Schwarz-Weiß-Denken

  • Ich denke, der 1. Schritt ist es die Wut deines Sohnes anzunehmen und zu akzeptieren, dass egal was du machst er immer lieber bei seiner Mutter leben möchte.


    Das ist längst geschehen, ich frage mich nur, wie dem Sohn zu helfen ist, um mit dieser Wut, Enttäuschung, Trauer - wie auch immer man das nennen mag, was der Grund seines Handelns ist -, zurechtkommen zu können.


    Er, der rausgerissene Sohn, lebt bei dem Mann, den er für den Täter halten wird, der das zu verantworten hat.


    Möglicherweise auch noch bestätigt durch das, was seine Mutter ihm vermittelt.


    Dazu kommt eine Schwester, die keine Schicksalsgemeinschaft mit ihm bildet, sondern sich auch noch mit dir verbündet.


    Nicht nur, sie verbündet sich ja auch mit ihm, indem sie ihn in ihr Spiel einbezieht. Aber ich verstehe schon: die Tochter drängt es nicht zur Mutter, den Sohn schon, das passt für ihn vermutlich nicht zusammen. Sie kann ihm zwar helfen, bei mir bzw. uns anzukommen, aber nicht, sich entsprechend zu lösen, was die Voraussetzung dafür wäre.


    aber auch dein Sohn braucht jetzt Verständnis, Gespräch und Zuwendung und das proportional viel höher als Grenzen (die er natürlich auch braucht )


    Das auf jeden Fall. Ich finde es schon sehr positiv, dass er sich in vielen kleinen Dingen mir anvertraut - mir scheint es schon so, dass ein Grundvertrauen da ist bzw. sich entwickelt hat. Das war nicht immer so. Es braucht auch viel, viel Geduld von meiner Seite. Was meinst Du damit, er brauche viel Gespräch? Manchmal habe ich den Eindruck, es ist gar nicht so sehr das Verbale, was jetzt wichtig ist.


  • Bist du wirklich wohlwollend?


    Belügst du die Kinder da nicht?


    Du bist (ich denke zu Recht) davon überzeugt, dass nein.


    Ja, davon bin ich überzeugt. Andere mögen darüber anders denken, darauf kommt es aber nicht an.


    Was andere denken, sicherlich. Was in Deinem Kind vorgeht, hoffentlich schon.


    Aber ich muss gestehen, dass mir nicht klar ist, was Du mir damit denn sagen möchtest oder wie mir diese Annahme behilflich sein kann. Möglicherweise reden wir von verschiedenen Dingen.


    Auf diesen Gedankengang hab ich mich bezogen.
    Also das Du den Sohn nicht bewusst belügst, sondern, dass


    Zumindest beim Sohn musst Du unter Umständen damit rechnen, dass er was Empathie angeht so intensiv geprägt wurde, dass er über die selektiven Mitteilungen hinaus, trotzdem dich in deiner Gesamtheit erfasst, anders als die Tochter aber nicht gelernt hat, das auch zu verarbeiten.


    lg von overtherainbow :rainbow:


    ...der Sohn als anders als die Tochter, die damit eben nicht verbündetes Geschwisterkind ist, sondern "Feind" wie Du, weder auf den gleichen Kanälen wie Du kommuniziert, noch Deine Andersartigkeit in Relation zur Mutter, verarbeiten kann.
    Sprich er blickt tiefer in dich hinnein und kann weniger damit umgehen.


    Mag für Dich PseudoHobbyPsychoGequatsche sein, aber mit der These:
    Er muss Sicherheit zu Dir haben, damit die Symbiose zu Mutter verlassen kann, lag ich ja auch nicht sooo falsch. ;-)



    lg vo overtherainbow :rainbow:

