diese verdammte Einsamkeit...

  • diese verdammte Einsamkeit...


    es zieht mich immer mehr nach unten. jeden Abend, an den Wochenenden - teilweise auch tagsüber.


    die Kids gehen immer mehr ihre eigenen Wege. meine Eltern sind nicht mehr da - ich habe 42 Jahre mit ihnen gewohnt, nun sind sie im betreuten Wohnen/ Pflegeheim.
    meine Freundin ist momentan auch nicht mehr greifbar, ihr Vater ist erst verstorben - ihre Familie/ Mutter braucht Halt.


    klar, habe ich viel zu tun - Langeweile ist eigentlich nicht, aber alles alleine.
    nichts kann man teilen - sei es Freude oder Trauer etc. - alles muss man alleine ausmachen.


    dann diese dauerhafte Stille. Radio kann ich kaum noch hören, der Tinitus verträgt nur bestimmte Frequenzen. Fernsehen schaue ich kaum noch - ist ja nix drauf.


    Hobbys sind kaum möglich. Vereine auch nicht.


    lediglich meine Arbeit im Tierschutz :love - habe ja jetzt wieder drei Findelkinder, wovon wir eins behalten werden. hier kann ich laufen, Tiere versorgen, aber Kontakte zu den "Mithelfern" sind auch fast bei Null.


    und jetzt beginnt auch noch diese Schei...ß Zeit: Dunkelheit, Advent ...





    wie bekommt ihr diese Einsamkeit in den Griff?

  • :knuddel


    Zuhause habe ich meist Radio an
    oder CD - Gute Laune Musik - Mama Mia ..., der Film
    Fernsehen eher weniger


    Gehe spazieren, frische Luft tut gut
    verabrede mich, mit Freunden oder Kollegen
    Fällt mir die Decke auf den Kopf lasse ich das auch mal zu
    ansonsten telefoniere ich auch gerne, reden tut gut...

  • Hallo w-s-e,


    ich kann dich sehr gut verstehen. Fernsehen und dabei alleine auf der Couch zu sitzen ist wirklich nicht das wahre. Und auch Spaziergänge oder sportliche Aktivitäten machen alleine nicht so viel Spass.


    Aber ich finde auch, dass nach einer gewissen Zeit das auch nicht mehr ausreicht was einem Freundin und Eltern geben können. So geht es mir zumindest und man sich schon einen Partner wünscht.


    Ich habe mir in den letzten 3,5 Jahren auch ab und an einen gewünscht und bin gerade seit ein paar Tagen in einer Beziehung mit einem echt tollen Mann.


    Geh raus und unter Leute und hab Spaß und du wirst viele Leute kennen lernen und vielleicht ist auch für dich DER dabei ,-)

    Der Verstand funktioniert nur in Grenzen...


    ...aber deine Vorstellung kennt keine Grenzen.

  • Kollegen habe ich leider nicht - nur nen Chef.
    und Freunde auch kaum noch, zwei sind verstorben, eine ist ins ausland verzogen. und meine beste Freundin muss momentan für ihre Mama da sein.


    meine Kontakte sind leider sehr beschränkt und Neue schließen fällt mir schwer ...

  • Mein Kreis hat sich auch verändert nach der Trennung
    aber das ist normal
    hatte mittlerweile 6 Firmen nach der Trennung
    insofern auch etliche Kontakte dazugekommen
    das fällt mir mittlerweile leichter, wieder auf andere zuzugehen


    Sicher ist auch das Sehnen nach einer neuen, festen Partnerschaft da
    aber damit lasse ich mir momentan Zeit
    mir sind Freundschaften zur Zeit einfach wichtiger

  • Zitat

    wie bekommt ihr diese Einsamkeit in den Griff?


    Es gibt Menschen, die kriegen das in den Griff, andere nie. Ich gehöre zu den anderen ...


