Schultauglichkeitstest - freiwillig oder Pflicht?

  • Mein Jüngster wird dieses Jahr eingeschult.


    Vor der Schulanmeldung ist es üblich, dass eine Lehrerin in den Kindergarten geht und sich die Kinder anguckt.
    Das bedeutet, sie beobachtet die ganze Gruppe für 2x45 Minuten.


    Danach findet ein Elterngespräch mit der Erzieherin statt.


    Mir wurde von der Erzieherin mitgeteilt, dass mein Sohn sowohl motorisch als auch sozial völlig altersgemäss entwickelt ist und eine besondere Begabung beim Malen hat. Allerdings reagiert er in Gruppensituationen, in denen er Aufgaben erledigen soll unkonzentriert und blockiert sich selbst. Stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen.
    Die Erzieherin sagte, ich könne einen Schultauglichkeitstest in der Schule machen...freiwillig, damit man eventuelle Defizite fördern könnte in der Richtung.
    Ich meinte dann zu ihr, dass ich keinen Sinn darin sehe, einen Schultauglichkeitstest zu machen, da eine Rückstellung nicht in Frage kommt (Sohnemann wird im Oktober 7) und ich lieber einen Termin bei unserem Kinderarzt mache, um das abklären zu lassen. Die Erzieherin fand das gut und meinte, sie gibt das so an die Schule weiter. Den Termin beim Arzt habe ich auch gleich ausgemacht. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits ein Kind mit ADS habe und mein Sohn dank seines psychisch kranken Vaters in den letzten Jahren einiges mitmachen durfte. Somit finde ich den Kinderarzt als geeigneteren Ansprechpartner, da ich auch psychische Folgen nicht ausschliessen kann.


    Gestern war ich nun in der Schule und die Sprache kam wieder auf diesen Schultauglichkeitstest. Ich sagte nein, den machen wir nicht, wir haben einen Termin bei unsrem Kinderarzt ausgemacht.
    Den beiden Damen :wow:wow sind fast die Augen rausgefallen und mir wurde klipp und klar gesagt, dass ich nicht gefragt werde, mein Kind MUSS den Test machen... :hae: ...heute fragte ich nochmal bei der Erzieherin nach, die mir sagte, ihr habe man gesagt, der Test sei freiwillig.


    Kennt sich jemand damit aus? MUSS ich mein Kind wirklich diesem Test unterziehen? Bitte nicht falsch verstehen, ich will auf jeden Fall abklären lassen, ob er Defizite hat, die man fördern muss, aber bitte vom Fachmann und nicht von diesen Landeipseudopädagogen, mit denen ich bislang schon keine guten Erfahrungen gemacht habe.


    Wäre dankbar für Antworten


    LG


    vanilla

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    (Laotse)

  • Hallo,


    ich verstehe nicht wirklich, warum du ein Problem mit diesem Test hast. Da Dein Sohn ja wohl in erster Linie in Gruppensituationen "Auffälligkeiten" zeigt, und dieser Test (soweit er mir bekannt ist) einzeln mit einem Lehrer stattfindet.... Ich denke, es für die Schule wichtig, das Kind so kennenzulernen, um zu entscheiden- in welche Klasse und zu welchem Lehrer er passt-


    :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Also bei uns werden diese Tests auch durchgeführt, ist auch Pflicht hier. Aber schon lange, Töchterlein musste da vor 7 Jahren auch durch. Bei uns waren das aber nicht die Lehrer, sondern eine Amtskinderärztin. Im wesentlichen gings da um die gleichen Geschichte, die bei der Vorsorgeuntersuchung im fraglichen Alter gemacht wird. Motorik- und Sehtest, bisschen Malen, Dinge benennen und sowas halt. U-Heft mussten wir auch mitbringen, da wurde dann nochmal nachgeschaut, ob auch wirklich alle Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen wurden. War easy bei uns, manche Kinder wurden allerdings anschliessend nochmal zu KA geschickt, diese Untersuchung ist eigentlich nur recht oberflächlich und bestenfalls dafür geeignet, Auffälligkeiten zu erkennen aber nicht zu benennen.

