Ehemann droht mit Selbstmord

  • Wo bitte siehst du da Unterstellungen ?


    Zum Beispiel hier:

    Da steckt so viel Gewalt zu sich selber und zu euch drin.

    Er will, dass DU dich verantwortlich fühlst.

    Die, die dramatisch angkündigten, wollten nicht wirklich sterben, die leben heute noch. Die wollten was anderes: Erpressen, ihren Willen haben, etwas durchsetzen und vor allem Aufmerksamkeit haben, Mitleid.

    Wenn er sich ändern würde, würde es nicht lange anhalten und schnell das alte ihm bekannte Schema auftauchen.

    Anscheinend kann er nicht anders mit anderen über seine Probleme reden?

    das sind echt schreckliche menschen

    er will das du dich schlecht fühlst


    Das hier sehe ich doch gar nicht anders:

    Für mich kommt ganz klar herraus,d. sie Hilfe braucht und mit der Situation nicht richtig klar kommt.


    Würde sie keine Hilfe brauchen, hätte sie sicher nicht hier geschrieben.
    Ich sehe aber nicht, dass sie darüber nachdenkt, zu ihm zurück zu gehen, damit er sich nicht selbst tötet. Sondern eher mit der Ungewissheit der Situation. Mal vorausgesetzt, er will sie tatsächlich emotional erpressen, wird das nicht klappen. Deswegen denke ich, dass es nicht notwendig ist, einem fremden und schwer erkrankten Mann lauter fiese Dinge zu unterstellen.


    Aber sei's drum, für Marzipankugel scheint das ja ok zu sein.


    Oft ist es ja auch hilfreich, wenn man merkt, dass man nicht alleine mit der Situation ist. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe für betroffene Angehörige eine Idee.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Lilli


    Mit Gewalt meinte ich, eine Psychische Gewalt gegenüber Marzipankugel .Er setzt sie massiv unter Druck.Wenn du nicht zurück kommst,dann töte ich mich.
    Sich selber zu töten ist eine Gewalttat gegen sich selber, deswegen Gewalt zu sich selber.
    Er droht damit,solche Drohungen nehme ich immer ernst.


    Das was die anderen schreiben sehe ich eher als Erfahrungswerte und als gut gemeinte Ratschläge.
    Diese Menschen haben sich aus einer Krankhaften Bindung befreit und Berichten darüber.
    Oder kennen es aus ihren Sozialen Umfeld.
    Marzipankugel wollte auch andere Berichte haben.
    Eine Selbsthilfegruppe wäre vielleicht was. Das ist aber Marzipankugel ihr Ding.

  • @ schauenwirmal


    Ich wollte meine eigenen Erfahrungswerte einwerfen. Und die stimmen kein bisschen mit dem überein, was hier über den Mann gemutmaßt wird. Deshalb merke ich an, dass es immer zwei Seiten gibt und dass Pauschalisierungen selten zutreffen. Menschen, die man nicht kennt und die schwer erkrankt sind, zu verurteilen oder ihnen bestimmte Verhaltensweisen und Motive zu unterstellen, finde ich nicht gut. That's all...


    Dann kommt das, was hier geschrieben wird, offensichtlich unterschiedlich bei uns an. Macht ja auch nix. Im Grunde geht es ja eh nur darum, was Marzipankugel für sich rausziehen kann. Und sie kann ja anscheinend was damit anfangen.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • [quote='Lilli','index.php?page=Thread&postID=2000506#post2000506'] Deshalb merke ich an, dass es immer zwei Seiten gibt und dass Pauschalisierungen selten zutreffen. [quote]



    Des ist leider eine Forums-Krankheit alles pauschal über einen Kamm zu scheren. "War bei mir so, muss also bei dir auch so sein", einmal eine Erfahrung gemacht und schon wurde die Weisheit mit Löffeln gefressen. :rolleyes2:

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von Nele64 ()


  • Hallo Marzipankugel,


    Du hast Dich aus dieser Partnerschaft befreit und das hatte seinen Grund.


    Die räumliche Trennung scheint vollzogen. Nun solltest Du den nächsten Schritt gehen und Dich auch emotional trennen.
    So ganz ist das offenbar nicht der Fall derzeit. Du fühlst Dich schlecht, wenn Kindesvater nach Deiner Antwort "nein, Du wirst nicht in meine Obhut zurückkehren" dann ankündigt, aus dem Leben scheiden zu wollen. Er stellt Dich vor die Wahl "nimm mich zurück, sorge Dich um mich oder fühle Dich schuldig!"


