Sorge um Tochter wg. vermuteter Instrumentalisierung und Vernachlässigung durch KM

  • Hallo zusammen,
    ich hoffe, ihr könnt uns helfen.
    Mein Ehemann hat mit seiner Ex eine gemeinsame Tochter (9). Sie wohnt bei ihrer Mutter, es gibt eine gerichtliche Vereinbarung über den Umgang. Mit der Kindsmutter besteht nur der allernotwendigste Kontakt, da es ihr am liebsten wäre, der KV würde nur zahlen und ansonsten komplett aus ihrem und dem Leben ihrer Tochter verschwinden.


    Zunächst möchte ich klar stellen, dass es uns hier nicht darum geht, der KM irgendwie zu schaden oder das Kind wegzunehmen. Wir machen uns nur Sorgen um die Maus.


    Wenn seine Tochter bei uns ist, bemerken wir immer mehr eine Veränderung an ihr, die uns beunruhigt. Sie fängt an, sich immer mehr zurückzuziehen, wir haben den Eindruck, als wolle sie nichts mitbekommen, was um sie herum bei uns passiert. Dazu sei gesagt, dass sie immer sehr gerne bei uns ist, ihren Papa abgöttisch liebt und mich auch sehr gern hat. Ich habe ebenfalls eine Tochter, die bei uns lebt, beide Mädchen verstehen sich sehr gut und sehen sich als Schwestern. Wir streiten uns nicht und es herrscht auch kein rüder Ton oder ähnliches. Eine Ursache in unserem Einflussbereich können wir nicht finden. Wir haben mehrfach vorsichtig versucht herauszufinden, was nicht in Ordnung ist, haben aber den Eindruck, dass sie abblockt (es sei alles in Ordnung, dies aber unter merklichem Zögern, wenn die Frage auf die Zeit bei ihrer Mutter abzielt). Wir haben hier die Vermutung, dass sie eventuell durch ihre Mutter massiv (also über das übliche Maß hinaus, wie z.B. "na wie wars beim Papa, was habt ihr gemacht") gezielt ausgefragt wird und das Missfallen der KM über bestimmte Dinge vor dem Kind geäußert werden und dies der Kleinen unangenehm ist und dies vermeiden möchte (wenn ich nichts mitbekomme, kann ich auch nichts erzählen müssen). Ihr Papa versucht seiner Tochter auch immer wieder klar zu machen, dass sie zu Hause bei ihrer Mutter gerne über alles reden und alles erzählen darf. Wir wissen leider nicht, ob unsere Vermutung stimmt. Wir haben aber keinerlei Idee, wie wir in Erfahrung bringen können, was nicht in Ordnung ist. Wir merken nur, dass mit der Kleinen etwas nicht stimmt und sie nicht darüber reden mag.


    Des Weiteren sind uns folgende Dinge bekannt geworden, von denen wir nicht wissen, wie wir sie bewerten und damit umgehen sollen und ggf. "eingreifen" können:


    - die Kleine hat ihrer Oma (väterlicherseits) erzählt, dass sie des öfteren nach der Schule vor der Tür säße und warten müsse, bis jemand nach Hause kommt, da sie keinen Schlüssel hat/bekommt
    - sie könne zwar in die Nachbarschaft zu einem Freund des neuen Ehemannes ihrer Mutter, von dort sei sie aber vor allem in letzter Zeit oft abgewiesen worden, sie solle nach Hause gehen und nicht so oft kommen
    - auf eine spaßige Bemerkung meiner Tochter zu ihr, sie solle lieber schnell auf die Toilette gehen damit sie nicht in die Hose macht, meinte sie, das würde sie nur machen, wenn sie dringend auf die Toilette müsste und die Tür mal wieder zugeschlossen wäre (gerade hier stellt sich uns die Frage, welche Tür gemeint ist: Badtür (allerdings wohnen sie in einem Haus, vermutlich mit zusätzlicher Gästetoilette, zudem wohnt der Opa noch mit im Haus, der ja ebenfalls eine Toilette hat), ihre Zimmertür (das fänden wir sehr bedenklich, wenn sie in ihr Zimmer eingeschlossen werden würde, egal aus welchem Grund) oder Haustür, was nahe liegt (siehe erste beiden Stichpunkte). Gerade letzteres gibt uns angesichts der sinkenden Temperaturen sehr zu denken. Generell sollte kein Kind in die Situation geraten, bewusst in die Hose machen zu müssen, weil es nicht auf die Toilette gehen kann.


