• Mal eine Frage: woher kommt denn das Geld zum feiern und kiffen? Zahlst Du etwa noch Taschengeld, neben Wohnung und Essen? Ich fürchte, Du mußt wirklich mal den Rücken gerade machen. Mit 23 ist man dann wohl schön langsam mal erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Dein Erziehungsauftag beendet. Und vermutlich mußt Du ziemlich deutlich werden, grad, weil Du die Sache ja schon so lange toleriert hast.


    Weißt Du, man kann andere Leute nicht ändern, nur sich selbst. Deswegen mein Vorschlag, für DICH Unterstützung (Erziehungsberatung, Therapie, Gespräche mit Freunden) zu suchen. Du bist sehr auf Kind fokussiert, schau mal mehr auf Dich (und auf das jüngere Kind, Stichwort Vorbildfunktion).


    Das bedeutet ja nicht, dass Du dem älteren Kind nicht mehr hilfst oder es nicht mehr unterstützt. Aber nur noch in dem Maß, wie es für DICH in Ordnung ist. Die Verantwortung für sein Leben liegt bei ihm und nicht mehr bei Dir.

  • Wir haben ja ein ähnliches Thema.


    Kind hat jetzt mit Hilfe einer Beratungsstelle Bürgergeld und Wohnung beantragt und könnte sich nachdem in den letzten Jahren der Realschulabschluss nachgeholt wurde und nun schon 1,5 Jahre nix, ggfls im Herbst eine Ausbildung vorstellen.


    Wie ist deine Tochter krankenversichert?

    Ist sie Arbeitssuchend gemeldet?

    Zahlt der Vater noch Unterhalt?

    Bekommst du noch Kindergeld?

  • Hallo :)

    ich bedanke mich recht herzlich für eure Erfahrungsberichte und Anteilnahme, aber auch für Kritik!


    CoCo Herzliches Beileid.


    Meine Tochter besucht bereits regelmäßig eine Therapie. Und ich habe deswegen auf die ganzen Fragen nicht geantwortet, weil es einfach zu nichts führt und auch, weil es den Rahmen sprengen würde. Ich kann nichts mehr machen, weil sie eben schon 23 ist. Und ich halte es auch einfach für kontraproduktiv, jetzt da noch mit rumzuwirken. Davon abgesehen, ist es auch von ihrer Seite gar nicht erwünscht. Sie erzählt mir nicht mehr alles, oder wenn, dann sehr selektiv.

    Von den meisten Erwachsenen werde ich bestärkt, dass mein Standpunkt "ok" ist, meine Gefühle, besser Aversionen, sehr nachvollziehbar sind und so weiter. Trotzdem merke ich darunter, dass es für meine Tochter sehr prägende Phase ist, und dass sich dieses Gefühl, nicht gewollt zu sein, festsetzt und für immer einbrennt. Ich habe die Befürchtung, einen unwiderruflichen Fehler zu machen und ich sie durch das "Abstoßen" verliere.


    Ich weiss noch nicht, wie ich jetzt weiter mache, aber momentan bin ich gerade ein wenig beruhigt und weniger distanziert. Trotzdem werde ich auf Ordnung und einer Ausbildung o.ä. bestehen, aber mit ein weniger Abneigung im Tonfall über ihren Lebenswandel. Es hilft auch nichts, denn eine Wohnung zu finden wird noch einige Monate dauern und diesen Zustand kann ich ohne Änderung meines Mindsets nicht aushalten.


    Achso und Geld ist zwar bei uns nicht wie Heu vorhanden, aber ich verdiene ganz ok und sie hat viele Ersparnisse. Die KV läuft momentan noch über mich, bis der nächste Fragebogen kommt :/

  • Ich finde, es ist ein ganz normaler emotionaler Prozess, dass ein Kind, das erwachsen wird, dann auszieht. Auch von ihrer Seite aus müsste doch der Wunsch bestehen, mit Freunden zusammen zu wohnen oder eine eigene Wohnung zu haben. Vielleicht kannst du sie in diesem Prozess quasi unterstützen? Und wenn es einige Monate dauert, bis sie eine Wohnung findet, dann ist es doch eine Perspektive? Könnt ihr euch nicht gemeinsam darauf vorbereiten?


    Wenn Geld nicht so sehr das Problem ist, dann kannst du das für die ersten Monate oder das erste Jahr ja auch finanziell unterstützen und ihr das auch transparent mitteilen. Dass du quasi noch x Monate für ihre Miete und ihren Unterhalt aufkommst, und dass es dann einen Zeitpunkt gibt, ab dem sie sich entweder in einer Ausbildung befinden muss oder eine Arbeit suchen muss und sich dann selbst finanzieren muss. Ich finde das total normal und es hat nichts mit wegstoßen zu tun.


    Eher im Gegenteil, wenn ihr nicht mehr zusammen wohnt, kannst du vielleicht viel besser für sie da sein, indem ihr einfach wieder besser miteinander reden könnt und nicht mehr von den Problemen des zusammenwohnens belastet seid. Es endet damit ja nicht die elterliche Fürsorge. Ihr könnt ja auch planen, wie ihr dann positive Zeit miteinander verbringt, einen Mama- Tochter- Abend pro Woche einführen oder was ähnliches.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis