Bin ich wirklich eine böse Mutter ?

  • Hallo bine!


    Ich kenne deine Situation auch ganz gut. Auch mein großer Sohn hat vor der Trennung kaum Regeln und Regelmäßigkeit erlebt, weil mein Ex immer genau das Gegenteil von dem sagte/ machte, was ich tat :crazy . Und zwar nur um mit mir auf Konfrontationskurs zu gehen. :kopf


    Nach der Trennung war mein Sohn auch 3 Jahre alt und ich musste auch vieles aufholen...es ist und war wirklich ein Kraftakt meierseits :schwitz . Aber es ist zwingend nötig Kindern Regeln, Regelmäßigkeit und Rituale zu geben. Meines Erachtens schreit dein Kind förmlich danach.


    Es ist ja nicht so, dass du ihn damit gängelst oder traurig machst. Du gibst ihm damit den Halt und die Verlässlichkeit im Leben, die er braucht um sich zu entwickeln. Du erleichterst ihm damit so einiges: den Umgang mit anderen Personen (KIGA, Schule etc.) und sich selbst strukturiert zu bekommen. :-)


    So schwer es im Moment für dich ist ihm diese Regeln und Regelmäßigkeit zu geben, du musst dich für ihn überwinden...


    Und falls Oma und Opa nicht mitziehen wollen, dann würde ich mir über Betreuungsalternativen Gedanken machen (Tagesmutter?) und dies Oma und Opa auch wissen lassen, das könnte schon einiges bewirken :hae: . Vielleicht die Großeltern auch mal mit zu einem Gespräch bei der Erziehungsberatung mitnehmen, damit ihnen klar wird, dass ihr gemeinsam an einem Strang ziehen müsst. ;)


    Übrigens: mein Sohn hat sich gut entwickelt seit der Trennung und das wird deiner sicher auch :daumen


    LG Koralle :wink

  • Hallo Bine


    du bist eine SUPER MAMI der erste richtige schritt war dich von dem Mann zu trennen der dir Gewalt antut....ich sehe das aus der Perspektive von Adrian bin selber in so einer Familie aufgewachsen und es war die Hölle glaub mir. Was grad in Adrian vorgeht ist Wut verzweiflung und Angst, ganz einfach er kannte das ja nie anderst deine Aufgabe ist es jetzt ihm eine schöne Kindheit zu geben (nicht alles durchgehen lassen das ist klar, kleine Rgeln vereinfachen euch das zusammensein schliese mich koralle an ) wichtig ist erstmal den Grosseltern klar zumachen das DU die Mutter bist und das sagen hast wenn es um dein Kind geht..(so hart es auch grad klingt aber es ist wichtig für euch beide). Und deinem Sohn sehr viel LIEBE zu geben er muss lernen das egal was ist das er immer auf dich zählen kann. leider kann er dir noch nicht richtig sagen was ihn bedrückt was ihm genau angst macht ....sei einfach da !!! er muss damit klarkommen das der PAPA weg,das ist ein zusammen bruch für den kleinen denn ist für ihn ist es egal wie der papa ist hauptsache er ist da ....jetzt muss DU ihm erklären das ,dass was Papa gemacht hat falsch war.... und das ihr nicht mehr leise sein müsst sondern gaaanz laut lachen, schreien und spielen könnt ohne angst zu haben das jemand :motz: ....
    das ist ein kleiner rat von mir gib Ihm Sicherheit und Trost viel Liebe und Lachen .....

  • Ich würde mir auch eine andere Betreuung suchen, wenn die Großeltern nicht mitziehen. Sie machen deine Arbeit kaputt, trampeln darauf herum - mach ihnen das klar.
    Als AE dürfte dir finanzielle Unterstützung zustehen, was die Betreuung angeht. Erkundige dich auf dem JA.


    Die Dame von der Erziehungsberatungsstelle hat sicher nicht gesagt, dass du alle ihre Regeln übernehmen musst. Du suchst dir raus, was zu dir passt, aber versuche wirklich, 3 bis 5 Regeln samt Konsequenzen mit deinem Kind festzulegen.
    Gib ihm eine Aufgabe im Haushalt, z.B. Spülmaschine ausräumen. Er fühlt sich dann groß und ernst genommen. Und vergiss nicht zu loben, wenn er etwas richtig gemacht hat.
    Wenn er sich daneben benimmt, ignoriere ihn. Dann merkt er, dass schlechtes Verhalten nichts bringt und dich nur langweilt.


