Brauche ein paar Tipps

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir helfen. Mein Kind ist 2,5 Jahre alt, der KV und ich leben seit einem halben Jahr getrennt, es gab aber vorher schon Phasen der Trennung. Im allgemeinen kommen wir miteinander aus, ich bin um ein gutes Verhältnis bemüht, weil mein Kind seinen Vater sehr liebt.


    Der KV holt unser Kind in der Regel Samstag Vormittags ab und bringt es zum mittagsschlaf wieder. Freitags holen seine Eltern unser Kind während ich arbeiten bin. Soweit so gut..


    Nun ist es so, dass der KV dauernd irgendwelche extra Regelungen will, wenn er mal zufällig einen Nachmittag nicht arbeiten muss, oder sein Hobby an diesem Tag ausfällt. Grundsätzlich komme ich seinen Wünschen auch gerne nach, wenn es für uns keine Probleme verursacht. Falls ich aber mal absage wird er sehr wütend, schreit mich an etc.


    Außerdem ist er unzuverlässig, kommt zu spät, sowohl zum Abholen, als auch zum Bringen. Er kommt unangemeldet vorbei, fängt Streit an wegen Kleinigkeiten, haut dann nach einer halben Stunde wieder ab. Das ist für das Kind natürlich nicht schön und auch frustrierend.


    Jetzt will der KV das Kind am Dienstag abholen und zu einer Familien Feier mitnehmen, zurück bringen würde er es aber aus meiner Sicht zu spät, er will allerdings auch keinen Kompromiss schließen.


    Meine Frage an euch ist jetzt, was sollte ich zulassen, was muss ich mir gefallen lassen, worauf sollte ich achten? Muss ich dem KV auch außerhalb der regelmäßigen Umgangstermine den Umgang ermöglichen, wenn er das will? Muss ich akzeptieren, dass er regelmäßig zu spät kommt?


    Ich möchte wie gesagt nach Möglichkeit ein gutes Verhältnis ermöglichen, aber er macht es mir oft noch schwerer als es ohnehin schon ist.


    Danke für eure Antworten

  • Hallo,


    Schön, dass Du Dir Gedanken machst.


    Das Kind sieht den Kindesvater am Samstag für ein paar Stunden ? Ich finde, dass das sehr wenig ist. Sieht das Kind ihn auch am Freitag?


    Ihr solltet Euch zusammensetzen und einen Plan ausarbeiten, wenn möglich über zwölf Monate, wie die Papazeiten am besten zu organisieren sind. Gibt es ausreichende Papazeiten, während derer das Kind eine gute Bindung zum Vater aufbauen kann, sind Extra-Zeiten die grosse Ausnahme.
    Die Fragen, welche Ihr Euch stellen solltet, sind folgende : Was ist gut für das Kind ? Was kann der Vater leisten ? Und wie kannst Du entlastet werden.
    Das Kind braucht strukturierte und für es überschaubare Papazeiten. Der Vater sollte sich bemühen pünklich zu sein. Unzuverlässigkeit geht nicht. Dass er unangemeldet bei Euch vorbeikommt auch nicht, es sei denn es stört Dich nicht. Gefallen lassen muss Du Dir nichts. Anschreien solltest Du sofort unterbinden.


    Du solltest Dir nicht die Frage stellen : was soll ich zulassen ? Ihr müsst gemeinsam einen Weg finden und Euch einigen. Die Entscheidung muss tragfähig sein. Der Vater sollte sich die Frage stellen : bin ich der gelegentliche Entertainer des Kindes oder will ich mich engagieren,Verantwortung übernehmen, d.h. es behüten, versorgen und pflegen.


    Was die Familienfeier betrifft, würde ich zustimmen.


