Sorgerecht/Umgangsrecht

  • Mein Ex Freund und ich haben zusammen ein 4 jähriges Kind.
    Wir sind seid 3 Jahren getrennt und haben beide das Sorgerecht.


    Ich hatte mich von ihm getrennt, da er sich zum negativen verändert hatte.
    Hat mich nach der Geburt nur noch angeschrien, beleidigt und vor unserem Kind mit Schlägen gedroht.
    Hat sich weder um unser Kind, noch um mich oder unseren Haushalt gekümmert, war nur genervt und gab mir für alles die Schuld. Einmal meinte er, wenn ich nicht will, dass er mich vor unserm Kind anschreit, soll ich das machen, was er möchte. Davor war alles gut, abgesehen davon, wenn es um unser Kind ging, zwecks Termine zb. Da war er ein A.. .


    Unser Kind wurde von ihm eine Zeit lang wie Luft behandelt, auch wenn es ihn ansprach.
    Ich hatte ihn dann nach einer Zeit ( Hoffnung auf Änderung seines Verhaltens ) rausgeworfen.


    Leider kam er meist Wochenlang nicht, um unser Kind zu sehen.
    Dann war er nur mal bei uns, für 30 Minuten.
    Ab und zu hat er sich dann gekümmert , dann wieder nicht.
    Feste Zeiten, um unser Kind zu sehen, wollte er nicht mit mir vereinbaren.


    Unser Kind kam damit nicht klar , und weinte viel, wenn er kurz kam und einfach wieder ging.


    Leider setzt er mich auch unter Druck vor unserm Kind.
    Fängt eigentlich jedes Mal streit an, provoziert mich.
    Er hat Psychische Probleme, weigert sich aber eine Therapie zu machen.
    Daher darf er unser Kind nur mit mir zusammen sehen, bzw. ich bin in der Nähe.


    Nach der ganzen Zeit , hat er endlich zugestimmt, feste Tage zu vereinbaren.


    Leider kommt er trotzdem wie er möchte , wenn er denn kommt an diesen Tagen. Eine Uhrzeit sagt er nie.


    Nun haben wir wie gesagt endlich die Zeiten, und wenn er dann nicht kommt, möchte er dafür in der Woche kommen, was ich nicht einsehe.


    Ich sagte ihm mal, er solle sein Sorgerecht abgeben, wenn er sich nicht kümmern möchte. Wollte er nicht.


    Ich spreche immer alles mit ihm ab, was ihm zu viel ist. Also es ist nicht so, dass ich sage, du darfst nicht kommen und nichts entscheiden. Er darf.
    Er will leider auch keine andere Verantwortung unternehmen, etwas unterschreiben zb.Ist dann genervt.


    Dann kommt er nur mit schlechter Laune zu uns.
    Es gibt aber auch mal zwischendurch am Wochenende einen Tag, wo er sich gut kümmert.


    Ich hatte den Rat bekommen, zum Jugendamt zu gehen, um mich beraten zu lassen, alleiniges Sorgerecht zu beantragen.
    Ich denke, es geht ihm nicht wirklich um uns , sondern nur um Macht.


    Das war ein kurzer Einblick in die Geschichte. Sollte ich doch zum Jugendamt gehen zwecks seiners Verhaltens?

  • Zwecks seines Verhaltens vielleicht nicht, aber um eine Umgangsvereinbarung zu treffen vielleicht schon. Gleich das alleinge Sorgerecht beantragen würde ich nicht. Ich denke, das hätte keine Erfogsaussichten zum jetzigen Zeitpunkt. Ohne seine Mitarbeit wirst du wahrscheinlich aber nicht weit kommen.


    Um erstmal anzufangen etwas zu regeln, ist es sicher nicht schlecht, mal einen Termin beim Jugendamt zu machen oder aber auch bei einer Familienberatungsstelle. Beim Jugendamt besteht die Gefahr, dass er noch mehr blockt.

  • Also das klingt wirklich anstrengend, verständlich das du das gerne in eine geregelte Bahn bringen willst.


    Eine klare Absprache wann und wie wäre natürlich auch im Sinne des Kindes, ich stelle es mir aber schwierig vor wenn eure Kommunikation noch nicht ganz fluppt.


    Der Gang zum Jugendamt kann durchaus hilfreich sein, da die sich vermittelnd dazwischen schalten. Du wärst damit quasi raus aus der Nummer, denn die können begleitete Umgänge gestalten die auf neutralem Boden mit einer Neutralen Person statt finden.
    Diese hat zum einen den Vorteil das es dich entlasten würde, du dich aber auch nicht um dein Kind sorgen müsstest.
    Auch kann der Vater hier vielleicht kritik besser aufnehmen wenn sie nötigenfalls geäußert würde, als von dir.


