Anders formulierte Aufgabenstellungen

  • Letzten Endes kennst du dein Kind am Besten.


    Mein Kind hat auch lange gekämpft und wollte es unbedingt, hatte am Schluss so heftige Blockaden und konnte die einfachsten Aufgaben nicht mehr lösen, aus Angst zu Versagen. Ich habe die Notbremse gezogen. Psychologische Unterstützung geholt. Nach langem hin und her, hat sich mein Kind für den Schulwechsel entschieden. Und es geht ihr sehr gut. Die ersten sehr guten Noten kommen ins Haus. Sie wirkt glücklicher durch die Erfolge. Das Lernkonzept der Realschule passt derzeit viel besser zu ihr. Und sie kann endlich auch ihre soziale Kompetenz zeigen, wofür sie auf dem Gymnasium keine Zeit hatte, da sie ständig unter Strom stand.


    Ich musste ihr allerdings versprechen, dass wenn sie nach der zehnten das Abi machen möchte, sie wieder die Chance bekommen kann auf das Allgemeine Gymnasium zu wechseln. Das bietet bei uns eine Schule für Lernwillige Realschüler an (Ist allerdings wegen der Privatschule dann mit Kosten verbunden ). Ob sie das bis dahin noch möchte, sei dahin gestellt.


    Wir sind seit dem Wechsel viel entspannter. Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, dass es gut war auf mein Kind zu hören. Denn ein früherer Wechsel hätte sie als Versagen gewertet. Und wäre vermutlich nicht glücklich geworden auf der neuen Schule.

  • Also, ich hatte ja zwei Kinder auf weiterführenden Schulen (Gymnasium und Realschule) und eines im M-Zug. Überall wurde uns gesagt, dass es vollkommen normal ist, wenn die Kinder erst mal absacken. Bis zu 2 Noten sind da keine Seltenheit. Die Kids brauchen Zeit, sich an die neuen Lernbedingungen zu gewöhnen. Während es in der Grundschule noch recht geruhsam zugeht (ja, ist so, auch wenn viele das anders empfinden mögen), starten die auf weiterführenden Schulen gleich richtig durch.


    Die Kinder kommen mit, oder eben nicht. Gut ein Drittel wird entweder nach der 5. wiederholen oder kapitulieren. Zumindest war das bei uns so. Manche werden auch zum Zwischenzeugnis der 6. Klasse wieder zurückgestuft. Alles völlig normal und auch kein Beinbruch. Keines meiner Kinder ist ohne Wiederholung durch die Schulzeit gekommen :D


    Geholfen hat einfach, immer weiter zu lernen. Nicht aufgeben. Eventuell auch Nachhilfe. Unsere Schulen bieten Intensivierungsstunden in verschiedenen Fächern an und freie Lernzeit, in der Lehrer der verschiedenen Fächergruppen für Fragen anwesend sind. Seit einem Jahr geht meiner Tochter jetzt zur Mathe Nachhilfe und hat die zwei Noten Absacker wieder rausgeholt ;)


    Ich drücke Euch die Daumen, dass es wird und dass ihr eine gute Lösung findet :blume

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Hallo Volleybap,


    Deine Ausführungen drucke ich mir aus und lese sie sicher mehrfach am Tag durch... Eure Ausführungen helfen mir sehr :thanks: und machen mir Mut


    Meine armen Eltern müssen als "Partnerersatz" zum Austausch "herhalten". Das ist sicher nicht einfach.


    Könntest Du bitte noch Deine Ausführungen


    "Wenn dir gelingt, mit deiner Kurzen ihr Werkzeuge an die Hand zu geben, dass sie die eigentliche Aufgabenstellung in eigenen Worten und inhaltlich richtig wiedergeben kann, wird ihr das eine enorme Hilfe sein". vielleicht noch etwas näher erläutern... :rotwerd

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12


  • Danke für das "Mutmachen" - gestern hatte ich so Verzweiflungsmomente, wenn Muttern stundenlang mit Kind lernt und halt das Ergebnis nicht so ist, wie gewünscht.. :schiel daran muss ich arbeiten und kämpfe weiter... :engel


