Gibt es eine Rechtsgrundlage für die Art der "Notenmitteilung"?

  • ... und dazu eine Frage von mir:


    Ich habe große Probleme mit der Lehrerin von meinem Sohn (8J., 3.Klasse)
    Obwohl ich sie darüber informiert habe, dass er ADhS hat und wir auch schon einiges unternehmen, habe ich im Moment den Eindruck, dass die Lehrerin einige Kinder bewusst runter macht.
    Persönlicher Höhepunkt für mich: Die letzte Klassenarbeit von meinem Sohn.


    Bei der Arbeit soll ein Text aus dieser Form:


    Zitat:
    Fasching


    indiesemjahrsolltemichbeimfaschingwirklichniemand
    wiedererkennenzuersthabeichmirvonmuttieinkaputtesbettuchgenommenundübermich
    gelegtdortwodieaugensindhabeichlöcherhineingeschnitten
    undumdenhalswurdeesmiteinemstofffadenetwaszusammengebundendamitesnichtrutscht
    unddannhabeichlangegeübtdassniemandmeinestimmeerkenntichhabegebelltgebrummtundgeflüstert
    wieeineballetttänzerinschrittichzurtürhinausdochdannistleideretwasdummespassiertdasflanelllakenwar
    nämlichzulangundichbinvollaufdietreppegefallenmeinjammernhatmichverratenobichesimnächstenjahrschaffe
    unerkanntdurchdenfaschingzukommen




    In eine normale Textform gebracht werden, mit korrekter Interpunktion und Groß-/Kleinschreibung.


    Um den Text zu unterteilen sollten die Kinder mit Bleistift die Wörter unterteilen - Cornelius hat dann die ganze Arbeit mit Bleistift geschrieben.


    Der Kommentar der Lehrerin:
    Ich habe dich schon sehr oft gebeten, mit dem Füller zu schreiben. Trotzdem tust du es nicht. Warum?


    und darunter :


    22 Fehler ungenügend


    Jetzt meine Frage: darf eine Grundschullehrerin prinzipiell eine schlechte Note so "nett" unter die Arbeit schreiben?


    Es fällt meinem Sohn schon schwer, einen normal strukturierten Text fehlerarm abzuschreiben...

  • Hey


    Jetzt meine Frage: darf eine Grundschullehrerin prinzipiell eine schlechte Note so "nett" unter die Arbeit schreiben?


    Wenn nicht so wie dann?? ..wie sollte sie es denn dadrunter schreiben? Sie könnte ja auch um das "ungnügend" Blümchen malen ;) ;) ..wenn es eine 5 ist dann ist es eine 5, das kann man sciher eher schlecht netter schreiben, u wenn sie dem noch hinzufügt, das er eigentlich mit dem Füller schreiben soll u das so ist, dann ist das doch auch richtig..


    Hat dein Sohn aber allgemein ein Problem mit der Rechtschreibung, (denke da z.B. an ein Rechtschreibschwäche) dann kann auch anders bewertet werden...die Möglichkeit besteht, das müßte aber die Lehrerin wissen..


    Gruß
    Jens

  • Ich hab da irgendwie was in Erinnerung, dass in der Grundschule statt der Note ein entsprechender Kommentar unter die Arbeit geschrieben werden kann ... da ich bisher damit aber keine Probleme hatte, frage ich hier mal nach.


    Wie gesagt, mein Sohn hat ADhS - und ist mit so einer Aufgabe komplett überfordert.

  • ABC,


    sprich mit derSchulleitung - frag dort nach der Rechtsgrundlage.


    Wer hat ADS diagnostiziert? Was sagen die?


    Schulen müssen das berücksichtigen .... geiler: Frag direkt beim Schulamt nach. Die mögen solche Schnellschüsse nicht, wenn es solche wären und die beraten Dich auch, falls Du falsch liegst, ohne dass es die Schule dann mitbekommt. ..


    Also. Keep cool. Und viel Glück dabei


    LG Cobra

  • Danke, Cobra!


