Hallo,
folgender Sachverhalt:
meine 13-jährige Tochter lebt bei mir, der 17-jährige Sohn beim Vater. Wir wohnen im selben Ort, die Kinder halten sich reglmäßig beim jeweils anderen auf, wobei meine Tochter die Übernachtungen beim Vater oder längere Besuche am WE in letzter Zeit öfters mal gecancelt hat, weil sie etwas anderer vorhatte oder aus Bequemlichkeit weil sie nicht ihr ganzes Kosmetikzeug :kopf "mitschleppen" wollte. Sie ist aber regelmäßig an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nachmittags/abends da. Während mein Sohn zu mir "zuverlässig" kommt, hat sie das eine oder andere Mal wohl auch nicht abgesagt sondern hat sich anderweitig verabredet. Ich verstehe dass ihren Vater das ärgert aber so dramatisch finde ich es jetzt, es war jetzt nicht so dass er am gedeckten Tisch sitzen gelassen wurde oder irgendein Programm abgeblasen wurde - ich würde ihr an seiner Stelle mal ne Ansage machen dass sie halt Bescheid sagen soll oder die Besuchszeiten neu definieren oder oder oder - aber es ist ja nicht meine Sache.
Was mich daran nur irgendwie stört - er macht jetzt einen auf "beleidigt" - so nach dem Motto, das muss sie wissen, ob sie kommen will, ob sie sich meldet etc. Für mich schwingt da so ein "wenn ihr das so unwichtig ist soll sie es hat bleiben lassen" mit. Dass es ihm im Gegenzug auch nicht so wichtig scheint, sonst würde er ja anders damit umgehen, scheint er nicht zu sehen. Jetzt war sie über eine Woche krank zuhause und war richtig gebeutelt, an einem Tag waren wir sogar beim ärztlichen Notdienst, und ihr Vater hat sich kein einziges Mal gemeldet. Ok - bin nicht sicher ob er es wusste, aber ihr Bruder war ja die Tage mehrfach hier und hat sich auch telefonisch immer mal wieder erkundigt wie es geht, Oma und Opa haben auch zweimal nachgefragt weil sie echt schlecht aussah... Aber vom Vater nix.
Da es sich um keine gravierende Krankheit sondern um einen Virusinfekt handelte habe ich mich jetzt auch nicht bemüßigt gefühlt, ihn deswegen zu kontaktieren - ihr ist aber aufgefallen dass eben vom Papa nix kam. Ich hab auch den Eindruck dass er sich aus ihren Themen ziemlich raushält, Schulveranstaltungen etc., während ich meinen Sohn gezielt frage oder mir selbst Informationen beschaffe. Langer Rede kurzer Sinn: ich glaube dass ich mehr am Leben meines Sohnes teilhabe (wir schreiben uns auch täglich per whatsapp, wobei das natürlch von mir ausgeht, aber er antwortet - und wenn ich mich in der Früh nicht mit einem guten Morgen bei ihm melde, tut er es...) als der Vater am Leben der Tochter.
Ob das schlimm ist - vermutlich nicht - ist wahrscheinlich so ein Persönlichkeitsding dass ich eben die kontaktfreudigere bin, die eben eher mal anruft etc. Er scheint aber zu erwarten dass sie sich bei ihm meldet. Wie seht ihr das?
Grundsätzlich ist mir aufgefallen dass er auch schon früher wenn er sich mit den Kindern gezofft hat sich auf so eine unreife Ebene begeben hat - eben beleidigt war und sie nicht beachtet hat (also beide Kinder) und sich irgendwie auf eine Stufe mit dem bockigen KInd gestellt hat.
Ach ja, eine Sache die mir körpersprachlich auch noch aufgefallen ist - er lässt sich meist von den Kids umarmen oder küssen bzw. erwidert das aber nicht oder nur ganz lahm. Hat sowas "Königliches" - ich halte dir meine Wange zum Kusse hin - weiß micht wie ich es besser erklären soll - distanziert eben.
Also - erwartet er zu Recht dass sie sich bei ihm meldet oder ist er als Erwachsener nicht derjenige der den Kontakt aktiv betreiben sollte?