Kind, 15 Jahre will nicht mehr mit mir leben - ist zu den Großeltern gegangen - wie gehts rechtlich weiter?

  • Ich kann mich da (wieder) schlecht reindenken. Aber vielleicht ist unter den gegebenen Umständen Zurückhaltung in der emotionalen Rolle als Mutter im Moment nicht verkehrt? Die Tochter hat doch deutlich zu verstehen gegeben, das sie das ablehnt. Wenn man sich erst auf freundschaftlicher Weise annähert - vielleicht bringt das was?
    Denken wir doch alle mal drüber nach, nicht nur die Zeit, wo man seine Eltern richtig doof fand, wie es sich für einen Pubi gehört, sondern auch nicht mit dem was sie taten oder wie sie ihr Leben gestalteten, einverstanden war. Waren wir, jedenfalls die die diese Gedanken hatten, in dem Moment offen für typische Mutti-Vati-Handlungen? Ich hab mich innerlich auch sehr früh von meiner Mutter abgenabelt, weil ich ihre Art als Frau durch's Leben zu gehen so garnicht nachvollziehen konnte. Schaff ich bis heute nicht. Natürlich bleibt sie meine Mutter, aber eben auf eine nicht typische Weise.


    Ich denke Hauptsache die beiden finden erstmal eine positive, zwischenmenschliche Basis auf der sie umgehen können. Alles andere wird sich ergeben.

  • Abgedroschen, aber wahr... es braucht alles seine Zeit


    Auch aus Sicht eines Pubis kann (im Nachhinein) manches anders aussehen...


    Nehmt Euch die Zeit für eine Annäherung
    wichtig ist die Balance, sie (wieder) willkommen zu heissen und der Balance zwischen den Geschwistern

  • Liebe Butterblum und Hexenmama,


    ich danke euch sehr für eure Gedanken - genauso ist es. Ich halte nichts davon jemanden mit "was-auch-immer" zu überschwemmen. Meine Tochter ist warum-auch-immer auf ihrem "Hass- und Ablehnweg" und das schlimmste was ich jetzt machen könnte wäre "Eititei" und das ganze andere emotionale Gedöns.


    Ich bin ein liebevoller Mensch - aber das wäre momentan der schlecht gewählteste Weg.


    Erst einmal muss sie ja zuhause ankommen und sich selbst wieder bewusst machen das sie jetzt wieder back home ist. Wenn ich sie da überfalle - na danke, da kann ich mir jetzt schon ausmalen was passiert. Ich bin für sie da, aber ich halt mich zurück. Wie ich schrieb, alles kann, nichts muss.


    Das werde ich ihr signalisieren und dann werden wir sehen wie sich was entwickelt.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Hallo,


    jetzt ist meine große seit ein paar tagen zuhause.


    ich habe es so gemacht, wie ich es vor hatte, Zimmer hergerichtet, Blumen hingestellt etc.


    Sie hat sich sehr gefreut. Wir haben den 1. abend noch miteinander geredet, habe ihr gesagt das ich mich freue das sie wieder da ist, das ich für sie da bin wenn sie etwas möchte und sie erstmal wieder zuhause ankommen soll. wir haben beide etwas geweint und uns kurz in den arm genommen.


    seitdem ist der umgang okay. liebevoll distanziert, anders kann ich es nicht beschreiben.


    heute haben wir den Termin beim JA mit der Familienhilfe, zum "beschnuppern".


    mal schauen wie das wird.


    dies als kleiner zwischenstand.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Hallo,
    wollte einen kleinen Zwischenstand geben.


    Der Termin beim JA war okay, die beiden von der Familienhilfe (Mann und Frau) sind nett.


    Diese Woche waren sie bereits 1 x bei uns, nächste Woche kommen sie wieder. Ab übernächsten Termin werden dann Einzelgespräche geführt.


    Meine Tochter kommt viel auf mich zu (oder ich auf sie, wie es gerade passt), wir reden viel (allerdings nicht über das was passiert ist), aber über andere Dinge - Schule, Freund, Freundinnen, Freizeitgestaltung etc. pp. Letztens hat sie mir gesagt das sie mich ganz doll lieb hat, morgens wird kurz gekuschelt, abends beim Gute-Nacht-sagen auch. Ich lasse sie nach wie vor in ihrem Tempo kommen ohne sie zu bedrängen.


    die Kurze war diese Woche auf Klassenfahrt, daher waren die große und ich allein. Sie hat in dieser Zeit 2 x für uns zu Abend gekocht (wollte sie). Heute kommt ihr Freund zu uns, da koche ich.


    Schwierige Themen werden gerade ausgeklammert, da scheinen wir beide instinktiv zu wissen das dafür erst mal die Familienhilfe "herhalten" muss.


    Ich gehe noch etwas (so fühlt es sich zumindest an) auf rohen Eiern durch das Leben mit meiner Tochter, aber ich glaube, dass ist grad der bessere Weg für uns. Ich hoffe das wir mit der Familenhilfe lernen, Konflikte gesund austragen zu können und sie auch benennen zu "dürfen".

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Moin,


    wollte mal wieder einen kurzen Zwischenbericht geben.


