Umgangsrecht verweigern?

  • Mein Ex reißt sich nun nicht gerade darum den Kleinen oft um sich zu haben. Er nimmt ihn so wie das Jugendamt vorgeschrieben hat. Außer es findet an dem Papawochenende eine Party statt wo er hinwill. Oder er ist krank, oder hat mal wieder kein Geld.
    Jedenfalls hatte ich ihn vor kurzem darum gebeten den Kleinen nach dem Kiga abzuholen, da ich einen wichtigen Termin hatte der sich nicht verschieben ließ und genau auf die Zeit fiel wo mein Sohn vom Kiga abgeholt wird.
    Er sagte zu aber seltsamer Weise kam und kam er und der Lütte hier nicht an. Irgendwann über eine Stunde später wurde ich skeptisch und bin hin zum Kiga. Hätte ich das nicht gemacht, wer weiß wie lange der Kleine noch dort geblieben wäre. Hab ihn danach zur Rede gestellt...er hatte es vergessen.
    Heute war Papanachmittag. (Er holt ihn vom Kiga, verbringt den Nachmittag mit ihm und bringt ihn abends wieder heim) Zwei Stunden nach dem der Lütte normal abgeholt wird, rief er mich an und meinte er hätte verschlafen (es war nach 16 Uhr) und es würde ihm auch nicht so gut gehen.
    Also stapfte ich zum Kiga, mußte mich vor der Erzieherin rechtfertigen und hoffen das keine extrakosten auf mich zu kommen, weil er deutlich über der Zeit dort war. Und natürlich mußte ich meinem Sohn erklären wieso der Papa schon wieder nicht ihn abholte.


    Jetzt überlege ich ob ich ihm nicht das Umgangsrecht verweigere, den der Kleine braucht keinen Vater auf den er sich nicht verlassen kann.
    Aber ich weiß nicht ob ich das einfach so kann. Und irgendwie habe ich sogar die Befürchtung das er zwar motzen und mich bei seinen Freunden schlecht machen wird, aber nicht annäherend darum kämpfen wird um sein Recht durchzusetzen.


    Was meint ihr?
    Wisst ihr vieleicht mehr?

  • ich denke, das ist das Los vieler UET....
    Umgang verweigern geht deshalb nicht- und- selbst der unzuverlässigste Vater ist besser, als gar keiner :troest
    So richtig was dagegen machen kannst Du nicht wirklich

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Sowas geht gar nicht.
    Mache einen Termin beim Jugendamt mit dem Vater und arbeitet etwas Neues aus.
    So verweigerst Du nix, sorgst aber dafür, dass so unangenehme Situationen vermieden werden.
    Keiner kann Dir was anlasten und bestenfalls bekommt der Vater einen auf den Deckel.


    Erscheint er da nicht würde ich dem Jugendamt die Situation schildern und ankündigen den Abholort zu ändern.
    Du musst dementsprechend auch anders planen, aber dann musst Du nicht jedesmal zittern.

  • Seine Faulheit und Unzuverlässigkeit so noch unterstützen? Er wohnt nebenan und der Kiga ist 5 Minuten fußweg. (im Schritttempo eines Erwachsenen) Er geht nicht arbeiten, sitzt den ganzen Tag nur herum. Was ist dann so schwer rechtzeitig den Hintern hochzubekommen um sich um sein Kind zu kümmern. Wenigstens zu den abgemachten Zeiten, wenn er schon nicht mehr als nötig macht.


    Wenn ich den Abholort ändere, kann ich ihn gleich bei ihm vorbei bringen.



    Aber ja wenn das noch öfters vorkommt dann setze ich mich definitiv mit dem Jugendamt in Verbindung. So gehts ja nicht. Er hat Rechte ja aber auch Pflichten. Und wenn er seine Pflichten nicht wahrnimmt, nehm ich ihm im Grenzfall seine Rechte. Irgendwann ist auch mal das Maß voll.


    Und ganz ehrlich, letzendlich leiden nur der Kleine und ich darunter wenn ich das Umgangsrecht verweigere. Er würde seinen Hintern eh nicht hoch bekommen um was dagegen zu tun.


