Umgang mit Vater oder - wer meldet sich bei wem?

  • Hallo,


    folgender Sachverhalt:


    meine 13-jährige Tochter lebt bei mir, der 17-jährige Sohn beim Vater. Wir wohnen im selben Ort, die Kinder halten sich reglmäßig beim jeweils anderen auf, wobei meine Tochter die Übernachtungen beim Vater oder längere Besuche am WE in letzter Zeit öfters mal gecancelt hat, weil sie etwas anderer vorhatte oder aus Bequemlichkeit weil sie nicht ihr ganzes Kosmetikzeug :kopf "mitschleppen" wollte. Sie ist aber regelmäßig an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nachmittags/abends da. Während mein Sohn zu mir "zuverlässig" kommt, hat sie das eine oder andere Mal wohl auch nicht abgesagt sondern hat sich anderweitig verabredet. Ich verstehe dass ihren Vater das ärgert aber so dramatisch finde ich es jetzt, es war jetzt nicht so dass er am gedeckten Tisch sitzen gelassen wurde oder irgendein Programm abgeblasen wurde - ich würde ihr an seiner Stelle mal ne Ansage machen dass sie halt Bescheid sagen soll oder die Besuchszeiten neu definieren oder oder oder - aber es ist ja nicht meine Sache.


    Was mich daran nur irgendwie stört - er macht jetzt einen auf "beleidigt" - so nach dem Motto, das muss sie wissen, ob sie kommen will, ob sie sich meldet etc. Für mich schwingt da so ein "wenn ihr das so unwichtig ist soll sie es hat bleiben lassen" mit. Dass es ihm im Gegenzug auch nicht so wichtig scheint, sonst würde er ja anders damit umgehen, scheint er nicht zu sehen. Jetzt war sie über eine Woche krank zuhause und war richtig gebeutelt, an einem Tag waren wir sogar beim ärztlichen Notdienst, und ihr Vater hat sich kein einziges Mal gemeldet. Ok - bin nicht sicher ob er es wusste, aber ihr Bruder war ja die Tage mehrfach hier und hat sich auch telefonisch immer mal wieder erkundigt wie es geht, Oma und Opa haben auch zweimal nachgefragt weil sie echt schlecht aussah... Aber vom Vater nix.


    Da es sich um keine gravierende Krankheit sondern um einen Virusinfekt handelte habe ich mich jetzt auch nicht bemüßigt gefühlt, ihn deswegen zu kontaktieren - ihr ist aber aufgefallen dass eben vom Papa nix kam. Ich hab auch den Eindruck dass er sich aus ihren Themen ziemlich raushält, Schulveranstaltungen etc., während ich meinen Sohn gezielt frage oder mir selbst Informationen beschaffe. Langer Rede kurzer Sinn: ich glaube dass ich mehr am Leben meines Sohnes teilhabe (wir schreiben uns auch täglich per whatsapp, wobei das natürlch von mir ausgeht, aber er antwortet - und wenn ich mich in der Früh nicht mit einem guten Morgen bei ihm melde, tut er es...) als der Vater am Leben der Tochter.


    Ob das schlimm ist - vermutlich nicht - ist wahrscheinlich so ein Persönlichkeitsding dass ich eben die kontaktfreudigere bin, die eben eher mal anruft etc. Er scheint aber zu erwarten dass sie sich bei ihm meldet. Wie seht ihr das?


    Grundsätzlich ist mir aufgefallen dass er auch schon früher wenn er sich mit den Kindern gezofft hat sich auf so eine unreife Ebene begeben hat - eben beleidigt war und sie nicht beachtet hat (also beide Kinder) und sich irgendwie auf eine Stufe mit dem bockigen KInd gestellt hat.


    Ach ja, eine Sache die mir körpersprachlich auch noch aufgefallen ist - er lässt sich meist von den Kids umarmen oder küssen bzw. erwidert das aber nicht oder nur ganz lahm. Hat sowas "Königliches" - ich halte dir meine Wange zum Kusse hin - weiß micht wie ich es besser erklären soll - distanziert eben.