    Der Frankfurter Flughafen ist ja nicht weit weg von mir und gestern habe ich kurzzeitig überlegt, einfach in den nächsten Flieger nach Guatemala zu steigen... :rotwerd

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Könntest Du bitte noch Deine Ausführungen


    "Wenn dir gelingt, mit deiner Kurzen ihr Werkzeuge an die Hand zu geben, dass sie die eigentliche Aufgabenstellung in eigenen Worten und inhaltlich richtig wiedergeben kann, wird ihr das eine enorme Hilfe sein". vielleicht noch etwas näher erläutern... :rotwerd


    Ich bin da vielleicht etwas freakig. Aber ich setze mich mit meinen Kids, die fast alle schon aus der Schule sind, teilweise nicht mal mehr an der Uni, hin und lass sie nach irgendwelchen Gesprächen oder so zusammenfassen, was jetzt die eigentliche Aufgabenstellung ist. 1. ... 2. ... 3. ...


    In abgewandelter Form mache ich das auch mit Mitarbeitern. Die werden nach Besprechungen gebeten, eine "To-do"-Liste zu führen, in der das Ziel als Headline definiert ist, ggfls. Zwischenziele mit Zeitangaben und dann die Dinge, die erledigt werden sollen. Das wird noch mal geprüft, ob es wirklich alles umfasst. Dann wird losgelegt und abgehakt.


    Für Kinder muss man das jetzt sicher runterbrechen. Da habe ich irgendwann neben dem unter den Hausaufgaben schwitzenden Kind gesessen und gesagt: Hier - erklär mir mal, was du da genau machen sollst.
    ...
    Aha. Und wie willst du vorgehen?


    ...


    Ich muss dazu sagen, dass ich viel im Homeoffice war. Habe da für einen großen Tisch gesorgt, an dem die/das Kind(er) und ich saßen. Ich konnte mich dann immer nach der ersten Erklärung zurück ziehen an meine Arbeit und habe dadurch nicht gar so viel Druck aufgebaut als "Schultergucker".


    Und wenn etwas nicht in Ordnung war, habe ich mich bemüht, den Kids nicht zu sagen. Eh, das ist falsch. Sondern: Du, ich kapiere das gerade nicht. Das musst du mir noch mal erklären. Könnte man das nicht zum Beispiel so machen? ...


    Da waren die Kids aber schon pubertierend und in dem Alter, in dem sie das Urvertrauen, der Elter kann alles, bereits verloren hatten und es ihnen gut in den Kram passte, ihre intellektuelle Überlegenheit gegenüber dem Vater zu zeigen. Ziel war immer, sie sicher zu machen. Für die Kritik ist der Lehrer zuständig.


    Beantwortet das ein bisschen die Nachfrage?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich bin da vielleicht etwas freakig. Aber ich setze mich mit meinen Kids, die fast alle schon aus der Schule sind, teilweise nicht mal mehr an der Uni, hin und lass sie nach irgendwelchen Gesprächen oder so zusammenfassen, was jetzt die eigentliche Aufgabenstellung ist. 1. ... 2. ... 3. ...

    Das ist nicht freakig, das mach ich (bisher unbewusst) schon mit meinem Kindergartenkind.
    "was möchtest/sollst du jetzt machen?"
    "kannst du das auch anders machen? Erzähl mal wie du das anders machen würdest"
    Da kommts dann schonmal vor das die Wäsche nicht in Körben runter getragen wird sondern in Stoffbeuteln vom Einkaufen :thumbup:

  • Das ist nicht freakig, das mach ich (bisher unbewusst) schon mit meinem Kindergartenkind.
    "was möchtest/sollst du jetzt machen?"
    "kannst du das auch anders machen? Erzähl mal wie du das anders machen würdest"
    Da kommts dann schonmal vor das die Wäsche nicht in Körben runter getragen wird sondern in Stoffbeuteln vom Einkaufen :thumbup:


    Und die Stoffbeutel sind für das Kindergartenkind auch viel einfacher zu transportieren, als ein sperriger, großer Wäschekorb :daumen Aber da kommt man manchmal nur durch nachfragen drauf :D

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.