    Durch meine Arbeit habe ich wahnsinnig viele Kontakte - auf Arbeit eben. Kaum trete ich den Heimweg an, beginnt schon die Einsamkeit, die Furcht vor der Leere in der Wohnung, dem Abend, der Nacht.


    Langeweile habe ich ebenfalls nicht, nur diese Einsamkeit.
    Ich habe mir Mandala-Vorlagen besorgt, die können einen eine gewisse Zeit beschäftigen, ablenken - ich habe noch keins davon begonnen.
    Puzzle oder Bücher, ich schleppe immer neue an aus der Bibliothek, doch wirklich zum lesen habe ich kaum Lust ... Radio höre ich manchmal "exzessiv", manchmal kann ich tagelang nicht ran. Fernsehen spielt keine Rolle, DVDs gebe ich ungesehen zurück ...


    Ich habe mir nun mal vorgenommen, mir Briefkontakte zu suchen. So wie früher. :) Das habe ich immer gern gemacht, und dann kann man sich genau an einem einsamen Abend hinsetzen und schreiben.
    Das ist etwas anderes als in Foren, in die ich auch gelegentlich gehe, wenn ich mich einsam fühle, aber nicht so oft und vor allem meckert mein PC manchmal, so dass darauf kein Verlass ist in meiner Zeitplanung.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Hobbys sind kaum möglich. Vereine auch nicht.

    Warum nicht? Wegen der Kinder oder bist Du zu schlapp?


    Vielleicht wäre eine Gesprächsgruppe etwas, oder eine Gruppe mit Achtsamkeintstraining oder PMR.
    ICh habe mal Achtsamkeintstraining gemacht, es hat mir doch sehr geholfen.



    LG Jona

  • Mir machen die Abende alleine zum Glück nichts, jedenfalls meistens nicht. Ich lese, stricke, nähe und/oder schaue TV während ich zeitgleich im Internet unterwegs bin.
    Kollegen habe ich noch keine, da ich immer noch arbeitslos bin. Tagsüber ist es mit der Einsamkeit schlimmer. Junior geht immer öfter nach der Schule seine eigenen Wege. Trifft sich mit Freunden, was ja auch gut und richtig so ist, und ich hocke auf dem Sofa und warte auf ihn. Noch ist es zu klein, als das ich in dieser Zeit mit weit und lange von meiner Wohnung entfernen könnte.

  • Hm, W-S-E, mit deiner Arbeit im Tierschutz hast du doch schon ein Ehrenamt, also stimmt die Aussage das Vereine und Hobby nicht möglich ist schonmal nicht. Warum denkst du das Verein/Hobby nicht möglich ist? Hast du wirklich schon alle drölfzigzillonen Möglichkeiten ausprobiert? Kürzlich las ich ein Buch,wo u.a. die Aussagen das geht nicht unter die Lupe genommen wurde.
    Wenn du gleich sagst es geht geht nicht beschränktst du dich nur unnötig... Meine Erfahrung ist ausprobieren, solange bis man das passende für sich gefunden hat, kann durchaus eine Weile dauern. Verein, meinst es geht nicht wegen der Kosten? Es gint doch vielerorts ermässigungen für Geringverdiener... Einfach mal den Vorstand ansprechen.


    Hobbys, überleg mal was tust du gerne??? Du könntest ja deine Tätigkeit im Tierschutz hochfahren, wenn du noch Input brauchst... Ehrlich, muss man immer mit jmd. babbeln? Schweigen ist ziwischendurch nötig zur inneren Einkehr/aufräumen. Unsere Vorfahren haen regelmässig Schweigezeiten eingelegt, es muss ihnen gutgetan haben. Kanns sein, dass du vor etwas aus deinem Innern wegrennst und deswegen Beschäftigung brauchst?


    Als ich noch mit Ex zusammen war, konnte ichs nicht ertragen allein zu sein, mein Innerstes hochsteigen zu sehen, weil ich den Sch*** in den ich mich geritten hatte nicht sehen wollte. Jetzt nach der Trennung wo der Sch*** beim Seelsorger abgeladen wurde fühl ich mich besser, nicht mehr einsam...