    VG,
    tegami

  • Danke für eure Antworten, ich habe den Eindruck ich muss noch mehr erklären.


    tegami


    Ja, der KV sieht sein Kind regelmäßig samstags, freitags ebenfalls wenn er Home Office hat. Das passiert alles so auf seinen Wunsch hin. Es gibt als feste Tage nur den Samstag mit Papa und den Freitag, alles andere will er machen wie er Lust hat. Er sagt mir zum Beispiel Mittwoch morgens, dass er das Kind am Mittag abholen will. Bisher mache ich das so mit, wenn nichts dagegen spricht, weil das Kind gerne den Papa sehen möchte. Ich habe den KV mehrfach gebeten feste Tage und Zeiten zu vereinbaren, das lehnt er ab, ist ihm zu unbequem. Ich fühle mich auch nicht zuständig ihm vorzuschreiben wie oft er sein Kind sehen muss und halte es auch nicht für förderlich. Ich möchte nicht, dass aus der Sache ein Machtkampf wird, fühle mich aber von ihm gegängelt und übergangen, weiß nicht ob man das versteht. Ich kann Verabredungen nicht einhalten, weil der KV unzuverlässig ist, ich habe keinen einzigen Abend in der Woche für mich. Ich bin entweder arbeiten, oder mit dem Kind beschäftigt, außer vier Stunden am Samstag vormittag. Und da mache ich Sachen die ich mit Kind nicht machen kann.. Haare färben, oder Backofen putzen, so richtig zur Ruhe komme ich da nicht.


    Dementsprechend habe ich wenig Nerven mich auf die sinnlosen Streitereien mit dem KV einzulassen, ehrlich gesagt bin ich froh, wenn er mich in Ruhe lässt. Leider scheint er die Beziehung auch nicht verarbeitet zu haben und fängt in regelmäßigen Abständen immer wieder damit an, was mich zusätzlich belastet.

  • Lena



    Warum muss das Kind da übernachten, wenn weder der Vater, noch das Kind das wollen?


    Der KV hat sich gewünscht, dass das Kind bei ihm mittagsschlaf macht. Das wurde mehrmals versucht, aber das Kind möchte es nicht. Ich habe den KV gebeten das Kind zunächst einmal wöchentlich hier Zuhause während meiner Abwesenheit ins Bett zu bringen, damit das Kind sich daran gewöhnen kann mit Papa ins Bett zu gehen und der Ort dadurch an Bedeutung verliert. Das möchte der KV aber nicht, da dies nur am Wochenende möglich wäre und da möchte er ausgehen.


    Außer dem Samstag Vormittag möchte er gar keine regelmäßigen Termine, weil er machen will was er will und zwar wann er will. Dass das für ein Kind nicht funktioniert möchte er offenbar nicht verstehen.

  • Es gibt als feste Tage nur den Samstag mit Papa und den Freitag, alles andere will er machen wie er Lust hat.


    Wenn man ein Kind hat und dafür Verantwortung übernehmen ist, dann kann man nicht nur nach Lust und Laune dafür sorgen, so wie man z. B. ins Fitness-Center geht, wenn man gerade Zeit hat. Deshalb braucht das Kind regelmäßige, verlässliche Papa-Zeiten. Ein Kind ist nun mal kein Hobby.


    Ich habe den KV mehrfach gebeten feste Tage und Zeiten zu vereinbaren, das lehnt er ab, ist ihm zu unbequem. Ich fühle mich auch nicht zuständig ihm vorzuschreiben wie oft er sein Kind sehen muss und halte es auch nicht für förderlich.


    Wenn Du einen Vorschlag zum Umgang mit dem Kind machst, dann ist das eine Diskussionsgrundlage. Er kann ja einen Gegenvorschlag machen oder eben anhand Deines Vorschlags seine konkreten Vorstellungen äußern. Ich kann ja auch bei meiner Arbeit nicht kommen und gehen, wann es mir gerade passt.


    Ich kann Verabredungen nicht einhalten, weil der KV unzuverlässig ist, ich habe keinen einzigen Abend in der Woche für mich. Ich bin entweder arbeiten, oder mit dem Kind beschäftigt, außer vier Stunden am Samstag vormittag.