    Also - erwartet er zu Recht dass sie sich bei ihm meldet oder ist er als Erwachsener nicht derjenige der den Kontakt aktiv betreiben sollte?

  • Natürlich ist es Sache des Erwachsenen, den Kontakt zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Das setzt voraus, dass man mit sich selbst soweit im Reinen ist, dass man sich "nichts vergibt", wenn man sich halt öfter meldet, als das pubertierende Kind es tut. ;)


    An deiner Stelle würde ich mich da möglichst wenig einmischen. Ich würde meinter Tochter allerdings deutlich sagen, dass absolut JEDER Mensch so viel Respekt verdient hat, dass man eine getroffene Verabredung absagt, wenn man sie (warum auch immer) nicht wahrnehmen wird. Selbst dem Heizungsablesemann sage ich ab, wenn ich nicht da sein kann. Das gehört sich einfach so.

  • wenn deine tochter klare nachmittage hat, wo sie zum vater geht, dann hat sie sich dort einzufinden. wie kann es sein, dass sie sich mit anderen verabredet und du weißt nichts davon.


    da ist es selbstverständlich das der vater mit der zeit mit ignoranz reagiert und extrem sauer wird. das ist nicht kindisch oder unreif, sondern menschlich und völlig normal. wann hast du deinem kind da eine ganz klare ansage gemacht? wie kann es sein, dass du nicht weißt wo das kind ist, wenn sie eigentlich beim kv ist? sie hat sich ja wohl abzumelden und zu sagen wo sie sich aufhält.


    in der istuation wo sie fragt warum kv sich nicht meldet, würde ich ihr auf die stulle schmieren, dass es wohl an ihrem miesen verhalten ihm gegenüber liegt. von seiten des kv braucht sie wohl bis zu einer entschuldigung nichts mehr erwarten.

  • Wenn die Tage fest sind, würde ich da nichts regeln.
    Tochterkind ist 13 und kann wohl selbstständig Termine beim Vater absagen und verschieben.
    Ich würde ihr aber klar machen, dass sie es auch machen soll, soviel Respekt hat jeder verdient.


    Dass du mit dem Sohn anders umgehst wie er mit der Tochter ist eben so, den Anspruch, er solle sich mehr kümmern, muss er nicht erfüllen, ihr seid da eben unterschiedlich.


    Aufgrund des Alters beider Kinder würde ich mich da raushalten - insofern es keine gravierenden Probleme gibt.



    LG Jona

  • Hallo,


    Ich bin da ganz bei laguso.


    Warum sollte der Vater der Prinzessin hinterherrennen, wenn diese neuerdings Besseres zu tun hat? Und gibt nichtmal Bescheid! Und warum geht das so durch? Da ist Mutter mit ner Ansage gefragt und beim ersten Erscheinen der Madame beim Vater ein Einlauf von diesem.


    Ne so gehts nicht. Es ist eben nicht Aufgabe der Erwachsenen, bei Fehlverhalten des Kindes diesem noch den Hintern hinterherzutragen. Es ist auch eine Sache des Respekts, der verloren geht, wenn man sowas einfach ignoriert.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • ... in dem Alter finde es ich extrem schwierig zu erkennen was da grad so los ist beim Kind... springt man als Erwachsener da über seinen Schatten oder erteilt man da "Lektionen"?'


    Kommt auf das Kind an... wie empfindlich man selbst ist usw.


    Mach du was du für richtig hältst... wäre da mein Rat... unterstütze dein Kind wo du kannst... letztendlich müssen Tochter und Vater einen Weg finden... und der ist nun mal oft steinig.

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Hi ,


    du bist im Gespräch mit deinen Kindern, gut.
    Gespräche mit dem Vater scheinst du nicht zu forcieren, auch gut. :brille (Besser wäre aber wenn hätte.. wäre undso, gehört hier aber nicht hin.)