    Liebe Grüsse
    Sabine


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • Bei meiner Tochter kam auch zuerst ein Lehrer und hat die Gruppe beobachtet. Ergebnis: Rat zur Vorschule
    Dann mussten alle Kinder in der Schule zu einem Test. Das waren Einzeltests. Vielleicht ist es das, was die "Damen" als Pflichttest bezeichnet haben. Ergebnis hier: alles Bestens-Einschulen.
    Dann kam tatsächlich noch eine weitere Einladung, um die evtl. Vorschulkinder nochmals zu testen. Ergebnis: Rat zur Vorschule oder probeweise Einschulen (Grund: es haperte etwas am Balancieren und das gemalte Bild war, wie wurde so schön gesagt "nicht das Gelbe vom Ei"
    Da meine Tochter sich sozial auffällig zeigte, im Kiga, sprich sie mochte keine grossen Gruppen, verzog sich lieber etc. waren wir dann nochmal beim Schulamt zu einem IQ Test.Ergebnis:sofort Einschulen.


    Soviel zu den Tests, Einschätzungen etc. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:


    Ich habe meine Tochter entgegen der Meinung des Schulleiters einschulen lassen. Es klappt gut.

  • Hi, ich kann dir berichten wie es war, als ich als Erzieherin gearbeitet habe:


    Grundsätzlich ist der Test freiwiellig, aber die Schule kann es sich vorbehalten den Test verpflichtend zu machen. Aber mach dir echt keinen Kopf, deinem Sohnemann schadet der Test nicht, die Kinder dürfen sich vorstellen (Name, Alter, Geschwister...), ein Arbeitsblatt ausfüllen, ein Gruppenspiel..... das Kind ist nie alleine gewesen, immer in einer Gruppe von 4-5 Kinder und nach spätestens 1 Stunde ist schluss. Ich würde dir empfehlen den Test zu machen, Rückstellen kommt in diesem Alter echt nicht in Frage, event. wenn es wirklich so dramatisch ist (hört sich aber für mich nicht so an!), kann er in eine Sonderform der Grundschule gehen (passend dem Defizit). Denk drann die Schule ist am längeren drücker, verscherz es dir lieber nicht und gib nach. Sieh es so, er darf einemal mehr die Schule und die Lehrer anschauen als seine Freunde. Liebe Grüße Knöpfle :-)

  • Ich denke, es für die Schule wichtig, das Kind so kennenzulernen, um zu entscheiden- in welche Klasse und zu welchem Lehrer er passt-


    Luchsie, das wäre ja schön, wenn die Klassen nach diesen Gesichtspunkten eingeteilt würden, wir werden wahrscheinlich in unserem Kaff ohnehin nur eine Grundschulklasse haben.


    diese Untersuchung ist eigentlich nur recht oberflächlich und bestenfalls dafür geeignet, Auffälligkeiten zu erkennen aber nicht zu benennen.


    Eben, oberflächlich...ich wollte ja deshalb zum Kinderarzt gehen und abklären lassen, ob ihm wirklich was fehlt...es könnte ja auch sein, dass er dank der Ausraster seines Vaters gegen mich psychischen Schaden genommen hat und dann muss man natürlich was unternehmen. Aber wozu soll ich ihn dann doppelt und dreifach testen lassen. Ab zum Spezialisten, da ist wahrscheinlich schon der Kinderarzt überfragt.


    wenn es wirklich so dramatisch ist (hört sich aber für mich nicht so an!), kann er in eine Sonderform der Grundschule gehen (passend dem Defizit).


    Es wurde mir ausdrücklich erklärt, dass er auf keinen Fall ein Kind für eine Sonderschule wäre. Dafür sei er viel zu intelligent.
    Sein einziges Problem ist, dass er vor allem, wenns aussen rum laut zu geht, einfach manchmal unkonzentriert ist. Beispiel, man schickt ihn beim gemeinsamen Essen einen Teller holen und mein Sohn kommt mit einem Becher zurück. So´ne Art zerstreuter Professor und weil ers selber merkt, traut er sich auch relativ wenig zu. Und genau deshalb stehe ich dem Test etwas skeptisch gegenüber, da bekommt er schon wieder ne Sondertestung, schon bevor er in die Schule kommt. Da fühlt er sich ja gleich wieder als "nicht wie die anderen".