    Nun stelle ich mir Dein derzeitiges Leben vor: Deine Kids sind 1+3 Jahre alt. Du bist alleinerziehend, hast einen Vollzeitjob und lebst am Existenzminimum. Wie viele Nächte in der Woche darfst Du durchschlafen? Wie viele Windeln wechselst Du tagtäglich vor und nach der Berufstätigkeit und während und nach der Hausarbeit? Wann hast Du Zeit, Dir auch nur Sorgen über Deine finanzielle Lage machen zu dürfen? Gehst Du nach der Arbeit mit zwei übermüdeten Kindern einkaufen damit Du ihnen in der Folge dann das Essen zubereiten darfst? Musst Du für Deine Kinder abends gute Laune haben und Zuversicht ausstrahlen und hast Du ein schlechtes Gewissen wenn Du das nicht schaffst? Bedrückt es Dich, dass es jetzt im November so früh dunkel wird und dass du keine Kraft hast, mit den Kindern zu spielen vor dem Zubettgeh-Ritual? Wann hast Du zwischen Wäschewaschen und Babybrei irgendwann Gelegenheit auch nur dran zu denken, Dich eines Tages um Dich selbst kümmern zu dürfen?


    Mein Rat an Dich: Kindesvater hat bezahlte, professionelle Helfer. Dieser Luxus sei ihm gegönnt, er ist krank. Aber überlasse es denen, ihren Job zu tun. Kindesvater alleine ist für sein Leben oder Nichterleben verantwortlich. Ihr sei getrennt und Du versorgst alleine Eure gemeinsamen Kinder. Das ist bereits ein Herkules-Job. Kindesvater hat kein Recht, Dich zusätzlich dann auch noch in seine psychischen Probleme zu involieren.


    Deshalb höre auf damit, Kindesvater als 3. Kind zu sehen für das Du verantwortliche Gefühle hegst. Sei strikt! Verweise Kindesvater bei zukünftigen emotionalen Sackgassen an seine professionellen Berater. Die haben extra studiert, um Kindesvater eines Tages helfen zu dürfen. Ist das nicht schön?


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Ich muß sagen,das ich es nicht als fies empfinde wen man zu solche Argumente greift,es ist Verzweiflung pur,in dieser Situation greifen viele Menschen zu Argumente die nicht passen,aber es ist das was es ist,egal wie dieser Mensch sich fühlt. Das ist keine erpresung,sondern einfach Tatsachen,es obliegt jeden selbst wie er damit umgehen tun,es ist ist nur nicht in Ordnung den Menschen der sich befreien möchte zu belasten.Der Verzweifelte Mensch kann nicht in diesern Moment zu vernüpftige Argumentationen greifen,denkt in diesen Moment nur an sich,und nicht an die Auswirkungen die er damit ausrichtet.Allso,nur ich bezogenes handeln...die frage wiederum ist,wie sehr ich bezogen ist jedermans handeln?Irgendjemand muß den anfang wagen um die Beziehung zu beenden wen es nicht mehr geht,und irgendjemand ist immer der Leidende.

  • jeder Mensch ist selber für sein Leben verantwortlich !
    Du hast diese mail an die Therapeutin weiter geleitet.
    Was er tut oder nicht tut ist alleine seine eigene Entscheidung und hat nichts aber auch garnichts mit dir und / oder den Kindern zu tun.
    Du kannst nichts tun ausser ihn evtl. darauf hinzuweisen er hat
    a) Verantwortung für seine eigenen Kinder
    b) Verantwortung für sein eigenes Leben.


    Du wirst versucht haben ihn zu helfen denke ich, aber es muss bei ihm "Klick "machen.
    Hilfe hatte er anscheinend genug

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Die Themenstarterin hat sich doch schon getrennt. Die Kinder leben bei ihr.


    Das weiß ich ja schon, meine Wortwahl hätte besser sein können. Ich meinte zusammenleben im Sinne von "sich beschäftigen müssen mit". Denn man ist ja als Eltern lebenslang miteinander verbunden dadurch, dass man gemeinsame Kinder hat. Also wird sich die TS mit den Eigenheiten des KV auseinandersetzen müssen, und zwar immer und immer wieder. Auch wenn die Kinder bei ihr leben und sie sich längst von ihm getrennt hat.


    Letzten Endes ist es unerheblich, ob es sich hier um emotionale Erpressung des KV handelt oder nicht. Wenn die TS so weit wie möglich bei sich und den Kindern bleibt, d. h. die Verantwortung für den KV nicht auch noch übernimmt, dann muss sie sich weder erpressen noch sonst unter Druck setzen lassen.


    Andererseits ist es dem KV überlassen, inwieweit er sich therapeutische Hilfe sucht und diese auch für sich zu nutzen weiß. Ein Therapeut kann seinen Klienten ja nun nicht zwingen, sich mit bestimmten Themen tatsächlich auseinanderzusetzen. Ob der Klient nun in seiner gewählten Lebensperspektive verharrt oder nicht, ist seine Entscheidung.


    Die Fragen, welche auch ich mir also stelle (angepasst von oben): Kann man das als Elternteil aushalten, sich mit einem solchen Menschen fortwährend auseinandersetzen zu müssen? Wichtiger noch aber: welche Auswirkungen hat das Verhalten des psychisch kranken Elternteils auf (gemeinsame) Kinder?

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Huhu :wink


    Schon seit einigen Tagen setz ich mich auf die Finger, weil ich mich in dieses Thema nicht (wieder) rein intensivieren will.


    Aber ich lese hier so viele theoretische Tipps, Pauschalisierungen und sicher gutgemeinte Ratschläge, die jedoch an der Realität vorbeigehen. Wobei- es gibt auch Beiträge, die deutlich machen, wo die eigentliche Problematik liegt.