    Denn auch wenn du nur das beste für euer Kind willst. Ihr standet euch nahe und jede Kritik die du ihm gegenüber äußerst ist für ihn erstmal ein angriff. Das würde dir auch so gehen. Es ist schwer objektiv zu bleiben wenn man betroffen ist.


    Da kann es euch beiden eine Hilfe sein Unterstützung zu bekommen.


    Außerdem (ich unterstelle hier nichts)


    Wäre der weitere Vorteil wenn der Vater sich tatsächlich als unzuverlässig erweist und sich nicht Wohl verhält, das eine Kontaktsperre vom Jugendamt befürwortet werden würde und du so das ASR bekommen könntest.
    Da hättest du dann Rückendeckung.


    Aber das sollte nur eine Notlösung sein und nicht dein vordergründigster Grund sein, die Hilfe des Jugendamtes anzunehmen.

    Wollte ich es tuen..Wäre es gut ich täte es rasch..so das ich etwas anderes tuen kann.

    Ich bin nur für das verantwortlich,was ich sage.Nicht für das,was du verstehst

    Liebe grüße Macekeen

  • Ich hatte den Rat bekommen, zum Jugendamt zu gehen, um mich beraten zu lassen, alleiniges Sorgerecht zu beantragen.
    Ich denke, es geht ihm nicht wirklich um uns , sondern nur um Macht.


    Kommt darauf an, worum es Dir geht. Wenn es Dir darum geht, dass der KV regelmäßig seinen Umgang wahrnimmt, dann würde ich ein gemeinsames Gespräch genau zu diesem Thema im Jugendamt anberaumen.


    Abgesehen davon, dass man alleiniges Sorgerecht fast nie braucht, ist es überhaupt nicht klar, ob ein Gericht dem KV das Sorgerecht entziehen würde. Wäre vermutlich dann, wenn Kindeswohlgefährdung vorliegt (das müsste aber nachzuweisen sein). Würde ich eher nicht tun.


    Eure Probleme lassen sich über rechtliche Absprachen vermutlich eher nicht lösen.

  • Hallo,


    wegen der bestehenden Problematik wirst Du kein alleiniges Sorgerecht bekommen.


    Hier geht es um die Unzuverlässigkeit in Umgangsfragen.
    Da hilft - wenn überhaupt - nur ein Umgangsplan.
    Letztlich muss er den aber auch umsetzen. Wenn er eher ein unzuverlässiger Zeitgenosse ist, nützt der Umgangsplan auch nix.


    Versuche es so zu sehen: wenn er kommt und das Kind hat Zeit, findet Umgang statt. Und wenn er nicht kommt, ist er eh nicht da.
    Wer nicht will, der hat schon. Je unverbissener Du in den Angelegenheiten bist, desto besser für Dich und auch für das Kind.
    Vielleicht denkt er irgendwann um.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Liebe TS,


    Jugendamt und Erziehungsberatungsstellen sind ja schön und gut, ABER es müssen beide Elternteile dies wollen und den Willen dazu haben das auch durchzuziehen.


    Erwarte bitte keine Wunder oder rasches Einlenken des Vaters.


    Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, mehr als "Laber-Rhababer" und der erhobene Zeigefinger kommen da nicht bei rum. Habe das Elend 5 Jahre durchgemacht, mit mehreren Begleitenden Umgangsmaßnahmen und vielen "heiße Luft" - Gesprächen. Zuletzt, im vergangenen Jahr, kamen beinahe wöchentlich Einladungen zu Gesprächen per E-Mail oder Anruf, da KV sich an keinerlei Vereinbarung oder Absprache hielt.
    Ich konnte dem Ganzen nur mit dem Gang zum Anwalt entfliehen, der das dann in die Hand genommen hatte. Seitdem haben wir Ruhe. Wobei ich hinzufügen muss, ich habe das ASR.

  • Ich konnte dem Ganzen nur mit dem Gang zum Anwalt entfliehen, der das dann in die Hand genommen hatte.


    Wozu braucht man, um Umgänge zu regeln, einen (teuren) Anwalt? Eigentlich doch ganz einfach: man macht einen Vorschlag für regelmäßigen Umgang, vielleicht kommt von der Gegenseite auch ein Vorschlag, und dann kann man (bei einem gemeinsamen Gespräch, so dies stattfindet) abstimmen, wie das zueinander passt. Wenn der UET den Umgang dann so wahrnimmt wie besprochen, ist es gut, wenn nicht, dann sollte man das Kind dem anderen Elternteil nicht nachtragen. Der Gang zum Anwalt geht m. E. schon ein bisschen in die Richtung. Ich als BET bin nur dazu da, Umgänge zu ermöglichen. Ob diese dann wahrgenommen werden oder nicht, regelt sich dann sozusagen über Angebot und Nachfrage. Gezielte Marketing- oder Vertriebsaktionen sind dazu nicht notwendig.

