Hallo zusammen,
vorweg: ich finde es für die Betroffenen schlimm, dass der Reiseveranstalter nebst Tochtergesellschaften pleite sind. Mein Mitgefühl haben nicht nur die Reisenden oder die Menschen, die eine Urlaubsreise gebucht haben, sondern vor allem auch die Menschen, die jetzt arbeitslos sind. Arbeitslosigkeit ist hart - und bitter.
Da Condor - wenn ich es richtig verstanden habe - schwarze Zahlen schreibt, finde ich es okay, wenn der Bund die Fluglinie mit einem Kredit unterstützt, zumal dieser auch zurückgezahlt werden soll. Bei Air Berlin (ich glaube, es war Air Berlin?) war es vor ein paar Jahren ähnlich, der Kredit ist zurückgezahlt, aktuell sind - wie ich irgendwo gelesen habe (belegen kann ich das jetzt jedoch nicht, würde sonst aber noch mal suchen) - lediglich die Zinsen in Höhe von plusminus 27 Mio € offen. Wobei das ja auch eine Menge Geld ist...
Nun sehe ich in der örtlichen Tageszeitung heute die Überschrift "Das Geld reicht nicht für alle Thomas Cook Kunden". Da die Haftungsobergrenze von 110 Mio € deutlich überschritten werde, würden die Kunden nur einen Teil der geleisteten (An-)Zahlungen trotz Sicherungsschein zurück erhalten. Infolgedessen sieht der Bundesverband der Verbraucherzentralen den Steuerzahler in der Pflicht / der Staat müsse haften. Das heißt - wenn ich es richtig verstanden habe - der Staat zahlt den Differenzbetrag, damit die Kunden nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben?!
Meine Meinung: ich finde das nicht richtig. Sicher ist es schade und absolut blöd, wenn man möglicherweise lange auf einen Urlaub gespart, sich riesig gefreut hat und dann weder fahren / fliegen kann, noch das Geld vollständig zurückbekommt. Aber ein Urlaub mit einem Reiseveranstalter ist aus meiner Perspektive keine Pflicht und auch kein existentielles Grundbedürfnis. Man kann frei entscheiden, welche Art Urlaub man macht und wie viel man sich einen Urlaub kosten lässt. Es ist schon deutlich teurer, mit einem Reiseveranstalter sonstwohin zu fliegen, als beispielsweise bei Freunden, der Familie oder z.B. auch in einer FeWo in Deutschland sich zu erholen. Damit fallen diese vergleichsweise großen Reisen für mich in den Bereich Luxus. Ich persönlich finde es falsch, wenn die Steuern dafür verwendet werden müssen, weil es eine EU-Richtlinie zum Insolvenzschutz gibt.
Wie seht ihr das?