Das Wechselmodell betrifft mich und Kind zwar in keiner Weise (weder heute noch in Zukunft) - dennoch beschäftigt mich das Thema seit geraumer Zeit. Persönlich stehe ich dem WM zwiegespalten gegenüber. Einerseits scheint es eine gute Möglichkeit zu sein, Trennungskindern beide Eltern zu lassen - auf der anderen Seite würde mich als Erwachsene das wöchentliche hin & her verrückt machen. Ob es Kindern da so anders geht? Das Nestmodell empfinde ich vom Gefühl her als die bessere Variante, da die Belastung statt beim Kind bei den Erwachsenen liegt.
Nun hatte ich kürzlich ein Gespräch mit jemandem der selbst im WM (wöchentlicher Wechsel) aufgewachsen ist. Diese Person beklagt heute als Erwachsener, dass er es als enorm stressig empfunden hat. Er hatte das Gefühl, immer, wenn er gerade "angekommen" war, wieder herausgerissen zu werden und wechseln zu müssen. Heute hat er das Gefühl, nirgendwo hinzugehören und kein zu Hause zu haben. Ihm fehlt nach eigener Aussage der Boden unter den Füßen, was er maßgeblich auf das WM zurückführt. Er ist schon seit längerem im psychologischer Behandlung deswegen.
Mutet man den Kids vielleicht doch zuviel zu? Oder ist das WM vielleicht einfach nicht für jedes Kind das Richtige? Wenn dem so ist, wie findet man heraus ob es für das eigene Kind passt?
Nachdenkliche Grüße
Aimee