Liebeskummer - Muss mich mal ausweinen :(

Zitat von butterblum

Tja, das ist ja alles nicht schön, was ich lesen muss

Hast du das Paket weggeschickt? Ich kann das schon verstehen, das man das nichts mehr von ihm haben will. Das belastet nur die innere Aura.
Ich hab in einer ähnlichen Situation einiges weggeworfen und die teureren Überreste einer Freundin überlassen. Den Vorschlag von Timida find ich gut, den Brief mit zur Therapeutin zu nehmen.

Ja, hab ich weggebracht das Paket inkl. Brief.

Den Brief selbst werd ich bei der Therapie nicht brauchen, ich weiß ja was drin steht und um welche Thematik es geht.

Guten Morgen,

mir ist bewusst geworden, dass die ganze kacke etwas mit meinem inneren kind zu tun hat. in der beziehung/trennung ist mir so viel abhanden gekommen, ich habe über 1 jahr gekämpft das ich geliebt werde, endlich zu 100 % angenommen werde, das man zu mir steht.

Dies war leider nicht der fall, in vielen bereichen hat er mich enttäuscht, war nicht da, kam mit aussagen wie "wären wir fest zusammen würde ich dir zu 100 % zur seite stehen, aber wir sind nicht fest zusammen, wenn ich dir jetzt zur seite stehe wäre es ja als wenn ich dein partner wäre". dies habe ich oft zu hören bekommen. man ist spazieren, ich will die hand des mannes nehmen den ich liebe "neiin, hand in hand mach ich nur wenn ich in einer beziehung bin". kurz vorher noch in der wohnung gewesen, geschmust etc. und draußen - nada.

das zog sich alles über 1 jahr, mal war es besser, dann wurde ich an die hand genommen, mal wieder nicht. mal war ich die liebe, ohne die es ihm den boden wegziehen würde, dann war es wieder besser für mich wenn er mich loslassen würde, da er mich ja nur blockiert und mir den weg versperrt zu jemanden der mir alles geben kann was ich brauche.

und ich? ich bin immer geblieben, bin nicht gegangen, weil ich dachte, man muss mich doch lieben? wo bin ich denn falsch?

all dies hab ich in meiner vergangenheit kennengelernt, sei es in frühster kindheit, sei es in der jugend, sei es in partnerschaften.

mein inneres kind ist momentan total im ars.ch, ist fertig, fühlt sich ungeliebt, ist am boden. die erwachsene grace kann das ganze sicher irgendwie aushalten und durchstehen, aber die kleine grace ist grad fast zu 100 % im vordergrund, die hilfe braucht, die anerkennung braucht, ja die eigentlich jmd. braucht der grad die verantwortung übernimmt und 24 Std./Tag da ist.

bewusst ist mir das geworden, immerhin etwas.

jetzt heißt es, die erwachsene grace zu mobilisieren, damit diese die regie wieder übernimmt und die kleine grace tröstet und auch wieder auf ihren platz verweist. nur weiß ich nicht wie? ich habs in der therapie damals gelernt, aber ich find grad keine möglchkeit diese mechanismen zu greifen.

von daher, ist grad alles sehr schwer.

ich habe heute angefangen an mich selbst zu schreiben, an mein inneres Kind.

als ich damals in der therapie war, haben wir viel mit dem sicheren raum gearbeitet, den, in den ich mich zurückziehen kann wenn es zu schmerzlich ist. diesen raum versuche ich grad zu entstauben. denn ich habe ihn jahrelang vernachlässigt, ebenfalls die inneren stopp-schilder, auch die habe ich vernachlässigt.

ich habe mir heute ein herz gefasst und an mich selbst geschrieben - war nicht einfach. danach war ich sehr erschöpft. bin ich momentan nur - erschöpft.

ich habe heute meiner alten therapeutin, mit der ich damals extremst gut gearbeitet habe, auf den AB gesprochen. evtl. kann ich bei ihr wieder arbeiten, dann muss ich nicht bei O anfangen. da wäre es mir auch egal wenn der termin um 11 uhr wäre und ich dadurch in der arbeit fehlen würde - ich würde mir diese zeit sogar vom gehalt abziehen lassen.

NemesisLady, dass innere kind ist das, was jeder in sich hat. wenn man z. b. eine traumatisierte kindheit hatte, jugend, mißbrauch etc. dann ist es oft so, dass man überlebensstrategien entwickelt. diese gefühle, das ausgeliefertsein etc. ist meist in dem inneren kind verankert. wenn man eine ähnliche situation erlebt, fühlt man sich getriggert, ohne es bewusst wahr zu nehmen. brechen diese gefühle dann aber durch, steht man wie gelähmt da - denn es ist das innere kind was sich durchsetzt mit allen gesammelten erfahrungen/gefühlen. das ist etwas sehr sehr schweres.

was ihn angeht: er war nicht immer ehrlich. er war eifersüchtig, er war fordernd, er war egoistisch und hat mich oft, zu oft hingehalten. wenn ich es beenden wollte, war er wieder da "ich liebe dich, es reisst mir den bodn weg ohne dich". er hat mit mir und meinen gefühlen gespielt. das hat er. ich kann und will aber nicht das ganze letze jahr hier aufschreiben. sicher, es wäre an mir gewesen zu gehen - ich konnte es aber nicht, weil er die seite in mir angesprochen hat, die der meinung war, er ist der richtige.

aber, was mir trotz aller schmerzen klar geworden ist: ich will ihn nicht mehr zurück. würde er vor meiner tür stehen, ich würde ihm guten Tag sagen und dann die tür wieder schließen. ich will diesen mann nicht mehr. er hat vieles in mir ausgelöst und kaputt gemacht und das brauch ich nicht mehr. ich muss wieder auf die beine kommen.