    Darf ich einen Perspektivenwechsel vorschlagen? Wenn Du die Umgangszeiten nicht als Möglichkeit ansiehst, Dich zu entlasten, sondern dieses als willkommenen Nebeneffekt, dann kannst Du vielleicht insgesamt auch gelassener werden. Halte Dich nicht auf damit, dass der KV Deiner Meinung nach unzuverlässig ist, er ist so, wie er ist, und es geht darum, für das Kind einen verlässlichen Umgang zu erreichen. Ich würde da durchaus auch externe Hilfe (Jugendamt, Kinderschutzbund, AWO, Caritas, Diakonie usw.) in Anspruch nehmen, um eine gute Regelung für's Kind zu finden, und zwar abhängig vom jeweiligen Alter. Das bedeutet m. E. auch, dass das Kind daran herangeführt wird, beim KV zu übernachten. Nicht sofort, aber perspektivisch gesehen. Ich finde es da etwas zu einfach, dies auszuschließen mit dem Argument, dass das Kind nicht will. Aber vielleicht fehlt da einfach noch die Regelmäßigkeit.

    Und da mache ich Sachen die ich mit Kind nicht machen kann.. Haare färben, oder Backofen putzen, so richtig zur Ruhe komme ich da nicht.


    Das Kind wird doch irgendwann auch nachts schlafen. Ich an Deiner Stelle würde meinen Tag so planen, dass ich solche Zeitfenster von mehreren Stunden für die wichtigen Dinge nutze. Übernachtet das Kind eigentlich schon irgendwo anders als zuhause? Vielleicht hast Du auch andere (verlässliche) Bezugspersonen für's Kind, welche Du zur Bereicherung der Sozialkontakte des Kindes involvieren kannst. Zudem denke ich, dass es entspannter wird, wenn Dein Kind in den Kindergarten kommt.

  • Wieso macht sich die TS es sich einfach?


    Bislang hat sie m. E. noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um (gegen den Willen des KV) einen regelmäßigen und ausreichenden Umgang des Kindes mit seinem Vater sicherzustellen. Das meine ich jetzt überhaupt nicht als Kritik an TS, sondern vielmehr als Anregung, hier das Gespräch mit professioneller Unterstützung zu suchen. Gerade, weil jetzt der Zeitpunkt für eine vertrauensvolle Bindung zwischen Kind und Vater noch günstig ist. Wäre diese vorhanden, dann kann ich mir schwer vorstellen, dass das Kind nicht bei seinem Vater übernachten möchte.


    Natürlich soll man das Kind nicht zu irgendetwas zwingen, aber das Problem liegt ja m. E. auch eher darin, dass es beim KV an Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und regelmäßigem Engagement zu fehlen scheint.


    Und auch den Vater kann man zu nichts zwingen. Aber auf dessen Wohl sollte es hier nicht ankommen, er ist schließlich erwachsen.

  • Zitat

    Wenn man ein Kind hat und dafür Verantwortung übernehmen ist, dann kann man nicht nur nach Lust und Laune dafür sorgen, so wie man z. B. ins Fitness-Center geht, wenn man gerade Zeit hat. Deshalb braucht das Kind regelmäßige, verlässliche Papa-Zeiten. Ein Kind ist nun mal kein Hobby.

    Das sehe ich auch so, der Vater aber leider nicht.


    Zitat

    Er kann ja einen Gegenvorschlag machen oder eben anhand Deines Vorschlags seine konkreten Vorstellungen äußern.

    Er empfindet leider jeden Vorschlag von mir als Bevormundung. Seine konkreten Vorstellungen sehen so aus, dass er eben kommen und gehen möchte wie es ihm passt und er sieht es so, dass wir uns glücklich schätzen können, dass er überhaupt so oft da ist. Andere Väter kümmern sich nur alle zwei Wochen um ihre Kinder...


    Zitat


    Wenn Du die Umgangszeiten nicht als Möglichkeit ansiehst, Dich zu entlasten, sondern dieses als willkommenen Nebeneffekt, dann kannst Du vielleicht insgesamt auch gelassener werden.