  • Ich kann mir vorstellen, daß es sehr schwer ist mit dem Zorn des eigenen Kindes umzugehen. Auch wenn man das Gefühl hat, man muß das andere Kind vor seinem eigenen Fleisch und Blut schützen. Schwierig, aber die Wut im Bauch muss raus. Das ist erstmal gesund, nur braucht er jetzt Wege diese zu kompensieren. Wenn du diese Wut annehmen kannst, erzeugst du auch ein Gefühl der Sicherheit. Im Sinne von : Egal was du machst, ich liebe dich von Herzen. Nur müssen wir an deine Verhaltensweisen ran.
    Mit Gespräch meine ich, Gesprächsanlässe zu finden und zu schaffen. Es gibt z. B. gute Bilderbücher, die eure Thematik aufgreifen. Sonnige Traurigtage fällt mir spontan ein. Oder eine Handpuppe, der man seine Sorgen erzählen kann. Wir haben zu hause Fienchen, unsere Schnecke. Wenn der alles zuviel wird, dann verkrümelt sie sich in ihr Schneckenhaus und brütet eine gute Idee dort aus.
    Ich hoffe, es ist jetzt klarer was ich meine.
    Ich denke, es ist einfach wichtig nicht in wenn-dann Situationen zu geraten, sondern vorher deeskalierend als Erwachsener einzugreifen.

  • ...der Sohn als anders als die Tochter, die damit eben nicht verbündetes Geschwisterkind ist, sondern "Feind" wie Du, weder auf den gleichen Kanälen wie Du kommuniziert, noch Deine Andersartigkeit in Relation zur Mutter, verarbeiten kann.
    Sprich er blickt tiefer in dich hinnein und kann weniger damit umgehen.


    Für mich ist das alles graue Theorie, ich vermag es nicht, mit diesen Thesen etwas anzufangen. Mit mir oder mit der Schwester als Person hat das wohl wenig zu tun, eher mit unserer Rolle als Vater (Mutterwegnehmer) und Schwester (Rivalin). Wenn der Sohn überhaupt nicht auf den gleichen Kanälen wie ich kommunizieren würde, dann wäre eine Annäherung zwischen Sohn und Vater so gut wie ausgeschlossen. Und diese hat sehr wohl stattgefunden, also schon deshalb hält diese These der Realität nicht stand.


    Ich kann mir vorstellen, daß es sehr schwer ist mit dem Zorn des eigenen Kindes umzugehen.


    Weil es eben nicht so eindeutig als Zorn bzw. Wut identifizierbar ist. Da spielt eine Menge anderes hinein: Angst, Enttäuschung, der Eindruck, verlassen zu sein, dass ich für ihn eben nur die wesentlich schlechtere Alternative bin. Ich bin aber nicht da, um mit der Mutter zu konkurrieren oder ihr gar nachzueifern, sondern ich gebe ihm auf meine Weise Sicherheit, Geborgenheit und Zuversicht. Was ich mir wünsche ist, dass der Sohn irgendwann nicht mehr zwischen Vater und Mutter entscheiden muss.


    Mit Gespräch meine ich, Gesprächsanlässe zu finden und zu schaffen. Es gibt z. B. gute Bilderbücher, die eure Thematik aufgreifen.


    Ich habe ja selbst schon ein anderes Buch zum Thema Wut verarbeiten für Kinder. Schöne Geschichten, aber da es keine akuten Anlässe für seine Gefühle gibt, sondern es so eine Art Dauerzustand ist, ist wohl da erzieherisch nicht viel zu machen. Das bedeutet nicht, dass ich jetzt aufgeben würde oder meine ganze Hoffnung in seine Behandlung lege.


    Ich denke, es ist einfach wichtig nicht in wenn-dann Situationen zu geraten, sondern vorher deeskalierend als Erwachsener einzugreifen.


    Und wenn vorher gar keine Eskalation stattgefunden hat, was dann?

  • Er muss Sicherheit zu Dir haben, damit die Symbiose zu Mutter verlassen kann, lag ich ja auch nicht sooo falsch.


    Was bedeutet das konkret? Ich denke schon, dass er ein gewisses Maß an Sicherheit hat, aber es muss eben noch wesentlich mehr dazu kommen, damit er entweder diese Symbiose verlassen kann oder mit dieser Symbiose leben kann. Im Übrigen weiß ich nicht, warum es in irgendeiner Weise relevant sein sollte, ob Du mit der einen oder anderern These richtig oder falsch liegst.


