Hallo,
ich schreibe nochmal für meine Bekannte, der es immer schlechter geht. Sie macht sich rund um die Uhr Sorgen, wie es weiter geht, ohne in irgendeiner Frage wirklich weiterzukommen und ich fühle mich mittlerweile auch hilflos. Es sind einfach so viele Baustellen (u.a. Vaterschaftsanfechtung durch den Nochmann, Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, drohender Auszug aus dem Haus, Auswirkungen der ganzen Situation auf die Kinder, erforderlicher Verzicht auf eine eigentlich notwendige Kinder-Reha, weitere Schikanierung durch den Nochmann, Gefühl der völligen Einsamkeit usw.usw.).
In diesem Thread erhoffe ich mir ein paar Ratschläge, Hinweise oder auch Erfahrungswerte im Zusammenhang mit der Wohnsituation.
Meine Bekannte lebt mit den beiden Kindern noch in dem gemeinsamen Haus. Der Nochmann lebt seit der Trennung Anfang des Jahres nicht mehr dort.
Sie wird in dem Haus nur wohnen bleiben können, wenn er ihr - der Kinder wegen - entgegenkommt.
Es sind noch wenige Raten zu zahlen und aktuell zahlt er (der deutlich mehr verdient) die Raten, während sie die Nebenkosten zahlt.
Sie hat ihn in den vergangenen Monaten immer wieder gefragt, ob er es ihr ermöglichen wird, mit den Kindern in dem Haus zu bleiben (z.B. indem die aktuelle Regelung beibehalten wird). Er äußert sich nicht klar, hält sich alle Optionen offen und spielt mit ihr. Auch die Kinder leiden unter der Ungewissheit.
Einmal sagt er, er möchte dass die Kinder in dem Haus bleiben können, weil er sie liebt. Das nächste Mal sagt er, das hänge vom Ausgang der Vaterschaftsanfechtung ab. Dann sagt er, sie solle auch die Finanzierung mit übernehmen und dazu eine Miete zahlen (er weiß, dass sie das nicht kann), dann wieder sagt er, dass alles von seiner künftigen Lohnentwicklung abhängt.
Er sagt immer was anderes und wenn meine Bekannte mal die Nerven verliert und sagt, sie hat keine Kraft mehr, um das Haus zu kämpfen, behauptet er vor den Kindern triumphierend, dass sie das Haus ja gar nicht wolle.
Das ist die Situation. Der sehnliche Wunsch, in dem Haus zu bleiben, die Unmöglichkeit, von ihm zu erfahren, was er plant und als Ergebnis der drohende Auszug aus dem Haus.
Ich sehe es so, dass das Klammern an dem Haus und damit die große Ungewissheit und Möglichkeit für ihn, sie immer wieder zu ängstigen, sie bald kaputt machen werden. Ich rate ihr, selbst eine Entscheidung zu treffen und sich auf einen Auszug vorzubereiten, weil er sonst weiter mit ihr spielen wird.
Meine Fragen an euch:
Seht Ihr das auch so oder sieht jemand eine andere Möglichkeit?
Und wenn sie das Haus abhaken und sich eine Wohnung suchen soll, wer hilft ihr, Antworten und Lösungen für die tausend Fragen zu finden, die das nach sich zieht, z.B.:
Was geschieht dann mit dem Haus? Wie ist ein Verkauf schnell und rational zu gestalten, wenn er nicht kooperiert (denn wenn das Haus einfach leer steht, muss sie ja weiter die Nebenkosten zahlen)?
Wie findet sie am besten eine geeignete Wohnung und was, wenn sie keine findet?
Wer kann ihr eventuell helfen bei dem Auszug und der Auflösung des Großteils des alten Haushalts, wenn sie niemanden hat (außer dem Mann, der alles tut, um sie zu verletzen)?
Wer kann ihr helfen beim Umzug und der Renovierung der neuen Wohnung?
Bekommt sie für all die bevorstehenden Aufgaben finanzielle Unterstützung, so dass sie Firmen beauftragen kann?
In den vielen Jahren der Ehe hat sie sich, was handwerkliche Verrichtungen angeht, abhängig gemacht von ihrem Nochmann und seinen Bekannten. Er wird jetzt keinen Finger für sie rühren, wenn er es nicht aus rechtlichen Gründen muss.
Bitte verzeiht die vielleicht "banalen" Fragen, aber weder ich noch meine Bekannte waren bisher mit so einer Situation konfrontiert.
Ich danke euch wirklich von Herzen für alle hilfreichen Beiträge.