Enkopresis und die Behandlungsmöglichkeiten

  • Junior leidet unter Enkopresis in Kombination mit chronischer Obstipation (auf gut deutsch: er hat Verstopfung und kotet dann ein, täglich, seit Monaten). Gegen die Obstipation bekommt er ein Medikament, welches mal besser, mal schlechter wirkt. Er kommt im September in die Schule und dann muss er zumindest den Schultag "sauber" überstehen, sonst sind die Hänseleien ja schon vorprogrammiert :( Ich hab schon alles ausprobiert, Belohnungstafel, jede Art von Motivation, leider auch mich ärgern und wütend sein, alles. Weder der Kinderarzt, noch ich wissen weiter, körperliche Ursachen sind alle ausgeschlossen.


    Nun sind mir eine Motopädagogin und eine Psychotherapeutin empfohlen worden. Motopädagogik müsste ich wohl selbst zahlen, die Therapeutin würde übernommen werden. Welches von beidem eher was bringen würde, weiß ich nicht.


    Ich weiß, dass hier ein paar User sind, deren Kinder auch darunter leiden und schon im Schulalter sind. Wie sind eure Kinder dieses Problem "losgeworden" und wenn sie noch darunter leiden, wie gehen sie damit im Schulalltag um?

  • Mein Sohn hatte damit ja auch Riesenprobleme. Er hat aber auch in die Hose gepinkelt. Da war er schon in der Schule, da
    hatten wir am Tag zum Teil 5 "dreckige" Hosen. Mal "nur" nass, manchmal auch "groß", meistens nur Bremsstreifen.


    Wir waren in Behandlung (wegen auch anderer Probleme) bei einem Kinder- und Jugendpsychiater. Dort wurde eine Art
    Toilettentraining gemacht. Er musste sich 3mal am Tag für 10min auf die Toilette setzen. Er durfte dabei lesen, oder DS
    spielen oder singen oder sonstwas machen. Er musste nur versuchen sein großes Geschäft zu machen und die 10min sitzen
    zu bleiben.
    Damit haben wir es (nach vielen vielen Monaten) zumindest soweit in den Griff bekommen, das er ohne Windel in die Schule
    konnte. Gepinkelt hat er allerdings weiter :S


    Meiner Meinung nach ist das Problem heute immer noch nicht 100%ig weg, aber ich bekomme dazu keine Infos mehr.



    Tochter (14) hat auch Probleme mit Verstopfung. Sie hält auch ein und benennt es im Moment mit: "keine Zeit" "keine Lust
    in der Schule zu gehen" etc. Hier rede ich einfach nur: Du musst gehen, du musst trinken :laber
    Richtig gut geholfen haben ihr Colon- Massagen die sie in unserer letzten Mutter- Kind- Kur bekam. Sie macht allerdings nicht
    in die Hose.



    Sorry, viel helfen konnte ich dir jetzt wahrscheinlich nicht.... :blume

  • Hallo,


    ich habe kein Kind mit dieser Symptomatik, berate aber Eltern, (zukünftige) Schüler und Schulen zu verschiedenen Problematiken.


    Wende dich an eure zuständige Stelle für Gemeinsamen Unterricht (hier in Thüringen Koordinatoren für Gemeinsamen Unterricht), bzw. die Kollegen des Gemeinsamen Unterrichts (hier MSD/ GU-Lehrer).
    Es sollte ein Plan für den Ernstfall parat stehen, Waschgelegenheit mit Warmwasser, abschließbar usw.
    Die materiellen Anschaffungen laufen über den Schulträger.

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob ich dir viel helfen kann. Ich weiß auch nicht ob das einkoten das einzige Problem ist, bei euch.
    Meine Empfehlung auf jeden Fall mit der Lehrerin offen darüber sprechen.


    Du tust deinem Kind keinen gefallen, das nicht vorher anzusprechen.
    Ich habe den Fehler auch gemacht, ihn einfach so zur Schule geschickt, und dachte es wird schon irgendwie gehen.
    Es ging nicht.


    Die Lehrerin hat sich das ein paar Monate angeschaut, war uns aber keine große Hilfe.
    Luki wurde dann wieder nach Hause geschickt.
    Nächstes Jahr habe ich ihn dann in eine I-Klasse eingeschult.
    Da ist das natürlich alles kein Problem und er fühlt sich sehr wohl.
    Die Lehrerin ist sehr verständnisvoll und Lukis Besonderheiten werden dort akzeptiert.


    Luki hat ADHS und eine Entwicklungsverzögerung. Einkoten ist bei ihm während der Schulzeit nur sehr selten ein Problem, das hebt er sich dann immer für Nachmittags und Nachts auf :lach .


    Luki hat aber schon immer große Probleme mit seiner Körperwahrnehmung. Er war eigentlich nie richtig und für längere Zeit sauber und trocken.
    Seit kurz vor der zweiten Einschulung trägt er wieder Windeln. Das war für mich ein schwieriger Schritt zurück, im nachhinein denke ich aber es war richtig so.
    Das Leben ist so für uns beide wesentlich problemloser, weil dieser jahrelange verzweifelte Kampf um die Sauberkeit nun nicht mehr da ist.
    Ich hoffe weiter, dass er es noch lernt mit der Toilette.


    LG Elisa

  • Hallo ....


    erstmal feste Umarmung, ich kenne das Problem aus der Vergangenheit nur allzu gut ! :troest
    Also, am Ende unseres Leidensweg stand: Termin beim Facharzt, der eine chronische Verstopfung feststellte und tatsächlich wieder Toilettentraining, welches in der Kinder und Jugendpsychatrie durchgeführt wurde (Sohnemann war dort schon vorab Patient) , weil vor allem ich mit meinen Nerven völlig am Ende war :S ( hat ADHS und ist Asperger Autist... )
    Kurzum: Nach erfolgreicher "Therapie" gab es nur noch sehr wenige Vorfälle und mittlerweile ist er seit 1 1/2 Jahren "trocken" :D



    :strahlen