Juristentag diskutiert neue Familienformen

  • Juristen sollten sich weitestgehend aus dem intimsten Bereich der Menschen heraushalten! Die beste Lösung für Kinder (und erster Linie) und deren Eltern (auf Rang 2) ist eine Einigung ohne Ämter, Gerichte, Anwälte, Gutachter ... alles überflüssige Berufsgruppen, die nur darauf aus sind, dass es ein Maximum an handfesten Auseinandersetzungen gibt ... es ist immerhin eine Milliardenindustrie. :kopf


  • .....und genau deshalb werden sie nicht locker lassen


    Was hierbei nicht vergessen werden darf: Es handelt sich um zwei (oft hoch) strittige Parteien, die sich einigen müssen. Und das kurz nach einem hoch emotionalen Ereignis, der von Psychologen oft mit einem Todesfall in der Familie gleichgesetzt wird.
    Da finde ich es durchaus vorteilhaft, dass es Dritte gibt, die vermitteln können. (wohlgemerkt können, nicht müssen. Denn diese Institutionen kommen nicht von selbst auf die Familie zu, sondern werden von einem der Elternteile eingeschaltet).


    Ich finde die Idee gut, dass über die Rechte der Bonuselternteile gesprochen wird.
    Es sollte vielleicht noch über die Pflichten der "echten" Elternteile gesprochen werden. Denn wenn ich mit meinen Partner zusammen ziehe, dann bin ich verpflichtet für sein Kind im Krankheitsfall die Betreuung mit abzudecken. Diese Pflichten hat der leibliche UET aber nicht...

    3 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Was hierbei nicht vergessen werden darf: Es handelt sich um zwei (oft hoch) strittige Parteien, die sich einigen müssen. Und das kurz nach einem hoch emotionalen Ereignis, der von Psychologen oft mit einem Todesfall in der Familie gleichgesetzt wird.
    Da finde ich es durchaus vorteilhaft, dass es Dritte gibt, die vermitteln können. (wohlgemerkt können, nicht müssen. Denn diese Institutionen kommen nicht von selbst auf die Familie zu, sondern werden von einem der Elternteile eingeschaltet).


    Ich finde die Idee gut, dass über die Rechte der Bonuselternteile gesprochen wird.
    Es sollte vielleicht noch über die Pflichten der "echten" Elternteile gesprochen werden. Denn wenn ich mit meinen Partner zusammen ziehe, dann bin ich verpflichtet für sein Kind im Krankheitsfall die Betreuung mit abzudecken. Diese Pflichten hat der leibliche UET aber nicht...

    Ich persönlich würde aus meinen GANZ PERSÖNLICHEN(!) Erfahrungen heraus lieber mal damit loslegen das ein Kind ein RECHT auf eine Glückliche Kindheit bekommt. Das steht in keinem Gesetz etc. im Gegensatz zum Tier.
    Elternteile haben Rechte auf Umgang erziehung Mitbestimmung....welches Recht hat denn ein 4 Jähriger? Der kann sich mit seinen Händchen so fest wie er kann am Türrahmen festhalten, er kann verzweifelt brüllen, er kann aggressiv werden ....aber er muss zum rechtlich verbrieften Umgang zu seiner Mutter (in meinem Fall). Was er will und was ihm gut tut? Wurscht, klar gibts die Profiteure die Gutachten, Eingaben und Eilanträge erstellen....Ergebnis? er hat mir beim letzten "verbringen" die Dichtung bei nem neuen Auto aus der Tür gerissen (kein Witz) und war gut eine Woche extrem beleidigt mit mir das ich ihn a.) mit "physischer Gewalt"* aus dem Auto gezerrt habe und b.) ihn zu seiner Mama getan habe um ihn dann auch noch da schlafen lassen musste......was der kleine Mann (um den es eigentlich gehen sollte) wirklich wollte, wie es ihm geht oder auch nur was gut für ihn wäre hat im kompletten Fall niemand also wirklich absolut niemanden interessiert. Klar wird einem das verlogene Wort "Kindswohl" an jeder Ecke um die Backen gehauen aber das Wort bedeutet für mich persönlich nur eins: Den machen wir fertig oder um es schöner zu formulieren "Liber Herr Agrippa nehmen sie doch bitte ihren Platz den die Gesellschaft für sie vorgesehen hat ein und verhalten sie sich nicht wie ein Kleinkind"**
    Ende vom Lied war, ich hab die Gesamtsorge und soviel Kohle zum Fenster raus geschmissen....äh entschuldigt, natürlich sinnvoll in unser Justiz und Juristenwesen investiert das ich mir auch ein Auto mit enormen Häschenfaktor hätte zulegen können und keinen japanischen Kleinwagen :kotz