    Ich habe die Lehrerin im Beisein meines Ex vom ADhS informiert, aber ihr liegt noch kein Attest vor - das wollte ich jetzt erst mal besorgen.


    Bisher hab ich ja versucht, mit der netten Frau zu reden - aber langsam platzt mir die Hutschnur... ich motiviere meinen Sohn immer wieder - und sie demotiviert ihn durch ihre (auch mündlichen) Kommentare und die schlechten Noten. Jede Frage nach möglicher Hilfestellung wird abgeblockt :( - allerdings ist sie immer zu Gesprächen bereit (die dann leider nichts bewirken)

  • Mutti,


    leg das Attest bitte vor ... das muss ne Schule haben.


    Eltern sprechen oftmals von diesen Dingen - und die Schule muss sich an Fakten halten.


    Ich denke, das Attest sorgt für die nötige Ruhe.


    LG Cobra


  • Ich habe die Lehrerin im Beisein meines Ex vom ADhS informiert, aber ihr liegt noch kein Attest vor - das wollte ich jetzt erst mal besorgen.

    Bei meinem Sohn wurde auch ADS (ohne H) diagnostiziert. Aber zur Erstellung der Diagnose wurden an alle wichtigen Bezugspersonen meines Sohnen Fragebögen verteilt - unter Anderem hat auch sein Grundschullehrer einen solchen Fragebogen bekommen. Immerhin halten sich die Kinder einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule auf. Zudem verhalten sie sich dort noch einmal anders und es gibt Probleme, die so zu Hause nicht auftreten - und umgekehrt.
    Das kann man sehr deutlich erkennen, wenn man sich die verschiedenen Antworten der Fragebögen anschaut.
    Habt ihr solche Fragebögen denn nicht bekommen?


    Ein Attest habe ich direkt beim Diagnosegespräch erhalten - verbunden mit den weiteren therapeutischen Maßnahmen. Dazu gehört auch eine enge Zusammenarbeit mit der Schule. Das halte ich für sehr wichtig! Es gibt eine Menge Hilfestellung, die geleistet werden kann - auch im Rahmen des normalen Unterrichts und ohne die Lehrerin zu überfordern oder die anderen Kinder zu untervorteilen.
    Bei meinem Sohn hat es etwa ein halbes Jahr gedauert, bis sich erste Veränderungen durch die Therapien zeigten. Vor allem in seinem Verhalten.


    Das mit den Noten ist nicht so einfach...
    Wenn dein Kind eine Rechtschreibschwäsche hat, wird das berücksichtigt. Wenn es allerdings "nur" unkonzentriert ist und deshalb viele Fehler macht, kann man das nicht mit einem AD(H)S - Attest ändern. Man muss eben einfach daran arbeiten und versuchen, dem Kind so gut wie möglich zu helfen. Und das braucht Zeit!
    In der Zwischenzeit kann der Lehrer nur das bewerten, was das Kind vorzeigt. Und wenn das nun mal viele Rechtschreibfehler sind - dann ist das so...
    Da hilft nur lernen und Geduld...


    An den Noten kann die Lehrerin also nicht drehen. Allerdings kann sie ihr Verhalten durchaus ändern. Motivation ist unglaublich wichtig - schon bei der allerkleinsten Verbesserung. Das ist manchmal sehr anstrengend und als Lehrerin in einer Klasse mit vielen anderen Schülern geht das sicher schon einmal unter.
    Wenn sie allerdings Zeit hat für demotivierende Kommentare, dann hat sie ja offensichtlich Zeit genug. Und somit sollte es für sie kein Problem sein, diese Demotivation in Aufmunterung umzuwandeln.


    Meinem Sohn (und mir!) hilft die sehr enge Zusammenarbeit von Eltern - Schule - Arzt und Therapeuten sehr! Sprich einmal mit dem behandelnden Kindertherapeuten darüber. Vielleicht hat er eine Idee, wie man die Lehrerin besser einbeziehen kann...