    Leider ist mit der KM keine vernünftige Kommunikation möglich, so dass wir befürchten, dass die Kleine eher Ärger mit der Mutter bekommt, weil sie so etwas überhaupt erzählt hat und sie dann überhaupt nichts mehr erzählt. Sie wird bereits jetzt immer verschlossener und erzählt auch ihrer Oma immer weniger, obwohl sie sich ihr immer gerne anvertraut hat. Da wir leider keine handfesten Belege sondern nur Vermutungen haben, fällt es uns schwer zu entscheiden, was wir tun können. Wir haben auch schon in Erwägung gezogen, einen Privatdetektiv einzuschalten.


    Habt ihr vielleicht Ideen, wie wir damit umgehen können? Einfach ignorieren und hoffen, dass dem alles nicht so ist, können wir nicht. ?-( ?-( ?-(


    Edit: ich wollte noch anmerken, dass wir jedesmal aufs neue geschockt sind, wie sehr die Kleine jedesmal nach Zigarettenrauch stinkt, wenn wir sie abholen. Wir müssen sie jedesmal erst mal komplett umziehen, Wäsche waschen und sie duschen und Haare waschen lassen. Wir wissen von ihr, dass ihre Mutter auch im Auto raucht, wenn sie dabei ist, lediglich das Fenster etwas runter macht.

  • Das klingt ja wirklich schlimm. Ich würde sagen, der erste Ansprechpartner sollte das Jugendamt sein. Vielleicht findet sich ja ein engagierter Sachbearbeiter, was leider nicht immer der Fall ist.


    Wer hat denn das Sorgerecht?

  • Tochterkind geht jetzt langsam in die Vorpubertaet. Das ist eine Zeit der Veränderung. Dazu kann auch gehören, verschlossener zu sein.


    Wenn die Mutter nicht völlig Banane ist, würde sie auch einer Neunjährigen einen Schlüssel geben, wenn sie bewusst und regelmäßig erst nach der Tochter eintreffen würde. Besser könnte sie das mangelnde Kümmern nicht verbergen als mit einem Schlüssel. Spontan denke ich, Kind braucht den nicht, weil Mutter im Normalfall da ist. Das Warten wäre Einzelfall.
    Beim Einnässen kann es viele Gründe geben. Und sicher auch Erklärungsversuche des Kindes, die es schützen.
    Will sagen: Hinter allem könnten ganz normale Dinge stecken. Darum würde ich derzeit zwar achtsam sein, aber nicht misstrauisch.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Das Sorgerecht haben beide Elternteile gemeinsam, sie waren allerdings nicht verheiratet. Vom zuständigen Jugendamt haben wir eher den Eindruck, dass es froh ist, wenn es sich um nichts kümmern muss, eher auf der Seite der Mütter steht und die Väter als "Unruhestifter" ansieht, die der "armen Mutter" was ans Bein binden wollen und froh sein sollen über alles, was ihnen freiwillig gewährt wird. Zumindest wenn es um Hilfegesuche von Vätern geht. Ich hatte vor kurzem für meinen Mann ein Hilfegesuch an die zuständige Sachbearbeiterin formuliert und um Unterstützung und Vermittlung gebeten. Die Antwort an meinen Mann war lapidar: Pech gehabt! Wenige Wochen vorher, als wir noch nicht verheiratet waren, hatte ich mich selbst hinsichtlich meiner Tochter an die gleiche Sachbearbeiterin gewandt und um Rat gefragt, die Situation war ähnlich. Die Antwort fiel absolut zu meinen Gunsten und zu Ungunsten des Vaters aus. Auch bei der Anfrage meines Mannes ging es lediglich darum, dass die Interessen des Kindes durch das ablehnende Verhalten der Mutter nicht mehr gewahrt werden (reine Willkür ihrerseits, weil er so sein ihm zustehendes Umgangsrecht 3 Wochen nicht wahrnehmen kann. Es ging um den Tausch der Sommerferienwochen, ist aber wieder ein anderes Thema). Worauf ich hinaus will: von deren Seite sehe ich wenig Hilfe und Unterstützung.