    Siehe oben, das mit der Justiz ist für mich mittlerweile das selbe wie Krankenhäuser, wer glaubt das die dazu da sind kranke zu heilen dem ist ja auch nicht mehr zu helfen.....



    *super super super Frau vom Jugendamt war dabei aber ich hab ihm lieber physische Gewalt in Form von Zwangsverbringung angetan als das die schreibt das "aufgrund von Herrn Agrippas agieren kein Umgang zustande kam".
    **diesesmal die Richterin (den Satz gibts auch schriftlich) die unverholen davon ausging das ich den kleinen (damals 1,5) nur und einzig deshalb haben wollte um mich vor dem Unterhalt zu drücken.

    3 Mal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Das ist ein hochsensibles Thema.


    Meine Ex will z.B. nicht das ich auf Schulveranstaltungen komme wenn sie da ist... richtig gute Sache zu wissen das sie mit Ihrem neuen Typen zugucken wie Sohni irgendwelche Auftritte hat und ich nicht dabei sein soll. Wenn man das jetzt weiter spinnt mit o.g. Option für die Zukunft kann ich mir vorstellen wo ich da dann stehen würde.


    Wenn ein gutes Verhältnis besteht zwischen UET und BET mag das wohl funktionieren, sonst nicht. Das sorgt für ordentlich Zunder. Und ganz ehrlich, ich bin ja nun UET und BET, im Leben würde ich dem nicht zustimmen, würde auch umgekehrt nicht auf die Idee kommen das meine Partnerin unbedingt das Sorgerecht für meine Tochter brauch. Wie oft entstehen denn wirklich problematische Situationen im Alltag? Mit etwas Organisation kann man dem auch vorbeugen.


    Viel wichtiger wäre es endlich mal offiziell die Option aufs Wechselmodell zu diskutieren und in die Köpfe der Jugendämter und Familiengerichte zu bringen.


    Und mal nebenbei, wer entscheidet eigentlich ob Bonuspapa oder Bonusmama auch wirklich gut fürs Kind sind und als sorgeberechtigt taugen? Wieder Richter, Gutachter, Psychologen... super, das wird gerade den Kindern bestimmt helfen.

  • Das Wechselmodell als grundsätzliche Option vor dem Grundsatz, dass jedes Kind Vater und Mutter gleichermaßen braucht, mag in der Theorie interessant klingen, in der Praxis kann es aber häufig dazu führen, dass die Kinder den Eindruck haben, dauernd auf gepackten Koffern zu sitzen und nirgendwo richtig hinzugehören (Beispiel aus der WELT). Noch schwieriger wird es, wenn auch nur einer der Elternteile am Kind zerrt, weil er am liebsten hätte, das es ganz bei ihm ist und nicht beim anderen, womöglich verhassten Elternteil. Aber wie häufig ist denn tatsächlich Wohlwollen auf beiden Seiten da, dass das Kind sich dort wohlfühlen darf, wo es gerade ist?


    Nein, das Problem ist nicht das Umgangsmodell, welches gewählt wird bzw. über das gerichtlich entschieden wird, das Problem sind die Eltern, welche ihre Kinder nicht loslassen können oder, schlimmer noch, instrumentalisieren. Da kann man dann ganz trefflich über neue Familienformen diskutieren, das ist dann ungefähr wie Trockenschwimmen.

