...wenn die Eltern alt werden

  • Meine Mutter, mein Kind und ich leben in einem Haus.
    Meine Mutter ist seit ich sie kenne also 43 Jahre lang immer wieder krank. Neulich sprang mir der Grund der Geschichte fast ins Gesicht. Ohne auf die geschichte meienr Mutter einzugehen, kann ihrem Leiden die Überschrift gegeben werden:" keiner sorgt für mich, ich will auch umsorgt werden..."
    Eine ganz schön schierige Lebenseinstellung, die zu grotesken Formen geführt hat. Auch ihre Kinder sollen die Mutter umsorgen. Auch die Kinder sollen sich für das Leben der Mutter verantwortlich erklären.
    Im konkreten Leben sieht das so aus:
    Meine Mutter sit schon immer stark übergewichtig. In den letzten vier Jahren hat sie zu ihrem enormen Gewicht nochmal 20kg zugelegt. Das führt bei ihr zu erheblichen körperleichen Folgen: Diabetes Mellitus, REückenprobleme mit neurologischen Begleitercheinungen, Extem verschlechtertes Venenleiden mit offenen Beinen usw.
    Sie bewegt sich kaum. Alle Aufgaben, die sie tun müsste, um ihr eigenes Leben zu organisieren versucht sie abzugeben und erwartet ständig, dass sie für sie erledigt werden, weil sie eben ein par Handicaps hat, für die sie ja nichts könne.
    Stimmt nicht. Essen stopft keiner in sie rein... z.B.
    Sie hat sich in dem Sessel ihrer Leiden bequem eingerichtet und will offensichtlich nix ändern. Wenn sie tätig wird, z.B. mir am Tag für höchstens 2h das Kind abnimmt und mit viel gutem Zureden und betteln mit der Kleinen ein wenig spazieren geht, dann will sie das bezahlt haben.
    In ihrer Nähe gehen regelmässig die Menschen am Stock. Man ersäuft in Arbeit. Das gemeinsame Haus under Garten hängen einzig an mir. Wie es an meinem Vater hing, als der noch lebte. Man wird nie fertig, kommt zu nix eigenem mehr. Und wenn, dann mit Unbehagen, weil so viel liegen bleibt, weil Mutter nich in ihre Aufgaben geht.
    Nun ist es so, dass ihre Venengeschichte operativ eutlich verbessert werden könnte. Chance der Heilung liegt bei 70%.
    Weil vor 35 Jahren am anderen Bein gepfuscht wurde, läßt sie das kranke nun nicht operieren. sagt sie. Der eigentliche Grund: hat sie das Bein nicht mehr schlimm, hat sie keinen Grund mehr "bedürftig" zu sein.
    Das Gleiche passiert mit dem Diabetes, dem Rücken usw...
    Die Situation ist mittlerweile so prekär, dass eine falsche Bewegung, ien Sturz sie für den Rest der Tage in den Rollstuhl bringen kann.
    Sie startet immerwieder Aktionen, bei denen mir die Luft wegbleibt. So wollte sie in Panik neulich in eine kleine Wohnung ziehen, obwohl sie zum betreuten Wohnen angemeldet ist und derzeit auf eine freie Wohnung wartet. Alleine wohnen geht für sie nicht mehr, weil sie sonst Gefahr läuft, dort unversorgt nach einem Unfall liegen zu bleiben. Zwei grössere Unfälle hatten wir schon. Einen während meiner Schwangerschaft und einen nach der geburt meiner Tochter. Das Kind war damal grad 14 tage alt. Mutter beklagte sich im Anschluss, dass ich sie nicht gepflegt hätte. Dabei habe sie mir doch während der Schwangerschaft zur Seite gestanden....
    Mich frisst das ganz schön an und raubt mir viel Kraft.
    Ich hoffe, sie bekommt schnell eine Wohnung in der Alteneinrichtung, damit wir uns wieder auseinandererren können.
    Sobald ich meine Einkommensbelege über den unterhalt habe, kann ich hier bei der örtlichen Wohnngsbaugesellschaft auch was suchen udn werd was finden.
    Ich muss endlich wieder frei werden von all dem Müll, der nicht meiner ist.