  • Und die Stoffbeutel sind für das Kindergartenkind auch viel einfacher zu transportieren, als ein sperriger, großer Wäschekorb :daumen Aber da kommt man manchmal nur durch nachfragen drauf :D

    Jein, siehe oben, ich möchte schon das er sich überlegt wie es auch anders gehen könnte.
    Das mit den Stoffbeuteln hat er auch nur einmal gemacht da mein Bewegungsmuffel zwar gemerkt hat das es einfacher zu tragen ist ABER er muss halt öfter gehen. Frei nach dem Motto "der dumme Esel schleppt sich auf einmal tot" trägt er jetzt wieder Körbe zur Maschine.
    Beim Einkaufen auch, ich kaufe nichts was ihm IM supermarkt einfällt wenn er ws möchte muss er selbst dran denken oder selber einen Einkaufszettel schreiben (ich schreibs dann heimlich noch auf meinen da Demenzia eine meiner besten Freundinnen ist).
    Ich hoffe(!) das dadurch das selbstständige Denken etwas gefördert wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()


  • Ja, hinlänglich... :sonne vielen Dank

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Ich muss dazu sagen, dass ich viel im Homeoffice war. Habe da für einen großen Tisch gesorgt, an dem die/das Kind(er) und ich saßen. Ich konnte mich dann immer nach der ersten Erklärung zurück ziehen an meine Arbeit und habe dadurch nicht gar so viel Druck aufgebaut als "Schultergucker".

    :daumen genau so sitzen wir gerade am großen Esstisch :strahlen

  • Also bei uns war der Übertritt zur 5. Gymnasium wie ein freier Fall vom Hochhaus......selbst die Lehrer haben damals gesagt, dass viele erst mal um 2 Noten absacken, sich dann aber nach Weihnachten bzw nach dem Halbjahres-Zeugnis wieder berappeln....


    Desweiteren habe ich festgestellt, wenn ich mit Sohnemann lerne, wir uns da gegenseitig im Weg stehen und das hat..nichts gebracht - nur miese Laune und Streit und Generve.....er bekommt seitdem Nachhilfe von Mittelstufen-Schülern aus seiner Schule. Und es klappt wesentlich besser. Schülerhilfe und Co haben wir auch schon durch, aber das ist wie in einer Klasse - war nicht das richtige für ihn


    Wenn deine Tochter sagt, sie schafft das, dann versuche ihr ein bißchen mehr zu Vertrauen......dass sie es schafft, denn dann muss sie sich um ihre Dinge selbstverantwortlich kümmern und daran kann sie ja nur positiv wachsen.

  • Der Notenabfall ist nun wirklich normal und "systembedingt". Fürs Gymnasium qualifizieren sich lauter Einser- und Zweierschueler. Die waren mit ihrer Leistung auf der Grundschule im vorderen Drittel. Jetzt kommen sie mit lauter solchen Schülern zusammen. Damit ist ihre Leistung - wenn sie gleich bleibt - schlicht Mittelmass. Die Kids " verlieren" also nicht an Leistung. Die wird nur anders bewertet.
    Um sich in eine neue Spitzengruppe heran zu arbeiten, muss dann mehr Leistung her. Manche "Überflieger" schaffen das ohne grossen Arbeitsaufwand. Andere müssen dafür eine Schippe drauflegen. Wenn sie jetzt lernen " zu arbeiten", dann sind sie oft besser dran als jene Überflieger, die irgendwann auch mal im Regen stehen und dann nicht gelernt haben, sich Wissen anzuarbeiten.
    Man muss also nicht unbedingt neidisch auf die "Überflieger" gucken und traurig auf sein Kind. Deren Stunde kommt ... Wenn ich ihnen beibringen kann zu lernen ... Manchmal dauert so etwas auf dem Gymi drei, vier, fünf Jahre. Manchmal braucht es eine Ehrenrunde. Aber immer unser Vertrauen ins Kind und unsere Souveränität. Werden wir nicht nervös, dann hilft das dem Kind enorm.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo,
    ich möchte gerne hierzu etwas schreiben. Ich bin sozusagen vom Fach (GymLehrerin) und Mutter einer 5.-Klässlerin.
    Ich finde deine Gedanken im ersten Beitrag, am Ende der 5. Klasse noch mal (über einen Schulwechsel) nachzudenken, sehr gut und lobenswert.