    Deine Kinder lernen ganz selbstverständlich daß ihre Handlungen Außenwirkungen provo- / produ- zieren, sehr gut.
    Wenn der Vater sich nun "ziert" eventuell...

    (...) mit der zeit mit ignoranz reagiert und extrem sauer wird.

    ist das kindisches, unreifes und, am schlimmsten, dummes Verhalten seinerseits.
    Als Eltern hast du in erster Linie deine Kinder in der Entwicklung zu fördern (nicht zu knechten) und darfst darüberhinaus auch noch an ihnen wachsen!


    Der Herr möge in sich gehen und seine Launen mit 13 / 14 Jahren aus dem Gehirn schütteln. Nur weil er jetzt UE ist hat seine Tochter doch damit nicht zwangsläufig ein Problem.


    Volker :-)

    Der Nutzen ist ein Teil der Schönheit. Albrecht Dürer (1471 - 1528)

  • Das Kind ist 13 also noch mach allen Gesetzen auch als Kind zu betrachten.
    Was ich bei den Kommentaren von laguso und tanimami nicht verstehen kann, warum hier die TE angegangen wird?? Es ist SEINE Umgangszeit. D.h. ER muss sich fragen, wo sein Kind bleibt und die Prinzessin MUSS dem Vater melden, wenn sie sich anderweitig verabredet. Da ist der Vater in der Pflicht zu schauen wo sein Kind bleibt und dann auch in dieser Hinsicht eine Ansage zu machen. Er muss sich als Elternteil darum bemühen, dass das Kind in seiner Umgagnszeit nach seinen Regeln agiert.
    Wenn das Kind nicht rechtzeitig vom Umgang nach Hause kommt (sofern es eigenständig nach Hause kommt), muss ich mich darum kümmern, wo das Kind bleibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Hallo Blauefee,
    ich kenne solche Verhaltensweisen, so wie du sie am Ende beschreibst sehr gut. :-) Der Vater meines Sohnes (12 Jahre alt) möchte, dass sein Kind sich bei ihm meldet und nicht umgekehrt. Er ruft z.B, wenn wir in Urlaub sind nicht an und reagiert auch auf Nachrichten nicht immer. Der erste Satz beim Telefonat ist dann ein Vorwurf. Es nutzt nichts ihm zu erklären, dass er sich doch einfach per WhatsApp oder SMS melden kann und so von sich aus Kontakt sucht. Begründung: ICH bin besser zu erreichen...
    Die anderen Verhaltensweisen könnten ein Hinweis darauf sein, dass der Vater deiner Kinder eine sehr Ich-bezogene Persönlichkeitsstruktur hat. Er braucht das Gefühl, dass man auf ihn zukommt, dass er wichtig ist. Er will angerufen werden, denn dann hat er das Gefühl, er steht im MIttelpunkt...
    Wenn er "beleidigt" reagiert, was man in der Form von Kindern kennt, begibt er sich ja auf die Ebene des Kindes und agiert dementsprechend. Er wird zum Kind in solchen Situationen...
    Auch diese Körpersprache, so wie du sie beschreibst, gehört dazu, denn oft haben solche Menschen große Probleme von sich aus Gefühle zu zeigen oder sich in andere Menschen einzufühlen.
    Du findest im Netz einiges an Informationen, was Menschen, mit dieser Persönlichkeitsstruktur ausmacht.
    Für Kinder getrennter Eltern ist es schwierig, gerade, wenn die Freunde wichtiger im Leben werden, die Besuchstermine einzuhalten. Kinder in Familien ziehen sich ja auch in der Pubertät zurück und die Zeit, die sie mit Freunden verbringen wird immer mehr und immer wichtiger. Da gibt es Möglichkeiten Kompromisse zu finden und nicht auf seine Besuchszeit zu pochen...
    Wichtig ist doch, dass eure Tochter lernt, Verabredungen mit dem Vater abzusagen und sie können, wenn ihr in der Nähe wohnt doch einen anderen Termin finden, so dass sie sich darauf einstellen kann und der Vater auch.
    Aber wenn er ein sehr Ich-bezogener Mensch ist, wird er Absagen als: Ja, wenn ich dir nicht wichtig bin, es ist doch meine Zeit mit dir... kommentieren und sich auch so verhalten.
    Vielleicht kannst du mit auch darüber sprechen, warum sie nicht zu ihrem Vater möchte, wenn sie den Transport der Schminksachen als Hürde empfindet. Nicht jedes Verhalten ist mit dem Stichwort "Pubertät" zu erklären.
    Laluna :strahlen