    Ich habe mich mit meiner Mutter gestritten, weil ich ihr knallhart sagen musste, dass sie im Rollstuhl sitzen wird, sehr bald, wenn sie nicht etwas unternimmt. Ich weiss nicht, ob sie das schafft, aber ich kann eine 140kg Frau nicht versorgen, mit all dem Psychoballast, der nicht in Kilo auszudrücken ist. Ich kann ihr nur helfen, sich selbst auf den Weg zu machen und sie dann laufen lassen.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Oje Löwenherz, welche Last schleppst du da! :scared


    Das mag sich jetzt blöd anhören, aber traust du deiner Mutter zu, dass sie es ohne dich schafft? Das soll beileibe keine Aufforderung sein, das betreute Wohnen rückgängig zu machen, ich denke nur, es ist für DICH ganz wichtig, dass du es ihr zutraust, sonst kommst du nicht los. Sie wird sich schon was einfallen lassen, dass du immer bei Fuß stehst, und wenn du in dir drin das Gefühl von Rabentochter hast, weil du tief in dir denkst, es geht nicht ohne dich, hast du schlechte Karten.


    Es gibt Menschen, die beziehen ihre Energie von anderen, sie haben keine eigene Quelle oder wollen sie nicht nutzen. Lässt du das auf Dauer zu, bist du irgendwann hohl, keine Substanz mehr.


    Gut, dass sie ins betreute Wohnen geht, dann verteilt sich der Energie"zug" auf mehrere Menschen und nicht mehr auf dich alleine.


    Ich drück dir die Daumen, dass bald eine Wohnung frei wird, und du somit auch frei bist und dein Leben leben kannst :troest

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hallo Löwenherz,


    ich finde es gut das sie da hingeht, denn auch Du hast Dein eigenes Leben und sollst es auch leben,keine Frage.


    Sie hat sich halt aufgegeben,warum sollst Du darunter leiden,nein soweit darf es nicht kommen. Wir alle werden al und ich denke jeder muß für sich


    selbst entscheiden was er macht bzw. was er unternimmt. Finde es richtig.


    Ich drück die Daumen das bald ein Platz frei wird. :daumen

    Es kommt ein Zeitpunkt in Deinem Leben,
    an dem Du realisierst,
    wer Dir wichtig ist,
    wer es nie war
    und wer es immer sein wird.
    So mach Dir keine Gedanken über die Menschen
    aus Deiner Vergangenheit, denn es gibt einen
    Grund, weshalb sie es nicht in Deine Zukunft
    geschafft haben....
    :klimper

  • Das mag sich jetzt blöd anhören, aber traust du deiner Mutter zu, dass sie es ohne dich schafft? Das soll beileibe keine Aufforderung sein, das betreute Wohnen rückgängig zu machen, ich denke nur, es ist für DICH ganz wichtig, dass du es ihr zutraust, sonst kommst du nicht los. Sie wird sich schon was einfallen lassen, dass du immer bei Fuß stehst, und wenn du in dir drin das Gefühl von Rabentochter hast, weil du tief in dir denkst, es geht nicht ohne dich, hast du schlechte Karten.