  • Offiziell das WM als Grundsatz festzulegen ist genauso falsch wie von vornherein bei Mama / Papa etc etc. Es gibt nun mal einfach auch Kinder und Familienkonstellationen , denen das WM nicht gut tut oder auch nicht wirklich realisierbar sind.
    Hinzu kommt, dass sich vermutlich eine größere Anzahl gar nicht trennen würde, was bedeutet, dass die Kinder zuhause Tag für Tag die Streitigkeiten etc miterleben. Lieber getrennte Eltern als Eltern, die sich den ganzen Tag zoffen.


    Was das SR anbelangt, ist die Idee, die die haben, der größte Schwachsinn. Generell finde ich sogar schon oft das gemeinsame SR der Eltern ungünstig. Grundsätzlich finde ich, dass auch nur der Rechte haben dürfte, der grundsätzlich auch Sorgepflichten übernimmt.
    Wer sich nicht kümmert, wer keine Pflichten übernimmt, ist sein SR los.


    Die wenigsten Streitigkeiten gäbe es, wenn klar wär, der bei dem das Kind lebt, egal ob KV oder KM hat das Sorge- / und Aufenthaltsbestimmungsrecht.
    Ob gerecht oder nicht. wenn ich mir die Alleinerziehenden anschau / mal abgesehen von denen, die einvernehmlich das WM leben bspw, gibt's die wenigsten Probleme bei denen, wo es ein alleiniges Sorgerecht gibt.
    Die Partner einzubeziehen, ... dann gibt's wahrscheinlich gar keine Scheidungen mehr, Konflikte ohne Ende oder im schlimmsten Fall sinkt die Geburtenrate.


    Egal, wie, ich gebe Agrippa Recht, im heutigen Rechtssystem geht's am wenigsten um die Rechte der Kinder.

  • im heutigen Rechtssystem geht's am wenigsten um die Rechte der Kinder.


    Die Praxis lässt mich an einen Streit um eine Wurst denken, wo man dann halt jedem so ungefähr die Hälfte gibt. Wenn es um Kinder geht, kann das aber nur schiefgehen. Es geht wohl eher darum, die Eltern ruhigzustellen, die aber dann häufig auf andere Art und Weise ihre Kämpfe miteinander ausfechten. Da man ja jederzeit einen Antrag bei Gericht einbringen kann, werden die Aktenberge immer dicker, die Rechtsanwälte, Gutachter und Richter freut es, und letztere versuchen dann, so schnell wie möglich ein Verfahren - am besten über einen Vergleich - zu beenden, um ihre eigene Erfolgsquote zu maximieren.

  • Niemand hat gesagt das das WM als grundsätzliches Modell festgelegt werden soll, es soll aber einen festen Platz einnehmen, derzeit ist es nun mal so das vor Jugendamt und Gericht das WM meist die letzte und unbeliebteste Option ist. Und sicher ist es nicht in jedem Fall der richtige Weg. Es gibt aber Fälle wo es sehr gut funktioniert, wichtig ist das Eltern fair in der Situation miteinander umgehen.


    Aber das in einem AE Forum zu diskutieren ist sicher überflüssig, denn sind wir mal ehrlich, kaum ein AE hat Bock aufs WM während sich viele UET ein Bein dafür ausreißen würden. Die Argumente dagegen sind immer die gleichen und kann ich echt nicht mehr hören, Sorry...


    Und wer lässt schon gern sein Kind "los"? Als du nur Umgangseltenteil warst, hast du deine Kinder Sonntag Abend gern gehen lassen? Hast du dich gut dabei gefühlt? Hast du nicht für jede Chance gekämpft wo du deine Kinder zwischendurch mal sehen konntest?

  • Es gibt aber Fälle wo es sehr gut funktioniert, wichtig ist das Eltern fair in der Situation miteinander umgehen.


