holt mich mal aus einer meiner sackgassen raus ... (männliche bezugsperson für sohn)

  • Schwimmen lernen halte ich übrigens auch für enorm wichtig. Wäre hier vielleicht auch eine Möglichkeit (falls noch nicht geschehen), das Schwimmen bei einem männlichen Trainer zu lernen? Über solche Dinge kann man im Kleinen auch schon männliche Bezugspersonen haben.

  • Hui, hier sind ja einige Aspekte angesprochen worden, die jeweils eigene Themenstränge füllen könnten...


    Mal als Ideenansatz für BezugspersonLight.
    Wie schauts mit nem Vater von nem Freund von ihm aus. Also einfach öfter zum spielen "abgeben" ?

    Wer will findet Wege und wer nicht will findet Gründe. ;)

  • Kinder sind immer ein Stück ihres Vaters und ein Stück ihrer Mutter. Ist nur noch ein Elternteil präsent, fehlt in der Erziehung, ihm gemeinsamen Leben einfach diese Persönlichkeit. Bei den kleineren Kids, um an dieser so ähnlichen Person zu wachsen, sich ein Vorbild zu nehmen. Später, in der Pubertät, um sich von dieser Persönlichkeit abzulösen und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln.


    Es ist naheliegend, bei AE-Kindern zu vermuten, es fehlt geschlechtsspezifisch die Person, die gerade nicht da ist. Für bestimmte Bereiche mag das stimmen. Aber im Grunde fehlen vielleicht 25% von den vorhandenen Genen meines Ex-Partners. Und zwar die, die ich nicht selbst abdecken kann.
    Manche Dinge wird man durch geschicktes Handeln ersetzen können. Meine blutenden Jungs wurden also auch muttermäßig betüddelt. Ich habe sie an Ordnung im Schrank versucht zu gewöhnen und, und, und - Letztlich überlegt, wo ich gewisse Defizite der Mutter gegenüber hatte, die ich jetzt ausfüllen muss(te). Aber ersetzen kann man die andere Hälfte, die an der Produktion mitgewirkt hat, im Normalfall nicht vollständig. Und auch Dritte können dies nur zum Teil.
    Jedoch auch Eltern können das nicht vollständig. Kinder brauchen immer noch Dritte und Vierte und Fünfte, um sich Dinge abzugucken, um sich zu reiben etc.
    "Normalfamilien" haben da keine Last mit. Nur AEs bekommen oft ein schlechtes Gewissen und machen sich Vorwürfe, nicht vollkommen genug die Bedürfnisse der Kids befriedigen zu können ...


    So lange du deine Kids beobachtest und dir Gedanken machst und so wie jetzt bewusst dinge für sie tust, die ihnen entsprechen, ist letztlich alles im grünen Bereich. Wenn du dann noch zulässt, dass der Onkel, der Opa, der Pfadileiter, der Trainer, der Nachbar in seiner ganz anderen Art Zugang zum Knaben gewinnt, ist es klasse. Das gilt aber auch fürs Mädel. Der fehlen die Gene des Vaters als Gegenüber genau so. Es fällt nur nicht so auf beim gleichen Geschlecht.


    Das eigentlich wichtigste wäre, und da ist es für AEs zugegebenermaßen schwer, regelmäßig familiäre Sozialkontakte zu haben. Für Kinder ist es wichtig zu lernen, mit Menschen sich einzulassen in ihrem Lebensumfeld.


    Mach dir also nicht so sehr Sorgen. Die Geschichte zeigt, dass aus den meisten Kids ganz vernünftige Erwachsene werden, trotz ganz unterschiedlicher Lebenssituationen ... ;-)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bis vor einiger Zeit habe ich mir da auch viele Gedanken gemacht und mache es heute auch noch manchmal... meine Jungs entwickeln sich glaube ich aber derzeit ganz gut. Ich weiß aber nicht, ob ich damit richtig liege und/oder ob es überhaupt so bleibt.


    Sie sind auch zu zweit und das ist schon eine andere Ausgangsbasis.


    Der Grosse pubertiert aber so langsam und mag nicht mehr so viel mit dem Kleinen unternehmen.


    Mir ist wichtig, dass sie jemanden zu reden haben (9 und 11 Jahre)... also eher weniger zum Spielen... wobei für bestimmte Aktivitäten und Gepräche wäre/ist mir ein Mann schon "lieber". Es ist einfach so ein Bauchgefühl.