    Entschuldigt, ich bin noch immer stinkesauer deswegen. Ist ja nicht das erste Mal das wir wegen dem Umgangsrecht letzendlich beim Jugendamt landen.


    Genau genommen darf ich zumindestens entscheiden ob der Kleine bei ihm übernachtet oder nicht, nur freute sich der Kleine immer wenn er bei Papa übernachten kann. Es dann zu verbieten habe ich bisher nicht übers Herz gebracht

  • Aber lieber ein Abholort bei dem Du keine Probleme bekommst, wenn er es vergeigt oder ?
    War er denn schon immer so ? Irgendwie ist es ja zu diesem Kind gekommen, also vielleicht nur eine Phase ?

  • Er geht nicht arbeiten, sitzt den ganzen Tag nur herum. Was ist dann so schwer rechtzeitig den Hintern hochzubekommen

    Diese Situation wirkt sehr oft lähmend auf die Betroffenen .... Leidet er vielleicht an Depressionen ?
    Dann wäre ein Tritt in den Hintern in Richtung "Behandlung dieser Depression" hilfreicher als das:

    Und wenn er seine Pflichten nicht wahrnimmt, nehm ich ihm im Grenzfall seine Rechte.

    ... und letztlich wäre es ja auch für Junior und Dich besser wenn er wieder auf die Beine kommen würde. :strahlen

  • Hallo Jasira,


    du klingst auch wirklich sehr verärgert.


    Aber es nützt nichts. So ärgerlich die Situation auch ist für Dich und deinen Sohn, Du hast die Pflicht Dich um ihn zu kümmern. KV auch, aber er fällt wohl aus. Dabei ist es faktisch gesehen auch vollkommen egal warum er ausfällt. Ob er keine Lust hat, oder lieber etwas anderes tut, oder oder oder...
    Gewaltmittel werden da auch nicht viel bringen ausser Streit und noch mehr Ärger.
    Genieße einfach die Zeit mit deinem Sohn. Wenn KV nicht mitspielt, dann ist es eben so. Erkläre Deinem Sohn einfach nicht, wann Papa ihn abholen sollte oder wann nicht. Wenn er dann wirklich mit dem Arsch hoch kommt, freut sich der Kurze um so mehr, weil es unverhofft ist. Andernfalls wird er es vermissen, aber nicht so enttäuscht sein, als wenn eine Verabredung platzt.


    Ich glaube, dass es nicht leicht ist, diese Haltung einzunehmen, aber alles andere wird dich nicht weiterbringen, auch keine Gespräche beim Jugendamt, das macht nur Kopfschmerzen und Magengeschwüre. Die brauchst du nicht.


    Wenn Papa nicht will, dann eben nicht. Er wird kommen, oder auch nicht, aber Du hast weniger Stress im Kopf und lebst entspannter.


    Den Umgang verweigern würde ich nicht machen, das gibt wieder Ärger und Stress und....
    Wenn er Umgang haben will wird er sich melden und dann kannst du ja ganz großzügig diesen gewähren.


    Wenn er nicht im Kiga abholen will und du dich drauf verlässt, bekommst Du den Stress, oder ?
    Ist es das wert ?
    Erkenne einfach, dass KV ausfällt und Du die wichtigste Person im Leben deines Sohnes bist. Wenn Du dann gut gelaunt mit der geänderten Einstellung euer Leben meisterst kann sich Dein Sohn auch gut entwickeln...


    Ohne Umgang zum KV hast Du mehr Zeit mit Deinem Sohn. Ist doch positiv, oder ???

    Und wenn es nicht so kommt wie du denkst, kommt es doch so wie es besser ist für Dich !

  • Ihm seine Rechte zu nehmen ist einfach nur Scheiße. Organisierte das Abholen anders, mit Freunden und deiner Familie.
    Das schützt dich und das Kind.


    Bei meiner Ex funktioniert das hervorragend. Ich muss Betteln um mich kümmern zu dürfen. Mehr wie 14Tägig das WE darf ich nicht und wenns nach ihr ginge dürfte ich nicht mal das.