    Dies ist doch aber meiner Meinung nach fundamental für ein WM.


    Fairer Umgang, Respekt, Austausch über die Belange des Kindes, und der Fokus auf die Bedürfnisse des Kindes. Da kann ich mir nur vorstellen das dies dann im Einvernehmen entschieden wird, und nicht gerichtlich angeordnet.
    Denn häufig, so meine Erfahrung, muss man gerade auch den Turnus mal wieder verändern, den Bedürfnissen anpassen.


    Hochstrittige Eltern und Wechselmodell geht für mich nicht zusammen.

  • Offiziell das WM als Grundsatz festzulegen ist genauso falsch wie von vornherein bei Mama / Papa etc etc.

    Ich fände es richtig im Fall einer Trennung erst mal Ergebnis-offen und auf Augenhöhe zu diskutieren, welche Lösung für's Kind (und die Ausgewachsenen) am besten passt.
    Das bedeutet wohl erst mal, ausgehend von 50/50, herauszufinden wer wie viel Job aufgeben kann .... und wer auf wie viel Kind verzichten mag.
    Herauskommen kann dann alles Mögliche (100/0 bis 50/50), je nachdem wie die Gegebenheiten ausschauen


    Wechselmodell hat den Charme, dass beide Elternteile intensiv im Job bleiben können und trotzdem viel vom Kind mitkriegen. Und wenn die wesentlichen Modalitäten erst einmal geklärt sind, dann gibt es auch erstaunlich wenig abzuklären .... ich find's toll.


    :strahlen

  • Grundsätzlich bin ich da bei dir, hochstrittig ist sicher ne schlechte Basis dafür. Ich sehe da auch meine Situation, ex und ich sind uns echt nicht mehr wohlgesonnen, wenn aber das Gericht WM angeordnet hätte weiß ich das sie es akzeptiert und das beste daraus gemacht hätte. Nur geschenkt hätte sie mir das WM definitiv nicht. Und so wenig bock wie wir aufeinander haben, den Kindern gegenüber gehen wir fair miteinander um. Wenn man sich zusammenreisst und die persönlichen Befindlichkeiten für die Kinder mal beiseite läßt geht das, man muss nur wollen.... Wir sind ja alle erwachsen, oder so ähnlich :hae:

  • Dies ist doch aber meiner Meinung nach fundamental für ein WM.


    Das ist nach meiner Erfahrung weit weniger fundamental als man erst mal meint.


    Wirklich fundamental ist meines Erachtens, dass die (unvermeidlichen) Elternkonflikte nicht über das Kind ausgetragen werden.

  • Wirklich fundamental ist meines Erachtens, dass die (unvermeidlichen) Elternkonflikte nicht über das Kind ausgetragen werden.


    Das gehört für mich dazu!


    Das meine ich mit:

    Austausch über die Belange des Kindes, und der Fokus auf die Bedürfnisse des Kindes


    Hier muss es möglich sein, wirklich diese Ebene zu erreichen, sonst wird das nichts.


    Mit KV von Sohn lebe ich das ja auch schon seit Jahren, und es gibt genug Potential, was mich zur Weißglut treibt, aber wir sind niemals auf die Idee gekommen, uns gegenseitig zu verklagen.


    Dieses Modell wurde immer wieder variiert und an die zeitlichen Bedürfnisse von allen, besonders Sohn, angepasst.

  • Die wenigsten Streitigkeiten gäbe es, wenn klar wär, der bei dem das Kind lebt, egal ob KV oder KM hat das Sorge- / und Aufenthaltsbestimmungsrecht.
    Ob gerecht oder nicht. wenn ich mir die Alleinerziehenden anschau / mal abgesehen von denen, die einvernehmlich das WM leben bspw, gibt's die wenigsten Probleme bei denen, wo es ein alleiniges Sorgerecht gibt.
    Die Partner einzubeziehen, ... dann gibt's wahrscheinlich gar keine Scheidungen mehr, Konflikte ohne Ende oder im schlimmsten Fall sinkt die Geburtenrate.