    Ich finde einfach generell, dass zu viel genormt wird an den Schulen und man die Kinder mit diesen ganzen Tests nicht fördert sondern eher einschüchtert.
    Ausserdem finde ich schon krass, wie man einem als Eltern jegeliches Mitspracherecht nimmt.
    Aber offensichtlich stehe ich da ziemlich alleine da mit meiner Meinung.


    LG


    vanilla

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  • Hi, ich kann dir berichten wie es war, als ich als Erzieherin gearbeitet habe:


    Grundsätzlich ist der Test freiwiellig, aber die Schule kann es sich vorbehalten den Test verpflichtend zu machen. Aber mach dir echt keinen Kopf, deinem Sohnemann schadet der Test nicht, die Kinder dürfen sich vorstellen (Name, Alter, Geschwister...), ein Arbeitsblatt ausfüllen, ein Gruppenspiel..... das Kind ist nie alleine gewesen, immer in einer Gruppe von 4-5 Kinder und nach spätestens 1 Stunde ist schluss.


    So einen Test mussten bei uns auch alle Kinder machen, und zwar am Tag der Schuleinschreibung. Während die Mütter oder Eltern den Papierkram erledigt haben, wurden die Kinder in Gruppen mit ca. 5 - 6 Kinder eingeteilt und durften in einem Klassenzimmer ein Arbeitsblatt ausfüllen, etwas spielen. Dabei waren glaub ich jeweils 2 - 3 Lehrkräfte. Mein Sohn fand das Klasse. In den Kindergarten kam übrigens vorher kein Lehrer.


    Es kann aber auch sein, dass bei Euch, wenn es sowieso nur eine Klasse geben wird, die Klasse zu groß wird und die Schule noch Kandidaten sucht, die sie abschieben kann.

    Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
    warte ich lieber darauf,
    bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
    :tanz

    Einmal editiert, zuletzt von Flocke ()

  • Es kann aber auch sein, dass bei Euch, wenn es sowieso nur eine Klasse geben wird, die Klasse zu groß wird und die Schule noch Kandidaten sucht, die sie abschieben kann.


    Sone Vermutung hab ich nämlich auch... :nawarte:


    Meine Töchter wurden damals in einer anderen Grundschule eingeschult (sind inzwischen umgezogen), da hat generell jedes Kind den Test gemacht, bei der Schulanmeldung. Das finde ich auch wesentlich besser, als sich einige Kids rauszugreifen.


    LG


    vanilla

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  • In 10 Minuten "Tests" wollte man mir erzählen, wie mein Kind drauf ist


    So gehts mir auch. Die Erzieherin, die ihn jeden Tag sieht, hat keine Bedenken, ihn zur Schule zu schicken.


    Leider hab ich auch schon viele negative Erfahrungen gemacht, speziell mit meinem ADS Kind...von wegen Förderung :kopf
    Tochter Nr. 2 ist auch ein Kann Kind, Test problemlos bestanden...nach 6 Wochen meinte die Lehrerin, das Kind sei noch nicht schulreif :hae: ...hab mich bisschen umgehört, das hatte sie zu allen Kann-Kind-Eltern gesagt...die Klasse hatte 31 Schüler und sie wäre gerne ein paar davon losgeworden, wie sie später selber zugegeben hat :radab .


    LG


    vanilla

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  • Wenn der Test Pflicht ist, wirst eh nicht drumrumkommen.


    Ich würde aber auf jeden Fall nochmal zum Spezialisten gehen, damit notfalls schlagkräftige Argumente vorhanden sind, falls er doch irgendwohin verfrachtet werden soll, wo er nun mal nicht hingehört.


    Schulen haben recht großen Entscheidungsspielraum. Uns wurde damals gesagt "ja, könnte schon schulreif sein bis dahin und Sie dürfen gerne schauen, ob irgendeine Schule das Kind nimmt.... wir nehmen sie nicht."
    Exakt diese Schule hat letzte Woche ein ADHS-Kind rausgeschmissen (nicht in eine andere Schule geschickt, der Kleine ist einfach rausgeflogen!) - Begründung: Er wäre aggressiv, zwar nicht gegen andere, aber er würde sich nicht adäquat wehren.