    Geh zum JA bzw Beratungsstelle und vereinbare feste Umgangszeiten. Wenn er die nicht war nimmt hat er Pech. Halbe Stunde drüber und er hat keinen triftigen Grund gibst du den kleinen nicht mit. Will er ihn eher bringen bist du nicht da. Wichtig ist das du deinem Jungen nicht sagst das Papa kommt so vermeidest du Enttäuschungen. Noch etwas, sei Konsequent.


    LG vom Papa06

    Kopf hoch auch wenn der Hals noch so dreckig ist.

  • @ Rosenimo Ja er war schon immer so. Er hatte auch oft Streit deswegen mit seinem Vater als er noch daheim gewohnt hat.
    Da ich es nicht so voll mitbekommen habe, also nur von seiner Seite aus hatte ich eine andere Sicht darauf.
    Aber in der Beziehung war es nicht anders.
    Der Kleine war ein Wunschkind aber organisiert habe ich alles.
    Bevor der Kleine da war ging es noch aber danach merkte ich es deutlicher. Ständig mußte ich ihn daran erinnern wenn er Termine hatte.
    Mußte ihn regelrecht auf die Nerven gehen, damit er mal was im Haushalt gemacht hat.
    Seine PC Ecke sah immer aus wie sau und roch auch so


    Ich bin kein pingeliger Mensch was Ordnung und Sauberkeit angeht, weshalb ich sagen kann das Andere da schon viel eher an die Decke gegangen wären.



    @ Loewe


    Er ist 30 und hat weder eine Ausbildung noch je wirklich einen Arbeitsvertrag gehabt.
    Aber er hat praktische Erfahrungen arbeitsmäßig schon gehabt.
    Wenn er sich mal bewerben würde, hätte er wenigstens eine Chance aber das tut er nicht.
    Ständig hat er Geldprobleme schiebt die Schuld aber immer auf das Amt.


    Als wir noch zusammen lebten habe ich ihn dutzende Arbeitsgesuche rausgesucht nur bewerben muß er sich schon selber. Aber er meinte das er das nicht kann weil wir keinen Drucker hatten.
    Was finde ich eine Ausrede ist.


    Das er Depressionen hat, hatte ich vor paar Jahren mal in Verdacht aber mal ein Arzt deshalb konsultieren hat er nie.
    Ich habe ihm geraten mal zu schauen das er einen gesetzlichen Betreuer bekommt, der ihn unterstützen kann. Er behauptete sie hätten abgelehnt, dabei hat er sich nie darum bemüht.



    @ Vater Selbst wenn ich nichts sage fragt er oft nach seinem Vater oder sagt "Ich will das Papa mich abholt" etc
    Nicht ständig aber oft. Er hängt an seinem Papa und da er genau weiß das es den papanachmittag gibt wo Papa ihn eigentlich abholt genau wie zum Papawochenende ist er natürlich dann enttäuscht wenn da nichts passiert. Verständlich


    @ Simca Das wunderte mich auch, und ich habe heute der Erzieherin gesagt, sie möge bitte irgendwo notieren, das wen der Kleine nicht pünktlich abgeholt wird, das man mich anruft.


    @ Papa06 Familie fällt aus. Entweder hol ich ihn ab oder sein Vater, in 99% der Fälle natürlich ich.
    Er hat sonst keine Bezugspersonen in der Familie.


    Das Jugendamt hat ja feste Umgangszeiten festgelegt. Jede Woche Mittwoch holt er ihn ab, verbringt den Nachmittag mit ihm und bringt ihn abends nach Hause
    Und aller 14 Tage holt er ihn Freitags ab und bringt ihn Sonntag abend nach Hause.
    Und wenn er wöllte könnte er ihn auch öfters nehmen, aber da kann ich lange warten.