  • bei unseren Kids hat dieses Verhalten dazu geführt, dass sich beide Kids (inzwischen dtl. Ü 18 ) sich nicht mehr wirklich beim KV melden :frag


    für ihn bin ich (natürlich) Schuld :D
    egal... besser ich, als die Kids :P

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Karamellka,


    die TE wird nicht angegangen.
    Ich lese raus, dass das auch nicht das erste Mal war, dass ihn die Tochter versetzt. Mit 13 machen sie halt dann auch, was sie wollen, wenn sie nicht begrenzt werden.


    Ich finde es gut, dass der Tochter dann wenigstens mal aufgefallen ist, dass der Vater nicht da war, als sie krank war. Gut so.
    Sie hier auch noch in dem Denken zu bestärken - vielleicht auch unbewusst -, dass das ein Fehlverhalten des Vaters wäre, finde ich unangebracht. Er weiß ja, warum er es getan hat und das ist bestimmt auch nicht immer so gewesen.
    Oder hat er sich nie gemeldet bei Krankheit?
    Vielleicht mag die Tochter mal in sich gehen, ob ihr Verhalten so in Ordnung ist. Darin sollte man sie bestärken. Nicht immer die anderen - auch nicht die Eltern.
    Mit Ignoration erreicht man das Gegenteil - es ist ja dann so ok, wenn man einfach nicht erscheint.



    @TE


    Was machst Du, wenn Deine Tochter mehrmals unentschuldigt in der Schule fehlt? Oder beim Sportverein? Spielst Du da nicht mit dem Gedanken, sie mal abzumelden o.ä.
    Und in der Schule: es mal auf ne schlechte Note ankommen lassen oder Verweis. Ist man/frau dann gleich desinteressiert?
    Das sind einfach logische Konsequenzen, die Mann/Frau ziehen muss. Vielleicht nicht beim ersten Mal, aber irgendwann reißt nunmal der Geduldsfaden.
    Wir reden hier von einer 13-Jährigen. Die ist nicht mehr 3. Sie weiß, wie ein Handy zu bedienen ist und wenigstens Bescheid zu geben. Vielleicht wäre es dann auch gar nicht so arg für den Vater.
    Ich kann nicht erkennen, wo hier der Vater ein unreifes Verhalten an den Tag legt. Er hat nur keinen Bock, das zu ignorieren. Und leider auch keine andere Möglichkeit. Als BET gibts dann mal Handyverbot oder was anderes.


    Luchsie,
    Ich habe dich bisher immer so eingeschätzt, dass Du Deine Kinder schon auch auflaufen lässt in Punkto Unzuverlässigkeit, Schule usw. Ist ja ihr Ding.
    Dem Vater steht das nicht zu? Warum schließt Du dieses "Verhalten" vom Vater Deiner Kinder darauf zurück?


    Vielleicht haben sie einfach nur Besseres zu tun. Und mit deutlich Ü18 voll nachvollziehbar. Ich denke, wenn die Kids mal raus sind, melden sich die bei Muddi auch nimmer so oft, obwohl die letzten Jahre mit ihr zusammengelebt wurden.
    Das ist doch ganz normal.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • ich würde ihr an seiner Stelle mal ne Ansage machen dass sie halt Bescheid sagen soll oder die Besuchszeiten neu definieren oder oder oder - aber es ist ja nicht meine Sache.


    Genau so sehe ich das auch!