  • Seid für sie da, wertet nicht und signalisiert eure Offenheit! Viel mehr könnt ihr da (aus der Entfernung und ohne die Möglichkeit, ein klärendes Gespräch mit der Mutter zu führen, ohne dass sie sich angegriffen fühlt) gerade nicht für sie tun.


    Alles Gute.

  • Hallo Bap,


    auch Dir herzlichen Dank für Deine Antwort.


    Von einem Einzelfall gehen wir nicht aus, da dieses Thema bereits mehrere Monate besteht. Wenn es tatsächlich nur ein Einzelfall war, wären wir beruhigt.


    Wie wir das veränderte Verhalten wahrnehmen, kann man sehr schlecht vermitteln, da ja niemand außenstehender die Kleine kennt. Meine Tochter ist selbst eine Pubi (13) und ich kann durchaus ein Lied davon singen, was das bedeutet... :devil: :rolleyes: Mein Mann, seine Mutter und ich sind jeweils unabhängig voneinander zu dem Eindruck gekommen, dass hier etwas absolut nicht stimmt. Wir beobachten bereits eine ganze Weile, aber unser Gefühl verstärkt sich eher als dass es sich normalisiert.


    Was haltet ihr generell von der Idee eines Privatdetektives (auch wenn es paranoid klingt), um einfach Gewissheit zu haben, dass es der Kleinen gut geht? Die Kosten sind es uns allemal wert.


  • Was haltet ihr generell von der Idee eines Privatdetektives (auch wenn es paranoid klingt), um einfach Gewissheit zu haben, dass es der Kleinen gut geht? Die Kosten sind es uns allemal wert.


    Puuh, also das ihr euch sorgt ist richtig und wichtig, bei obiger Aktion - wie würdest du das finden wenn dein Ex nen Privatdetektiv anheuert weil er vermutet das es eurem Kind schlecht geht?


    Die Aktion kann möglicherweise ganz schön üble Dinge nach sich ziehen, seit da vorsichtig!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo Susa79


    danke schön. Das tun wir sowieso. Wir möchten, dass sie bei uns eine glückliche und unbeschwerte Zeit verbringen kann. Wir wohnen mittlerweile in der Nähe, gerade mal 6 km entfernt, im nächsten Ort. Allerdings weiß die KM das noch nicht, da wir befürchtet haben, dass sie dann absichtlich die Kleine in einer weiter entfernten weiterführenden Schule einschulen lassen will. Sie hat ja bereits jetzt festgelegt, auf welche weiterführende Schule die Kleine gehen soll, ohne sich mit dem KV abzustimmen oder das Thema ihm gegenüber überhaupt mal anzusprechen.

  • Wenn das Thema seit mehreren Monaten besteht, und die KM nicht mit KV kommunizieren will, würde ich mich an die Erziehungsberatungsstelle wenden, und um einen gemeinsamen Gesprächstermin der Eltern bitten.


    Das mit dem Schlüssel kann vielschichtig sein, manche Kinder vergessen gerne den Schlüssel, verlieren gerne Schlüssel und bekommen möglicherweise nicht sofort wieder einen.
    Wie lange muss sie dann dort warten? Könnte es sein, dass sie dann in die Nachbarschaft eventuell Aus Langeweile geht?


    Das einnässen kommt in dem Alter bei manchen noch vor, würde ich aber im Auge behalten.


    Dass sie sich mit neun zurückzieht, kann gut mit der Pubertät zusammenhängen.


    Einen Privatdetektiv engagieren? - für was denn? Klingt nach mit Kanonen auf Spatzen schießen...
    Da würde ich erst Gespräche mit KM, evtl Lehrern und Erziehern suchen.



    LG Jona