    Theoretisch könnte ich sogar verweigern das der Kleine bei ihm schläft, das wurde mir vom Jugendamt zugesagt wegen seinem schmutzigen und chaotischem Haushalt.
    Aber ich versuch ihm da zu vertrauen das er aufräumt bevor der Kleine kommt. Meistens tut er das auch...so lala zumindestens.
    Zumal ich auch befürchte das es das ganze nur schlechter macht, wenn ich wirklich ganz strikt vorher kontrolliere das die Wohnung in Ordnung ist.


    Weil ich weiß wie sehr der Lütte die Zeit mit seinem Papa mag und das übernachten dort.

  • Fazit: Der Vater ist wie er ist und er war nie anders - er hat bis jetzt keine Verantwortung für sein eigenes Leben übernommen, geschweige für die Aufgaben anderer.
    Das ist nun mal so und wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern - das ist der Papa des Kindes.


    Für die Abolung im Kiga und die Termine würde ich eine andere, verläßliche Person wählen.


    Das Recht den Umgang zu verweigern hast du nicht.
    Er hat keine Umgangs-Pflicht, allerdings sollte er natürlich Absprachen einhalten, wenn er das nicht tut, stehst du trotzdem alleine da.
    Du hast kein Recht den Zustand seiner Wohnung zu beurteilen.


    Der Lütte liebt seinen Vater - ich fürchte du wirst mit den Unzulänglichkeiten leben müssen - wenn er dich telefonisch informiert das der festgelegte Umgang ausfällt, dann ist das so.

  • Und irgendwie habe ich sogar die Befürchtung das er zwar motzen und mich bei seinen Freunden schlecht machen wird, aber nicht annäherend darum kämpfen wird um sein Recht durchzusetzen.


    Was meint ihr?



    Hallo Jasira,



    ich glaube die meisten hier, verstehen Dich gut und können Deinen Ärger und Deine Enttäuschung gut nach vollziehen.
    Und obwohl Deine Reaktion nicht untypisch wäre, so ist doch schon fast antizyklisch, was sich wohl darin wieder findet das uns kaum andere Möglichkeiten bleiben.
    Aber es gibt ja doch noch eine Alternative.
    Letztlich wird es Dir nicht gelingen den Vater zu erziehen. Warum auch ihr habt ein Kind zusammen, das sollte Beschäftigung genug sein, wenn Du Dich auf das kleine Kind konzentrierst.


    Ich würde also dem Vater noch mal Nahe bringen, dass sein Sohn 5 Jahre alt ist. Also durchaus erfasst, dass Papa ihn vergisst, versetzt. Sag ihm was das mit seinem Sohn macht. Konkret: Du tust UNSEREM Kind weh.
    Alles andere, also aufgeräumte Wohnung, Unterhalt, ob und wie er sein Leben auf die Reihe bekommt, versuche so gut wie es möglich ist da raus zu nehmen.
    Eurem Kind ist das (noch) egal....
    Es ist an Dir die gefühlte Machtlosigkeit, denn nichts anderes ist es, zu verarbeiten und hinten an zu stellen.
    Dies gelingt aus Erfahrung am besten, wenn du dich abfindest. Versuche mit der Grundhaltung 365/7 bin ich für Sohnemann da. Vater nicht planbar.


    Konsequenzen
    Ja die sollte und muss es geben.
    Wenn nicht über den Vater, weil er nicht willens oder in der Lage ist zu verstehen, dass die fehlende Kontinuität seinem Kind weh tut und zu Enttäuschungen führt, er also nicht leistet was wichtig wäre, dann ist es an Dir, Deine Haltung zu ändern.
    Unfair und ungerecht? Auf jeden Fall. :knuddel


    Aber um die Erwachsenen geht es ja nicht, oder?



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Lena Das Recht den Zustand seiner Wohnung zu beurteilen habe ich gewisser Maßen schon, den anhand meines Urteils steht oder fällt das Vaterwochenende.
    Das wurde mir vom Jugendamt so zugestanden und er weiß das auch.


    Ich habe es nur so bisher nicht gemacht weil ich ihm soweit vertraue das er darauf achte das es dem Kleinen trotzdem gut geht.


    Eine andere Person zur Abholung zu wählen kann ich nicht, da es niemanden gibt außer dem Vater und mir.