    Ich verstehe was du meinst, aber für mich funktioniert es so nicht. Zum Elternsein gehören für mich zwei, wenn der Vater sein Sorgerecht abgibt, dann kann er gerne ab und zu mal vorbei kommen wie ein netter Onkel und das wars. Es kann aber nicht sein, dass ich mich um alles alleine kümmern muss und dann soll ich mich auch noch nach ihm richten und seinen Vorstellungen entsprechen und am besten auch noch dankbar sein, wenn er mal für ein paar Stunden was mit seinem Kind macht.

    Zitat

    Halte Dich nicht auf damit, dass der KV Deiner Meinung nach unzuverlässig ist, er ist so, wie er ist

    Mir ist schon klar, dass ich ihn nicht ändern kann, aber für mich geht es eben auch nicht, dass alles zu meinem Nachteil, oder zum Nachteil des Kindes geschieht.


    Zitat

    Das bedeutet m. E. auch, dass das Kind daran herangeführt wird, beim KV zu übernachten


    Kannst du mir erklären, was es mit dem Übernachten auf sich hat, also warum das so ein Thema für dich ist?


    Zitat

    Das Kind wird doch irgendwann auch nachts schlafen. Ich an Deiner Stelle würde meinen Tag so planen, dass ich solche Zeitfenster von mehreren Stunden für die wichtigen Dinge nutze.

    Ja, aber nachts schlafe ich ja auch :lach
    Leider braucht das Kind auch weniger Schlaf als ich, ohne Mittagsschlaf geht es mit viel Glück um acht ins Bett, da gehe ich noch duschen und bereite etwas für den nächsten Tag vor und das wars dann auch. Wenn es einen Mittagsschlaf gibt, dann schlafe ich auch, denn dann ist das Kind noch länger wach und ich komme sonst abends zu gar nichts mehr.


    Zitat

    Übernachtet das Kind eigentlich schon irgendwo anders als zuhause?

    Nein, ich wüsste auch nicht warum. Irgendwann wird das Kind bestimmt von sich aus bei Oma schlafen wollen, vorher sehe ich dazu keinen Anlass.


    Zitat

    Vielleicht hast Du auch andere (verlässliche) Bezugspersonen für's Kind, welche Du zur Bereicherung der Sozialkontakte des Kindes involvieren kannst.


    Ja, da gibts einige, die Großeltern natürlich, Urgroßeltern, mein Bruder und seine Freundin, einige Freunde von mir.. Die Großeltern übernehmen die Betreuung während ich arbeite, alle anderen trauen sich eher nicht zu, allein mit dem Kind was zu machen.

  • Zitat

    Bislang hat sie m. E. noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um (gegen den Willen des KV) einen regelmäßigen und ausreichenden Umgang des Kindes mit seinem Vater sicherzustellen.

    Aber warum bin ich denn überhaupt dafür zuständig? Reicht es nicht, dass ich mich auch so schon um alles kümmern muss? Muss ich jetzt auch noch dafür sorgen, dass der Vater seinen Pflichten nachkommt?


    Zitat

    Wäre diese vorhanden, dann kann ich mir schwer vorstellen, dass das Kind nicht bei seinem Vater übernachten möchte.

    Das Kind schläft einfach am liebsten zuhause, völlig egal, ob Oma, oder Papa oder eine andere vertraute Person dabei ist. Ich denke aber schon, dass das Kind zumindest akzeptieren würde beim Vater zu übernachten, wenn dieser bereit wäre das Kind da heranzuführen.


    Zitat

    aber das Problem liegt ja m. E. auch eher darin, dass es beim KV an Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und regelmäßigem Engagement zu fehlen scheint.

    Genau das ist leider unser Knackpunkt, wo wir einfach nicht auf einen Nenner kommen. Das war auch der Grund für unsere Trennung, als wir ein Kind zusammen hatten wollte ich eben Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Regelmäßigkeit, er aber nicht. Er wollte machen was er will, für ihn ist es auch scheinbar normal, dass die Frau sich ums Kind kümmert, während der Mann eben macht was er will.