    Na super, sag ich da nur. Ja warum muss er sich denn wehren??

  • Mit meinem Post wollte ich aussagen, daß ich diesen Tests auch nicht nur ein paar CM über den Weg traue. Wir haben ja so einige gemacht und keiner war sich einig.
    Hier stellte sich dann auch raus, daß der Schulleiter noch händeringend nach Kanditaten für die Vorklasse gesucht hat. Denn diese ist eigentlich fester Bestandteil an der Schule, aber mit zu wenig Kindern, hätte diese ausgelagert werden müssen oder so.


    Vanilla, trau Deinem Sohn und Deinem Gefühl. Du kennst ihn am besten. Kannst übrigens auf eine normale Einschulung bestehen. Habe ich auch. Dazu darfst Du Dich im Gespräch nur nicht verunsichern lassen.

  • Vanilla, trau Deinem Sohn und Deinem Gefühl. Du kennst ihn am besten. Kannst übrigens auf eine normale Einschulung bestehen. Habe ich auch. Dazu darfst Du Dich im Gespräch nur nicht verunsichern lassen.


    Bei uns geht es wohl darum, dass eventuell eine 2. Klasse gebildet werden muss, könnte sein, dass man das verhindern will.
    Und keine Sorge, ich bin schon Schulerfahren :schwitz , ist ja mein 3. Kind, verunsichern tut mich keiner mehr, ich frag mich nur langsam, ob ich meinem Kind das antun soll und überlege wegen Alternativen. Viele gibts hier aber leider nicht.


    Der Witz ist, unser Nachbarskind geht in einem anderen Ortsteil in den Kindergarten, wurde von den Lehrerinnen nicht überprüft und muss natürlich auch keinen Test machen...sehr logisch das ganze :rolleyes2: .


    LG


    vanilla

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    Wer sich selbst besiegt, ist stark.
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    (Laotse)

  • Hi Vanilla,


    hier bei uns kann man auf eine Regelschule bestehen, für Förderklassen muss das Einverständnis der Eltern vorliegen. Ich komme allerdings aus Bayern und nicht aus BW, weiss nicht, ob das bei Euch auch so ist.


    Vertraue Deinem Gefühl was die Einschulung betrifft: Niemand kennt das Kind besser als Du!

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Gehört das Nachbarskind auch zu einer Einelternfamilie(wie es so schön heisst)? Manchmal habe ich das Gefühl, AEs werden als nicht "wehrhaft" gesehen und zuerst abgeklopft, ob man da die Quote schieben kann wie gewollt. Das mit der zweiten Klasse klingt einleuchtend. Hiesse ja zusätzliche Kosten, die zu verhindern sind :wand
    Meine Tochter hatte bisher noch keine Nachteile durch mein Durchgreifen. OK, die Lehrerin kenne ich seit ich sechs war, war eine Freundin meiner Schwester und später haben wir zusammen studiert und gejobbt :brille Aber seit diesem Gespräch mit dem Schulleiter, war dieser immer auffallend freundlich zu uns. Meine Tochter hatte ihn auch mal im Unterricht. War immer alles im grünen Bereich. Ich denke mal, Dein Sohn wird dadurch keine Nachteile haben. Es wird klar sein, daß Du weder ihn noch Dich klein machen lässt. Warum auch? Da halten die lieben Pädagogen normalerweise lieber still und suchen sich andere "Opfer".

  • Hi Vanilla,


    wir wohnen auch in Bayern, daher weiss ich nicht, wie die Möglichkeiten bei Euch sind, aber die Caritas ist ja bundesweit vertreten, das sollte auch kein Problem sein also.


