Sohn mit Wut im Bauch - Terror zuhause

  • Dann benenne die Dinge bitte. Du möchtest nicht, dass er der Schwester weh tut....Du möchtest nicht, daß er Sachen uns Klo schmeißt usw.


    Du wirst es nicht glauben, wie oft ich ihm das haarklein benannt habe. Da ist er nur überhaupt nicht mehr zu erreichen. Vielleicht wäre es möglich, auf nicht zielführende Appelle zu verzichten, bitte?
    Vor allem, wenn Du nicht weißt, wie es tatsächlich bei uns zugeht? Mit Mitleid ist hier niemandem geholfen. Nicht mir, nicht dem Sohn und nicht der Tochter. Das kann ich irgendwann nicht mehr hören oder lesen.


  • Das Letzte heute morgen (an seinem Geburtstag): Als ich ihm sagte, ein Fünfjähriger müsse ja doch ganz sicher keinen Unsinn mehr machen, hat er mir erklärt, doch, er müsse das und auch die Schwester schlecht behandeln, weil er so eine Krankheit habe.


    Für mich ein deutliches Zeichen einer pathologischen Symbiose - jetzt, wo die Mama krank ist, ist er es (als ihr Anhängsel) eben auch. Und da hilft auch keine Tralala-Therapie, um diese Symbioseschleife zu überwinden. Zumal die KM das Problem darin sieht, dass der Sohn sie zu selten sieht. Aber auf ihre Befindlichkeiten kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen.


    Also ohne die Familienhilfe und die Leute von Menschenkinder mies machen zu wollen, bislang hat Junior nur Tralala-Therapie.


    Der braucht Einzelhilfe und nicht Gruppenhilfe.


    Ansonsten seit ihr in nem Teufelskreis, jeden Tag passiert was und es erfolgen Maßregelungen, das Mädel läuft Spießruten weil es malträtiert wird, um deren Psyche mache ich mir momentan mehr Sorgen!


    Wenn die Kleine nicht bald vermittelt bekommt das ihr Zuhause ihr Unterschlupf ist, dann Gute Nacht - du kannst sicher sein das sie sonst ratzfatz das Weite suchen wird wenn sie älter wird. Ich hatte "nur" einen kleinen Bruder der schwer mit ADHS zu kämpfen hatte, aber er war der Grund warum ich mit 16 fluchtartig mein Elternhaus verlassen habe. Weil es nicht auszuhalten war wie der immer im Mittelpunkt stand, meine Eltern haben uns alle geliebt und auch versucht uns gerecht zu werden, aber es ging streckenweise einfach nicht.


    Und sowas prägt einfach, das hat nichts mit fehlender Liebe zu tun, aber je älter man wird um so mehr sucht man sich nen Ort wo man Ruhe hat und genau das wird auch die Kleine tun. Niemand kann sich über Jahre zurücknehmen und schon gar nicht ne Litanei über, aber du bist ja die Große hab Verständnis usw anhören. Wie gesagt ihr unterkommen bei den Paten kann es ja wohl auch nicht sein, Du bist ihr Zuhause!


    Und auch wenn das für Dich noch weite Zukunftsmusik ist - die Pubertät kann bei Euch zur Katastrophe werden und Junior wirst Du da nicht in den Griff bekommen! Das ist überhaupt nicht böse gemeint, nur wenn ich sehe wie beharrlich er kämpft ist das für mich ein Zeichen das er ne verdammt starke Persönlichkeit ist und lass die mal reifen! Sorry, aber der lässt sich von Dir nix sagen wenn er Dinge anders sieht, wenn halt in den nächsten Jahren nicht mit ihm gearbeitet wird.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Also ohne die Familienhilfe und die Leute von Menschenkinder mies machen zu wollen, bislang hat Junior nur Tralala-Therapie.


    Genau das wollte ich damit ausdrücken. Auch eine punktuelle Tiertherapie hilft da nicht weiter. Auch eine punktuelle Einzeltherapie nicht.


    das Mädel läuft Spießruten weil es malträtiert wird, um deren Psyche mache ich mir momentan mehr Sorgen!