    Mit dieser Diagnose wird man schnell mal abgestempelt - und zwar überall ( :tuschel sogar manchmal hier...). Oftmals rennt man gegen Windmühlen. Dann muss man eben auch schon einmal kämpfen...


    Diese Kämpfe haben meinen Sohn und mich sehr eng zusammen geschweißt...


    Mein Sohn ist ein unglaublich faszinierendes Kind. Seine Fähigkeiten fesseln mich und er überrascht mich immer wieder auf`s Neue...
    Mit der Rechtschreibung hat er auch Probleme. Aber das kann man üben und es wird besser!
    Sein großer Vorteil ist allerdings, dass er Dinge kann, die andere Menschen nicht können. Und die sie auch mit viel, viel Übung nicht hinbekommen ;) .


    Ich wünsche dir und deinem Kind viel Geduld und Durchhaltevermögen!


    Liebe Grüße
    Anja


  • Wenn nicht so wie dann?? ..wie sollte sie es denn dadrunter schreiben? Sie könnte ja auch um das "ungnügend" Blümchen malen ;) ;) ..wenn es eine 5 ist dann ist es eine 5, das kann man sciher eher schlecht netter schreiben, u wenn sie dem noch hinzufügt, das er eigentlich mit dem Füller schreiben soll u das so ist, dann ist das doch auch richtig..

    "ungenügend" ist eine 6 - keine 5... ;)


    Natürlich soll sie keine Blümchen drum herum malen. Wenn sie allerdings weiß, dass das Kind eine Konzentrationsschwäsche aufgrund von AD(H)S hat, kann sie sich zusätzliche - negative - Kommentare sparen. Die Frage, warum er nicht mit dem Füller schreibt, kann der Junge sowieso nicht beantworten.
    Sinnvoller wäre es da, mit den Eltern zu reden. Vielleicht ist ein anderer Füller angebrachter. Vielleicht kann er seinen Füller nicht gut halten und es strengt ihn zusätzlich an, damit zu schreiben. Wahrscheinlicher ist, dass er es einfach vergisst. Dann kann man versuchen, ob es mit einem neuen Füller, vielleicht in möglichst peppigen Farben und mit dem Kind zusammen ausgesucht, besser klappt. Und zusätzlich bei den Hausaufgaben NUR noch mit dem Füller schreiben.


    Es gibt viele Möglichkeiten, dem Kind zu helfen. Unter Anderem einfach einmal andere Prioritäten zu setzen. Dann schreibt er eben mal nicht mit Füller. Na und? Wichtiger wäre wohl erst einmal, seine Rechtschreibung zu fördern...

  • Hallo abc-Mutter,


    was du vermutlich meinst, nennt sich Notenschutz. Meines Wissens nach greift das aber bei AD(H)S Kindern ohnehin nicht, sondern gilt für Lernschwächen wie LRS, Legasthenie oder ähnliches. Diese Prozedur ist langwierig und bedarf, neben einem entsprechenden Attest, einer Lehrerkonferenz, soweit ich weiß. Ich denke, hier kann dir zB Kaj oder auch eine andere Lehrkraft (weiß grad nicht wer, aber wir haben hier auf jeden Fall noch jemanden fachkundigen) fundierte Auskunft geben.


    Trotzdem kann ein Attest hilfreich sein, wenn es um Rücksichtnahme bzw. einen etwas sensibleren Ton bei der Beurteilung geht. Ich gebe Jens hier insofern Recht, als daß es offensichtlich viele Eltern gibt, die ihrem Kind meinen etwas Gutes zu tun, indem sie Lernschwächen oder auch gerne ADS als Ausrede für schwache Leistungen benutzen. Aktuell habe ich als Elternbeirat selbst mit solch einem Fall und einem offensichtlich erkauften Attest zu tun, und finde diesen völlig übertriebenen Ehrgeiz mancher Eltern einfach nur grausam dem Kind gegenüber. Das Lehrer ohne Attest da sehr unbeweglich werden, kann ich durchaus nachvollziehen. Also ab zum Arzt, das Attest besorgt und dann in einem Gespräch nochmals das Thema Motivation angesprochen - sollte sich danach nichts ändern, würde ich tatsächlich dann den Gang zur Schulleitung oder direkt zum Schulamt antreten.