    Den Vorschlag finde ich wenig durchdacht und alles andere als kindswohlfördernd. Das würde ja bedeuten (ich nehme mal mich als Beispiel), dass ich als engagierter Vater der sein Kind liebt nichts bei wichtigen, ihr Leben beeinflussenden Entscheidungen zu melden hätte wenn es die KM nicht wollte. Ich müsste also darum betteln z.B. beim Thema Schulwahl, Piercing unter 18 Jahre, Auslandsjahr etc. mitsprechen zu dürfen und das nur weil wir uns getrennt haben ? Und wenn KM nicht möchte oder meine Meinung nicht passt entscheidet sie alleine? Die Vorstellung finde ich sehr beängstigend.


    Und was ist, wenn man wie in meinem Fall das GSR bei Trennung bereits hatte, muss ich das dann wieder abgeben ? Und wenn die Kleine dann zu mir zieht, gibt die KM es ab und ich nehme es wieder an? Nee sorry, das macht hinten und vorne keinen Sinn und hilft dem Kind genau 0. Der Sinn des GSR ist es ja, dass beide Eltern GEMEINSAM wichtige Entscheidungen treffen was ich auch sehr gut finde. Denn das Kind ist ein Produkt beider, also warum soll nur einer Entscheidungsgewalt haben wenn beide sich gut kümmern ?


    Oder wenn BET dann plötzlich Lust verspürt 600 KM weit wegzuziehen, darf man dann als UET nur nett zuschauen und beim Koffer packen helfen?


    Und noch ein Fall: Was ist wenn der BET plötzlich stirbt? Dann müsste der nicht GSR innehabende Elternteil wenn es blöd läuft mit ansehen, wie sein Kind in ein Heim oder zu Pflegeeltern gegeben wird. Der blanke HORROR !
    Weshalb ich die Idee überhaupt nicht gut und fast nicht umsetzbar finde. Es ist schon gut so dass beide auch gezwungen werden sich zu einigen. Das ist nun mal das Los das man zieht wenn man Kinder in die Welt setzt.



    Darf ich fragen ob du UET oder BET bist? Auch wenn ich es mir denken kann. Denn bist du UET macht es Sinn dass du es forderst, da es dir gelegen käme. Bist du UET würde ich dich fragen ob du dein Kind liebst und für dieses auch Verantwortung übernehmen willst. Denn dann würde dein Vorschlag keinen Sinn ergeben.

    Egal, wie, ich gebe Agrippa Recht, im heutigen Rechtssystem geht's am wenigsten um die Rechte der Kinder.

    Hier hast du allerdings meine vollste Zustimmung! Um die Kids geht es leider so gut wie nie.

  • Was das GSR angeht oder das Wechselmodell, da ist es oft so, dass wenn die Eltern noch einigermaßen nach der Trennung kommunizieren können und für die Kinder agieren anstatt sie zu instrumentalisieren, dann funktioniert beides (sofern gewünscht).
    Wenn die Eltern jedoch hoch strittig sind, jede Entscheidung vor Gericht ausgetragen wird, und keiner dem anderen den Dreck unter den Fingernägeln gönnt, sondern bewusst z.B. Unterschriften oder Umgang verweigert, tja, dann wird auch der Gesetzgeber hier nichts ändern können.
    Da ist es absolut egal welches Modell da als "Standardmodell" im Raum steht.
    In diesem Zusammenhang: deshalb sollte das Kindeswohl vor alles den Eltern wichtig sein. Das Gericht kann maximal Streitigkeiten der Eltern beilegen und einen Kompromiss herbeiführen. Bewirken, dass die Eltern mehr auf ihr Kind als auf ihr Ego schauen, kann das Gericht, JA usw. leider nicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Karamellka () aus folgendem Grund: Mit dem Handy schreiben ist doof... >.<

  • Und wer lässt schon gern sein Kind "los"? Als du nur Umgangseltenteil warst, hast du deine Kinder Sonntag Abend gern gehen lassen?