    Es geht ja ums Lasten reduzieren bei mir im Mom. Ausserdem muss ich mir sehr klar sein, was denn wirklich meine Lasten sind.
    Ich habe noch drei Schwestern, die sich einen Dreck um die Mutter kümmern.
    Ich bin mittlerweile so weit, dass ich die Mutter auch aufsausen lassen werde, wenn sie sich nicht selber rührt. Sie ist nicht dement, hat ein Telefon und kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin, wo sie hin muss. Tut sie das nicht, sucht sie sich nicht Hilfe, wo sie sei bekommen kann, dann geht sie vor die Hunde.
    Ich kann mich da nicht mehr gegen stemmen. Ich finde ihr Verhalten ausgesprochen aggressiv.
    Ich hab ja demnächst einen termin beim Doc, um mit meiner Erschöpfung klar zu kommen. Da werde ich dieses Thema auch ansprechen. Ich werde mich auch hier von befreien, wie ich so vieles hinter mir lassen mußte und muss, in den letzten Jahren, sonst bleibt für mein Kind nichts und mein Herzel ist die Zukunft, ihr gehört meine Kraft.
    Ich stell mir das grad vor, wie bei einer Ratour, wo man die ganze Zeit versucht, die Langsamen mitzuzerren. Die kommen dann halbwegs fit an, man selber hängt die Zunge aus dem Hals und die, denen man geholfen haben wundern sich dann noch...
    Ich mag nimmer, ich häng die Mutter nun ab. Ich fahr meinen Stiefel.
    Mir Fehlt nur noch ein Blatt Papier, dann hab ich einen rechtskräftigen Bescheid über mein Einkommen. Dann werden Nägel mit Köpfen gemacht und ich such mir eine Wohnung mit meinem Kind. Dann liegen 25km zwischen mir und der Mutter. Weit genug um sie nicht ständig sehen zu müssen, nah genug, wenn ich eingreifen muss und es von Seiten der Einrichtung notwendig ist, dass ein Angehöriger organisieren hilft. Nicht mehr und nicht weniger werde ich noch tun.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    2 Mal editiert, zuletzt von Loewenherz ()

  • Hmmmm, ich hab mir das heut schon mal durchgelesen.


    Ich hab ne Mutter, die sich nie wirklich um mich gekümmert hat. Hat mich als Säugling bei den Grosseltern abgeladen, sich dann so dass es gut nach aussen aussah, um mich gekümmert.


    Vor 6 Jahren hatte sie Gehirnblutungen, ist seither Frührentnerin.
    Jetzt fordert sie von mir als Tochter ein, ich solle mich kümmern und ist beleidigt und abweisend, weil ich es nicht tue (hab ja auch nur Job und 3 Kids).
    Wirklich fehlen tut ihr nix. Sie kann ganz gut Party machen, mit wem auch immer für die Enkelkinder interessiert sie sich nicht wirklich.


    Ist zwar ein etwas anders gestrickter Fall als Deiner, aber vor einem Jahr, als ich noch in Therapie hatte ich das Thema mit meiner Thera, die hat damals was gesagt, was ich mir gut gemerkt habe:


    Eltern bleiben Eltern so lange sie leben. Bis zum letzten Atemzug. Und wenn sie gute Eltern waren, begleiten die Kids sie durch ihr Alter. Es ist aber nicht ihre Aufgabe.


    Ich bin heute eine so gute Tochter, wie meine Mutter eine gute Mutter war...also nicht besonders...und ich stehe auch dazu.


    Sieh zu, dass Du Dein eignes Leben lebst, das bist Du Deinem Kind schuldig und mach nicht irgendwann den gleichen Fehler, den Deine Mutter jetzt macht.


    Mag sein, dass ich mit dieser Meinung nicht besonders gut ankomme, is mir aber auch egal.


    Du bist nicht für Deine Mutter verantwortlich, lass Dir keine Schuldgefühle einreden, Du bist für Dein Kind verantwortlich. Sonst für nix.


    LG


    vanilla

    Wer andere erkennt, ist gelehrt.
    Wer sich selbst erkennt, ist weise.
    Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte.
    Wer sich selbst besiegt, ist stark.
    Wer zufrieden ist, ist reich.
    Wer seine Mitte nicht verliert, ist unbezwingbar.
    (Laotse)



  • SO seh ich das auch mittlerweile... dickes Dankeschön, für dein Posting :daumen

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Ich hab ne Mutter, die sich nie wirklich um mich gekümmert hat. Hat mich als Säugling bei den Grosseltern abgeladen, sich dann so dass es gut nach aussen aussah, um mich gekümmert.