    Nicht nur Du, auch wenn der Thread sich auf den Sohn bezieht.


    je älter man wird um so mehr sucht man sich nen Ort wo man Ruhe hat und genau das wird auch die Kleine tun. Niemand kann sich über Jahre zurücknehmen und schon gar nicht ne Litanei über, aber du bist ja die Große hab Verständnis usw anhören.


    Das letzte, an was ich appelliere, ist das Verständnis der Tochter! Aber es reicht eben auch nicht aus, wenn ich gezielt ihr mehr Aufmerksamkeit gebe. An ihr Verständnis zu appellieren hieße ja auch, dass ich das Verhalten des Sohnes akzeptiere oder sogar gutheiße. Im Gegenteil. Nur: es nützt nichts.


    Und auch wenn das für Dich noch weite Zukunftsmusik ist - die Pubertät kann bei Euch zur Katastrophe werden und Junior wirst Du da nicht in den Griff bekommen!


    Deshalb erwäge ich ja, ihn komplett herauszunehmen, auch wegen der Tochter. Ich kann ihm nicht helfen, weil ich ihn nicht erreiche. Und diejenigen, welche davon wissen, stehen mit großen Augen da und sind bestürzt. Das hilft mir auch nicht weiter.

  • Musicafides, ich hab ja nicht geschrieben das Du derjenige bist der Tochter suggeriert das sie die Große ist, aber sie verhält sich doch bereits so, sie wehrt sich nicht, sie will die Situation nicht verschärfen, geht aus Eurer Familie zu den Paten - sie macht sich klein, nimmt sich zurück.


    Wenn das zur Dauerproblematik wird, schadet ihr das massiv, aber das siehst Du ja bereits.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Im Grunde genommen seid ihr es doch alle die extrem in Not sind, jeder auf seine Weise! Der Sohn agiert es nur am auffälligsten aus.


    Ich finde den Schritt sich jetzt (endlich) externe professionelle therapeutische Unterstützung zu holen völlig richtig. Ihr werdet nicht umhin kommen euch alle Unterstützung zu holen, damit eure gesamte Familie gesunden kann.


    Wie genau jetzt der Ablauf sein wird können am ehesten Kindertherapeuten beurteilen:
    Aber wenn es so brenzlig ist, und man mit seinem eigenen Tun am Limit ist, und das gesamte Familienleben sich 24/7 nur noch um die Sorge vor der Aggressivität und dem Schutz dreht, man auch gedanklich aus diesem Karussell gar nicht mehr raus kommt, und sich Null Verbesserung einstellt, finde ich den Gedanken an eine stationäre Therapie für einige Wochen ganz gut.


    Es geht ja um ein Neuananfang dabei für alle, ein Lernen und Luftholen. Ein verhindern des Zusammenbruchs.


    Das tut natürlich sehr weh, so ein kleines Kind wirklich stationär in Therapie zu geben, aber wenn es wirklich nötig ist werde die behandelnden Ärzte das auch sehr gut abwägen.
    Es ist dann ein mutiger Schritt, denn viele gehen ihn nicht, obwohl er ihnen gut täte. Und verweigern eine Hilfe, bloß weil diese in diesem Fall mit dem Stigma der Psychiatrie belegt ist.
    Dieser stationäre Aufenthalt müsste, so er denn überhaupt angezeigt wäre, vielleicht gar nicht all zu lange sein, sondern manchmal reichen da drei, vier Wochen, um dann gezielt ambulant weiter therapieren zu können.


    Wir können es nicht beurteilen, was genau das Kind für eine Therapie braucht, aber ich finde die Erwägung diese Art von Hilfe in Anspruch zu nehmen sehr mutig von Musica!


  • Du wirst es nicht glauben, wie oft ich ihm das haarklein benannt habe. Da ist er nur überhaupt nicht mehr zu erreichen. Vielleicht wäre es möglich, auf nicht zielführende Appelle zu verzichten, bitte?
    Vor allem, wenn Du nicht weißt, wie es tatsächlich bei uns zugeht? Mit Mitleid ist hier niemandem geholfen. Nicht mir, nicht dem Sohn und nicht der Tochter. Das kann ich irgendwann nicht mehr hören oder lesen.