    Vorab: Mein erster Ehemann hat sich 1996 das Leben genommen. Es war ein angekündigter Suizid, ich weiß also wovon wir hier und ich hier spreche. Ich bin anschließend durch die Hölle gegangen, und zwar in mehr als einer Hinsicht. Von daher ahne ich, was Marzipankugel gerade durchmacht und welche Gedanken sie quälen.


    Marzipankugel schreibt, ihr Exmann ist seit längerer Zeit aufgrund Depressionen in Behandlung. Die Mail mit der Drohung sich das Leben zu nehmen hat sie an die Therapeutin weitergeleitet. Das war absolut richtig und gut. Besser fühlt sie sich deshalb wahrscheinlich trotzdem nicht.


    Liebe Marzipankugel, du kannst und solltest alles ausschöpfen, dass dein Ex geschützt wird. Es ist nie zu spät, die Polizei hinzu zu ziehen - die müssen tätig werden, wenn jemand einen Suizid ankündigt. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen dass es sehr quälend ist, sich später vorzuwerfen, man hätte dies und das noch machen können.... zu spät. Hat er Freunde, die du ansprechen könntest? Je mehr du diese Belastung teilen kannst, desto leichter kannst du damit umgehen.


    Die Angst, dass wenn es klingelt, es die Polizei ist, die dir eine schlechte Nachricht überbringt, kann dir trotzdem niemand nehmen - an dieser Angst wirst du arbeiten müssen. Je nachdem wie dein Gefühl ist wie du damit klar kommst, kann es auch ratsam sein, sich hier professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt Strategien, die dir beigebracht werden können, dieser Angst zu begegnen. Im Grunde ist es ja eine Hilflosigkeit, die dich quält.


    Man kann hier überhaupt keine Pauschalisierungen vornehmen: "zahlreiche Suizidversuche" deuten nicht daraufhin, ob es jemand ernst meint oder nicht. Du kannst auch nicht daraus ableiten, ob er dich "nur" erpressen will oder wirklich so verzweifelt ist.


    Der Rat, Abstand herzustellen, dich zu distanzieren, ist natürlich richtig und gut. Nur es ist wahnsinnig schwer, das in der Realität umzusetzen. Bitte verabschiede dich von Vorwürfen oder Zweifel an der Entscheidung dich zu trennen - diese Entscheidung ist in der Situation, in der du sie getroffen hast, richtig und wichtig für dich. Seiner oder seinen Drohungen, seinem Leben ein Ende zu setzen, kannst du nur entgegnen: Das will ich nicht, und deshalb werde ich alles tun, damit das nicht passiert, aber es wird an meiner Entscheidung nichts ändern. Meldungen an Polizei, Therapeutin, siehe oben. Bleibe sachlich. Versuche nicht in Tränen auszubrechen oder die Kinder hinzuzuziehen. Sage ihm, dass auch er in der Lage ist, eine Trennung zu überleben. Er hat eine Therapeutin, sie ist seine Ansprechpartnerin. Es ist sehr hart, aber für DICH musst du da konsequent und ehrlich bleiben. Versuche eine Grenze zu ziehen zwischen sachlicher Hilfe und persönlicher Anteilnahme und Emotionen. Das ist wahnsinnig schwer, weil du gleichzeitig Angst um ihn hast und an eure Kinder denkst. Aber zeig ihm nie deine Emotionen - die darfst du abends alleine ausleben wenn du für dich bist. Nicht vor ihm.


    Ich wünsche dir sehr, dass dein Ex diese Drohung nicht ernst macht. Wenn er es wirklich will, kannst du es nicht verhindern. Aber verantwortlich bist du nicht. Das ist dann nur er. Mach dir das klar. Sag deinen Freunden, dass sie dich immer und immer wieder daran erinnern sollen. Auch hier noch einmal (das habe ich letztendlich auch gemacht) such dir ggfs. professionelle Hilfe.


    Ich wünsche dir wirklich alles Liebe.


    :wink

  • Hallo, und vielen Dank nochmal für die weiteren Antworten!
    Vor allem dir, liebes Tigerchen, vielen Dank, dass du von deinen Erfahrungen berichtet hast!


    Mein Noch-Mann und ich kommunizieren nur noch sehr selten über E-Mail und das meistens über organisatorische Fragen (Sachen abholen etc.). Auf das Thema Selbstmord angesprochen (ich wollte seine aktuelle diesbezügliche Haltung erfragen) antworte er, dass er darüber mit mir nicht mehr sprechen wird. Das ist wohl auch gut so und ich denke, dies hat er so mit seiner Therapeutin besprochen (der ich die Mail ja weitergeleitet hatte. Ich nehme an, sie hat ihm verdeutlicht, dass er diesbezügliche Probleme nicht auf mich abladen sollte).
    Wie er also aktuell dazu steht, weiß ich nicht. Er geht weiterhin zu seiner Therapie und ich werde schauen, wie sich alles weiter entwickelt.
    Lieben Dank für eure Antworten!