    Gegen Einsamkeit kann man nur selber was tun. Rausgehen und andere Einsame finden und gemeinsam nicht mehr einsam sein. Leichter gesagt als getan... Versuch macht klug.


    Bei uns biete die Caritas z.B. eine Frühstück nicht allein ab 9 Uhr usw. an... Wenn man nicht alleine durch die Gegend wandern will, es gibt diverse Wandergruppen bzw. Sportpartnerbörsen, wo man sich verabreden kann.


    Früher als ich noch nicht soviel Möglichkeiten selber was zu tun fühlte ich mich einsamer, heute nur noch ab und zu. Mir reicht das I-net um mich nicht einsam zu fühlen, Bücher und Filme werden mir nicht zuviel... Ansonsten geh ich raus und versuch da was zu finden... Ok, ich bin auch der Typ der stundenlang nen Vogel begucken kann.. ;-)


    Eine WG wäre doch ein prima Weg gegen einsam aufm Sofa, weil man keine Freunde hat... ;-) Oder einfach mutig sein und Leute einladen, gastfreundlich sein. Über manche Freunde/Bekannte bin ich echt zufällig gestolpert. Meine Sippe hat auch 2 Schrebergärten das ist sicher auch beschäftigend.

  • Zitat

    Schei...ß Zeit: Dunkelheit, Advent ...


    Eigentlich prädestiniert zum reden, miteinander dasitzen, ...


    Die letzte Antwort läßt mich nochmal in die Tastatur greifen ... ;)


    Wenn ich persönlich manchmal sage, ich fühle mich einsam, dann bekomme ich zu hören: "Du kannst wohl nicht gut alleine sein ...?"
    Das macht mich immer etwas zornig, denn alleine sein und einsam sein sind verschiedene Sachen, das eine bedingt nicht unbedingt das andere bzw. schließt es auch nicht aus.
    Ich kann (und möchte) auch mal ganz gerne alleine sein. Einsam (fühlen) dagegen nicht ... ;(
    Der letzte Beitrag war mir persönlich zu hektisch, so als müsse man sich nur eine Möglichkeit mal eben raussuchen. Das ist zwar gut, auf die Suche zu gehen, aber im Eingangspost lese ich noch anderes heraus.
    Denn da fallen Strukturen weg (Eltern z. B.), wenn man 42 Jahre mit ihnen wohnt, dann ist das ein totaler Wegbruch von Lebensinhalten.


    Wenn "Elternpaare" nach dem Auszug der Kinder auf einmal neue Perspektiven finden müssen, wird denen das meist "gesellschaftlich" zugestanden. Sie bekommen Verständnis.
    Ich (als AE) bekomme Ratschläge wie "endlich kannst du dies und das tun ...". Als wenn man 30 Jahre nur darauf gewartet hätte.
    Ein riesiger Einschnitt im Leben, den man (wenn ich jetzt von mir ausgehe) überhaupt nicht planen oder vorbereiten kann. Diese Schei*-Einsamkeit kommt plötzlich, wie ein Krakenarm, und kann dich in der größten Massenansammlung verschlingen. Meist aber zu Hause, das schrieb ich auch, als ich bei mir von vielen Kontakten auf Arbeit sprach ... Ich rede so viel wie nie zuvor, doch gerade das kann die gefühlte Einsamkeit noch verschärfen, wenn man "nach Hause" kommt.
    Ist es noch das "zu Hause", was es gerade eben noch war?