    Der KV ist doch hier gefragt mal ne klare Ansage zu machen, wie er sich den Kontakt vorstellt und wünscht, oder eben gegebenenfalls neu zu gestalten.


    Einfach beleidigt zu reagieren scheint mir jetzt schon ziemlich unerwachsen.

  • Luchsie,
    Ich habe dich bisher immer so eingeschätzt, dass Du Deine Kinder schon auch auflaufen lässt in Punkto Unzuverlässigkeit, Schule usw. Ist ja ihr Ding.
    Dem Vater steht das nicht zu? Warum schließt Du dieses "Verhalten" vom Vater Deiner Kinder darauf zurück?


    eben- das meine ich ;-)


    Ihr Vater hat immer von den Kids erwartet, dass sie ihm "hinterherrennen"-
    bzw. hat er sich (da waren die Kids noch im Grundschulalter) den Kindern (einmal !) gesagt, wenn sie ihn sehen wollen, sollen sie sich melden-
    und schwups, weg war er :brille (wohlgemerkt- nachdem er das ABR Verfahren verloren hatte, und unbekannt verzogen ist- den Begriff KU erwähn ich besser gar nicht)-


    Ich hab dann dafür gesorgt, dass die Kinder sich Heiligabend, und an seinem Geburtstag bei ihm melden... so bis die Kids ihre Handy und WA hatten-


    er hat von sich auch nichts gemacht :frag
    mit seinen vielen Gutscheinen für Weihnachten, und Geburtstag kann ich ganze Wände pflastern- eingelöst wurden sie nie :frag
    immer mit der Begründung, die Kinder hätten ja nie danach gefragt :tuedelue
    Ein paar Mal habe ich die Kinder zu ihm gefahren- sogar als er sie (einmal) mit in Urlaub fahren wollte, hab ich sie hingefahren, und wieder abgeholt
    (wobei- Urlaub ist zu viel gesagt.... er hat da gearbeitet, und sie konnten mit 8-) )


    irgendwann habe ich meine Aktivitäten eingestellt :frag


    jetzt haben sie sporadischen Kontakt-


    für ihn bin ich Schuld- auch, dass sie sich nicht um seine Mutter "kümmern"
    (die seit Grundschulalter regelmässig 50 Euro zu Weihnachten/Geburtstag "geschenkt" hat- soll heissen, sie hat geschrieben, dass ich das Geld "vorstrecke"....
    muss ich erwähnen, dass ich es nie zurückerhalten habe, und irgendwann gesagt habe, ich mach das nicht mehr?)


    Seine Begründung war, dass die Kids so "wenigstens wissen, wohin sie gehören" (ja nee, is klar..... nachdem er mich mit Verfahren überzogen hat)
    und wenn sie mehr Kontakt wollen, würden sie sich schon melden-



    nee, ich seh das anders-
    Beziehungen sind etwas zweiseitiges, nicht einseitiges :)


    Und so sehe ich das hier auch-
    Kind ist 13, und soll das selber mit Vater klären-
    da würd ich mich schön raushalten :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Na ja. Man kann es ha nicht vergleichen. Deine und diese Geschichte.


    Wenn die Mutter sich hier nicht zuständig fühlt..einverstanden
    Aber sie kritisiert ja die Erziehungsmaßnahme des Vaters. Dann bitte auch da raushalten.


    Wobei ich mich bei Fehlverhalten meines Kindes immer in der Pflicht sehe. Man kommuniziert das doch. Ich hätte da mein Kind längst angewiesen, sich zu entschuldigen. Das macht man doch schon im Kindergarten so. In der Schule usw. Jemanden mehrmals! versetzen macht man einfach nicht. Und dann hinterher noch beleidigt sein? Aber gut. Jeder wie er mag. Auch der Vater hier dann. Ich finds jedenfalls richtig, wie er seiner Tochter klar macht, wie man miteinander umgeht. Blöd nur, wenn die Tochter in ihrem Verhalten Zustimmung finden sollte. Dann läufts blöd. Wenn raushalten, dann bitte richtig und konsequent.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Was machst Du, wenn Deine Tochter mehrmals unentschuldigt in der Schule fehlt? Oder beim Sportverein? Spielst Du da nicht mit dem Gedanken, sie mal abzumelden o.ä.
    Und in der Schule: es mal auf ne schlechte Note ankommen lassen oder Verweis. Ist man/frau dann gleich desinteressiert?
    Das sind einfach logische Konsequenzen, die Mann/Frau ziehen muss.


