäre mir zuviel, also müßte ich ihn anzeigen, würde ich damit durchkommen, dann würden er bzw Mittäter ins Gefängnis gehen, oder auf Bewährung frei. Ich mache mir Feinde und bekomme erst recht wieder kein Geld. Ich Gefängniss kann der doch nicht arbeiten.


    Ich glaube, dass deine Geschichte schon auch das Thema ist. Sie scheint für dich nicht abgeschlossen zu sein und das ist ja klar, wenn ein (unbekannter) Täter straflos in der Welt herumläuft und vielleicht auch das Risiko für weitere Straftaten besteht.


    Ich verstehe es so, dass es damals keine Anzeige gegeben hat und das spielt in deinen Überlegungen eine Rolle. Es wäre meiner Meinung nach gut, wenn du unabhängig von Kind und Finanzen für dich klärst, ob du (auch heute noch) vielleicht Anzeige erstatten willst.


    Wenn du Anzeige erstattest und dabei kommt nichts heraus, dann ist dieser Handlungsstrang für dich zumindest erledigt und du hast von deiner Seite aus alles in der Richtung getan. Dann ist ein Teil deiner Geschichte aber auch abgearbeitet, der das Kind dann nicht mehr belasten muss.


    Wer der Vater ist, lässt sich schon beweisen (Gen-Tests), nur wie es dazu gekommen ist, das ist schwieriger zu belegen.

  • Ich fände es wichtig dem Kind zu sagen, das es einen anderen Vater hat, also irgendwann einmal.


    Das würde zumindest bei Nachfragen das Problem lösen das man die gesundheitliche Vorgeschichte nicht kennt.


    Aber man muss sich dann eben überlegen was man dem Kind über den Erzeuger sagen will, was natürlich auf das Alter des Kindes ankommt.

  • Ich glaube, es ist nicht notwendig, dem Kind die komplette Geschichte zu erzählen. Aber den Unterschied zwischen biologischem und sozialem Vater sollte es wohl schon kennen dürfen.

    Der Schuss kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen!
    Wenn die Tochter nicht die ganze Geschichte kennt, wird sie ihn höchstwahrscheinlich irgendwann ausfindig machen wollen - und dann???

  • Der Schuss kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen!
    Wenn die Tochter nicht die ganze Geschichte kennt, wird sie ihn höchstwahrscheinlich irgendwann ausfindig machen wollen - und dann???

    Und dann ist er das, was er sowieso schon ist. Unbekannt.
    Die Wahrheit würde ich ihr auf keinen Fall erzählen, nicht bevor sie sehr erwachsen ist. Vermutlich würde ich hier zur gnädigen Lüge greifen wollen: Romantische Urlaubsbekanntschaft etc.