    Wie koralle schon schrieb: Regeln und klare Strukturen geben deinem Kind Sicherheit, die er vorher aufgrund der Launen des Vaters nicht hatte. Jetzt ist der Mann weg und dein Kind ist noch unsicherer. Hier musst du gegenlenken.


    Mit 4 ist noch nichts verloren und ich bin sicher, du schaffst das. Augen auf und durch!

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo Bine!


    Ich unterschreibe mal ziemlich faul Vanillas und Maikinds ersten Post und geh noch einen Schritt weiter.


    Was war denn das für eine Jugendhilfe? Ist das so eine, die regelmäßig zu dir kommt und sich mal mit dir, mal mit dem Kind oder euch beiden gemeinsam beschäftigt? Oder bist du dazu in eine Beratungstelle gegangen?


    Aus deinem Bericht höre ich sehr viel Liebe heraus für dein Kind, eine ganze Menge Verzweiflung und auch Angst.


    Das mit der Jugendhilfe finde ich super und möchte dich ermuntern, das auszubauen. Wenn du gerade noch keine Sozialpädagogische Familienhilfe in Anspruch nimmst, könnte das eine gute Hilfe für dich sein.
    Die Helferin kommt im Durchschnitt 2 x pro Woche und schaut erst mal, was ihr beide überhaupt braucht. Dann versucht sie Erziehungshilfen zu geben, die du auch umsetzen kannst und dabei hilft sie dir. Und sie versucht mit dir den Ursachen deiner Probleme mit dem Kind ein bißchen auf den Grund zu gehen, damit du dich selber besser verstehst und damit auch dein Kind verstehen kannst.


    Soz.päd. Familienhilfe ist sehr oft eine echte Entlastung für Mutter und Kind. Du kannst das im JA beantragen - Hast du da schon Kontakt?




    Was deine Eltern als Erziehungspersonen betrifft: Kinder unterscheiden ganz gut, was sie wo dürfen und wer welche Grenzen gesetzt hat - die sollten also nicht das Problem sein.
    Und: Kinder lieben beide Elternteile, egal was sie ihnen angetan haben. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Adrian versucht, sich mit dem Vater gutzustellen. Hauptsache, DU lässt dich nicht mehr mit dem Mann ein.

  • ich bin auch gar kein Durchsetzungtyp, leider nie gewesen und es sieht auch irgendwie ganz so aus als wenn ich das in diesem Leben auch nie sein werde, deswegen sagte ich ja auch das ich das gar nicht in die Tat umsetzen kann was die Dame mir da geraten hat.


    Liebe,Aufmerksamkeit, Verständniss... das is es was ich dem kleinen zu Hauf gebe, vorallem auch aus dem Grund weil ich leider nicht soooo viel Zeit mit ihm verbringen kann. Wenn ich z.B Schlußdienst habe, kommt 3 Tage vor in der Woche sehen wir uns leider nur von 15 bis 17 Uhr. Da ich aber arbeiten muß weil wir sonst vorne und hinten nicht auskommen würden, bleibt da leider nichts anderes übrig.



    Hallo Bine!


    Mir fällt in deiner Geschichte auf, dass sich da etwas wiederholt:
    Das sich nicht durchsetzen können. Es war schon während deiner Kindheit bei deinen Eltern so (und ist es auch noch heute), und du erlebst dasselbe. Zuerst bezgl. deines Ex, jetzt bezgl. deines Sohnes.
    Eigentlich völlig logisch, denn wo solltest du es gelernt haben? Deine Eltern konnten dir nicht beibringen, WIE man das macht. Und sie konnten dich nicht erleben lassen, dass sich durchsetzen sowohl für denjenigen, der es tut als auch für den, der es erfährt, etwas sehr positives sein kann.
    Dein Ex hat sich durchgesetzt, mit Prügeln.
    Möglicherweise warst du genau deshalb mit diesem Mann zusammen, weil er das "versprach", was dir viele Jahre gefehlt hat: Der Halt, den ein Mensch vermittelt, der weiß, was er will und das auch durchsetzt.


    Nun hast du zwei extrem gegensätzliche und negative Erfahrungen zu ein und demselben Thema gemacht: Die Haltlosigkeit, die es mit sich bringt, wenn überhaupt kein Durchsetzungsvermögen da ist und die Unterdrückung, die eine gewalttätige Durchsetzung bringt. Das heißt, im Zusammenhang mit Durchsetzung hattest du immer schlechte Gefühle.