    Mag ja sein, daß Du manche Ratschläge nicht mehr hören magst und noch nie hören wolltest.


    Genauso bin ich mir recht sicher, daß viele User hier Dein "Die Mutter hat dies" " die Mutter hat das" echt nicht mehr hören kennen.


    Der Junge ist auffällig, das liegt natürlich wieder einzig un dallein an der Mutter.


    Ich persönlich kann mich nicht erinnern, auch nur einmal wahrgenommen zu haben, daß Du etwas geändert hast in Deinem Verhalten. Du möchtest verbessern, aber nicht ändern.


    Kommt es für Dich so garnicht in Betracht, daß irgendwas an Deinem Verhalten Deinen Kindern nicht gut tut?


    Völlig losgelöst von der Mutter?

  • Monsterkrümel der Sohn ist doch aber in seinem Verhalten ganz sicher sehr gesteuert davon, dass er bei seiner Mutter sein will, und dies nun augenscheinlich keine Option zu sein scheint.


    Es ist sicher viel davon noch zu lesen wie sehr Musica auch selbst auf die Mutter fixiert ist, was vielleicht an dem laufenden Verfahren liegen mag, oder an mangelder Unterstützung sich dort selbst gedanklich rauszulösen.


    Ich nehme ihn aber nicht als völlig beratungsresistent wahr.


    Immerhin schien ja vor einigen Wochen eine Therapie für den Sohn eigentlich überhaupt nicht zur Debatte zur stehen, und die Unterstützung durch Menschenkinder e.V und Psychomotorik hinreichend.
    Es wird auch ihm klar sein, dass dann nicht nur der Sohn therapiert wird denke ich.

  • Monsterkrümel der Sohn ist doch aber in seinem Verhalten ganz sicher sehr gesteuert davon, dass er bei seiner Mutter sein will, und dies nun augenscheinlich keine Option zu sein scheint.


    Mag sein, daß der Bub seine Mama vermisst und das viele Auffälligkeiten daher rühren.


    Könnte es aber dennoch sein, daß das Kind die Mama weniger vermissen würde, wenn sich nicht immer alles um Mama drehen würde beim Papa?


    Man kann so ein "vermissen" durchaus verstärken...

  • :thanks: Monster, das seh ich genauso und dabei muss das Wort Mama schon gar nicht in den Mund genommen werden.


    Kurzer Einwurf, der Junge hat heute Geburtstag und wird seine Mutter wahrscheinlich nicht sehen, dass ist für ihn eine Katastrophe und ich bin mir sicher das er darauf irgendwie reagieren wird.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Gerade habe ich beide Kinder zu ihrer Mutter gebracht z Feiern des Geburtstags. Soviel zum Thema Voreingenommenheit

  • wenn ich gezielt ihr mehr Aufmerksamkeit gebe


    und genau das möchte Dein Sohn auch....


    Es ist echt ein Teufelskreis :kopf


    Je mehr Aufmerksamkeit Du dem einen gibst, desto auffälliger wird, oder könnte der andere werden-


    vermutlich haben die beiden einfach keine "gewöhnliche" Geschwisterbindung, da sie ja nie wirklich Geschwister waren :frag
    bzw. in einer der Prägungsphasen eben nicht gemeinsam...
    zumindest nicht emotional

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Die KM ist noch stationär, wird wohl erst im Juli entlassen werden wollen. Mir ist's gleich, aber die Unsicherheit scheint für den Sohn schwer zu ertragen. Aufklärung der Kinder von der KM nicht zu erwarten.

  • Hallo,


    welche Aufklärung meinst Du ?


    Ich glaube, dass ein Kinderpsychiater/Psychologe ganz schnell helfen kann.


    Ich kann es mir rückblickend kaum vorstellen dass alles ohne seine Hilfe alles durchgestanden zu haben. Ich habe die Therapie jetzt nach fast 8 Jahren beendet und die Abschiedsmail vom Arzt
    war als würde ein Familienmitglied gehen..es war traurig richtig traurig.