    Schön das er mich informiert wenn ein Umgang ausfällt, aber dann auch pünktlich und nicht Stunden später wenn ich es vieleicht selbst schon gemerkt habe.


    @ overtherainbow


    Ja Hilfloskeit und entsprechende Ohnmacht trifft es wirklich. ich habe immer das Gefühl immer noch ein zweites Kind zu haben.
    Ihm ständig einen Vortrag halten zu müßen damit er endlich mal aufwacht.


    Würde mein Sohn nicht so sehr an ihm hängen wäre es vermutlich einfacher ihn einfach in seiner Unfähigkeit ersticken zu lassen.


    Nur erklär mal einem 5jährigen das Mama nicht die Böse ist sondern der Papa einfach es nicht auf die Reihe bekommt wenigstens festgelegte Tage mit seinem Kind einzuhalten



    Das ist doch alles zum verrückt werden. Da draußen gibt es genug Väter die sich nichts sehnlicher wünschen als für ihre Kinder da zu sein, oder eigene zu haben, und dann gibts solche die das offenbar gar nicht wirklich juckt das sie ein Kind haben und das sowas Verantwortung bedeutet weil sie für diese Kind sehr wichtig sind.


    Ich weiß was es aus Kindern machen kann wenn die Eltern, egal ob Mutter, Vater oder Beide sich nicht für das Kind interessieren nicht für es da sind.
    Um so mehr wollte ich verhindern das meinem Kind das auch mal passiert.
    Und nun hab ich das Dilemma


    Tut aber gut sich mal "auskotzen" zu können und zu wissen das Andere das verstehen.

  • a Hilfloskeit und entsprechende Ohnmacht trifft es wirklich. ich habe immer das Gefühl immer noch ein zweites Kind zu haben.
    Ihm ständig einen Vortrag halten zu müßen damit er endlich mal aufwacht.



    Und genau das würde ich nicht mehr tun.
    AUf das vorpubertäre Lebensmodell aus der Perspektive eines erwachsenen zu reagieren ist wenig Erfolg versprechend ;-).


    Wichtig ist denke ich nur der Part den Euer Kind betrifft. :-)
    Sie es als Chance dem Sohn im Rahmen des möglichen fleixibiltät bei zu bringen.
    Versuche selber nicht enttäuscht zu sein, plan den Vater nicht mit ein, gib ihm aber auch keine Alternativen.
    Die bekommt der Sohnemann.
    Schaff für Dich und Kind alternativ Programm, wenn der Herr Papa seine Prioritäten falsch setzt.


    Auch betreuende Elternteile dürfen Spass Mama/Papa sein :thumbsup:



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hm, so richtig verstehe ich das Problem nicht.
    Der Mann war nie anders. Und hat es nie gelernt.
    Ja, selbst Du hast das unterstützt und ihm Stellen rausgesucht und bewusst mit ihm ein Kind geplant und mit Absicht ihn zum Vater Deins Kindes auserkoren.


    Du weißt genau, dass man mit ihm nicht planen kann, dass er unzuverlässig ist, erwartest aber dass es anders sein soll.


    Kind hängt an ihm, verbringt gerne Zeit mit ihm, er wohnt nebenan fast.


    Im Interesse des Kindes belasse es bei den Wochenenden und der Tag unter der Woche holt er ihn eben bei Euch.
    So wird das Kind geschützt und der geliebte Kontakt nicht unterbunden.


    Ja, ist doof, aber man kann auch keinen Analphabeten heiraten und sich dann beschweren, dass er den Kindern nichts vorliest am Abend.


    Das Kind wird schnell selbst erkennen, dass der Papa anders ist als Du. Und einzig alleine das Kind muss damit umgehen.
    Außer Unzuverlässigkeit lese ich nichts heraus dass es dem Kind mit dem Vater nicht gut geht, eher das Gegenteil.
    Es ist nicht Dein Job ihn zu erziehen.