    Ich denke, dass du deinem Sohn am besten hilfst, indem du dir selbst helfen lässt. Ich würde dir zu einem Gang zum Psychologen raten. Der kann dir das nötige Handwerkszeug vermitteln, das du brauchst, um sinnvoll, fruchtbar und für alle Beteiligten stützend mit Durchsetzung umgehen zu können. Dieses Handwerkszeug fehlt dir bisher. Du weißt, wie sich die Extreme auswirken, aber nicht, wo die goldene Mitte ist, wie man sie erkennt und wie man sie herstellt. Das kannst du in einer Therapie lernen. Er kann dir helfen, die gesunde Grenze zwischen Haltlosigkeit und Unterdrückung zu finden und dir damit deine Unsicherheit nehmen.


    Ein anderer Aspekt an den Schwierigkeiten mit deinem Sohn sehe ich darin, dass dieser möglicherweise durch das Nachahmen des Papas, sowohl für dich als auch in eurem Beziehungs-Konzept den nun fehlenden Teil "Durchsetzung" (bzw. den Halt, die diese vermittelt) zu ersetzen. Kinder sind kooperativ und versuchen, Lücken zu füllen, sie übernehmen Verantwortung. Er hat, auch wenn er noch so klein ist, die Absicht, das Fehlende zu ersetzen und damit etwas Gutes zu tun. Natürlich ist ihm das nicht bewußt, er reagiert "nur" auf Schwingungen.
    Ich bin fest davon überzeugt, dass dein Sohn diese Sprüche und Aktionen aufgeben kann und wird, sobald du in der Lage bist, förderliches Durchsetzen in eure Beziehung einzubringen.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Hallo,


    vielen dank erst mal dafür das sich so viele mein Problem annehmen und mir wirklich viel Stütze in den letzten 24 Std gegeben haben.


    ich habe mich vor 6 Monaten zu einem Arztbesuch durchgerungen weil ich mir selber helfen lassen wollte. Mein Selbstbewusstsein reicht ungefähr vom Schnürsenkel bis zur Fußspitze. Ich komme mit streit, schreien,selbst böse gucken nur sehr schwer zurecht.


    Varecia hat da vollkommen Recht und ich finde es ganz toll das sie mich da gleich so verstanden hat. Leider finden die Arztbesuche nur alle 4 Wochen statt. Auf der einen Seite finde ich es gut mich mit zu teilen und über meine Ängste, Verlusste und Ziele zu sprechen auf der anderen Seite bin ich manchmal so gernervt das ich keine Lust habe da hin zu gehn und einfach nur mal Ruhe haben möchte, mich einfach in mein Kämmerlein zu setzen und darauf warten das die Blumen anfangen zu blühen.Bisher war es so das ich mit meinen Gedanken allein gewesen bin, es hatte halt niemand Zeit sich das anzuhören also fing ich das schweigen an. Ich habe es bis heute nicht gelernt wirklich darüber zu sprechen. Wenn ich anfange wirkt alles ziemlich durcheinander und verwirrend. Mein ex hat immer zu mir gesagt das liegt daran weil ich immer beim Urknall anfangen würde und es dann keinen Ar... mehr interessiert wenn ich denn mal beim Punkt angekommen bin. Ich möchte Adrian eine liebevolle Mutter sein und da weiß ich das ich das sein kann, da werde ich nicht versagen weil ich wirklich ein RIESEN Herz habe und meine Liebe ist grenzenlos. Ich will jetzt nicht sagen das ich vor Adrian angst habe, aber seine Art etwas durchzusätzen schüchtert mich soweit ein das ich jedesmal wieder einbreche und meine Vorsätze über Bord werfe.


    Ich habe heute einen Termin beim Ja, bisher kam die Jugendhilfe nicht zu uns, wir sind jetzt 5 mal dort gewesen davon war ich 3 mal alleine dort weil ich erst mal erzählen sollte.


    Auch wenn ich ein "kleiner" Mensch bin, der ex kommt mir nicht mehr ins Haus , da ist es auch mitlerweile so das ich am Telefon standhaft bleiben kann wenn er wieder das meckern anfängt wegen irgedwas. Über diesen menschen bin ich weg.


    Vor vanilla zieh ich wirklich meinen Hut, mit 3en von der Sorte :anbet wow da kann ich verstehn wenn du schmunzelst :-)


    Lg und vielen dank


    Bine

    Man weiß selten was Glück ist aber meißtens was Glück war.