    Liebe Grüsse
    Sabine


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • eine notenfreiheit gibt es nur bis ende klasse zwei. ab klasse drei wird an der grundschule normal benotet. vielleicht solltest du drüber nachdenken, dein kind in eine spezialisierte förderschule zu bringen, wenn er stoffmäßig so überfordert ist. denn es wird nicht besser sondern der unterricht nur noch straffer. mein sohn hat von morgens 7.30 bis 13.00 oder 14 uhr straff hintereinander unterricht, streng und mit vielen noten. ich weiß nicht ob dein kind im endeffekt klassen wiederholen müsste wenn es so überfordert ist.
    vielleicht sollte auch nochmal ein test bei einem zweiten therapeuten gemacht werden: adhs wird immer sehr gern diagnostiziert wenn man sich nicht zu helfen weiß oder keine lust hat. sollte bei meinem sohn auch untergeschoben werden, am besten gleich mit beruhigungsmitteln. nach mehreren eingeholten meinungen die überhaupt nicht die erste diagnose traffen, hieß es nur: der junge ist sehr aktiv und lebendig. aber nicht adhs...
    ansonsten hilft bei rechtschreibung nur sehr viel tägliches üben in deutsch, das gibt sich dann irgendwann.

  • Anja: Das Diagnoseverfahren lief mit seiner "alten" Lehrerin, die aber wegen Schwangerschaft jetzt nicht mehr unterrichtet. Sie hat mit ihrer Vertretung gesprochen - aber ich weiß nicht, ob sie mit der jetzigen Leherin gesprochen hat.
    Ein Attest brauchte ich bei der ursprünglichen Lehrerin nicht, sie hat sich auch an der Therapie beteiligt. In Absprache mit dieser Lehrerin hat mein Sohn einen Smove-Easy-Füller (und zusätzlich noch einen normalen, den er aber nie benutzt).


    sabine: Ich kann hier nicht die ganze Geschichte aufschreiben, aber ich versuche schon einiges, um meinen Sohn zur Mitarbeit zu motivieren. Aber jedesmal schafft es diese Lehrerin, ihm einen heftigen Dämpfer zu verpassen (aber nicht nur ihm...)
    Gut, dass ich jetzt den Begriff Notenschutz zuordnen kann.


    Edith meint noch, ich sollte vielleicht erwähnen, dass mein Sohn eigentlich sehr einfach zu motivieren wäre (für ein Lob tut er fast alles...)


    noch ein Edit:
    @Chang: Normal bewegt sich seine Leistung im Mittelfeld - also so zwischen drei und vier. In Deutsch rutscht er momentan was ab - was aber auch an der im Ausgangsthema angeführten Aufgabe liegen kann...

  • Tja, es gibt solche und solche Lehrer ... Fakt ist, der beat wird aber der dritten Klasse angezogen, und das eigentlich zu Recht. Eine wirkliche Vorbereitung auf das, was die Kids oftmals nach der Grundschule erwartet (je nach Schulart ab der 5.) ist es trotzdem nicht. Es ist einerseits total schade, das manche Kids da eben hinten über fallen, weil manchen Lehrern da eventuell wohl auch selbst eine gewisse ... ähhhh ... Motivation? fehlt, andererseits können die Lehrer eben nicht den Lernryhtmus drastisch nach unten schrauben, um einzelne Schwächen aufzufangen. Eigentlich schade, aber bei den Klassenstärken und der derzeitigen Bildungspolitik nicht wirklich ein Wunder. Man muß halt auch bedenken, daß es sonst wieder Eltern gäbe, die schreien ihr Kind sei völlig unterforder und deswegen demotiviert (genau das war bei meiner der Fall) Und: eine 5 ist jetzt nicht wirklich ein Beinbruch, wenn seine Leistungen ansonsten eher dem Durchschnitt entsprechen. Das mit der Motivation ist natürlich schon schwieriger, aber auch er muß halt lernen, daß seine Leistungen bewertbar sein müssen, und er Kritik nicht als Demotivation auffassen sollte. Spätestens in der weiterführenden Schule wird da ohnehin keine Rücksicht mehr genommen, zumal da weitaus mehr Lehrer involviert sind, als in der Grundschule...