  • Hallo,


    zunächst einmal geht das sicherlich so nicht. Es muss also etwas geschehen.
    ABER: Sie haben kein Recht den Umgang zu verweigern. Das wäre sogar strafbar (§ 135 I Satz 2 StGB, Kindesentzug).


    Der richtige Weg ist die Beantragung einer Umgangsregelung beim Familiengericht. Das können Sie auch ohne Anwalt mit einem Antrag bei der Rechtsantragstelle beim Amtsgericht machen. Sie beantragen einfach "Den Umgang zu regeln".
    Dann wird das Gericht einen Umgang in üblichen Maß (hängt vom Alter etc.) des KIndes ab.


    Und dann kommt der eigentliche Punkt des ganzen:
    In der Verhandlung (und im Antrag) definieren Sie ihr Anliegen dahingehend, dass Sie Verlässlichkeit brauchen.
    Dann müssen Sie in der Verhandlung auf eine genaue, kalendarisch bestimmte (Uhrzeiten etc.) Umgangsregelung mit Bestimmung des Übergabeortes, Ferien & Weihnachtsregelung dringen. Die muss das Gericht auch definieren, genau und durchsetzbar. (Achtung manche Gerichte versuchen sich die Arbeit zu ersparen und die Aufgabe der genauen Regelung auf Jugendamt oder Umgangspfleger zu delegieren). Das ist unzulässig. Das Gericht selber muss alles genau und UNZWEIDEUTIG präzise definieren.
    Am Ende müssen Sie dann noch auf einem Hinweis nach § 82 FamFG bestehen. ZU diesem Hinweis ist das Gericht eh verpflichtet.


    Wenn dann der KV zu spät kommt, etc, so können Sie mittels Ordnungsgeldantrag etc. gegen ihn vorgehen. Seine Unzuverlässigkeit hat dann Konsequenzen.


    Meist führt das entweder zur Beednigung des Umgangs durch den KV (Schade fürs Kind), oder zu zunehmender Zuverlässigkeit.



    Dieser Weg kann auch in einem einstweiligen Verfahren (also schnell) durchgeführt werden.


    MfG


    RA Bergmann

  • Genau genommen darf ich zumindestens entscheiden ob der Kleine bei ihm übernachtet oder nicht, nur freute sich der Kleine immer wenn er bei Papa übernachten kann. Es dann zu verbieten habe ich bisher nicht übers Herz gebracht


    Verbieten geht überhaupt nicht, das wurde ja schon aus verschiedenen Perspektiven geäußert. Der Sohn sollte so viel Zeit mit seinem Vater verbringen können, wie es geht.

    Erkenne einfach, dass KV ausfällt und Du die wichtigste Person im Leben deines Sohnes bist. Wenn Du dann gut gelaunt mit der geänderten Einstellung euer Leben meisterst kann sich Dein Sohn auch gut entwickeln...


    Sehe ich genauso. Es ist sehr verständlich, dass Dich seine Unzuverlässigkeit und vielleicht auch noch ein paar andere Dinge frustrieren, aber das ist eine Sache zwischen Euch und sollte auch zwischen Euch geregelt werden. Und das ist wohl am besten, indem Du ihn so akzeptierst, wie er ist, ohne das persönlich gutheißen zu müssen, aus der einfachen Erkenntnis heraus:

    Das ist nun mal so und wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern - das ist der Papa des Kindes.


    Das Kind liebt seinen Vater vorbehaltlos, auch wenn er anders ist als Du. Diese Gefühle musst Du weder verstehen noch teilen. Aber er ist für das Kind nach Dir vielleicht die wichtigste Bezugsperson. Ob Dir das nun so passt oder nicht.

    Das Kind wird schnell selbst erkennen, dass der Papa anders ist als Du. Und einzig alleine das Kind muss damit umgehen. Außer Unzuverlässigkeit lese ich nichts heraus dass es dem Kind mit dem Vater nicht gut geht, eher das Gegenteil.
    Es ist nicht Dein Job ihn zu erziehen.


    Ich habe den Eindruck, dass besonders die Frauen gerne ihre Männer erziehen möchten, aber eigentlich klappt das nie. Entweder geht das zu Lasten der Paarbeziehung, oder zu Lasten des bzw. der Kinder.