  • Musica,


    ich glaube bei Siri war das so wegen der Penetranz des JA, dass sie zum Anwalt musste...wenn ichs richtig aufm Schirm habe.
    Umgang gibt es eh nicht (mehr) oder Siri?


    Ich glaube Deine Darstellung des Umgangs (Angebot und Nachfrage) ist zwar abstrakt, aber hilfreich. Ja, Umgang ist ein Geschäft.
    Ich denke, wenn man es so sehen kann, kann es einen echt weiterbringen und es gibt einem auch die Kraft, dann Kinder besser aufzufangen, weil man emotional nicht mehr so drinhängt. Das wiederum kommt den Kindern zugute.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Musica,


    ich glaube bei Siri war das so wegen der Penetranz des JA, dass sie zum Anwalt musste...wenn ichs richtig aufm Schirm habe.
    Umgang gibt es eh nicht (mehr) oder Siri?


    Ich glaube Deine Darstellung des Umgangs (Angebot und Nachfrage) ist zwar abstrakt, aber hilfreich. Ja, Umgang ist ein Geschäft.
    Ich denke, wenn man es so sehen kann, kann es einen echt weiterbringen und es gibt einem auch die Kraft, dann Kinder besser aufzufangen, weil man emotional nicht mehr so drinhängt. Das wiederum kommt den Kindern zugute.


    Das ist wirklich so, ich hab 3 Jahre lang versucht den KV meiner Kinder dazu zu kriegen sich mit ihnen zu beschäftigen. Nachdem ich das JA dazu geholt habe und die auch nichts erreichen konnten,habe ich meine persönliche Haltung dahinter aufgegeben und mein Leben geregelt. Danach ging es mir deutlich besser und das hat sich sehr positiv auf meine Kinder ausgewirkt.


    Eine Freundin von mir hat ein ähnliches Problem wie du und sie hat das so gelöst:
    Sie hat ihm zwei Wochenenden im Monat zur Verfügung gestellt und ihm eine Frist gesetzt dies zu zusagen oder abzusagen.
    Hat er abgesagt oder sich garnicht gemeldet hatte er Pech. (Wohl wusste das Kind nichts, erst wenn er zu gesagt hat. Hat sie ihm gesagt das er dann ein We mit seinem Vater hat)


    Wenn er gemotzt hat das sie das so vorgegeben hat, hat sie ihm gesagt wenn er das anders haben möchte soll er Zeiten vorschlagen und sie auch einhalten, aber er könne nicht erwarten das sie das Kind auf Abruf für ihn bereit hält. Mittlerweile klappt es richtig gut zwischen den beiden aber das war ein langer weg und sie musste sich oft sehr zusammen zu reißen.


    Fand ich auch eine gute Lösung.

    Wollte ich es tuen..Wäre es gut ich täte es rasch..so das ich etwas anderes tuen kann.

    Ich bin nur für das verantwortlich,was ich sage.Nicht für das,was du verstehst

    Liebe grüße Macekeen


  • Wozu braucht man, um Umgänge zu regeln, einen (teuren) Anwalt? Eigentlich doch ganz einfach: man macht einen Vorschlag für regelmäßigen Umgang, vielleicht kommt von der Gegenseite auch ein Vorschlag, und dann kann man (bei einem gemeinsamen Gespräch, so dies stattfindet) abstimmen, wie das zueinander passt. Wenn der UET den Umgang dann so wahrnimmt wie besprochen, ist es gut, wenn nicht, dann sollte man das Kind dem anderen Elternteil nicht nachtragen. Der Gang zum Anwalt geht m. E. schon ein bisschen in die Richtung. Ich als BET bin nur dazu da, Umgänge zu ermöglichen. Ob diese dann wahrgenommen werden oder nicht, regelt sich dann sozusagen über Angebot und Nachfrage. Gezielte Marketing- oder Vertriebsaktionen sind dazu nicht notwendig.


    Musica ... Ich hatte beinahe wöchentlich Einladungen per E-Mail oder Telefon zu Gesprächen beim Jugendamt, da KV sich an nichts hielt und seine Helfer immer mehr Entgegenkommen von mir verlangten, Kind hinterher zu tragen und anbieten wie sauer Bier. Es ging sogar so weit, dass mein Arbeitsplatz gefährdet war. Ich erwehrte mich ja, das hat leider KVs Seite erst mit dem Brief des Anwaltes ans JA begriffen. Dort stand sinngemäß, solange KV mit seinen Helfern zusammen keinen Umgangsplan als Gesprächsgrundlage und der Willen\Durchhaltevermögen vorliegen, braucht es keinerlei Gesprächstermin mehr. Das war im August 2017 und bis jetzt herrscht Funkstille, kein Weihnachtsgeschenk, Geburtstagsgeschenk oder etwas zu Ostern.


    Aber wir leben nun ungemein ruhig, Kind ist zur Ruhe gekommen und ich kann meine anderen Baustellen nun angehen.