  • Kannst du mir erklären, was es mit dem Übernachten auf sich hat, also warum das so ein Thema für dich ist?


    Jetzt vielleicht noch nicht, aber wenn das Kind perspektivisch gesehen länger als nur tagsüber beim anderen Elternteil sein soll, gehört da meistens eine Übernachtung dazu. Wenn dem KV gelebte Elternschaft wichtig ist, sollte er begreifen, dass dies gut für's Kind ist. Daher auch mein Rat, einen vernünftigen Umgang mit Hilfe Dritter zu vereinbaren. Darauf kann man hinarbeiten, auch wenn es vielleicht noch ein langer Weg bis dahin ist.


    Welchen Grund gibt es, dass das Kind keinen Mittagsschlaf hält? Das finde ich ungewöhnlich. Auch, dass ein Kind in diesem Alter erst um 8 Uhr ins Bett geht.

  • Hmm, so ungewöhnlich finde ich es nicht. Ich kenne sowohl Kinder die mittags noch schlafen, als auch welche die das schon länger nicht mehr tun. Mein Kind hat einen Schlafbedarf von ca 10 Stunden pro Tag. Wir stehen morgens um sieben auf, wenn das Kind also mittags zwei Stunden schläft, dann ist es abends auch erst um zehn, oder elf müde. Ohne mittagsschlaf zwischen acht und neun.


    Klar könnte ich das Kind auch früher hin legen, aber dann würde es entsprechend Stress geben, wer will schon ins Bett, wenn er nicht müde ist? Kind wurde also nicht früher schlafen und falls doch, dann wäre die Nacht entsprechend früher vorbei und das geht für mich nicht, ich muss ja auch zur Arbeit.


    Ich werde mal schauen, was es hier für Angebote gibt, vielleicht können wir da mal eine Beratung in Anspruch nehmen. Wenn jemand der unbeteiligt ist den Vater auf gewisse Dinge hinweist kommt das sicher anders an, als wenn ich es sage.

  • Wenn dem KV gelebte Elternschaft wichtig ist, sollte er begreifen, dass dies gut für's Kind ist.



    Ich weiß gar nicht, wie du nach den Ausführungen der TS auf die Idee kommst dem KV wäre gelebte Elternschaft wichtig.


    Dem Kind ist der Vater wichtig. Deshalb erduldet die TS, das der KV nach Gusto Umgang wahrnimmt. Der KV hat kein Interesse an Verbindlichkeit.


    Liebe TS, ich kann dein Verhalten nachvollziehen, aber es ist nicht gut für dich, wie du ja selbst schon merkst. Ich war acht Monate lang in einer ähnlichen Situation, KV kam zu früh, zu spät, gar nicht, und am Ende hatte nicht nur Kind keinen Rhythmus mehr sondern auch der Rest der Familie, weil alles sich nach den Bedürfnissen des KV richtete, die extrem sprunghaft waren. Geholfen hat dann nur eine klare Ansage von mir mit festen Zeiten.
    Das Verhältnis zwischen KV und mir war von da an sehr schlecht, das muss aber ja nicht sein. Ich würde den Weg auch sonst wieder so gehen, da ich tatsächlich auf dem Zahnfleisch gegangen bin nach den acht Monaten.


    Wenn das mit der Beratungsstelle nicht funktioniert, frage ihn doch mal ob er sich ab und zu an Babysitterkosten beteiligen würde.


    Vielleicht sorgt das bei ihm für einen Perspektivwechsel. Aber plane deine Dinge so wie du es brauchst, wenn er denn nur den einen halben Tag Umgang will, wirst du den Bär nicht zum Jagen tragen können, aber lass ihn auch nicht so eine große Rolle in eurem Alltag einnehmen.