    Denn es ist keinesfalls die Regel, dass die Noten so runterrauschen. Nicht nur dass ich einige Berufsjahre (19) auf dem Buckel habe, ich habe als "Zeugnisbeauftragte" unserer Schule auch noch einen recht guten Überblick über die Noten in den einzelnen Klassen - und dieses Jahr habe ich aus Interesse mal besonders draufgeguckt (wegen Tochter - andere Schule allerdings - und auch, weil in SH die Schulartempfehlungen weggefallen sind).
    Die häufigsten Noten in unseren 5. Klassen sind die 1, 2 und 3. Lediglich eine der 4 Klassen fällt auf durch viele 3en, 4en und auch 5en.


    Interessant ist es, über die Grundschulen und deren Benotung nachzudenken: Hier benoten viele GS gar nicht, sondern dürfen Ankreuzzeugnisse vergeben, für Laien häufig schwer zu durchschauen. Andere GS hauen 1en in Massen raus. Klar, da sind Notensprünge (von 1 auf 2 oder 3) dann wirklich die Regel, aber nicht dramatisch.
    Meine eigene Tochter hatte immer 2er Zeugnisse an der GS (es gab dort Noten) und man war dort streng und geizig mit 1en. Ich fand das gut. Jetzt am Gym, zum Glück G9 (in SH auch eher selten), hat sie tatsächlich in 5.1 ihr bestes Zeugnis "ever" gehabt mit einigen 1en. Ich bin froh und beruhigt.
    Tochter macht täglich höchstens 30-60 min. Hausaufgaben, sie lernt fast selbstständig für Arbeiten, sie muss nichts nacharbeiten, versteht fast alles auf Anhieb. Ich finde, SO muss das sein auf der weiterführenden Schule. 5. und 6. Klasse sind fast nur Wiederholung in Deutsch, weniges Neues in Mathe und ein paar neue Fächer mit eher Einführungsthemen. Das ist nicht wirklich schwer und Zeit raubend.


    Was ich mir immer geschworen habe: Wenn Tochter einen reinen 3-4er-5er-Start am Gym gerade in Deutsch, Mathe und Englisch hinlegt, dann würden wir das "Experiment Gymnasium" sehr schnell beenden (auch wenn es mir vermutlich unendlich schwer gefallen wäre), dann wäre sie recht schnell auf eine Gemeinschaftsschule gekommen (Pendant zur Gesamtschule, mehr gibt es hier nicht mehr).


    Denn: Ich finde nichts schlimmer als so Kleine, die schon ab der 5. Klasse nur Misserfolge erleben, immer am Ende des Klassenspiegels stehen, deren Gymnasium-Yeah-Freunde vom Anfang ganz schnell in Frust und Panik umkippt. Diese kleinen Wutzel beobachte und sehe ich jetzt seit 19 Jahren... und eigentlich ist es nie zu einem richtig guten Ende gekommen. Ganz selten startete mal ein Kind erst in der 8. Klasse durch, das mit 4en bei uns begonnen hatte.
    Und das Schlimme: Wenn die Eltern das nicht sehen, dass das Kind dem Gym-Stress nicht gewachsen ist, dann bleiben sie mindestens bis zur 6. Klasse, vielleicht geht es dann doch noch mit 4en in die 7. Klasse, da noch mehr Absturz, da man in der 7. nicht sitzenbleiben kann, geht es munter weiter in die 8. Klasse...
    Am Ende haben wir solche Kinder oft bis zur 11. Klasse (immer mit Ach und Krach), bis spätestens in der Oberstufe das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
    Das heißt im schlimmsten Falle: 7 Jahre Misserfolge...