    Wenn die Chemie stimmt kommt dein Sohn ganz schnell auf Kurs. Es läuft ja wenig über den Kopf alles über die Emotionen und da ist man als Elternteil einfach zu sehr verstrickt. Ein guter Therapeut erspürt ja die emotionale Verfassung aller Beteiligter und kann da intervenieren.


    BG

  • Mag sein, daß der Bub seine Mama vermisst und das viele Auffälligkeiten daher rühren.


    Könnte es aber dennoch sein, daß das Kind die Mama weniger vermissen würde, wenn sich nicht immer alles um Mama drehen würde beim Papa?


    Nein, könnte es nicht. Denn um Mama geht es nur, wenn die Kinder darüber sprechen, und dann nicht länger als erforderlich. Dass den Sohn sehr beschäftigt, dass seine Mama im Krankenhaus ist, ist ziemlich klar. Der Punkt ist auch nicht, dass der Bub seine Mama vermisst, die sieht er ja nicht seltener als vorher auch, sondern dass der Loyalitätskonflikt ständig angeheizt wird und ich versuche immer wieder, zu beruhigen. Es ist, als ob ständig neues Öl ins Feuer geschüttet wird, und der Junge verbrennt emotional daran.


    Für morgen habe ich einen Termin mit ihm in der kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz, wo man vom SPZ aus wohl alle Notfälle hinschickt. Ansonsten hätte ich erst Ende August einen Termin bekommen. Schweigepflichtsentbindung unterschrieben, KM gebeten, das ebenfalls zu tun - möchte morgen, wenn irgend möglich, den Termin alleine mit ihm wahrnehmen, damit es mal tatsächlich um ihn geht und nicht die Befindlichkeiten der KM. Und darum, dass die Tochter vor dem Sohn geschützt werden muss.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Hallo,


    das ist super mit der Ambulanz. Was besseres oder anderes kannst du gar nicht machen. Als Laie auf dem Gebiet Psyche,
    vor allem bei den eigenen Kinder, ist man einfach nicht mehr kompetent. Es fehlt der Blick von aussen auf das Gesamtkonstrukt.


    Es wäre super wenn du mitteilst was die da als Behandlungsansatz empfehlen.


    Erstmal kommt ja die Diagnostik... :rolleyes2:


    LG

  • Hallo von einer Neuen hier,


    ich habe den Thread hier vor ein paar Tagen gefunden und seit dem beschäftigt er mich. Meine Jungs sind 4 1/2 und 6 und ich habe mich im Januar letzten Jahres vom Vater der beiden getrennt da er, seit der große auf die Welt kam, (durch Drogenmissbrauch hervorgerufene) Psychosen hat, die immer schlimmer wurden.


    Was mich so beschäftigt: Warum meint Dein Kleiner, dass er eben krank sei und die Schwester deshalb so behandelt? Da kommt so ein Kind doch nicht alleine drauf, oder?


    Ich kenne jetzt die ganze Vorgeschichte nicht, nur eben das, was hier steht, aber kann es vielleicht sein, dass die Mutter da irgendwas suggeriert hat? Keine Ahnung, vielleicht, dass sie (also die Schwester) böse ist, das der Sohn eben auch krank ist, wie die Mutter, oder vielleicht auch "nur", dass der Sohn, wenn er denn auch krank wäre, bei der Mutter sein könnte? Ich weiß leider, wie manipulativ psychisch Kranke sein können, gerade wenn man dem naiv gegenübersteht...

  • ...möchte morgen, wenn irgend möglich, den Termin alleine mit ihm wahrnehmen, damit es mal tatsächlich um ihn geht und nicht die Befindlichkeiten der KM.


    Ich finde es auch klasse, dass Du so hartnäckig geblieben bist und so schnell einen Termin bekommen hast.
    Und es wäre schön, Du könntest Deine Befindlichkeiten dann auch so gut es geht zurückhalten.


    Alles Liebe für Deinen Sohni!