    Wie läuft es denn in den anderen Fächern? Wenn er in Deutsch schwächelt, gibt es vielleicht bei euch Förderkurse in der rein könnte? War bei uns in der Grundschule so.

    Liebe Grüsse
    Sabine


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • adhs wird immer sehr gern diagnostiziert wenn man sich nicht zu helfen weiß oder keine lust hat. sollte bei meinem sohn auch untergeschoben werden, am besten gleich mit beruhigungsmitteln. nach mehreren eingeholten meinungen die überhaupt nicht die erste diagnose traffen, hieß es nur: der junge ist sehr aktiv und lebendig. aber nicht adhs...

    ADHS kann man nicht mal eben "unterschieben". Die Diagnose ist - sofern sie richtig gemacht wird - sehr Zeit aufwändig und kompliziert. Das Ganze zieht sich über einen langen Zeitraum hinweg. Zudem gibt es keine Therapie, die ADHS mit Beruhigungsmitteln behandeln will.

    Zitat


    Gut, dass ich jetzt den Begriff Notenschutz zuordnen kann.

    Einen Notenschutz gibt es nicht aufgrund von ADHS.
    Wenn die Lehrerin nicht nur deinem Sohn, sondern auch anderen Kindern wiederholt heftige Dämpfer verpasst, vielleicht kannst du dann mit anderen Eltern Kontakt aufnehmen und um ein gemeinsames Gespräch bitten - was dieses Problem angeht. Dann geht es ja wahrscheinlich nicht um deinen Sohn persönlich, sondern ist eher ein Klassenproblem - was deinen Sohn aber eben in besonderem Maße trifft...

  • @abc-mutti: gibt es nicht irgendwelche lerngruppen oder nachhilfe die ihm gezielt helfen könnten seine schulischen defizite aufzuholen? ich denke es benötigt viel geduld, konsequenz und massig förderung um das kind da durchzubringen.


    wortwechsel: du kannst ja meinen was du willst. in meinen augen sollte man mit adhs etc. sehr vorsichtig vorgehen. der kleinste teil der kinder hat das überhaupt und du magst abstreiten das den kindern keine medikamente oder andere schwere beruhigungsmittel gegeben werden. aber wenn du dich damit beschäftigst, wirst du sehen, das es doch so gemacht wird.

  • Zitat

    in meinen augen sollte man mit adhs etc. sehr vorsichtig vorgehen. der kleinste teil der kinder hat das überhaupt

    Das stimmt, vor allem wird diese Schublade sehr gern und vorschnell aufgezogen, wenn Kind nicht so tickt, wie von ihm erwartet ...


    Zitat

    das den kindern keine medikamente oder andere schwere beruhigungsmittel gegeben werden.

