Weiterführende Schule

  • Vor einem gefühlten halben Jahr wurde der Herr Sohn doch erst eingeschult und nun ist es soweit: die Schullaufbahnempfehlung und die Wahl der weiterführenden Schule.
    Ich habe mich doch gerade erst an das Grundschulleben des Kindes gewöhnt und nun muss ich mich damit auseinandersetzen, dass es ab Sommer „weiter“ geht.
    Nur ist das nicht so ganz so einfach, wie ich gedacht habe.
    Der Sohn hat eine gute Realschulempfehlung. Etwas, was mich durchaus stolz macht. Er bringt durchschnittlich gute Leistungen, ist kein Überflieger und nicht wirklich super ehrgeizig. Und mit einem Realschulabschluss kommt man auch weiter.
    Aber.... es gibt kaum noch Realschulen in unserer Heimatstadt. Entweder sie liegen am A**** der Welt und sind kaum erreichbar oder haben einen so dermaßen schlechten Ruf, dass ich nicht guten Gewissens meinen Sohn dorthin schicken möchte. Die Integrierten Gesamtschulen sind im Kommen, die gibt’s an jeder Straßenecke, nur leider ist das nicht die richtige Schulform für ihn. Er braucht die Begrenzung eines Klassenzimmers, Regeln und jemandem, der ihm (noch) sagt, wo es langgeht. Das funktioniert so auf einer IGS nicht.
    Gymnasien gibt’s ebenfalls wie Sand am Meer. Von „mitleidigen“ Mit-Muttis werde ich ständig gefragt „Waaaaassss? Dein Kind hat „nur“ eine Realschulempfehlung?“ Irgendwie scheint es mir, als wenn alle Kinder unbedingt Abitur machen müssen. Ehrgzeige Eltern, die schon in der ersten Klasse sich Gedanken über das „richtige“ Gymnasium machen und bitte, das Kind MUSS unbedingt Abi machen... Scheiß was, auf die Schullaufbahnempfehlung. Da gibt’s dann daheim schon Stress, wenn der Zwerg mal mit ner Drei nach Hause kommt.
    Wir haben uns eine gute Schule für ihn ausgesucht und hoffen, dass er dort genommen wird. Wenn nicht, haben wir ein Problem, denn scheinbar scheint es für durchschnittliche Kinder keine Schulen mehr zu geben, zumindest nicht hier in unserem Umkreis.

  • Ich weiß nicht genau, wie bei Euch IGS funktionieren, hier in Hamburg gibt es Stadtteilschulen (ehemals Gesamtschulen), wo die Kinder in einer Klasse zusammen bleiben, bis tatsächlich ansteht, nach einem Schulabschluss (ersten oder zweiten) weiter zu machen. Erst dann werden neue Klassen gebildet. Somit bleibt für jedes Kind die Möglichkeit, sich zu entfalten und bei Verbesserungen auch dann noch das Abitur machen zu können, wenn die Leistungen und das Potenzial dementsprechend ist.

  • meine Jungs sind zwar von diesem tehma noch etwas entfernt aber ich denke es ist am allerwichtigsten sein Ding zu machen und nicht auf andere Eltern zu schauen (wer das Leben seines Kindes plant, kann auch noch Überraschungen erleben ;-) ). ich drücke euch ganz fest die Daumen das ihr den Platz und einen guten (!!!) lehrer bekommt!

    Stell dir vor, du wärst verzaubert.

    How to be an Artist-SARK

  • In Mecklenburg-Vorpommern kann man ab der 5. Klasse nur aufs Gymnasium, wenn man entweder eine bestimmte Sportart macht und dann auf ein Sportgymnasium geht, oder wenn man ein Instrument spielt und dann aufs Musikgymnsasium kommt, oder man ist Hochbegabt, dann kann man auf eine Sonderschule dafür gehen.


    Für meinen Sohn, der ein sehr guter Schüler ist, kam alles nicht in Frage, (kein Sportinteresse, kein Musikinteresse...) somit muss er nun auf eine Regionale Schule gehen, wovon es in unserer Stadt nur 2 gibt und sich dort alle möglichen Kids tummeln. Erst ab der 7. Klasse kann er dann auf ein Gymnasium wechseln. (wenn er dann noch möchte...) Ich finde das unmöglich. Erstmal 2 Jahre irgendwo geparkt zu werden, anstatt schon ab der 5. Klasse aufs Gymnasium gehen zu können. :kopf


    Die einzige Alternative wäre eine Privatschule, aber das finde ich ja noch schlimmer... 200 Euro im Monat, nee, wie soll ich das machen?? :wand

  • Wir haben eine kooperative Gesamtschule gegenüber, die werden wir nehmen - der Ruf ist zwischen "sehr gut" von Menschen die von weit her jeden morgen hier ihre Kinder ankarren bis zu "sehr schlecht" aus der Nachbarschaft. Viele Kids bekommen hier 20-30 km Schulweg von 1 Stunde morgens und abends aufgedrückt :frag das finde ich auch nicht förderlich für die Work-Life-Balance eines Schülers.
    Die Schulempfehlungen und wer welche hat, ist hier auch ein riesen Thema - ich hoffe/denke/glaube das viel an der Klasse, den Mitschülern und den Lehrern liegt - da kann man Glück haben oder auch Pech.