    Nein, man muss das dem Kind zu Liebe vielleicht auch einfach beenden. Es gibt in Deutschland über 50 Wege, um auf eine Uni zu kommen, es muss nicht das Abitur auf dem direkten Wege sein.
    Wir brauchen kleine selbstbewusste Menschen, die Erfolge erleben, Freude am Lernen haben.
    Manchmal hakt es halt irgendwo im Verständnis für Aufgabentypen, Fächer. Ein toller Auswendiglerner ist manchmal halt kein querdenkender Mathematiker. Und ein zahlenbegeistertes Kind hat manchmal halt zu wenig Lesekompetenz. Manchmal kann man Defizite ausgleichen, manchmal hakt es an zu vielen Stellen.


    Kurzum mein Rat als Lehrerin und Mutter: Schau am Ende der 5. Klasse und suche das Gespräch mit den Lehrern. Ist es die aufkommende Pubertät (hier stellt die sich mit all ihrem Chaos im Kopf auch schon ein) oder ist es ein allgemeines Verständnis und Zeitproblem?
    Dann tu deiner Tochter den Gefallen und lass sie die Schulzeit erst mal ruhig und vor allem mit ERFOLG angehen. Das Abitur muss nicht an einem Gymnasium gemacht werden, Gesamtschulen sind auch gut und sie haben oft ganz andere Methoden...


    LG Nordlicht

  • Also bei uns war der Übertritt zur 5. Gymnasium wie ein freier Fall vom Hochhaus......selbst die Lehrer haben damals gesagt, dass viele erst mal um 2 Noten absacken, sich dann aber nach Weihnachten bzw nach dem Halbjahres-Zeugnis wieder berappeln....


    Desweiteren habe ich festgestellt, wenn ich mit Sohnemann lerne, wir uns da gegenseitig im Weg stehen und das hat..nichts gebracht - nur miese Laune und Streit und Generve.....er bekommt seitdem Nachhilfe von Mittelstufen-Schülern aus seiner Schule. Und es klappt wesentlich besser. Schülerhilfe und Co haben wir auch schon durch, aber das ist wie in einer Klasse - war nicht das richtige für ihn


    Wenn deine Tochter sagt, sie schafft das, dann versuche ihr ein bißchen mehr zu Vertrauen......dass sie es schafft, denn dann muss sie sich um ihre Dinge selbstverantwortlich kümmern und daran kann sie ja nur positiv wachsen.


    Also, Kopf-Salat, das war bei uns auch heftig, wir haben zusammen für die Mathearbeit gelernt und hatten uns nur "in den Haaren" vom feinsten... ;(
    Jetzt hat sie Nachhilfe in Mathe von einer Studentin (studiert Wirtschaftsmathe) und ich halte mich zurück.


    Es kommen im Moment so viele Dinge auf einmal: Pubertät, Abnabelungsprozess, Übergang Gymnasium, bei mir berufliche Aufstieg und damit natürlich auch mehr Arbeit... wir schaffen das... :anbet:anbet:anbet

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Hallo Nordlicht,


    ich danke Dir für Deine Ausführungen. Es ist sehr schwierig, genau zum richtigen Zeitpunkt die Entscheidung zu treffen. Ich bin mit allen 3 Lehrern der Hauptfächer im engen Kontakt und werde auch demnächst mal einen Iinfo-Gesprächstermin bei der Realschule in den Nähe vereinbaren. Mit dem Rektor der Realschule habe ich gestern telefoniert (vorab). Er meinte auch, es sei noch zu früh und wir sollten abwarten. Allerdings hat er oft völlig demotivierte Kinder so ab dem 9./10.Klasse, die dann nichts mehr motivieren kann... :huh:


    Wenn es in der 6. Klasse nicht irgendwann besser wird, dann werde ich die Schulart wechseln.


    Tochterkind hat gestern nochmals betont, dass sie es schaffen will. Ich warte jetzt einfach ab und genieße jetzt mal die Ferien... :blume

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  • In den vier Bundesländern, in denen ich meine Kids durch die Schulen gebracht habe, hat es einige Unterschiede gegeben. Und es wird ja im deutschen Bildungschaos auch dauernd etwas "gaanz anders" gemacht auf dem Rücken der Schüler und Eltern.