    Das sind meiner Ansicht nach zwei Paar Schuhe. Als Elternteil bin ich ein Vorbild UND habe einen Erziehungsauftrag. Mich da auf die Ebene einer 13 Jährigen zu begeben und zu sagen, dann rede ich nicht mehr mit dir, bzw. melde mich nicht mehr, wenn du krank bist, ist kindisch. Das ist dann so, als wenn ich sage, du gehst nicht zur Schule, dann gehe ich eben nicht zur Arbeit. :lgh (In Deutschland gilt im Übrigen Schulpflicht! Ich bin also dazu verpflichtet, mein Kind in die Schule zu bewegen. Da kann ich nicht sagen, bleibst du eben zu Hause und riskierst eine schlechte Note.)
    Genau DIESES Verhalten zeigt ihr, dass sie Recht hat, denn DANN kann sie sagen, er interessiert sich doch auch nicht für mich. Solch ein Verhalten wird von einer 13 Jährigen zu 100% als Desinteresse interpretiert. Es bewegt sie garantiert nicht zum Umdenken.

    5 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Karamellka,


    dass es in D eine Schulpflicht gibt, ist hinreichend bekannt und nicht Thema. Und trotzdem kommt es vor, dass Schüler hin und wieder nicht gehen - und Krankheit vortäuschen z.B. und Eltern (beide!) müssen eingreifen.
    Musikschule, Sportverein, Freundin usw. Alles freiwillig - keine Pflicht - letztenendes trotzdem verbindlich, weil man angemeldet ist. Darum geht man auch hin zur entsprechenden Zeit! Warum soll es beim Vater anders sein?
    Ich - BET - bestehe auch auf Pünktlichkeit und dass Vereinbarungen eingehalten werden.


    Es geht da gar nicht um die Schulpflicht selbst, sondern dass man auch da dahinter ist (normalerweise), wenn z.B. der Lehrer (der auch Vorbild ist und irgendwo natürlich auch Erziehungsauftrag hat) durchgreift, wenn Fehlverhalten durch das Kind (da gehts auch oft um Anstand und Moral). Oder wenn das Kind nicht lernt (besteht auch keine gesetzliche Verpflichtung, aber man ist da trotzdem am Ball - normalerweise). Da ist man doch auch dabei als BET und sagt deutliche Worte (oder etwa nicht???). Hier beim Vater ist es doch ähnlich. Der wird mit siener Prinzessin schon gesprochen haben, sieht sie ja regelmäßig. Und die Tochter bringt solche Aktionen immer noch und halt öfter. Da greift er nun durch. Ich find das voll ok! Mit 13 sind die schon so weit, dass - wenn man es einfordert - auch mal über das eigene Fehlverhalten nachgedacht werden kann. Der Vater hier bringt sie nun dazu. Super! Es hat ja auch funktioniert. Ich an seiner Stelle wäre mal nicht da, wenn was ausgemacht ist. Und das würde ich ihr ankündigen - beim nächsten Mal steht Madame vor verschlossener Tür (geht ja in dem Fall super, gleicher Ort).


    Moralisch total unter aller Sau, seinen Vater so zu behandeln - und das mehrfach (nicht abgesagt).Darum gehts doch. Er soll sich also so behandeln lassen? Na Prost.
    Entweder man sagt da auch deutliche Worte - ja auch als BET - oder man lässt es, weil es nicht die eigene Baustelle ist. Aber dann bitte auch ganz konsequent.
    Manche lernen eben nur durch Aufzeigen des eigenen Fehlverhaltens.
    Da begibt man sich nicht auf die Ebene des Kindes - wobei manche auch nur das verstehen. Nur mal so nebenbei.
    Wenn natürlich der BET da total dagegen schießt und das Kind bewusst oder auch unbewusst in seinem Tun und Fehlverhalten stärkt - die "Schuld" noch auf den anderen (hier Vater) schiebt, geht das logischerweise in die Hose.