  • Die Integrierten Gesamtschulen sind im Kommen, die gibt’s an jeder Straßenecke, nur leider ist das nicht die richtige Schulform für ihn. Er braucht die Begrenzung eines Klassenzimmers, Regeln und jemandem, der ihm (noch) sagt, wo es langgeht. Das funktioniert so auf einer IGS nicht.


    Ich glaub du machst dir ein nicht ganz korrektes Bild von einer IGS :-) oder es ist bei euch anders konzipiert.
    Mein Sohn besucht jetzt die 6. Klasse, das einzige Fach was außerhalb des Klassenverbands läuft ist Mathe, und dieses Fach hat er bei einer seiner Klassenlehrerin (es gibt 2, sie ist die 1.) die weiß wie sie ihn zu nehmen hat. Ich denke, ein 11-12jähriger muss das hinbekommen, in dem Alter. Natürlich kommen im weiteren Verlauf noch andere Fächer hinzu. Ich war auf einer KGS, hier muss man schon in durchschnittlich allen Fächern gleich gut sein. Sonst sitzt man im ungünstigsten Fall mit einer 6 in Mathe und einer 1 in Englisch da. Das jemand den Zweig gewechselt hat, hab ich in den 5 Jahren nur einmal mitbekommen. Das war ein osteuropäischer Junge, der sich erst die Deutschkenntnisse erarbeiten musste und dann langsam von Haupt-, auf Realschule gekrabbelt ist und dann auf die Oberstufe bis Uni, also Ausnahmefall. Aber klar, jede Schulform hat so ihre Vor-, und Nachteile.

    Zitat


    Wir haben uns eine gute Schule für ihn ausgesucht und hoffen, dass er dort genommen wird. Wenn nicht, haben wir ein Problem, denn scheinbar scheint es für durchschnittliche Kinder keine Schulen mehr zu geben, zumindest nicht hier in unserem Umkreis.


    Welche? Real oder Koop?


    Edit: 6 Jahren sind es bis zur 10 :D


    Wobei ich als 3. Edit ergänzen muss, das ich von Realschule auf Oberstufe gegangen bin, aber erst ab der 10. Klasse 1-2 Fächer mit den Gymnasiasten machen dürfte (mit 2 anderen Mädchen). Obwohl ich z.B. auch hätte Deutsch gehen können (laut Deutschlehrer), es mir aber von der Schulleitung nicht "gestattet" wurde, damit wir "doofen" Realos das nicht verwässen, nehme ich an :-)

    3 Mal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Wir werden ihn auf einer katholischen Oberschule anmelden. Ähnlich wie eine IGS sind alle drei "Schularten" unter einem Dach vereint. Die Kids haben bis zur 6. Klasse gemeinsam Unterricht und erst dann entscheidet sich, wer welchen Zweig (Haupt/Real/Gymnasium) besuchen wird. Aber grundsätzlich ist die Schule nicht so "frei" wie eine IGS. Dadurch, dass es eine katholische Schule ist, wird auf bestimmte Dinge großen Wert gelegt, aber das kommt mir nur entgegen. Außerdem haben sie einen Schwerpunkt auf Musik und Theater... Kind spielt Gitarre, könnte dort in eine Musikklasse gehen.... wir schaun mal, ob er dort genommen wird. Die können sich die Schüler nämlich aussuchen. Man muss sich dort regelrecht bewerben, mit Passbildern und allem PiPaPo... man hat mich sogar am Telefon gefragt, was ich beruflich mache, als ich mich nach dem Anmeldeprocedere erkundigt haben... mit dem Verweis, dass sie Wert darauf legen, dass "ihre" Kinder aus einem gefestigten sozialen Umfeld kommen. Ich solle also unbedingt bei der Anmeldung meinen Beruf und Arbeitgeber mit angeben, das würde die Chancen einer Aufnahme noch erhöhen.
    Wenn er dort nicht genommen wird, wird es dann doch eine IGS, allerdings nicht die, bei uns um die Ecke... da geht er nur über meine Leiche hin.

  • Ja, dann ist eure Wunschschule wohl eher eine kooperative Gesamtschule, die haben nämlich getrennte Zweige, integrierte nicht (bei uns)
    Ich muss auch jedesmal googlen :-).
    Und konfessionel find ich nicht schlecht, wir haben hier auch eine nette, allerdings Innenstadt und Gymnasium. Die Daumen sind gedrückt, dass das klappt :daumen .

