Danke für eure Gedanken zum Thema. Es ist doch jede Familie sehr individuell, wir haben hier eine Stelle von der AWO, da werde ich mal einen Termin vereinbaren, erstmal nur für mich um die Situation zu besprechen.
In den Vergangenen Monaten hatte ich immer wieder das Problem, dass mein Ex die Beziehung nicht hinter sich lassen kann und zudem auch Probleme mit sich selbst hat (sagt er zumindest). In regelmäßigen Abständen fängt er immer wieder an über die Beziehung zu diskutieren, macht mir Vorwürfe, meint wir könnten ja wieder zusammen finden, wenn ich ihn machen ließe was er will. Er will die Beziehung nicht loslassen, er will aber auch nichts dafür tun. Für mich ist das Thema durch und ich würde ihm gerne nur noch auf der Elternebene begegnen, er kann das aber nicht von der Beziehungsebene trennen. Das macht es mir umso schwerer, weil er ständig Groll gegen mich hegt und dementsprechend nicht Bereit ist sich mit mir auseinander zu setzen.
Er kümmert sich auch nicht so um unser Kind, dass ich da ein gutes Gefühl haben könnte, wenn der Umgang ausgeweitet wird. Er ist nicht in der Lage dem Kind was zu essen zu machen, das macht seine Mutter, oder er geht mit dem Kind essen. Das ist erstmal ok für mich, solange das Kind versorgt ist, aber optimal finde ich es nicht. Wenn er das Kind abholt und mit ihm was unternehmen will sage ich ihm jedes mal er soll bitte etwas zum Wickeln mitnehmen, braucht er nicht, sagt er. Dann schickt er mir nach einer Stunde eine Nachricht und fragt was er machen soll, weil das Kind die Windeln voll hat. Die zwei müssen dann natürlich nachhause kommen, weil das Kind nicht mit der vollen Windel rum laufen kann. Beim Thema schlafen ist es noch gravierender, denn der Mann wird einfach nicht wach, wenn das Kind ruft. Es war schon immer so, dass ich mich nachts um unser Kind gekümmert habe, auch als er noch hier wohnte. War auch ok, ich war ja in Elternzeit und er musste arbeiten. Wir waren im Sommer zusammen im Urlaub, ich hab das Kind ins Bett gebracht, er legte sich kurze Zeit später dazu und ich saß noch bei Freunden im benachbarten Bungalow. Das Kind ist im Schlaf aus dem Bett gefallen und hat sich weh getan und dementsprechend laut geschrien, dass ich es selbst bei den Nachbarn hörte. Als ich rüber kam schlief der Mann tief und fest, während das Kind auf dem Boden saß und aus Leibeskräften schrie.
Ich möchte mein Kind schon gerne versorgt wissen, wenn es bei seinem Vater ist und dabei geht es mir nicht darum, ob er manche Dinge anders macht als ich. Ich finde Ernährung, Körperhygiene und Sicherheit sollten schon gewährleistet sein.
Er sieht das leider nicht so und ist auch nicht empfänglich für das was ich ihm sage. Er ist auch nicht bereit das Kind morgens vor neun Uhr abzuholen, er muss schließlich die ganze Woche arbeiten und da will er am Wochenende schlafen, neun ist ihm eigentlich schon zu früh. Ich denke auch, dass er es schon gern hätte, dass das Kind bei ihm übernachtet, aber eben nur so wie er es will. Also nur dann, wenn er nichts anderes vor hat und auch nur so, dass das Kind direkt bei ihm bleiben soll. Das würde aber nicht funktionieren, ohne dass das Kind da vorher erstmal heran geführt wird und am Ende würde das Kind nur weinen und ich müsste es da abholen.
Klar ist der Vater für das Kind kein Fremder, allerdings war er auch als wir noch zusammen waren selten zuhause, zumindest nicht zu Zeiten wo das Kind wach war. Ich würde mir schon wünschen, dass die beiden mehr Zeit miteinander verbringen, aber es soll für das Kind schön sein und sich nach den Bedürfnissen des Kindes richten, nicht nach den Launen des Vaters.
Eure Anregungen finde ich gut, aber ich sehe mich da in der Zwickmühle. Würde ich zum Beispiel dann wenn er zu spät kommt das Kind einpacken und sagen er kann es an Ort xy abholen, dann würde er einfach wieder nach Hause fahren, allein schon aus Trotz. Ich hätte dann also einen wütenden Vater, ein trauriges Kind und ich könnte meinen Termin trotzdem nicht wahrnehmen.
Mein Problem ist also, dass ich ein Kind habe, das den Papa liebt, einen Vater, der dem Kind nicht gerecht werden will und dann bin ich ja auch noch da. Da ich den Vater weder zwingen, noch ändern kann muss ich also entweder gegen meine eigenen Bedürfnisse handeln, oder gegen die des Kindes. Das ist echt schlimm für mich und natürlich auch wahnsinnig anstrengend.