    Bitte, wenn es Dir Spaß macht, dann stelle ruhig weiter Deine Thesen auf und schaue, ob Du aus Deiner Sicht richtig oder falsch liegst. Ich befasse mich lieber mit der gelebten Praxis.


  • Was bedeutet das konkret? Ich denke schon, dass er ein gewisses Maß an Sicherheit hat,


    Aus deinem oder seinem Empfinden? Vielleicht ist das, was du meinst zu tun, nicht genug - für beide Kinder. Du kannst ihnen die ganze Welt erklären, Zusammenhänge begründen etc. pp. - aber vielleicht wollen sie im Moment der Angst, der Trauer, des Schreckens einfach nur eine Umarmung, einen tröstenden Halt?! Und da sehe ich deutliche Defizite in der Empathie, die der Aufarbeitung und Änderung bedürfen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Bitte, wenn es Dir Spaß macht, dann stelle ruhig weiter Deine Thesen auf und schaue, ob Du aus Deiner Sicht richtig oder falsch liegst. Ich befasse mich lieber mit der gelebten Praxis.



    Ne macht und hat mit Spass einfach nichts zu tun.
    Du nimmst ja genug hier mit, kannst das halt nur nicht sagen. :troest
    Bleib bei Deinem Selbstbild, Alles Gute für Dich und Deine Familie.
    Ihr schafft schon. :daumen


    lg von overtherainbow :rainbow:


    ...der der Netiquette zuliebe, sich einfach mal klare Worte spart. 8)

  • Und da sehe ich deutliche Defizite in der Empathie, die der Aufarbeitung und Änderung bedürfen.


    Dann sieh diese Defizite halt aus der Ferne, auch hier ziehe ich es vor, aus der Nähe betrachtet das zu tun, was ich für richtig halte, um die Beziehung zu beiden Kindern zu pflegen und zu stärken, damit es ihnen gut geht.

  • Du kannst ihnen die ganze Welt erklären, Zusammenhänge begründen etc. pp. - aber vielleicht wollen sie im Moment der Angst, der Trauer, des Schreckens einfach nur eine Umarmung, einen tröstenden Halt?!


    Woher möchtest Du eigentlich wissen, dass ich mich darauf beschränke, meinen Kindern die Welt erkläre und Zusammenhänge begründe? Noch einmal: hier schreibe ich nicht für fünfjährige Kinder, sondern für Erwachsene, und aus dem, was hier zu lesen ist, darauf zu schließen, wie ich mit meinen Kindern umgehe, finde ich doch etwas weit hergeholt.

  • Dann sieh diese Defizite halt aus der Ferne, auch hier ziehe ich es vor, aus der Nähe betrachtet das zu tun, was ich für richtig halte, um die Beziehung zu beiden Kindern zu pflegen und zu stärken, damit es ihnen gut geht.



    Liebe Foris, warum tut Ihr Euch das immer und immer wieder an? Warum leistet Ihr diesem Treiben hier Vorschub? Ich habe selten jemanden in diesem Forum gelesen, der derartig von sich überzeugt und absolut resistent gegen Anregungen zum Nachdenken ist. Egal in welchem Themenstrang, egal bei welcher Antwort. Musicafides weiß genau was er hören möchte und was nicht, wird beleidigend gegenüber Usern, die sehr feinfühlig versuchen ihm zu sagen, was er durch sein Verhalten bei den Kindern anrichtet. Und ich denke, jeder von uns hat mittlerweile seinen umfassenden Eindruck bekommen können.


    Warum also geht Ihr immer wieder darauf ein, lasst Euch beleidigen oder an der Nase herumführen? Keine Angst, es ist eine rethorische Frage und ich erwarte keine Antwort darauf. Eigentlich wollte ich mich gar nicht mehr in diesem Thread äußern, die Angst um diese beiden Kinder hat mich schon manch schlaflose Nacht gekostet. Verantwortlich wäre, die Bedenken an anderer (offizieller) Stelle zu äußern, denn das, was hier geschieht, ist kindeswohlgefährdend. Nun gut, genug der Worte.

  • Mod-Mitteilung: Dieser Thread ist zur Überprüfung im Team geschlossen. Volleybap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.