    Sie haben ab und an telefonischen und WA Kontakt zum Vater... auch die Wochenenden alle 14 Tage... doch wenn wirklich Bedarf wäre ist er meist nicht greifbar... denke, dass es auch immer weniger werden wird... liegt wohl in der Natur der Sache. Es macht mich sehr traurig... ändern kann ich aber nichts daran.


    Meine Familie ist klein und auch zeitlich oft nicht so flexibel.


    Ich glaube nicht, dass du liebe Mama Chia dir zu viele Gedanken machst... mir geht es so wie dir.


    Edit meint noch... vielleicht ist auch der Kontakt zu Freunden ausreichend?!

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Es ist einfach so ein Bauchgefühl.


    --------------------------


    Ich glaube nicht, dass du liebe Mama Chia dir zu viele Gedanken machst... mir geht es so wie dir.



    ja genau.... dieses bauchgefühl ist grade so beherrschend ....



    danke :love:

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • ... es sind wohl Phasen und da fehlt halt eindeutig ein "ganzer Kerl"... nicht eine halbe Papa-Mama!


    Ich habe wirklich viele Dinge mit meinem Kids... die typisch sind für Jungs gemacht... war auch immer ein halber Junge und ich könnte ihnen sogar beibringen wie man eine Flasche Bier mit einem Feuerzeug öffnet... wobei es wirklich um ganz andere Themen geht... ist mir schon bewusst!

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Ich bezweifle auch, dass Sohnemann in seinem KV ( sieht ihn alle 14 tage) einen Ansprechpartner hat. Schon alleine wegen der Sprachschwierigkeiten - Vater hat bis heute noch nicht richtig deutsch gelernt.
    Raufen kann er auch nicht mit ihm, muß ich dann auch für "herhalten" - und leider hat er auch keine größeren Halbgeschwister, sind alle kleiner als er, sein Vater hat mit seiner jetzigen noch weitere 5 Kinder gezeugt, die sind aber alle kleiner als meine Zwillinge.


    Als Ansprechpartner ist manchmal der LG der Oma da - der Opa eher weniger.......und auch alle beide eher seltener....klar gibt es in der Schule auch Lehrer, aber es sind halt Lehrer und keine Ansprechpartner in diesem Sinne für persönliches.


    in einen Verein will er nicht . ist weder Fußball interessiert noch an Taekwondo, oder an Basketball.....ist ihm vieles zu laut etc.....am liebsten würde er in den pc reinkriechen......aber dem schieb ich ab nächster Woche den Riegel vor und probiere mal was anders.......


    und Männer gibt es in meinem minimalistischen Freundeskreis nicht,

  • Wirklich interessantes Thema :-)
    Danke hier für :thanks:


    Das stimmt, dass aus allen Kindern, egal in welcher Familiensituation irgendwie gross werden :-O


    Warum liest man dann überall: das prozentual gerade die Söhne der alleinerziehenden Mütter,
    "Eher" Dissoziative Identitätsstörung vorweisen
    Oder im Gefängnis landen
    Oder Drogenkonsum
    Oder oder oder
    Liegt es dann an der mangelnden männlichen Bezugsperson?


    Hhm.. Ich bin gerade nachdenklich..
    Denn ich habe auch einen 3 jährigen Sohn& oftmals frage ich mich,
    "Mann hättest du ein Mädchen, würdest du eher die Phantasie verstehen"


    Also er liebt Lego/ Ritterburg, Flugzeug, etcpp etcpp
    Aber ich kann damit nix anfangen :hae:


    Ich spiele mit ihm Memory, Puzzle, male bringe ihm Sachen bei, aber so Rollenspiele oh weh...


    Ich fahr Laufrad mit ihm& hab schon überlegt, muss ich nun Fahrrad fahren beibringen??
    Mein Vater hat mir es beigebracht..
    Vor allem auch die Gegensätze meiner Eltern habe ich gelernt.


    Meiner sieht es in der Kita, weiss dass er auch einen Vater hat, der ihn am Wochenende holt& wieder geht.
    Zu meinem Vater schaut er gern auf, alleine schon Pipi machen, hat er nun erkannt, dass was anders ist& das find ich toll, das mein Vater auch mit ihm albert u Unsinn macht, die ICH oder meine Mutter niemals machen würden..
    liegt einfach an den Genen?
    Ist es das? Das wir einfach Frauen sind bzw Mütter?


