Transportschein für Chemotherapiebehandlung?

  • Ein guter Freund von mir beginnt am Dienstag mit der Chemotherapie. Er hat Lungenkrebs und wird nun palliativ behandelt, ohne OP. Es wird eine mehrtägige stationäre Chemo gemacht, dann kann er erst mal wieder nach Hause und dann gibt es wieder Chemo. Das wird jetzt die nächsten Wochen erst mal so gehen, und dann gucken die Ärzte, ob das irgendwie Wirkung zeigt.


    Die Chemo wird nicht im Klinikum um die Ecke, sondern in der spezialisierten Lungenklinik etwa 15 km entfernt durchgeführt.


    Die akute Frage, die sich gerade stellt, wie kommt er hin- und zurück? Er ist so schon relativ angeschlagen. Selbst fahren scheidet aus. Öffentliche Verkehrsmittel fahren zwar, aber er müsste länger warten beim umsteigen, und hat große Schmerzen im Rücken momentan. Ist auch sehr abgemagert, und friert unglaublich draußen.


    Gibt es in so einem Fall einen Transportschein vom Arzt? Muss er dann noch was dazu bezahlen? Wenn ja wie viel? Geld ist sehr knapp..


    Ich würde ihn fahren, aber ich habe leider kein Auto! :thanks:

  • Bei der Krankenkasse anrufen und um ein Formular für Fahtkostenerstattung beantragen. Die Klinik muss dann bescheinigen, an welchen Tagen er da war, dort sollte dann auch angekreuzt werden, ob er mit öffentlichen Verkehrsmitteln, allein mit Auto oder via Begleitperson oder Taxi kommen und gehen kann.



    LG Jona, und dir und deinem Freund viel Kraft

  • Bisher war er nicht befreit, aber er verdient sehr wenig und jetzt ist es sowieso schlecht mit arbeiten, da wird er erst mal krankgeschrieben, ich denke Befreiungsantrag macht Sinn. Zumal die Medikamente ja auch echt teuer sind und dann noch Krankenhaustagegeld...

  • :-(
    Mein Vater ist in einer ähnlichen Situation, wenn auch noch vieles offen ist. Fahrten hatte er bisher 2-3 und ich glaube nicht, das er was dazu zahlen musste. Zur Klinik haben wir ihn gefahren, da hatte er nur ein wenig Kioskgeld mit. Dann einmal zum MRT in die Innenstadt und einmal heim, das KH liegt am anderen Ende der Stadt. Am Einkommen kann es auch nicht liegen, meine Eltern haben eine recht hohe Rente. Kann aber gern nochmal fragen.


    Deinem Freund alles Gute.

  • Hallo,


    meine Mutter wurde damals mit einem Taxi gefahren - die Kosten wurden von der KK übernommen.


    Ich weiß aber nicht mehr ob Sie das Geld vorher auslegen musste oder ob es direkt mit der KK abgerechnet wurde. Das ist schon zu lange her und fragen kann ich nicht mehr ;(


    Aber Verdienstabhängig war es zumindest nicht.

  • Mein Vater wurde immer vom Taxi abgeholt und zurückgebracht......und da wohnten meine Eltern so kurz vorm Ende der Welt.....( da fuhr nur der Schulbus morgens und abends, allerdings in die verkehrte Stadt)
    Dass Taxiunternehmen hat dann direkt mit der Krankenkasse abgerechnet

  • Wenn's mit dem Taxi noch geht, bei der KK fragen, wie das gehandelt wird. Sonst Trapo vom Arzt. Fahre selbst KTW und wir fahren jede Menge Leute zum und vom Arzt/KH, z.T. wegen viel geringerer "Zipperlein". Die haben alle eine Transportschein.

  • Im Moment geht es noch mit dem Taxi. Nur Bus ist wirklich blöd. Da ist er mit umsteigen, und laufen zwischendurch etwa 45 - 50 Minuten unterwegs. Völlig daneben. Deshalb hatte er jetzt schon überlegt die Klinik zu wechseln, was aber meiner Meinung nach Quatsch ist, da er sich dort ansonsten wirklich gut aufgehoben fühlt. Nur die Verbindung ist eben schlecht.

  • Wichtig ist, dass das Taxi begründet ist, also dass er keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann, aber das muss der Arzt nur ankreuzen.


    Hat er einen Befreiungsantrag schon gestellt?
    Gilt er bei der KK schon offiziell als "chronisch krank" vom Status? Dann muss er auch nur ein Prozent zuzahlen.



    LG Jona

  • Befreiungsantrag will er morgen stellen. Wir haben vorhin noch mal gesprochen und er hat jetzt morgen Vormittag noch einen Termin bei der Krankenkasse. Das ist nur über die Straße. Die sollen das alles mit ihm klären.
    Der Hausarzt hat heute keinen Transportschein ausstellen können/wollen, also fährt er dann anschließend mit den Bussen in die Klinik..


    Wichtig wird aber das ganze am Freitag nochmal, weil er da wieder nach Hause kommt und mit Sicherheit sehr angeschlagen ist.


    Als chronisch krank gilt er vom Status her wohl noch nicht, aber ich denke das klärt er auch bei dem Termin.

  • Ich habe anfangs für den "Chronsichkrankstatus" auch Formulare bekommen, die mein Arzt ausfüllen musste.
    Formulare für die Klinik - kann das in der Klinik niemand ausstellen?
    Ich kenne das auch so, dass die Fahrten gesammelt werden und dann Blockweise abgerechnet werden - kann aber auch von KK zu KK unterschiedlich sein.


    Hat er bereits einen Schwerbehindertenstatus?
    Falls nicht, wäre gut wenn er sich zeitnah darum kümmern würde.




    LG Jona

  • Nein, einen Schwerbehindertenstatus hat er nicht.


    Er ist mit Rückenschmerzen zum Arzt gegangen vor drei Wochen (endlich!), weil die so stark waren, dass gar nichts mehr half.


    Dann hat der Hausarzt ihn erst in die eine Klinik überwiesen, von da ging es in die nächste usw.


    Jetzt sind alle Ergebnisse da, und es überrollt einen so etwas.....

  • Okay, drei Wochen ist ja wirklich nicht lang, auch zum verdauen nicht ;(


    Aber das sind so Punkte, erkundigen wegen Erstattung der Fahrtkosten, chronisch krank und evtl Schwerbehinderung, die einem vielleicht niemand gleich sagt, die aber manches erleichtern können. Evtl gibt es in der Klinik oder auch in seiner Nähe jemanden, der ihn beraten kann.



    LG Jona