    Erschreckend, dachte sowas bekommt nur meine Mutter fertig...


    Ich habe die erstem 5 Jahre meines Lebens auch bei meinen Großeltern gelebt, leider ist meine Omi dann gestorben und ich musste zu meiner Mutter und ihrem inzwischen Mann und meiner Schwester. Einen wirklichen Platz hatte ich noch nie in dieser Familie, im Gegenteil, ich bin noch heute für die "Leiden" meiner Mutter verantwortlich ... anderes Thema ...


    Loewenherz, kümmere Dich um Dein Kind und um Dich, alles andere überlasse anderen. Ich weiss, das klingt sehr hart, aber ein erwachsener Mensch (Deine Mutter) sollte wohl begreifen (können), dass ein Kind immer an erster Stelle steht. Wer kümmert sich eigentlich um Dich, wenn Du Dich vor Pflichten in die Ecke gepflanzt hast?
    Dein Mutter ist erwachsen und sollte entlich erkennen, das sie und nur sie für sich verantwortlich ist, wenn sie sich nicht regen kann, dann muss der Speck weg, den Weg zum Kühlschrank findet sie doch auch, dann soll sie auch einen Weg aus ihrem Kreislauf finden können.

  • Ich habe es mir auch zweimal durchgelesen. Ist ja nicht so einfach.


    Im Grunde brauchst Du keinen Rat, Loewenherz, denn Du hast Deine Lösung schon gefunden. Was Du brauchst, ist Bestätigung in Deiner Lösung sowie die Möglichkeit, über das Thema zu reden.
    Finde ich völlig verständlich. Auch gut, daß Du andere Meinungen zu Deinem Problem hören willst, wobei - wie Du es ja schon erkannt hast - das Problem im Grunde nicht Deins ist. Du merkst "bloß" die Auswirkungen.

    Sicher, Deine Mutter hat Gründe für ihr Verhalten, wahrscheinlich sogar schwerwiegende Gründe (die Du vielleicht zum Teil sogar kennst). Aber es ist unredlich, Dir die Last für ihren ganzen Psychomüll überzuhelfen.
    Ich bin sehr froh, daß Du die Distanzierung von ihr schon ganz gut hinbekommen hast, denn sonst könntest Du Dir kaum helfen. Deine Mutter würde immer wieder Möglichkeiten für eine emotionale Erpressung finden. Offensichtlich ist sie mit dieser Strategie bisher immer am besten gefahren, deshalb wird sie sie ohne Not nicht aufgeben. Ich glaube, Du mußt einfach damit leben, daß bis an ihr Lebensende die anderen die bösen Nichtkümmerer sind und sie das arme Kind, das keiner liebt.
    Das Tragische an der Sache ist, daß Deine Mutter möglicherweise nie kapieren wird, was wirklich in ihr, mit ihr abläuft. Aber das kannst Du nicht ändern. Sie hatte ein ganzes Leben Zeit, um an sich zu arbeiten; theoretisch kann sie es jetzt noch tun. Wenn sie das nicht tut, kann ihr niemand helfen.


    Im Grunde bräuchte Deine Mutter dringend eine Psychotherapie, bei der sie lernt, daß Erwachsensein bedeutet, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Dann würde sie keinen Fettwall als Schutz vor der Welt mehr brauchen und auch die anderen Krankheitsbilder würden sich stark verbessern.


    Mitfühlender Gruß
    von Simone

  • Wer kümmert sich eigentlich um Dich, wenn Du Dich vor Pflichten in die Ecke gepflanzt hast?



    .... viel schlimmer noch... ich kann mirs gar nicht leisten, mal nicht zu können. Ich muss, ob ich will oder nicht, ob ich kann oder nicht... es ist ausser mir im Mom keiner da, der die Sachen am Laufen hält.
    Ganz schön hart... und ich bräucht ab und an auch ein wenig Entlastung und Ruhe. Manchmal hält sie mir sogar vor, dass ich abends oft vor dem PC sitze und chatte, oder lese... find ich schon krass...