    Medikamente schon, schwere Beruhigungsmittel halte ich für ein übles Gerücht. Wenn du dich damit auseindergesetzt hast, wirst du wissen, das Ritalin & Co. keine Beruhigungsmittel sind! Über diese Art der Medikation kursieren unglaublich viele Horrorstories, wer jedoch ein AD(H)S Kind hat oder näher kennt, wird wissen, was ich meine. Ich will hier keine Glorie auf Medikation von Kindern singen, aber mich ärgert es immer wieder, wenn ich lese, das Methylphenidate Beruhigungsmittel sein sollen. Mein Neffe hat ADS, nimmt seit gut 2 Jahren Ritalin und es hilft ihm! Seit dieser Zeit hat er erstaunliche Fortschritte gemacht, so daß er jetzt den Realschulabschluß anpeilen kann. Ohne einen kompetenten Facharzt und eine richtige Dosierung von Ritalin würde er selbst beim Hauptschulabschluss Probleme bekommen, und das nicht weil er dumm ist, sondern weil es ihm schlichtweg unmöglich ist, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren. AD(H)S wächst sich in aller Regel aus, wer nicht rechtzeitig reagiert, weil er solch einen Quatsch liest, verbaut möglicherweise seinem Kind den Start in ein qualifiziertes Berufsleben, das später auch ohne Medis absolut zu bewältigen ist!

    Liebe Grüsse
    Sabine


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • Also:
    Förderung wird er bekommen - von mir, weil ich den Eindruck habe, dass ihm das auch gut tut... (dafür hab ich jetzt seit ein paar Wochen unser "Leben" umstrukturiert)
    Die nötige Geduld hoffe ich aufbringen zu können - die möglichen Methoden wurden uns bei der Ergotherapie "mitgegeben"


    Da ich erst seit wenigen Tagen weiß, dass auch andere Kinder betroffen sind, ist noch nicht viel gelaufen - aber da bleiben wir jetzt dran.


    Bei der Diagnose kam bei uns raus, dass mein Sohn überdurchschnittlich intelligent ist und vermutlich kann er dadurch in den meisten Fällen seinen Konzentrationsmangel ausgleichen, deshalb hat der Arzt auch erst mal von Ritalin abgeraten - aber auch gesagt, dass es nötig werden könnte...

  • Ich habe dich schon sehr oft gebeten, mit dem Füller zu schreiben. Trotzdem tust du es nicht. Warum?
    ...
    22 Fehler ungenügend


    Also ich persönlich finde die Art der Benotung weder unsensibel, noch "nicht freundlich" genug-


    Ich finde es sogar sehr gut, dass sie "ich- bezogen" formuliert, und ihm keinen Vorwurf macht- sie fragt einfach nach- das gefällt mir.


    Was das ADHS angeht, kann ich mich den vielen guten Vorrednern nur anschliessen- wichtig ist, dass ihr (mit Hilfe der Therapie) herausfindet, was möglich- und was nötig ist....


    Man darf auch nicht vergessen, dass auch eine "Nichtbenotung" eine Note ist... spätestens dann, wenn Kinder anfangen, sich mit anderen zu vergleichen (und das tun sie....)


    Ich drück Euch die :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Er schreibt gar nicht so oft mit dem Bleistift... (in dem Heft 2 x, beim ersten Mal war sein Füller weg und das hat die Lehrerin auch mitbekommen (ich vermute immer noch geklaut...), das 2. Mal eben diese Arbeit...)
    habe ich gerade extra noch mal nachgeschaut!


    Seine Heftführung ist katastrophal... aber so sehr, das kann man nicht mit Absicht machen!
    Durch die Art der Lehrerin wird es (trotz übens) immer schlimmer, weil ihm vor lauter Angst, Fehler zu machen, genau diese dann passieren :(


    Leider ist es sehr schwierig, alle Aspekte, worüber man sich ärgert so aufzuschreiben, dass andere sie auch verstehen... Sorry dafür!
    Und ich würde euch gerne das Heft mal zeigen...

  • wortwechsel: du kannst ja meinen was du willst. in meinen augen sollte man mit adhs etc. sehr vorsichtig vorgehen. der kleinste teil der kinder hat das überhaupt und du magst abstreiten das den kindern keine medikamente oder andere schwere beruhigungsmittel gegeben werden. aber wenn du dich damit beschäftigst, wirst du sehen, das es doch so gemacht wird.

    Sicher doch - jeder hier kann meinen, was er will. Sogar du...


