Ich denke, der 1. Schritt ist es die Wut deines Sohnes anzunehmen und zu akzeptieren, dass egal was du machst er immer lieber bei seiner Mutter leben möchte.
Das ist längst geschehen, ich frage mich nur, wie dem Sohn zu helfen ist, um mit dieser Wut, Enttäuschung, Trauer - wie auch immer man das nennen mag, was der Grund seines Handelns ist -, zurechtkommen zu können.
Er, der rausgerissene Sohn, lebt bei dem Mann, den er für den Täter halten wird, der das zu verantworten hat.
Möglicherweise auch noch bestätigt durch das, was seine Mutter ihm vermittelt.
Dazu kommt eine Schwester, die keine Schicksalsgemeinschaft mit ihm bildet, sondern sich auch noch mit dir verbündet.
Nicht nur, sie verbündet sich ja auch mit ihm, indem sie ihn in ihr Spiel einbezieht. Aber ich verstehe schon: die Tochter drängt es nicht zur Mutter, den Sohn schon, das passt für ihn vermutlich nicht zusammen. Sie kann ihm zwar helfen, bei mir bzw. uns anzukommen, aber nicht, sich entsprechend zu lösen, was die Voraussetzung dafür wäre.
aber auch dein Sohn braucht jetzt Verständnis, Gespräch und Zuwendung und das proportional viel höher als Grenzen (die er natürlich auch braucht )
Das auf jeden Fall. Ich finde es schon sehr positiv, dass er sich in vielen kleinen Dingen mir anvertraut - mir scheint es schon so, dass ein Grundvertrauen da ist bzw. sich entwickelt hat. Das war nicht immer so. Es braucht auch viel, viel Geduld von meiner Seite. Was meinst Du damit, er brauche viel Gespräch? Manchmal habe ich den Eindruck, es ist gar nicht so sehr das Verbale, was jetzt wichtig ist.