    Das meinte ich.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Tanimami, niemand hat gesagt, dass er sich so behandeln lassen soll! Aber ist seine Reaktion richtig? Ich meine nein. Die Eltern sind erst seit einem Jahr getrennt. Die Kleine ist in einer schwierigen Situation. Anfang der Pubertät und Trennung der Eltern, Umzug der Mutter, sich an ein anderes Umfeld gewöhnen, daran gewöhnen, dass der Bruder weg ist. Das Kinder dann Grenzen testen ist normal! In solch einer Situation sollte ein Vater eher Stärke zeigen und darauf "bestehen", dass der Umgang weiterhin statt findet. Stattdessen zieht er sich schmollend zurück und sagt, soll sich doch das Kind melden, ich hab es nicht nötig.
    Das ist kindisch und er wird seinem Auftrag als Erziehungsberechtigter nicht gerecht. Denn die Taktik Probleme zu ignorieren, hat sie noch nie gelost.
    Im übrigen sehe ich nicht, dass der Vater sie zum Nachdenken gebracht hat. Es ist ihr nur aufgefallen, dass er dann, als sie ihn 'gebraucht' hat, nicht da war.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Ich habe ein Kind und nicht zwei. Denke ich manchmal aber. Hier ist es auch so, und dass obwohl Junior erst 6 ist, dass der Vater sich von sich aus nie mal zwischendurch meldet. Wenn Junior aber irgendetwas dann mal nicht will, er sofort beleidigt ist, bockt und einmal sogar meinte, er würde dann nicht mehr kommen. Oder aber ich bin schuld.
    Ne, nichts da. Die Väter sind erwachsen, wenn sie wollen, können sie sehr wohl Einsatz zeigen. Es ist weder die Aufgabe, des Kindes, sich zu melden, schon gar nicht, wenn es krank ist, ( bei uns meinte der Vater sogar, als Junior 4 war, wieso solle er zwischendurch anrufen, Junior soll das machen. Ich dachte, ich hör nicht richtig.)
    Einer 13jährigen würde ich schon sagen, dass alles ein geben und nehmen ist, und ich würde ihr auch sagen, wie ich es finde, unabgemeldet irgendwo nicht zu erscheinen, aber schlussendlich ist nicht umsonst der Vater der Erwachsene. Die Erwachsenen müssen für mich a) als Vorbild die Vorlage bieten und b) sind sie selbst für ihre Beziehung zu anderen Menschen verantwortlich. Ich halte dem Vater sicher nicht Händchen und kitte die Beziehung, die sie selbst nicht pflegen, oder auf die Reihe bekommen.
    Dann müssen sie sich nicht wie beleidigte Leberwürste zurückziehen, sondern das Gespräch suchen. Woran liegt es, was müssen wir tun, von beiden Seiten, damit wir, ( das Kind und er) eine vernünftige, liebevolle Beziehung haben, und solche Dinge, wie unangemeldet nicht zu erscheinen, nicht mehr stattfinden. Wenn das Kind seinen Vater anrufen, oder sehen möchte, würde ich das natürlich unterstützen. Ich frag auch mal, hast du nicht Lust..... Wenn der Vater mich bäte, zu vermitteln, das wir uns alle zusammensetzen, würde ich das machen, aber verantwortlich ist er für sich und seine Beziehung zum Kind selber.