  • Huhu,


    Das mit dem zu spät kommen, hatten wir bei beutekind damals auch. Nach 6 Monaten bitten und reden, bin ich dann einfach mit dem Kind weg gefahren, weil ich einen Termin hatte und nicht warten konnte. Hab nen zettel an die Tür geklebt, dass ich nun weg muss und sie das Kind bei mir in pusemuckel abholen kann oder der nächste besuchstermin in 2 Wochen ist.


    Das haben wir 2 mal so gemacht und danach kam sie pünktlich oder wenigstens nur 5 Minuten zu spät.


    Gab natürlich Diskussion zuerst, aber ich hab ihr klipp und klar gesagt, dass ich auch noch anderes zu tun habe und ich keine Lust mehr habe meine Zeit mit warten zu verschwenden. Vor allem ausnahmslos bei jedem besuchstermin. Zu spät kommen kann jeder MAL. Aber nicht immer und nicht 20-30 Minuten. Wenn sie ihre Tochter sehen will, muss es möglich sein, dass sie pünktlich erscheint, ansonsten müssen die Zeiten anders gelegt werden. Genauso mit dem pünktlich zurück bringen. Kind kam auch immer zu spät zurück. Gab riesen Theater mit zu Bett gehen. Hab ich km auch ne klare ansage gemacht: Wenn was besonderes ansteht und es später werden könnte/sollte, kann man das vorher abklären. Kommt Kind weiterhin zu spät, kann sie die kleine ins Bett bringen und sich mit dem überdrehtsein auseinander setzen. Was mitunter 2-3 Stunden weinen und Theater war und tierisch an die Substanz ging.


    Wurde alles besser als Kind auch älter wurde. Da hat sie das besser weggesteckt. Was aber trotzdem kein grund war, ständig zu spät zu bringen.


    Wenn du also Termine oder Verabredungen hast, nimm Kind mit und fahr. KV kann dann hinterher fahren oder zum nächsten mal wieder kommen. Solange du das mitmachst, wird sich da auch nur schwerlich was ändern.


    Lg

  • Warum muss das Kind da übernachten, wenn weder der Vater, noch das Kind das wollen?


    für das Kind würde es Alltag und Normalität bringen - beim Papa hab ich ein Bett - da schlafe ich abends ein und wache morgens auf
    für den Papa zwingt es ihn in die Rolle des Verantwortlichen - das hat nichts mit 2-4 Stunden Spaßonkel zu tun - vertieft die Bindung
    für dich - damit du mal durchatmen, ausschlafen und Dinge für dich zun kannst


    Ihr habt 2 Jahre zusammen gelebt - da ist der Papa ja kein Fremder. Bei uns war die Situation ähnlich - es braucht ne Weile bis jeder seine Position gefunden hat

  • Sehe ich wie Lena_1977


    ... und je früher damit angefangen wird, um so normaler wird das alles.
    Dem Vater kannst Du erklären, dass er Vater ist, und sich nun entscheiden muss, welche Rolle er im Leben seiner Tochter übernehmen will.
    Gelegenheits-Spaßpapa - oder verlässlicher Teil im Leben des Kindes / vollwertiges Standbein.

  • Das ist ja alles schon und gut mit dem Übernachten beim Papa, klar sollte das auch stattfinden... Aber hier sperrt sich doch der Vater, nicht die TE. Was soll sie denn machen? Das es so sein sollte, weiß sie auch, würde es sich vielleicht sogar wünschen, wenn ich das von ihr geschriebene richtig interpretiere. Sie schreibt auch, dass das Kind es wohl auch machen würde, wenn der Vater sich darum bemühen würde.