    Wir hatten auch die Problematik, dass weder Erzieherin noch Heilpädagogin sich sicher waren, ob mein Großner jetzt eingeschult werden sollte, weil er nach wie vor sowohl motorisch als auch sozial-emotional anderen Kindern noch hinterher hinkt. Wir haben dann bei der Caritas ein 'Schulspiel' gemacht und ich war wirklich begeistert von der Professionalität mit der das Ganze durchgezogen wurde. Nicht nur, weil das Ergebnis 'voll schulfähig' war! ;)


    Ich denke, der Schulstart wird Deinem Kind eher noch schwerer gemacht, wenn Du Dich jetzt gegen die Lehrerin schon stellst, indem Du diesen Test verweigerst. Vielleicht versucht Du mal rauszukriegen, ob die Caritas auch bei Dir in der Nähe so ein 'Schulspiel' anbietet. Also, mein Großer freut sich seit diesem Test noch viel mehr auf die Schule als vorher! :-)


    Viele Grüße


    Moskito

  • Versteh ich das jetzt richtig, das die Kids da nur vereinzelt zum Test geladen werden? Also, das war und ist bei uns definitiv nicht so, diese Einschulungsuntersuchung müssen bei uns alle Kinder über sich ergehen lassen, wobei die wenigsten da Probleme mit haben - weil es halt jeder machen muss. Wir hatten kurz vorher die Vorsorgeuntersuchung beim KA und ich hab am Schluss der Untersuchung nur bemerkt, daß sich diese Untersuchung ja nun jetzt nicht wesentilch von der Vorsorge unterscheidet. Woraufhin die Ärztin nur seufzend meinte, ich wäre entsetzt, würde sie mir verraten, wieviele Mütter diese Untersuchungen nach dem ersten Lebensjahr nicht mehr wahrnehmen. Ich war tatsächlich einige Wochen später erstaunt, wieviele Kinder auf einmal ne Brille trugen...


    So wie du es jetzt beschreibst, hört es sich tatsächlich nach schieben an. Wie ist denn die max. Klassenstärke bei euch? Bei uns waren es damals 29. 3 Klassen hatten wir, die ersten beiden waren mit je 29 besetzt, die dritte (in der Tochterkind war) mit 28. Die Rektorin meinte damals, vier weitere Kinder und wir dürfen ne neue Klasse aufmachen. Betonung auf dürfen ... die hätten sich gefreut, wenn die Klassen etwas kleiner geworden wären, ich fand das damals auch schon echt viel. Es gab tatsächlich im Lauf der ersten zwei Jahre mehrere neue Kinder. Blöderweise sind fast ebensoviele in diesem Zeitraum weggezogen :(


    Bei uns sind übrigens damals auch keine Lehrer in den Kiga gekommen. Dafür sind die angehenden Schulkinder in kleinen Gruppen mehrmals für 1-2 Schulstunden in die Schule gegangen, durften am Unterricht teilnehmen und es gab auch Lehrerfragestunden, wo sie einige Lehrkräfte nach Lust und Laune ausquetschen durften. Mir wurde berichtet, daß meine als erstes gefragt hat, ob es wohl stimmt, das man sein Pipi ganz lange einhalten müsse :D . Diese Methode find ich allemal besser, als die Kinder beim Spielen zu beobachten.

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    - Coco Chanel-

  • Hallo



    zu einem Spracheignungstest mussten beide meiner Kinder, allerdings ging es da mehr um den Wortschatz und solche Sachen. Einige Kinder, die darin defizite hatten, deutsche sowie ausländische Kinder, gehen dann ein halbes Jahr vor Schulbeginn zur Kindergartenzeit zur Sprachförderung.
    Ein Schuleignungstest wurde bei meinem Sohn durchgeführt ( vom Gesundheitsamt Pflicht ) weil er in einem Heilpädagogischen Kindergarten war ( wegen seiner ADHS ), bei meiner Tochter wiederum nicht !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Ich denke, der Schulstart wird Deinem Kind eher noch schwerer gemacht, wenn Du Dich jetzt gegen die Lehrerin schon stellst, indem Du diesen Test verweigerst.


    Ich hab in den letzten 8 ätzenden Schuljahren mit einem ADS-Problemkind eher die Erfahrung gemacht, dass man mehr Respekt bekommt, wenn man sich nicht alles gefallen lässt. Liegt auch gar nicht in meiner Natur.


    Und nein, Sandra, das Nachbarskind lebt in einer zumindest nach aussen intakten Familie, er schlägt zwar gerne mal andere Kinder, wenn er sich nicht durchsetzen kann, aber einen Schultest muss er nicht machen.