    Ich bin da aber auch noch nicht so ganz durchgedrungen, was in ihren Köpfen vor sich geht. Unser interessiert sich ja auch kaum. Taucht alle paar Wochen mal für ein paar Std auf, kommt auch mal zu einer Verabredung ohne Rückmeldung einfach mal nicht und wundert sich allen Ernstes, warum das Kind ihn nicht vergöttert, oder auch einfach mal kein Bock auf ihn hat. Junior liebt seinen Vater und wir haben keinen Streit. Und er ist immer willkommen. Aber ich kann Junior total verstehen, dass er langsam auch keine Lust mehr hat, und ich sag dem KV ganz klar, wenn er von mir will, dass ich das regel, ne, du bist der Vater, und du bist verantwortlich für deine Beziehung zu Junior.


    Also ja, mit der Tochter mal reden, dass du findest, dass sie langsam in einem Alter ist, dass auch von ihr was kommen kann, ja, dass du es nicht in Ordnung findest, wenn sie unangemeldet nicht erscheint, ja, für alles andere ist er als Erwachsener selber in der Verantwortung, dass zu klären und aus der Welt zu schaffen.


    Sich beleidigt mit Schmollmund zurückzuziehen wie ein kleines Trotzköpfchen ist keine Erziehungsmaßnahme, sondern kindisches, nicht angebrachtes Verhalten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Manche lernen eben nur durch Aufzeigen des eigenen Fehlverhaltens.


    Es gibt da ja immer zwei Seiten: das, was man als Fehlverhalten sieht und die Möglichkeiten, dieses zu korrigieren. Ich finde es wichtig, dass man seinen Kindern frühzeitig die Unterstützung gibt, diese Möglichkeiten herauszufinden: in frühen Jahren bedarf es vielleicht einer klaren Ansage, wie man etwas haben möchte, aber ich finde es wichtig, ihnen sozusagen Brücken zu bauen. Um bei dem Bild zu bleiben: über diese Brücken müssen sie dann aber auch selbst gehen, wenn man sie hinüberträgt, lernen sie eher weniger als mehr.


    Im übrigen sehe ich nicht, dass der Vater sie zum Nachdenken gebracht hat.


    Ich sehe es aber als Aufgabe des BET, seine Kinder darin zu unterstützen, die Umgänge mit dem anderen Elternteil regelmäßig wahrzunehmen. Das mag so (relativ) kurz nach der Trennung schwer sein, aber ebenso schwer finde ich es, wenn man als UET nicht davon ausgehen kann, dass dies auch tatsächlich gefördert wird.


    Stattdessen zieht er sich schmollend zurück und sagt, soll sich doch das Kind melden


    Ich sehe das anders: ich verstehe den Ärger des UET, und er tut in meinen Augen zumindest teilweise das Richtige, indem er eben nicht am Kind zerrt. Wenn das Kind keine Lust auf Umgang hat, was soll er denn tun? Wenn man dann darüber mit dem anderen Elternteil auch nicht reden kann (auch verständlich), was soll man dann tun?


    Ich habe den Eindruck, da ist schon viel früher etwas gehörig schief gelaufen in der Beziehung zwischen Kind und Vater.

  • Einer 13jährigen würde ich schon sagen, dass alles ein geben und nehmen ist, und ich würde ihr auch sagen, wie ich es finde, unabgemeldet irgendwo nicht zu erscheinen, aber schlussendlich ist nicht umsonst der Vater der Erwachsene. Die Erwachsenen müssen für mich a) als Vorbild die Vorlage bieten und b) sind sie selbst für ihre Beziehung zu anderen Menschen verantwortlich.


    Da sind aber beide Eltern das primäre Vorbild dafür. Ich finde es einseitig, hier den anderen Elternteil als den Schuldigen darzustellen. In einer Situation getrennter Eltern ist das natürlich schwierig, weil die Kinder im Kontakt der Eltern miteinander kein Beispiel haben, gerade dann, wenn die Elternebene nicht (mehr?) stimmt. Da ist es gut, wenn die Kinder auch andere Beispiele (Großeltern, Paten) für eine gelungene Beziehung haben. Verantwortung für das eigene Verhalten können Kinder schon früh lernen.