    Egal aber, ob Eltern oder Grundschule über den Zugang zur weiterführenden Schule und welcher entschieden haben: Schüler mit einer Zugangseinordnung im Bereich eins oder zwei haben im Rückblick zu 90% das Gymnasium geschafft. Wo der Schnitt niedriger war, haben manche sich gut entwickelt, die Mehrheit aber fast die ganze Schulzeit kämpfen müssen.


    Aber: Wer auf dem Gymnasium hat kämpfen müssen und ist aus Leistungsgründen gewechselt auf die Realschule, erzielte oft keine besseren Noten. Gelernt werden muss in beiden Schulformen. Die strukturellen Vorgaben in der Realschule sind oft festgelegter. In der Realschule muss oft mehr "gepaukt" werden. Wenn das einem Kind liegt, ist es absolut okay. Liegt das einem Kind weniger, kommt es vom Regen in die Traufe. Das Lernklima ist in vielen Realschulen so problematisch, dass allein dadurch schon gute Ergebnisse nur schwer erzielt werden können.


    Und auch: In den meisten Fällen nicht der Lernstoff, der einen Schüler scheitern lässt. Sondern seine persönliche Entwicklung, die Vermittlungsfähigkeit der Lehrer. So ist in einer Statistik, die mir vorliegt, der Wechsel eines unter Notendruck stehenden Schülers von Gymnasium zu Gymnasium genauso "erfolgreich" für die Verbesserung von Noten wie die Runterstufung von Gymi auf Real. Und auch das "Sitzenbleiben", die Jahrgangswiederholung, führt nicht zu einer Verbesserung der Noten.
    Schulen raten sehr gerne zu solchen Mitteln wie Schulwechsel, weil damit "schwierige" und "arbeitsintensive" Schüler entsorgt werden können. Auch das muss man als Elter im Hinterkopf haben.


    Das nur als kleiner Diskussionsbeitrag, wenn es "ins Grundsätzliche" geht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.


  • Ja, Volleybap, das hat mir ein Vater gestern auch berichtet, dass sein Sohn nach Übergang auf Real ebenso schlechte Noten hatte. Ich vertraue jetzt mal auf mein Kind und warte ab... :sleep


    Gestern sagte meine Tochter einen entscheidenden Satz: Mama, ich wechsle erst dann die Schule, wenn die Lehrer mich zwingen...wow, und das mit einem derart überzeugten stolzen Blick... :rauchen


    Ich danke nochmals Allen für die Antworten, es hilft mir/uns immer sehr, die vielen verschiedenen Sichtweisen zu lesen/interpretieren/auf sich Wirken zu lassen.


    Abwarten, Tee trinken und gelassen in die Zukunft blicken, das ziehe ich als Fazit aus den Beiträgen... :thanks:

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Nicole, im Moment machst du deine Tochter "stark" und sie wächst an der Sache ganz eindeutig. Das ist langfristig wertvoller als die um vielleicht eine Note bessere Bewertung in der letzten Arbeit, die diese Entwicklung vielleicht nicht losgetreten hätte.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Nicole, im Moment machst du deine Tochter "stark" und sie wächst an der Sache ganz eindeutig. Das ist langfristig wertvoller als die um vielleicht eine Note bessere Bewertung in der letzten Arbeit, die diese Entwicklung vielleicht nicht losgetreten hätte.


    Danke für das Kompliment :thanks: Gestern war ich auch ganz stolz auf uns, Tochterkind wurde von einem Jungen dolle geschubst, weil er sauer war, dass sie eine 1 in Sport bekommen hatte und er nicht (er hatte ein 2). Darauf meinte er, dass nur ganz dünne Mädchen eine "1" bekommen dürfen. Sie war dann ganz verzweifelt, ich bin in den Hort gedüst und habe mit ihr gesprochen und ihr Mut gemacht, dass es völlig egal ist, wie jemand aussieht oder was er macht, die Note war und ist verdient, sie wurde ausdrücklich von der Lehrerin gelobt...


    Heute Vormittag hält sie ein Referat darüber vor der Klasse (hat sie gestern Abend geschrieben) und will sich mutig Allem stellen, ich bin stolz... :thumbsup:

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12