    Wenn ich darauf vertraue, dass es meinen Kindern dort gutgeht, wo sie sind, dann kann ich auch guten Gewissens meine Kinder loslassen. Das war schon so, als diese in Pflegefamilien waren. Ich finde es einfach wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass man sie nicht an sich bindet, damit sie unbeschwert leben können.

  • Ichtyos: Was den Tod eines SR angeht, dass ist gar kein Problem. Das könnte man unabhängig davon klären. das die Kinder dann jeweils zum anderen ET kommen. Sowohl gesetzlich als auch privat.
    Was das Umziehen anbelangt, kann man einfügen, ( da das das Umgangsrecht betrifft, das der, der die Entfernung schafft, dafür zuständig ist, dass der Umgang weiter, wie bisher läuft).


    Was die Entscheidungen betrifft: Nun ja, wenn ich mir die AE - Paare so anschaue, die ich kenne, dann gibt es da, wo sich beide ET kümmern, wirklich nur am Kind interessiert sind, auch keine Probleme und der andere ET wird eh mit in die Entscheidung mit ein bezogen.


    Und die vielen, vielen Fälle, wo sich ein ET aber nicht kümmert ( und der sollte meines Erachtens auch Null Ansprüche, Rechte oder irgendetwas haben), oder die ET hoch strittig sind, und es meist gar nicht um das Kind geht, sondern nur darum, dem anderen ET das Leben schwer zu machen, mag es für ein ET nicht gerecht sein, aber um den geht es eben nicht. was dann wegfällt, ist das ewige Gezerre und der Streit etc und das ist ganz sicher gut fürs Kind.


    Die einzigen Kinder, die ich kenne, denen es schlecht mit einer Trennung geht, sind Wechselmodell Kinder ( Gott bewahre, dass das als Grundsatzmodell hinterlegt wird. Es gibt sicher viele Familien, für die das genau das richtige und gut ist, aber genauso viele, für die das der blanke Horror ist; ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn man mir das WM als Kind zugemutet hätte. ), und Kinder, wo die Eltern sich permanent wegen irgendwelcher Entscheidungen in den Haaren liegen, sich versuchen, zu behindern, zu schädigen, etc.


    Als Umgangsmodell sollte gar nichts im Gesetz niedergeschrieben werden, außer, das Kind hat ein Recht auf individuell kindeswohlfördernden Umgang. Ob das WM, einmal im Monat, alle 14 Tage oder sonst was ist, das muss sich von Familie zu Familie entscheiden.


    Und wer sich nicht kümmert, dem wird rigoros das SR entzogen.


    Es kann auch nicht sein, dass jemand, der sein Kind nur sporadisch mal sieht, keine Pflichten übernimmt, sich nen feuchten Kehricht kümmert, sein Ego pflegt, indem er oder sie meint, plötzlich ein Wörtchen bei der Schulwahl mitreden zu wollen.
    Dabei ists mir jetzt egal, ob das Mann oder Frau ist. Mir fällt nur tatsächlich auf, dass es ziemlich Mode ist, bei den Pflichten, den Kopf in den Sand zu stecken bei den UETs, und wenns um die Rechte geht, einen auf groß zu markieren, dann gibt's Streit und dann leiden die Kinder. Sowas darf aber genauso wenig möglich sein, wie ein BET, der aus gekränkter Eitelkeit heraus den Umgang zu boykottiert.


    Wenn jetzt auch noch die Patchwork-ET mit entscheiden dürfen, dann Gute Nacht. Die armen Kinder.