  • Weiterführende Schule ist bei uns im Moment ein großes Thema. Am Freitag gibt es Zeugnisse und danach die Woche muß ich ihn auf einer Schule anmelden. Seine Lehrerin will ihm nur Realschule empfehlen, obwohl er einen 2er Durchschnitt hat, das werde ich übergehen, weil Sohni unbedingt auf ein Gymnasium will. Er hat sich auch schon eines ausgesucht. Ich werde seinem Wunsch entsprechen und werde versuchen ihn ohne Empfehlung dort unterzubringen. Die Schule gibt nur eine Empfehlung und muß nicht zwingend eingehalten werden. Die Gesamtschulen sind nix für uns und die einzige Realschule die gut ist, ist zu weit weg. Die Lehrerin meint, er hat zu hohe Ansprüche an sich selbst und das könnte nach hinten los gehen. Nee is klar......Ich finde gerade wenn ein Kind von sich aus ehrgeizig ist, sollte man es nicht bremsen.


    Meine Nichte war auf dem Gymnasium und hatte in der Grundschule 3er bis 2er Durchschnitt. War aber zu Faul zum Lernen und ist dann nach einem Jahr vom Gymnasium geflogen.


    Fazit: Man weiß nie wie sich das Kind entwickeln wird, aber versuchen sollte man alles wenn das Kind willig ist. Mein Sohn würde es auch nicht schlimm finden, wenn er das Gymnasium nicht schafft, aber er will es versuchen. Und deshalb bin ich sehr stolz auf ihn. Er scheint meinen Ehrgeiz zu haben......nur das ich meinen erst sehr spät entdeckt habe :D

    :hae: Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedanken loses Denken :hae:


    :lgh :lgh :lgh

  • Ich finde diese Einstellung "wen er es nicht schafft wechselt er halt" einfach schrecklich, man ist doch einen Klar das Kinder keine Gegenständige sind.Die man von A nach B schieben tut.Wen man nicht sicher ist, ob er es Schaft dann bitte in eine Schulform wo man nicht gleich wechseln muss das soziale Umfeld.
    Das geht nicht so super einfach von Grundschule sofort auf Weiterführende schule gepolt zu sein, das braucht seine Zeit,man sagt auch, das gerade nach dem wechsel die Noten immer etwas absacken, gerade im ersten halben Jahr. bei unser war es ein Notenabfall von 0,4.keine halbe noch ganze Note.Er kam recht schnell an....
    Aber eine Bemerkung die ich in den Raum schmeißen muß, die ich so oft gehört habe von Lehrern ist:
    "In den letzten Jahren, haben die Grundschüler solch nnorme Differenzen ,das oft die Schulempfehlung der Lehrer nicht zu dem IST-Zustand passt.Das man fast die ganze 5 Klasse bei dem Grundwissen hängen bleibt,weil die Schüler ein ennormer mangel daran haben. Noch nicht mal vernüpftig das 1 mal 1s beherrschen geschweige, dank,
    lauten Schnecke,noch nicht mal richtig lesen und schreiben könen!"
    Ganz im ernst, mich bringt das zum denken.Mich hat es auch zum denken gebracht,ob mein Kind den erwarteten Ist-Zustand der für die Schulform wichtig ist, beherrscht.
    Dann habe ich gerade beim letzten E-Gespräch gehört, das anscheind viele Schulen Bilanzen führen über Grundschulen,wieviele man von dieser nehmen darf und wieviele von der andere und ob es eine Bevorzugugung einer gibt.Und unter den Lehreren*und das ist nicht nur so bei meinen kleinen,sondern auch bei meinen mittleren Sohn*das sie wissen, Kind kommt von Grundschule Xy und die wissen wie der deffizid an Allgemeinbildung ist dieser Schüler in Ca. ist.
    Ich finde es nicht mehr normal....aber ich finde, es gehört mehr als der Notendurschnitt zu erkennen was das beste ist.Ich finde es persönlich schade das es keine Leistungstestung mehr gibt.

  • Bei uns gibt es schon Klassenübergreifende Lernstandserhebungen um gr. Schwankungen zu vermeiden. Grundsätzlich kann man beobachten die Schule in unmittlerbarer Nähe ist meist vorstellbar und hat einen schlechten Ruf. Es gibt auch schon teilprivate und ganz private Schulen, da ist die Nachfrage riesig. Ich hab eine kooperative GS gegenüber, da würde kein Nachbar sein Kind hinschicken, dafür karrt halb Frankfurt seine Kids hier raus :scared:frag
    Ich kenne auch einige die tricksen mit Schein-Adressen um an der "richtigen" Schule angenommen zu werden. Viel hängt vieleicht am Ende an der Chemie zwischen Lehrer und Kind und da steckt man nicht drin.