    Wenn dann der KV zu spät kommt, etc, so können Sie mittels Ordnungsgeldantrag etc. gegen ihn vorgehen. Seine Unzuverlässigkeit hat dann Konsequenzen.


    Kosten, Zeit, Ärger und möglicherweise auch Auswirkungen auf die (noch fehlende) Elternebene und die Beziehung zum Kind. Ich würde mir gut überlegen, ob ich die ganz große Eskalation fahren würde. Daran verdienen nur die Anwälte und das Gericht. Alle anderen verlieren dabei. Was hilft es schon, das Gefühl zu haben, im Recht gewesen zu sein? Außerdem gibt man damit seine Entscheidungsmöglichkeiten ohne Not aus der Hand.

  • Rosenimo Ich habe es vorher nicht so sehr wahrgenommen. Da haben wir Termine meist zusammen wahrgenommen und zu seinem 1 Eurojob ging er ja auch ordentlich.


    Also wo habe ich das unterstützt? In der Beziehung weil ich ihm Arbeitsangebote rausgesucht habe?


    Entschuldige aber normaler Weise unterstützt man sich in einer Beziehung. und ich habe das nur einmal gemacht, nachdem er es einfach abgeschmettert hat ala "Wir haben keinen Drucker also kann ich keine Bewerbungen schreiben" habe ich mir die Mühe nicht mehr gemacht


    Und zum Anderen habe ich seine Art erst vollends wahrgenommen als das Kind da war. Vorher war die Beziehung völlig in Ordnung.
    Aber wenn ein Säugling im Haus ist kann man erwarten das der Partner sich entsprechend auch mit kümmert. Nicht nur um das Kind sondern auch im Haushalt und seine Termine und co allein gebacken bekommt.



    Und nach 5 Jahren erwarte ich auch mal das er endlich wach wird, von mir aus könnte er sowas von knallhart in der Scheiße landen das wäre mir egal. Aber nicht wenn dabei noch unser Kind dran hängt.
    Hätte ich einen neuen Partner wäre es mir auch egal, weil dann hätte mein Kind eine männliche Bezugsperson...eine auf die es sich verlassen kann.



    @ Bergmann danke für die ausführliche Antwort. Ich werde das definitv im Hinterkopf behalten.
    Erstmal schau ich mir das noch etwas an um zu sehen ob es besser wird und versuch mein Leben einfach irgendwie anders zu planen das ich nicht auf ihn "angewiesen" bin.
    Das Gericht etc sollte möglichst die letzte Wahl sein.

  • Und nach 5 Jahren erwarte ich auch mal das er endlich wach wird, von mir aus könnte er sowas von knallhart in der Scheiße landen das wäre mir egal. Aber nicht wenn dabei noch unser Kind dran hängt.
    Hätte ich einen neuen Partner wäre es mir auch egal, weil dann hätte mein Kind eine männliche Bezugsperson...eine auf die es sich verlassen kann.


    Das klingt so, als seist Du noch arg verbittert. Vielleicht solltest Du mal (evtl. auch mit guter Unterstützung) daran arbeiten, gelassener zu werden und mehr zu vertrauen, auch wenn es verständlicherweise schwer fällt.


    Es ist sicher nicht schlecht, wenn Dein Kind auch andere (auch männliche) Bezugspersonen hat. Aber erstens einmal solltest Du sehen, dass es eine gewachsene und gute Beziehung zwischen Deinem Sohn und seinem Vater gibt (er freut sich ja jedes Mal auf die Übernachtungen!), und zweitens klingt das so, als hättest Du vor, den KV zu entsorgen, sobald ein neuer Partner da ist. So einfach funktioniert das aber nicht.


    Solche Gedankenspiele sollten - sofern möglich - auch in Deinen Gedanken verbleiben und nicht umgesetzt werden. Bestenfalls kann der neue Partner ebenfalls eine gute Bezugsperson für das Kind werden. Den Vater ersetzen wird er aber nicht, und deswegen sollte das auch nicht sein.