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Das Tragische an der Sache ist, daß Deine Mutter möglicherweise nie kapieren wird, was wirklich in ihr, mit ihr abläuft. Aber das kannst Du nicht ändern. Sie hatte ein ganzes Leben Zeit, um an sich zu arbeiten; theoretisch kann sie es jetzt noch tun. Wenn sie das nicht tut, kann ihr niemand helfen.


    Im Grunde bräuchte Deine Mutter dringend eine Psychotherapie, bei der sie lernt, daß Erwachsensein bedeutet, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Dann würde sie keinen Fettwall als Schutz vor der Welt mehr brauchen und auch die anderen Krankheitsbilder würden sich stark verbessern.


    ... genau das ist es!!!
    Ja, ich brauch ab und an a Bissel Bestätigung... selbst so ein Wüstenschaf wie ich muss hin und wieder ein Kraut fressen udn einen Tropfen Wasser süffeln, damit es weiter kommt. Das musste ich aber auch schon ganz schön hart erkennen...und mir zugestehn...

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Erschreckend, dachte sowas bekommt nur meine Mutter fertig...


    Nein, es gibt erschreckend viele Mütter, die das so hinbekommen...leider.


    Ich hatte aber übrigens das grosse Glück, Grosseltern zu haben, die das aufgefangen haben. Die haben wirklich ALLES für mich gegeben und nie was zurückgefordert. Und gerade deshalb war mir für die beiden nie was zuviel. Ich hatte das grosse Glück, diese beiden Menschen lange um mich zu haben (meine Omi lebt erst seit Januar nicht mehr), mit meinem Opi hab ich letzte Woche seinen 90. Geburtstag gefeiert.
    Da hat man wirklich Freude daran, was von dem, was einem gegeben wurde zurückzugeben, freiwillig und von Herzen.


    Die emotionale Erpressung kenne ich nur von meiner Mutter, die aus meiner Sicht gar kein Recht hat , irgendetwas einzufordern.
    Hast Du schön gesagt, Simone, erwachsen sein, heisst, für sich selbst zu sorgen, sollte meine Mutter auch noch lernen.


    vanilla

    Wer andere erkennt, ist gelehrt.
    Wer sich selbst erkennt, ist weise.
    Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte.
    Wer sich selbst besiegt, ist stark.
    Wer zufrieden ist, ist reich.
    Wer seine Mitte nicht verliert, ist unbezwingbar.
    (Laotse)

  • .. ich habe eine Tante, die das als Kind für mich abgefangen hat. Sonst wäre ich wohl auf der Strecke geblieben. Ich halte so ein verhalten mittlerweile für eine Art Mißbrauch. Mißhandlung sowieso.
    Meine Mutter hat ihre Kinder als Fortsetzung ihrer Bedürftigkeit gesehen... wir sollten es besser haben, aber weil sie nie gelernt hat, dass Uhren nur voran gehen uns man irgendwann keine 5 Jahre alt mehr ist, war und ist ihr Geben immer nur ein Handel, der nach Bezahlung schreit.
    Immerzu hat man ein schlechtes Gewissen.
    Sie hat, was sie gegeben hat aus innerem Mangel gegeben, weil sies selber gerne gehabt hätte... und sie weigert sich sich zu ändern, weil sie doch ein Recht hat, endlich zu bekommen, was sie vor 65 Jahren nicht bekommen konnte, als sie mit ihrer Mutter (damals kanpp 20) und dem kleinen kränkelnden Bruder in Bombenschutzkellern gesessen ist.