    Natürlich nimmt man sich Sachen vor, die man "dann, später" machen kann. Doch entweder fehlt das Geld (ich würde z. B. gegen meine Einsamkeit manchmal gerne einfach in die nächstgelegene Stadt fahren und nur schlenkern, aber das Fahrgeld dafür fehlt dann schon mal zuallererst ... usw.), oder auch der Elan, der Antrieb. Die Lust. Interessen sind unbemerkt verschwunden, nun könnte man, aber will dies oder jenes gar nicht mehr. Aber was denn dann? Und wozu? Alleine macht es keinen Spaß, man denkt stets nur in Kind-Kategorien, oder Partner, für sich alleine mal was tun, das verlernt man mit der Zeit. Das muß man auch erst wieder neu lernen, das dauert. Ebenso, wie das Verlernen gedauert hat. Und selbst wenn man neue Inhalte findet, müssen die erstmal geordnet, in den Alltag eingebaut, neu strukturiert werden ...
    Der Mensch ist auch ein Gewohnheitstier. Irgendwie.


    Irgendwann taucht man ab ins Familienleben, und irgendwann wieder auf, und plötzlich sind da ungefähr 20 Jahre dazwischen. Was hat man da gemacht, wo war man, wie die Zeit gefüllt? Ach ja ... :idee ... genau mit dem, was jetzt nicht mehr machbar / nötig / möglich ist.
    Vereine sind (für mich persönlich nur!) eher ein Notnagel. Vor x Jahren, als man Mutter wurde, spielte so ein Gedanke keine Rolle. Jetzt kann man sich schwer daran gewöhnen, dass es quasi die einzige Möglichkeit sein soll, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, deshalb tut man sich damit vielleicht auch bisschen schwer?
    Meine Selbsthilfegruppe ist weggebrochen (aufgelöst), das fehlt mir von Woche zu Woche mehr, eine adäquate (vom Thema her) gibt es derzeit nicht, wieder Kontakte weg ... Usw.


    Wo ist man selbst die ganzen Jahre geblieben? Für sich selbst sorgen, das ist hier oft ein Thema ... Folgen sind theoretisch für jeden absehbar, praktisch eher nicht.
    ... ewig-am-Thema-in-Gedanken-weiterschreib ...

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

    Einmal editiert, zuletzt von chaosmaus ()

  • Dankeschön chaosmaus - du sprichst meine Gedanken treffend aus.



    Eluchil - alles recht gut, was du da schreibst, aber ...


    vieles ist gar nicht möglich, auch hier finden Frauenfrühstück/ Wanderungen etc. statt. aber zu Uhrzeiten bei denen ich arbeite.
    Ich habe zwei Jobs im Handel. ja, ich rede auch den ganzen Tag - vormittags über Brot/ Brötchen und Kuchen. Nachmittags über Töpfe, Pfannen, Toaster...
    gehe auch noch 2x die Woche putzen, dort unterhalte ich mich auch - wenn noch jemand im Büro sein sollte.



    möchte aber auch mal über das aktuelle Weltgeschehen reden - über meinen Tag austauschen.


    der Tierschutzverein ist mein Luxus - aber die Tiere reden leider so wenig :brille . und andere Mitstreiter treffe ich selten an - wir sind viel zu wenige. da ich im Vorstand bin, habe ich einen Schlüssel und kann kommen und gehen wann ich Zeit und Kraft habe. aber zumindest bekomme ich dort meinen Kopf frei.


    Hobbys habe ich - kann sie aber kaum noch ausführen. ordentliche Wolle & Stoff kosten leider viel Geld. Geld, was mir leider nicht zur Verfügung steht.
    lesen kann ich kaum noch, das machen meine Augen nicht mehr mit - hierzu wäre wohl so ein ebook reader ideal. ich bin auf dem rechten Auge fast blind. und Bücher lesen ermüdet leider sehr.



    es beginnt halt jetzt auch die Zeit, wo die Leute weniger rausgehen - man seltener jemanden trifft, wenn man unterwegs ist.



    vielleicht ist es auch, weil mir in den letzten 18 Monaten zu viele Bezugspersonen "abhanden" gekommen sind. leider die meisten durch Tod...