    Zum Glück hat mein Sohn heute so vertieft sein Bild gemalt, dass er von allem nix mitgekriegt hat und sich trotzdem schon auf die Schule freut. Und wehe wehe, ihm nimmt einer diese Freude mit irgendwelchen doofen Tests :amok:


    Ich hab inzwischen auch noch mit einer Bekannten telefoniert, die ist Erzieherin hier. Es gibt eine Quote an Förderschulkindern, die jährlich gefüllt werden MUSS...ich verliere langsam den letzten Rest Glauben in unser Schulsystem. :scared


    LG


    vanilla

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    Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte.
    Wer sich selbst besiegt, ist stark.
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    (Laotse)

  • Es ist echt eine Katastrophe, wie Kinder in unserem Erziehungs- und Bildungssystem kaputt gemacht werden.


    Vanilla, ich kann dir nur empfehlen, das Gespräch mit den Lehrern zu suchen. Du solltest offen und kooperativ sein, aber auch klare Grenzen setzen. Ich würde mit den anstehenden Tests beim Arzt argumentieren, deren Ergebnisse die Schule erfahren wird (und muss).


    Wegen seiner Unkonzentriertheit in großen Gruppen bzw. ich nenn's mal "Professoren-Syndrom": er ist da völlig normal! Ich kenne kaum Kinder, die von Anfang an in der Lage sind, sich immer auf ihr Zeug zu konzentrieren, wenn andere stören, reden, lachen, lärmen. Das muss die Schule trainieren! Mein Großer hat dieses "Professoren-Syndrom" übrigens auch, das gibt sich mit der Zeit.


    Ich gehe davon aus, dass du keine Alternative hast, was die Grundschule angeht (private GS wie Montessori oder kirchlich).

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • :hä Oh weia! :hä


    Da ich aus einem anderen Bundesland komme, kann ich dir vanilla nicht wirklich helfen, wie du vorgehen solltest, bzw. welche Maßnahmen du treffen könntest, dich erfolgreich zu wehren.


    Da du den Test ja wohl machen lassen musst, würde ich persönlich vorher bei meinem Kinderarzt vorstellig gewesen sein und mir von dort möglichst aussagekräftige Unterlagen mitgeben lassen, die eine Einschulung befürworten.


    Falls dann im Test herauskommen sollte, dass dein Kind nicht schulfähig ist würde ich die Unterlagen vorlegen und durchblicken lassen, dass du dich aufgrund dieser unterschiedlichen Einschätzungen wohl an die nächste Instanz (Schulamt) wenden wirst.


    Übringens: in NRW ist der Begriff der Schulreife schon einige Zeit abgeschafft. :schwitz Hier kann lediglich die untersuchende Ärztin beim Gesundheitsamt, bei dem ja alle Kinder vorstellig werden müssen ein Kind zurückstellen- und zwar rein auf Grund des körperlichen Untersuchungsergebnisses. Da spielt sowas wie Konzentrationsfähigkeit in der Gruppe überhaupt keine Rolle.


    Selbst die Eltern, die eine Zurückstellung wünschen, haben kaum eine Chance. :frag


    Hier gibt es nicht einmal mehr die Vorschule, dafür können Kinder aber bis zu drei Jahre in der Schuleingangsphase (Klasse 1 und 2) verbringen, ohne dass ihnen das zusätzliche Jahr auf die Schullaufbahn angerechnet würde.


    Allerdings gibt es auch hier vor der Einschulung "Tests", die aber alle Kinder durchlaufen. Diese sind aber nicht vom Schulamt oder höheren Instanzen vorgegeben, sind aber wenn die Schule beschlossen hat diese durchzuführen auch verpflichtend.


    Hierbei, und das finde ich das Wichtigste, geht es aber nicht darum, ob das Kind den Anforderungen gewachsen ist, die die Schule stellt, sondern viel mehr, sich ein Bild von den Kindern zu machen und den Anforderungen die das Kind an die Schule stellt Rechnung zu tragen.


    Soll heißen, dass das Kind in seinem Entwicklungsstand und seiner Persönlichkeit genau da abgeholt werden soll, wo es steht und von Beginn an optimal gefördert werden kann.


    Ich hoffe mal, dass es für dich und deinen Sohn doch noch ein glückliches Ende nehmen wird! :daumen :daumen


    (Wenn nicht ziehst du einfach ins schöne NRW :D )


    LG Koralle :wink