    Die Familienhilfe war jetzt 3 x da, beim letzten Mal wurde auch die Kurze mit einbezogen.


    Nächste Woche hat jeder von uns einen Einzeltermin, wir haben ja das Tandem, meine jüngste und ich sprechen jeweils mit der Frau, die große mit dem Mann. Was sich aber immer wieder abwechseln wird, so wurde es uns gesagt.


    Ich finde die beiden sehr nett und kann auch gut mit beiden arbeiten, die große auch.


    Nach dem letzten Besuch (Mittwoch) haben die große und ich noch gesprochen, sie sagte mir, dass sie sich zuhause wieder wohl fühlt und sie auch denkt, dass sie mir alles (wieder) erzählen kann und das nötige vertrauen, dass ich ihr zuhöre, vorhanden ist.


    So einen Fortschritt hätte ich nicht erwartet, aber es freut mich immens.


    Bin sehr froh, dass meine Zurückhaltung Früchte trägt, dass ich ihr also nicht auf den "Sack gehe", sondern ihr die Entscheidung überlasse, das Tempo vorzugeben.


    Was ich sehr schön finde: Wir knuddeln wieder, dass hat mir sehr gefehlt.


    So, dass war's erst einmal.

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Grace_99
    Das Leben hat manchmal geheimnissvolle Wege um wieder zueinander finden.
    Wünsche euch weiterhin viel Kaft und vor allen Liebe für die weiteren Schritte die ihr noch machen werdet.
    Ich freue mich für euch. :blume

    Wenn du meinst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

  • Hallo,


    ich wollte mich mal wieder melden.


    Wir haben jetzt Donnerstag das letzte Gespräch mit den Familienhelfern. Die Woche darauf dann das Abschlussgespräch beim Jugendamt und dann ist Ende.


    Die Familienhilfe hat uns insoweit geholfen, dass das Augenmerk dahin gelenkt wurde, was wirklich wichtig ist, wo ich mich als Mutter distanzieren muss usw. usf. Würde ich jetzt alles im Detail aufführen, würde es den Rahmen sprengen.


    Wir wissen woran wir sind, wir wissen wo unsere Verletzungen sitzen, wir wissen aber auch, dass wir uns lieben, wir gern eine Familie sind und gut miteinander leben können. Meine Tochter weiß, dass sie zuhause ist und dies auch (wieder) gern ist.


    Suche gerade die richtigen Worte, finde sie aber nicht, leider :(


    Sie hat nicht mehr den Wunsch in eine Wohngruppe oder zu den Großeltern zu ziehen. Sie kommt auf mich zu, knuddelt mich, küsst mich, sagt mir das ich sie lieb habe, ich mache dies auch und wir beide wissen, dass es von Herzen kommt (gegenseitig). Wir reden miteinander, wir streiten aber auch mal, aber es hat eine andere Form angenommen.


    Danke an euch das ich hier alles niederschreiben konnte.


    VG
    Grace

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)

  • Das klingt doch schon sehr positiv und danach, dass ihr auf einem guten Weg seid. Sie ist Teenie, mit denen ist ab und an streiten quasi Pflicht, nur ausarten sollte es nicht. (Da fehlen mir auch grad die richtigen Worte, um es in Kürze zu beschreiben.)

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Hallo,


    lang ist es her ;)


    Ich wollte mal ein Update geben:


    Mein Teenie-Kind ist mittlerweile 16,5. Sie ist in der 11. Klasse, immer noch eine gute Schülerin und sehr ehrgeizig.


    Wir verstehen uns sehr gut, abgesehen von "normalen" Reiberein die man mit einem Teenie hat, geht es uns gut. ;)


    Sie hat sich nach 1,5 Jahren von ihrem Freund getrennt, weil er sie einschränken wollte und all das, was ich "gepredigt" habe, ihr selbst bewusst wurde und sie keine Lust hatte, so eine Beziehung zu führen (hab ich in der Erziehung wohl doch nicht alles falsch gemacht) ;)


    Sie ist sehr selbständig, ist viel unterwegs, aber unsere Kommunikation ist offen und vertrauensvoll. Sogar so vertrauensvoll, dass ich 1 Woche allein im Urlaub war und sie allein zuhause geblieben ist (die kurze war bei den Großeltern).


    Das Verhältnis von mir und meinem Vater plus Stiefmutter ist weiterhin auf Minimum, was auch gut ist; ich kann und will meinem Vater nicht verzeihen, was er abgezogen hat.


    Ich gehe nach wie vor zur Therapie, was manchmal immer noch hart ist, aber mich Stück-für-Stück voran bringt.


    Meine kurze ist jetzt 12 und fängt mit ihrer Pupertät an - ich hoffe, dass es nicht too heavy wird.


    Seit Anfang des Jahres bin ich verliebt und in einer Beziehung - der Mann ist ebenfalls allein erziehend von 2 Kindern, in meinem Alter und seine Kinder mögen mich, meine Kinder mögen ihn. Allerdings wohnen wir getrennt und das soll auch so bleiben.


    Das soll's erst einmal gewesen sein. :)


    LG Grace

    :thumbup: Always look on the bright side of life! 8)