    Im übrigen sehe ich das lange nicht so, dass sich jeder ET gleich gut um die Kinder kümmern kann. Das ist mal der Fall und mal nicht. Es gibt mal Väter, die das besser können und mal Mütter. Aber ich sehe durchaus, dass bei manchen ET ein WM sehr wohl zu Lasten des Kindes gehen würde, sei es schon in Bereichen der Förderung, Bildung und damit ja auch die Chance auf eine gute Zukunft, als auch in der emotionalen und sozialen Entwicklung. Ich finde, auch darauf sollte man bei der Entscheidung bezgl des Umgangsmodells ein Auge haben. Ebenso, falls die Trennung zum Schutz erfolgte. Diese Begründung, nur weil er seine Frau verprügelt hat, muss er nicht sein Kind verprügeln, da läuft es einem eiskalt den Rücken runter. A) werden die Kinder auch größer und oft verringert sich dadurch die Hemmschwelle und b) finde ich eine solche Vorbildfunktion schon als kindeswohlgefährdend.


    Ich finde es daher total bescheuert, ein allgemeingültiges Umgangsmodell ins Gesetz zu verankern.

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Ach, ich bin BET, ja, und ich persönlich habe gar kein großes Problem mit dem SR, weil ihm eh fast alles egal ist. Und wir uns ganz gut verstehen. Sprich , ich informiere ihn, er gibt keine Rückmeldung, ich unterschreibe.
    Ein Konto wird's für Junior aber bspw nicht geben. Wobei ich da nicht UET oder BET bemängel, aber es ist ein Unding, dass der andere ET über Geld entscheiden darf, welches man selber fürs Kind eingezahlt hat. Das ist völlig absurd. Ich zahle von meinen Gehalt 50 Euro ein, muss den anderen dann, wenn ich oder Junior es wieder abheben wollen, fragen, ob Junior sich davon Schuhe oder Lego kaufen darf, also darf es ohne Genehmigung nicht mehr abheben, bzw darf sogar der andere ET sich das Geld abheben.
    Daher gibt's nur Versicherungen, an die ich jederzeit auch wieder ran darf egal für was, und im Falle meines Ablebens, der ET zwar das Geld für Junior verwaltet, bis er 18 ist, aber tatsächlich , falls er Geld entnimmt, es nur für "Junior-Zwecke " verwenden darf. Das muss dieser dann entsprechend nachweisen.


    Wäre ich UET, würde ich mich aber kümmern und tatsächlich aber auch schlucken, zum Wohle des Kindes, wenn er die Entscheidungen dann aber alleine trifft, bevor wir uns in der Wolle liegen. Weil er letztlich näher dran am Geschehen läge.
    Der Punkt ist ja nur, dass bei funktionierenden Trennungen in der Regel doch die Meinung des anderen, wenn er Anteil am Leben des Kindes nimmt, mit einbezogen wird. Bevor ich aber das Kind zugrunde richte, weil ich unbedingt über Piercing oder Schule mitentscheiden würde wollen, würde ich ihn , den BET entscheiden lassen. Es hätte seinen Grund, wenn er BET wäre.


    Mir geht es um die strittigen Paare und um die, wo sich keiner kümmert. Da halte ich das GSR durchaus für Kindeswohlschädigend.


    Wie ich schon sagte, man kann meinetwegen zunächst beiden das SR geben, aber sobald einer aufhört, sich auch um die Pflichten zu kümmern, oder unnötig rumstänkert, weil er oder sie meint, zeigen zu müssen, wer hier nun der Bestimmer ist, verliert er es.

  • Mir geht es um die strittigen Paare und um die, wo sich keiner kümmert. Da halte ich das GSR durchaus für Kindeswohlschädigend.


    Es ist auch für die meisten Entscheidungen unerheblich, wie es sich mit dem Sorgerecht verhält. Im Rahmen der Alltagssorge kann jeder Elternteil für sich entscheiden. Wäre ja auch ganz komisch, wenn der umgangsberechtigte Elternteil nicht mit seinem Kind zum Arzt gehen könnte, wenn das erforderlich ist, bloß weil er kein oder nur eingeschränktes Sorgerecht hat.