    Hier lässt sich der Vater eben nichts erklären oder sagen, das hat sie doch schon versucht. Wenn der UET nicht will, was soll man als BET dann machen? Das ist doch hier das Problem. Umgang erzwingen geht schlecht und wenn doch, wäre es wahrscheinlich eher nicht zum Wohle des Kindes, wie in anderen Themensträngen schon öfter diskutiert wurde. Das selbe gilt für Übernachtungen, wenn sie, wie hier, vom UET und nicht vom Kind verweigert werden. Meiner Meinung nach wäre im nächsten Step ein Gespräch mit einer Beratungsstelle, z.B. Caritas sinnvoll. Zum einen, um zunächst die Mutter unterstützend zu beraten, wie sie zielführend mit dem Vater kommunizieren kann (der Elternkurs Kinder im Blick hat mir da sehr geholfen), zum anderen, um evtl auch als neutrale Partei ein Gespräch mit dem Vater zu suchen.


    LG, JayCee

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Aber hier sperrt sich doch der Vater, nicht die TE.


    Das geht dann nur, indem man andere Wege geht, als den Vater direkt zu überzeugen, um sich für das Wohl seines Kindes einzusetzen. Man sollte es zumindest versuchen.


    Erfordert einen Perspektivenwechsel: Kommunikation mit dem Vater ist nicht möglich, also lässt man das, soweit wie möglich. Sonst rennt man immer wieder gegen dieselbe Wand.


    Meiner Meinung nach wäre im nächsten Step ein Gespräch mit einer Beratungsstelle, z.B. Caritas sinnvoll. Zum einen, um zunächst die Mutter unterstützend zu beraten, wie sie zielführend mit dem Vater kommunizieren kann (der Elternkurs Kinder im Blick hat mir da sehr geholfen), zum anderen, um evtl auch als neutrale Partei ein Gespräch mit dem Vater zu suchen.


    Ja, so sehe ich das auch. Wobei man erst einmal davon ausgehen sollte, dass Elterngespräche zwar gut gemeint sind, aber es dazu nötig ist, dass wirklich beide eine Verbesserung der Elternebene wollen. Deshalb wäre der Fokus auf das Kind - Vereinbarung einer verlässlichen Umgangsregelung - für mich der allererste Schritt. Wenn schon das am mangelnden Willen des Vaters scheitert, dann ist er halt nur Spaßpapa, aber eben auch nicht jederzeit, sondern dann, wenn es in den Alltag des Kindes passt.

  • Danke für eure Gedanken zum Thema. Es ist doch jede Familie sehr individuell, wir haben hier eine Stelle von der AWO, da werde ich mal einen Termin vereinbaren, erstmal nur für mich um die Situation zu besprechen.


    In den Vergangenen Monaten hatte ich immer wieder das Problem, dass mein Ex die Beziehung nicht hinter sich lassen kann und zudem auch Probleme mit sich selbst hat (sagt er zumindest). In regelmäßigen Abständen fängt er immer wieder an über die Beziehung zu diskutieren, macht mir Vorwürfe, meint wir könnten ja wieder zusammen finden, wenn ich ihn machen ließe was er will. Er will die Beziehung nicht loslassen, er will aber auch nichts dafür tun. Für mich ist das Thema durch und ich würde ihm gerne nur noch auf der Elternebene begegnen, er kann das aber nicht von der Beziehungsebene trennen. Das macht es mir umso schwerer, weil er ständig Groll gegen mich hegt und dementsprechend nicht Bereit ist sich mit mir auseinander zu setzen.


    Er kümmert sich auch nicht so um unser Kind, dass ich da ein gutes Gefühl haben könnte, wenn der Umgang ausgeweitet wird. Er ist nicht in der Lage dem Kind was zu essen zu machen, das macht seine Mutter, oder er geht mit dem Kind essen. Das ist erstmal ok für mich, solange das Kind versorgt ist, aber optimal finde ich es nicht. Wenn er das Kind abholt und mit ihm was unternehmen will sage ich ihm jedes mal er soll bitte etwas zum Wickeln mitnehmen, braucht er nicht, sagt er. Dann schickt er mir nach einer Stunde eine Nachricht und fragt was er machen soll, weil das Kind die Windeln voll hat. Die zwei müssen dann natürlich nachhause kommen, weil das Kind nicht mit der vollen Windel rum laufen kann. Beim Thema schlafen ist es noch gravierender, denn der Mann wird einfach nicht wach, wenn das Kind ruft. Es war schon immer so, dass ich mich nachts um unser Kind gekümmert habe, auch als er noch hier wohnte. War auch ok, ich war ja in Elternzeit und er musste arbeiten. Wir waren im Sommer zusammen im Urlaub, ich hab das Kind ins Bett gebracht, er legte sich kurze Zeit später dazu und ich saß noch bei Freunden im benachbarten Bungalow. Das Kind ist im Schlaf aus dem Bett gefallen und hat sich weh getan und dementsprechend laut geschrien, dass ich es selbst bei den Nachbarn hörte. Als ich rüber kam schlief der Mann tief und fest, während das Kind auf dem Boden saß und aus Leibeskräften schrie.