    Wir bekommen im späteren Leben nicht ausgeglichen, was uns unsere Eltern nicht gegeben haben oder nicht geben konnten. Wir müssen alle lernen, damit zu leben, dass Leben immer unzulänglich ist und wir irgendwann uns selbst besorgen müssen.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Loewenherz du machst das richtig. Lass dein schlechtes Gewissen links liegen. Du gehst sonst kaputt. Hast das selbst gemerkt und deshalb ist deine Entscheidung goldrichtig. Und mal davon abgesehen ist es für dich selbstverständlich für dein Kind zu sorgen. Es ist aber auch WICHTIG dich um dich selbst zu sorgen. Geh diesen Weg weiter und knick nicht ein!!! Ich wünsch dir viel viel Kraft!!! und Sonnenschein :sonne

  • Bleibt zu hoffen dass wir es besser machen als die beschriebenen Eltern der Generation vor uns.


    Es wird schon Gründe haben warum sie so sind wie sie sind.
    Sie haben es nicht geschafft Ihren Berg von Problemen von ihren Kindern fern zu halten.


    Dazu bedarf es viel Selbstdiziplin... sonst wiederholt sich die Geschichte ganz schnell.

  • Es ist schon erstaunlich, wie lange der Krieg noch Wunden schlägt!



    ... Ja... Aber seit mir das klar geworden ist, wie lang und nachhaltig das wirkt, kann ich meinen Eltern nicht mehr "böse" sein, sondern sehe sie.
    Ausserdem war für mich so ein Aha- Erlebnis, als mir mal bewusst wurde, wie kurz die Zeit zwischen dem Schrecklichen und meiner Geburt als Älteste gewesen ist. Auch was die Eltern bis dahin geleistet hatten. Und ich ziehe den Hut, dass sie ein halbwegs normales Leben überhaupt hinbekommen haben.


    Der Schmerz für mich ist, dass man diese Wunden nicht heilen kann und die Eltern lassen muss, in ihrem Schicksal. Man kann nicht helfen.


    Mir bleibt nur, mich selber um meine Schrunden und Narben zu kümmern, damit mein Kind möglichst wenig davon abbekommt. Ganz werde ich das auch nicht verhindern können, weil wir eben die Wurzeln haben, die wir haben.


    Snake... man muss sich nicht nur disziplinieren, sondern ich finde, am muss die Dinge auch ganz ehrlich anschaun und sie akzeptieren, dass sie sind, wie sie sind. Erst dann kann man anfangen neue Wege auszuprobieren.


    Ich bin froh, mein Kind so spät bekommen zu haben, weil ich mit Anfang Mitte 20 vieles ganz sehr unbewusst und dadurch ungefiltert an mein Kind weitergegeben hätte. So haben wir beide eine Chance.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hallo Löwenherz,


    ich habe festgestellt, dass es sehr schwer ist mit seiner Mutter über die eigenen Gefühle zu reden und dabei ein ruhiges Gespräch zu führen. Dem geht man lieber aus dem Weg, sucht sich eine andere Wohnung und hofft auf räumliche Trennung. Ginge es auch anders? Gibt es Alternativen? Wenn sie nicht so wäre, wie sie ist. Oder wenn ich mich dagegen behaupten könnte, dass ich es nicht mit mir machen lasse.
    Wäre denn ein gutes Zusammenleben mit deiner Mutter und deinem Kind möglich? Wie könnte es aussehen, was muss geschehen?
    Zusammenleben heißt doch auch immer Kompromisse einzugehen mit größtmöglichen Nutzen für ALLE. Auch für dich, du hast ein Recht darauf und dieses musst du einfordern. Es ist nicht so, dass du für deine Mama springen musst, du machst es einfach. Tue das nicht mehr. Rede mit ihr und sage ihr, dass du ab heute bestimmst, wo der Hase lang läuft. Es muss einer die Führung übernehmen und das bist jetzt du, dass sagt aber nicht, dass du die ganze Last allein tragen sollst. Sie muss in gewissen Maße auch ihren Beitrag leisten. Abnehmen, Sport treiben, sich gesund ernähren, sich um ihren Enkel kümmern, damit du Zeit hast dich um dich zu kümmern und mal wieder Luft zu schnappen. Du hast genug gegeben, nun solltest du auch lernen zu nehmen.


    Ansonsten ist eine wohnliche Trennung wirklich Das Beste.


    Viele Grüße