    Also meiner ist beim Littledragons Vorstufe vom Kungfu.
    @Ts mach doch mal ne Probestunde da?
    Da sind viele Jungs& da hab ich schon erkannt, dass er bei den Jungstrainern anders mitmacht und auch den Anschluss zu Jungs hat, in seinem Alter.
    Mal positiv mal negativ.
    Mir war wichtig dass er Selbstbewusstsein bekommt& Stärke so früh wie möglich erlernt, denn zu 60% (wenn meine Eltern lange wieder weg sind ) bin ich auch komplett alleine..

    Einmal editiert, zuletzt von Emiha17 ()

  • Wer sagt dass ihm Opa und Onkel nicht reichen egal wie unregelmäßig. wenn Onkel so gut wohnt vll öfter mal ein we hin oder die Kinder auch mal alleine.
    Suchen tust du, oder ? er ja noch nicht.



    das ist leider zu unregelmäßig ... wir sehen und vielleicht vier- fünfmal im jahr ... ud wie ich iben geschreben habe ist es einfach nicht umsetzbar ... leider.


    er suht nicht bewusst, aber gerade wenn wir (so wie gestern ) da waren, merke ich wie sehr es ihm fehlt und er es braucht !

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • Hallo Mama Chia,


    da sprichst du etwas wichtiges an. So jetzt mal als Mann und Vater: Jungs haben heute oftmals zu wenig männliche Bezugspersonen, das ist aber nicht das ganze Problem. Entscheidender ist, dass sich die Männerrolle wandelt und auch wandeln muss. Es ist fraglich, ob männliche Vorbilder, die noch ein altes Männlichkeitsideal verkörpern, den Jungs von heute hilfreiche Bezugspersonen sein können. Viele Männer sind heute gar nicht sicher in ihrer Männlichkeit, und die die versuchen neue Wege zu gehen überfordern sich nicht selten mit Engagement in Familie und Beruf. Also männliche Bezugsperson auf Teufel komm raus ist auch nix.
    Also? Wohin mit den Jungs? Zum Fußball, als Sport sicher gut, aber im Fanbereich gehts doch hauptsächlich ums Saufen. Solange Männlichkeit Posen, Konkurrieren, der Beste oder der Coolste sein wollen bedeutet, ist das glaube ich nicht zielführend.


    so, da muss ich mich aber doch noch mal aktiv einmischen.


    die aktive vaterrolle (oder mannrolle) im 21.Jhd? das bedeutet nicht saufen, schlagen oder cool sein. das bedeutet das kind auf kommende globale herausforderungen vorzubereiten. diese sind:
    - industrie 4.0;
    - eine immer stärker wachsende diskrepanz zwischen wahlfreiheit und zwangszuteilung;
    - den bezug auf eine gerechte rollenverteilung

    hier um nur einige punkte zu nennen.

  • Ja, und das macht also wer wenn der Vater nicht zur Verfügung steht?



    Dann wird man auch nicht einfach so in einen Pool greifen, und eine geeignete Bezugsperson herausholen können :frag Es wurden doch schon viele gute Vorschläge gebracht. Männliche Nachbarn, männliche Trainer, männliche Lehrer, der Vater vom besten Freund, all das ist natürlich genau so zeitlich begrenzt, wie 5 mal im Jahr den Onkel zu besuchen. Und ob all diese männlichen Personen wirklich Bezugspersonen werden, das sucht sich das Kind und die Person doch selber aus :frag


    Im Grunde, wenn ich so zurückblicke, ist es nicht so sehr wichtig, wie oft das Kind mit dieser Person zusammen ist, sondern welche Qualität diese Treffen haben. Es kann ein Onkel aus der Kindheit auch im Gedächtnis bleiben, wenn das Kind ihn nicht regelmäßig um sich hat. Der kann trotzdem als Vorbild wirken. Und ansonsten haben wir doch genügend Männer täglich um uns herum, dass der Junge sich ein Bild "vom Mann" machen kann.