Wie gut ich bin, bin stark? Nein, davon merke ich nichts. Und wenn ich das lese, muss ich wieder heulen - stark sein sieht anders aus.

Ja, es ist sein Teil der Geschichte, ER rennt weg - nicht ich. Er will sich nicht verändern, inne halten. Wie oft in dieser "Beziehung" ging es um seine Belange - dies nicht verarbeitet, jenes nicht verarbeitet, hat geweint (er) und am tag später: wieder so getan als wenn alles super wäre. Er nach außen: Super aussehen, tolle Klamotten, charmant, witzig. Innen: Zerissen, unsicher, absolute Selbstzweifel.

Ein Beispiel: Ich bin schlank, groß, blonde Haare, blaue Augen. Ich habe mir im Sommer ein total schönes Kleid gekauft. Wir hatten Maschseefest. Ich dieses Kleid angezogen, Highheels dazu - absolut klasse sah das aus. Und er? Anstatt stolz zu sein mich an seiner Seite zu haben - ist er auf Abstand gegangen "ich kann das nicht, dich gucken Männer an, du fokusierst". Ich fand das ganz schrecklich. Das war oft. Waren wir unterwegs, ich sah gut aus - hat er sich entweder zurück gezogen oder hat einen auf "Macker" gemacht, indem er jedem gezeigt hat "wir sind zusammen".

Hat rumgemeckert das mein FB-Status auf "Single" war. Hab ihn in "eine Beziehung" geändert. Fand er klasse - hat er aber nicht gemacht. "Mein Status geht keinen was an" - ja, aber ich sollte mich wie in einer Beziehung verhalten.

War eifersüchtig auf meine Fußballkollegen (ich hab ne Dauerkarte und gehe mit Arbeitskollegen ins Stadion). War eifersüchtig auf meine Kollegen. Er hat mich behandelt als wenn ich in einer Beziehung mit ihm war. Habe ich den selben "Anspruch" gestellt - ist er ausgeflippt "wir sind nicht zusammen".

Es ist ganz viel auf dieser Ebene passiert und ich habe mitgemacht, weil er charmant ist, weil er so liebevoll ist, weil ich bei ihm auch hinter die Fassade geguckt habe und den menschen dahinter angenommen habe.

Dieses Verhalten kommt mir alles so bewusst vor und daran muss ich arbeiten. Ich weiß nicht warum und an welcher Stelle ich mich verloren habe. Ich weiß es einfach nicht.

Zitat von Malina

Er hat dich klein gemacht.. und du hast ihn groß gemacht, weil du ihn geliebt hast.

in einem satz das ganze elend. ja.

warum macht denn jemand jemanden klein, von dem man geliebt wird???

Zitat von Shielover

Weil er vielleicht Dich auf Augenhöhe haben wollte?

Ich will ihn nicht verdammen, aber ich denke er ist absolut unreif für eine wirkliche Partnerschaft. Die Alternative wäre, dass er Dich bewusst hingehalten und mit Dir gespielt hat. Beide Optionen keine wirklich super Voraussetzung, um eine Beziehung zu haben.

MIch auf augenhöhe haben wollte? was für einen sinn macht das denn? Augenhöhe wäre gewesen - offen und ehrlich miteinander. kommunikation, geben/nehmen, nicht wegrennen. das ist für mich augenhöhe. aber nicht das, was er gemacht hat.

mal hat er mich in den himmel gehoben "wie toll ich wäre, ich würde ihn total "flashen", die zeit mit mir ist der hammer, wir verstehen uns so super - eine wellenlänge usw." und dann war er wieder ganz anders.

ich hatte nie das gefühl das es augenhöhe war. er hat immer so viel geredet, aber letztendlich hat sich kaum was verändert, eigentlich gar nichts. zuhören konnte er auch nicht, hat vieles vergessen. habe ich "kritik" geäussert, war er angepi.sst und "ich wäre anstrengend, würde ja nur streit suchen". habe ich gesagt, ich will und kann so nicht mehr, hat er geheult oder mich wieder und wieder kontaktiert, bis er mich in den ars.ch treten konnte.

je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr fällt mir ein was so negativ war.

wie oft haben wir uns getroffen und er hat gehadert. und ich habe da gesessen und versucht ruhig zu bleiben, für ihn da zu sein. und war er wieder "beruhigt" war auch wieder alles gut. bis zum nächsten mal.

ich glaube auch, viel gelernt hat er nicht. wollte immer "frei" sein (er), aber hat die anerkennung von mir gebraucht. nun, die hat er ja jetzt wieder - durch die neue.

Liebe sieht anders aus, oder?

Zitat von Shielover

Was ich damit sagen wollte. Er wollte Dich auf Augenhöhe haben, weil er eigentlich derjenige ist, der klein ist. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er es auch weiß.

Aber er ist jetzt nicht mehr wichtig in Deinem Leben und das ist auch gut so!

ja er weiß es. in seinen "klaren" momenten waren ihm seine unzulänglichkeiten sehr bewusst. aber die kann er gut überdeckeln.

Fühlen sich Menschen nur wohl wenn sie andere klein machen, so dass sie sich "groß" fühlen? Ist für mich schwer nachzuvollziehen, weil ich so gar nicht ticke (denke ich zumindest).

trotz allem - es schmerzt sehr das die neue jetzt hat, was ich haben möchte (?).