    Ich möchte mein Kind schon gerne versorgt wissen, wenn es bei seinem Vater ist und dabei geht es mir nicht darum, ob er manche Dinge anders macht als ich. Ich finde Ernährung, Körperhygiene und Sicherheit sollten schon gewährleistet sein.


    Er sieht das leider nicht so und ist auch nicht empfänglich für das was ich ihm sage. Er ist auch nicht bereit das Kind morgens vor neun Uhr abzuholen, er muss schließlich die ganze Woche arbeiten und da will er am Wochenende schlafen, neun ist ihm eigentlich schon zu früh. Ich denke auch, dass er es schon gern hätte, dass das Kind bei ihm übernachtet, aber eben nur so wie er es will. Also nur dann, wenn er nichts anderes vor hat und auch nur so, dass das Kind direkt bei ihm bleiben soll. Das würde aber nicht funktionieren, ohne dass das Kind da vorher erstmal heran geführt wird und am Ende würde das Kind nur weinen und ich müsste es da abholen.


    Klar ist der Vater für das Kind kein Fremder, allerdings war er auch als wir noch zusammen waren selten zuhause, zumindest nicht zu Zeiten wo das Kind wach war. Ich würde mir schon wünschen, dass die beiden mehr Zeit miteinander verbringen, aber es soll für das Kind schön sein und sich nach den Bedürfnissen des Kindes richten, nicht nach den Launen des Vaters.


    Eure Anregungen finde ich gut, aber ich sehe mich da in der Zwickmühle. Würde ich zum Beispiel dann wenn er zu spät kommt das Kind einpacken und sagen er kann es an Ort xy abholen, dann würde er einfach wieder nach Hause fahren, allein schon aus Trotz. Ich hätte dann also einen wütenden Vater, ein trauriges Kind und ich könnte meinen Termin trotzdem nicht wahrnehmen.


    Mein Problem ist also, dass ich ein Kind habe, das den Papa liebt, einen Vater, der dem Kind nicht gerecht werden will und dann bin ich ja auch noch da. Da ich den Vater weder zwingen, noch ändern kann muss ich also entweder gegen meine eigenen Bedürfnisse handeln, oder gegen die des Kindes. Das ist echt schlimm für mich und natürlich auch wahnsinnig anstrengend.

  • Hallo,


    Ich kann gut verstehen in welcher Zwickmühle Du Dich befindest.


    Der Kindesvater scheint selbst noch nicht den Kinderschuhen entwachsen zu sein. Vielleicht kann eine neutrale Person mit ihm reden und ihm die Augen öffnen (z.B. ein Freund oder Verwandter von ihm, welcher schon Vater ist und eine unterschiedliche Einstellung als er hat ). Als Weihnachtsgeschenk (falls Du das willst), würde ich dem Vater ein witziges Buch über : "wie gehe ich mit meinem (Klein)kind um" und einen Prospekt mit Angeboten einer Institution um die Pflege von Kindern zu lernen.


    Da Du ihn nicht ändern kannst und Du für Dich mehr Freiraum zum Luftholen und Entspannung brauchst, wäre es eine Möglichkeit, die Grosseltern zu fragen, ob sie das Kind noch mehr betreuen wollen/ können ?


    VG,
    tegami