    Der Kinderarzt, der Berater im Baumarkt, der Handwerker, der Polizist, der Bauarbeiter, der Bankangestellte, der Bauer im Urlaub auf dem Bauernhof ;) Wir treffen doch überall auf Männer ;) All diese Menschen vermitteln doch ganz automatisch ein Bild, an all diesen Männern kann er sich orientieren. Ich bin ganz sicher, wenn er eine männliche Bezugsperson irgendwann braucht und sucht, dann findet er auch eine. Bei meinem Sohn war es für eine lange Zeit der Gitarre-Lehrer zu dem er privat gefahren ist.


    Aktiv eine herzaubern kann niemand, so schade das auch ist. Momentan ist er ja mit seinen 5 Jahren noch klein und die Möglichkeiten sind begrenzt, aber mit der Zeit wird auch sein Aktionsradius sich vergrößern und damit werden auch die Möglichkeiten mehr werden.


    Dass der Vater fehlt, kann eine andere männliche Bezugsperson auch nicht immer ausgleichen. Damit müssen wir leider leben.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Wie ist das mit Sport? Fussball oder Karate? Da sind es ja meistens Männer, die das trainieren. Oder eben auch Freunde von dir? Hast du einen besten Freund? Vielleicht kann man da ein bisschen mehr gemeinsam machen.

  • Wie ist das mit Sport? Fussball oder Karate? Da sind es ja meistens Männer, die das trainieren. Oder eben auch Freunde von dir? Hast du einen besten Freund? Vielleicht kann man da ein bisschen mehr gemeinsam machen.


    ich bin mir grade nicht sicher ob du den ganzen thread durchgelesen hast?!?
    habe ich schon beantwortet... ^^

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink



  • danke :rotwerd:love:

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    lg chia :wink

  • die aktive vaterrolle (oder mannrolle) im 21.Jhd? das bedeutet nicht saufen, schlagen oder cool sein. das bedeutet das kind auf kommende globale herausforderungen vorzubereiten. diese sind:
    - industrie 4.0;
    - eine immer stärker wachsende diskrepanz zwischen wahlfreiheit und zwangszuteilung;
    - den bezug auf eine gerechte rollenverteilung


    OK, das sind also erst einmal Begriffe, unter denen sich jeder vorstellen kann, was er möchte. So reden leider oft Politiker. Mich dagegen würde viel mehr interessieren, was das - heruntergebrochen auf die Situation der TS und das Alter des Kindes konkret heißen kann / soll / darf.


    Saufen, schlagen und cool sein ist m. E. nach wie vor oft Thema bei Heranwachsenden / Männern. Nur wird das oft hinter einer schönen Fassade verborgen. Man geht dann eben ein gepflegtes Feierabendbierchen (oder zwei, drei, vier) trinken, boxt sich im Beruf durch Vitamin B und Kungelei nach oben und wird für andere unnahbar. Es sieht dann anders aus, ist aber dasselbe. Industrie 4.0 und Digitalisierung hin oder her.

  • Eine nicht von der Hand zu weisende Tatsache ist doch,unsere Kinder spiegeln uns.
    Bedeutet,Sie schauen sich alles von uns ab und beobachten genau.
    Und da beginnt die Problematik in AE-familien.Es fehlt einfach eine erwachsene
    Bezugsperson.Egal ob männlich oder weiblich.
    Durch die Trennung der Eltern haben die Kinder Verlustängste.
    Also sollte die Person die das fehlende Elternteil ersetzt verlässlich sein.
    Das dieses Thema nicht nur die Themenerstellerin beschäftigt zeigen die
    vielen Antworten.
    Aber wo ist die Lösung ?
    Es gibt keinen pauschalen Lösungsansatz da jeder Mensch als Individuum anders
    reagiert.Was bei dem einen hilfreich sein kann ist bei jemand anderem nicht hilfreich.
    Kein Wunder warum unsere Psychologen auf Monate ausgebucht sind.

  • Meinen Söhnen fehlen zwar nicht direkt männliche Bezugspersonen (wobei die jetzt auch bei und eher selten präsent sind) sondern positive Rollenvorbilder.
    Da bin ich etwas besorgt, dass sie, sobald sie in der Pubertät sind, erst mal orientierungslos sind. Ich hoffe aber darauf, dass sie, wenn sie es dann brauchen, diese Vorbilder auch finden (Vater des Freundes, Lehrer usw.)
    Bist du denn sicher, dass dein Sohn tatsächlich das "männliche" fehlt? Vielleicht hat dein Bruder eine Eigenart, die deinen Sohn fesselt und bei euch im Alltag vielleicht untergeht. :frag