Also, ehrlich gesagt, kann ich damit so spontan nichts anfangen. Fakt ist es fällt mir sehr schwer, mich in diese Situation hineinzudenken und kundzutun, wie ich mich verhalten würde. Deshalb finde ich, sollte man sich darüber kein Urteil erlauben. Juwi, bei deiner Tochter ist vielleicht der Vater oder Partner dabei, der da noch unterstützen kann, dass man nicht in ein Loch fällt. Grace hat "nur" Aussenstehende, selbst wenn sie sie sehr unterstützen ist das nicht dasselbe. Man kann die 2. Tochter wohl schlecht als Rettungsanker verwenden.
Tatsache ist auch das jeder mit sowas anders umgeht. Da spielen viele Faktoren rein, wie belastbar ist jemand, wie ist Familiensituation insgesamt, was für andere Probleme muss derjenige noch bewältigen?
Ich hab gestern mit meinem Vater mein Auto geputzt, und ohne da näher drauf einzugehen, drüber nachgedacht, wie das wäre hätte ich meine Familie nicht. So sehr ich sie auch oft an die Wand tackern kann und alle ein bissel wuschi sind: Hin kann ich immer. Da "bemitleide" ich Menschen die das nicht haben, in der Form.
Und um nochmal auf die 2. Tochter zurück zu kommen: Wie sollte das alles auf sie wirken? Das die ältere Schwester die Familie(!) als, ja, Not-Bleibe nutzt und nicht mehr (und das ist nicht böse gemeint)? Wie soll man sich um sein Kind sorgen, wie gesagt wurde, oder kümmern, wenn es genau das nicht will: elterlicher Fürsorge?
Ich glaube wirklich nicht, dass Grace geholfen ist, wenn man ihr jetzt Egoismus an die Stirn klatscht. Die Tochter möchte nicht dort wohnen, das ist zu akzeptieren. Mehr aber auch nicht. Und ja, ganz bestimmt wird es auf lange Sicht besser. Aber so, als Notunterkunft? Ich denke, das kann mehr schaden als nutzen. Vergleiche helfen da nichts, schon garnicht in Bezug auf Lehre usw.
Ich danke dir, du konntest gut in Worte fassen, was ich grad nicht so kann, aber genau das sind meine Gedanken/Gefühle etc.