    Allerdings geht es mir gegen den Strich, wenn haltlose und definitiv falsche Urteile verbreitet werden.
    Gute und kompetente Ärzte gehen vorsichtig mit der Diagnose um. Die von dir aufgesuchten Ärzte scheinen da ja nicht so kompetent zu sein, wenn sie ADHS mal eben "unterschieben" wollen.
    Ich habe nie abgestritten, dass die Kinder Medikamente bekommen. Ich habe lediglich deine falsche Behauptung - dies seien Beruhigungsmittel - kommentiert.
    Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit diesem Thema. Deshalb gebe ich dir deinen eigenen Tip, sich damit erst einmal intensiv zu beschäftigen bevor man solch einen Unsinn verbreitet, gerne zurück.




    Zitat

    Seine Heftführung ist katastrophal... aber so sehr, das kann man nicht mit Absicht machen!


    Durch die Art der Lehrerin wird es (trotz übens) immer schlimmer, weil
    ihm vor lauter Angst, Fehler zu machen, genau diese dann passieren

    Das kenne ich auch. Die Kinder haben Schwierigkeiten, eine Struktur aufzubauen - ob im Heft, im Federmäppchen oder im Ranzen oder im Schrank oder im Zimmer......
    Ich glaube, dass auch hier nur viel Geduld hilft. Ich helfe meinem Sohn bei diesen Dingen - jeden Tag auf`s neue. Und jeden Tag ein kleines bisschen weniger. Es ist manchmal müßig...
    Aber mittlerweile schafft er es, sein Mäppchen in Ordnung zu halten und die Hausaufgaben jeden Tag auf die richtige Seite und in die richtige Spalte zu schreiben. Das sind kleine Fortschritte, aber sie helfen ihm.


    Es ist ganz schlimm, dass dein Sohn sich selbst so unter Druck setzt! Das kann ja nur nach hinten los gehen - mit oder ohne ADHS...
    Angst davor zu haben, Fehler zu machen, ist für jedes Kind kontraproduktiv. Für ADHS - Kinder noch ein bisschen mehr...


    Es ist ganz schwierig, wenn du nicht mit der Lehrerin zusammen arbeiten kannst... :(
    In dem Fall würde ich glaube ich versuchen, so viel wie nur eben möglich wieder "auszubügeln". Jeden Tag die Hefte nachschauen und ihm zeigen, was er alles richtig und gut gemacht hat und was er noch besser machen kann. Viel üben - auch spielerisch.
    Für meinen Sohn ist es besonders wichtig, dass er weiß, dass ich hinter ihm stehe - völlig unabhängig davon, ob er Fehler macht oder nicht - was nicht heißt, dass ich mit einem ADS - Schild vor ihm herlaufe und damit alles entschuldige.
    Er weiß aber, dass ich nicht versuchen werde, ihn umzubiegen. Er großartig ist - so wie er ist.


    Wenn du das Attest hast, wirst du sicher noch einmal mit der Lehrerin reden. Ob es helfen wird? :frag
    Auch Lehrer sind nicht frei von Vorurteilen...


    Anja

  • Ich würde dir empfehlen herauszufinden, ob bei euch AD(H)S-Kinder als Integrationskinder gelten. Dann besteht die Möglichkeit, die Klassenstärke auf ein Maximum zu reduzieren (bei uns: 25 statt 28 Schüler pro Klasse).
    Nimm dir zum Gespräch mit der Lehrerin eine Vertrauensperson als Zeugen mit, wenn möglich jemanden vom Elternrat. Sprich die Problematik an, biete aber unbedingt Kooperation an zum Nutzen des Kindes. Hilfreich sind immer auch Schreiben des behandelnden Arztes an die Lehrerschaft.
    Man kann die Lehrerin bitten, vor Beginn einer Arbeit generell nochmal auf wichtige Dinge wie das Schreiben mit Füller und Rand ziehen etc. hinzuweisen. Ich tu das selbst in den großen Klassen noch und verweise auf die Sicherheit ihrer Produktion (Bleistift kann man ohne Spuren wegradieren).

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)