    Einmal editiert, zuletzt von bine1978 ()

  • maikind


    Doch das war mein ernst,aber das gilt natürlich nicht bei Kleinkindern,ich habe oben nur allgemeine Bsp. geschrieben.Das ist auch nur eine Theorie,ich selbst hab diese Situation noch nicht erlebt,weiss auch nicht ob ich das so umsetzten würde,aber von anderen Müttern habe ich mitbekommen das es sehr viele Eltern machen,egal welche Generation und ein Kind verhungert nicht gleich wenns mal ohne Abendbrot ins Bett geht



    LG

  • Hallo bine,


    du bist genau an das richtige Forum geraden.
    Vielen geht es hier so wie dir und viele möchten dir gerne weiter helfen und was für dich spricht, dass du dies zulassen möchtest. Sozusagen du hast „keine Lust mehr zu leiden“.


    Danke an dich dass du meine Provokation richtig aufgefasst hast. :blume


    Geh deinen Weg weiter, der dich sicher ans Ziel bringt. :daumen


    Liebe Grüße

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Leider finden die Arztbesuche nur alle 4 Wochen statt. Auf der einen Seite finde ich es gut mich mit zu teilen und über meine Ängste, Verlusste und Ziele zu sprechen auf der anderen Seite bin ich manchmal so gernervt das ich keine Lust habe da hin zu gehn und einfach nur mal Ruhe haben möchte, mich einfach in mein Kämmerlein zu setzen und darauf warten das die Blumen anfangen zu blühen.Bisher war es so das ich mit meinen Gedanken allein gewesen bin, es hatte halt niemand Zeit sich das anzuhören also fing ich das schweigen an. Ich habe es bis heute nicht gelernt wirklich darüber zu sprechen. Wenn ich anfange wirkt alles ziemlich durcheinander und verwirrend. Mein ex hat immer zu mir gesagt das liegt daran weil ich immer beim Urknall anfangen würde und es dann keinen Ar... mehr interessiert wenn ich denn mal beim Punkt angekommen bin.
    Bine


    Nur alle 4 Wochen :wow ? Wieso? Das reicht doch vorne und hinten nicht. <-------- Dazu zusätzlich deutet deine Unlust, dorthin zu gehen, für mich darauf hin, dass du an der flaschen (edit: ??? flasche?? scheint zu dem Arzt zu passen :rolleyes: ) Adresse bist.


    Auch gibst du dir die Schuld daran, dass du nicht weiterkommst, weil Urknall, nicht drüber sprechen können, durcheinander und verwirrend, interessiert eh keinen Arsch..........
    Ich denke, es würde sich sehr lohnen, zumindest mal in Erwägung zu ziehen, dass der Arzt die Niete ist und nicht du. Ein guter Psychologe sollte nach einem halben Jahr Kontakt genau diese Mechanismen in dir längst erkannt und gegengesteuert haben. Mal ganz davon abgesehen verdient er - auch- mit Zuhören sein Geld.


    Die Meinung deines Ex über dich kannst du getrost in die Tonne schmeißen, Abteilung Sondermüll. Das Urteil eines Schlägers, der nicht die geringste Achtung vor anderen Menschen hat, sollte nu wirklich kein Maßstab sein.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Es sind hier schon so viele bedenkenswerte Meinungen geäußert worden, daß ich nur noch eine Bemerkung machen möchte:
    Es ist für Deinen Sohn sehr wichtig, eine starke Mama zu haben, an der er seinen Trotz und seine Durchsetzungskraft ausprobieren kann, ohne Angst, daß sie gleich zusammenbricht oder nachgibt. Wenn er sich darauf verlassen kann, kann die große Spannung nachlassen, unter der er steht, und er kann wieder anfangen zu wachsen, weil er weiß, daß seine Welt von soliden Regeln gehalten wird.


    Ich bin übrigens jedesmal wieder von neuem erstaunt, wenn ich merke, in welch starkem Maße meine eigenen Gefühle und Befindlichkeiten getreu von meinem Kind ausgelebt werden. Was für ein empfindlicher Seismograph!
    Deshalb setze Dich zum Maßstab, wie bei Euch was zu funktionieren hat, dann wird es früher oder später auch klappen.
    Allerdings muß ich Varecias Meinung nachdrücklich unterstreichen:
    Du kannst Hilfe, um Deine Maßstäbe zu finden oder neu auszurichten, sehr gut gebrauchen, glaube ich.
    Allein wäre das wirklich sehr schwierig zu meistern.


    Gruß
    Simone