Da liegst Du garnichtmal falsch, aber das betrifft viele Teile der Verwaltung. Ich arbeite selbst im ÖD, wenn auch eher im kulturellen Bereich, und selbst wir ertrinken in verstaubten Dienstvorschriften und umständlichen Dienstwegen - wenn ich mir unser Bürgerbüro anschaue, die sind SO überlastet, dass sie an manchen Tagen froh sind, wenn sie abends ihren eigenen Namen noch wissen.
Das Problem ist, wie die Prioritäten verteilt sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass z. B. ein automatischer Datenabgleich bei Ummeldung von Kindern mit Amtsgericht oder JA technisch machbar wäre - bloß, selbst dann blieben immer noch die vielen Fälle, wo ET eigenmächtig ummelden, wie soll man das prüfen? Den anderen ET anrufen und fragen?
Etwas Eigenständigkeit und Ehrlichkeit müssen dem Bürger schon unterstellt werden dürfen, sonst bricht die Aufwandskurve noch mehr durch die Decke...
Zum Thema:
Liebe TE,
Ich bin selbst einmal von Beziehung in Beziehung gehüpft, war zu schnell, zu viel und die Kids und ich brauchten nach dem Scheitern lange, um uns zu berappeln. Wären wir weggezogen, die Folgen möchte ich mir nichtmal vorstellen.
Ü30 oder von mir aus auch Ü50 zu sein, hat gerade in Liebesdingen so garnichts mit Reife zu tun, im Gegenteil. Verliebt ist verliebt. Ich war stets ein Bauchmensch, aber auch dort wohnt die Vernunft des Herzens und die sollte eigentlich Alarm schlagen, wenn sich die Prioritäten so verschieben. Klappt nicht immer, aber nur aufgrund des eigenen Alters zu unterstellen, man würde nicht naiv handeln, ist schon mutig.
Als die (Fern-) Beziehung zu meinem Freund vor 3 Jahren ernster wurde (6 Monate zusammen, von KV getrennt seit 3 Jahren damals), wagten wir den Versuch: Er (!) zog in unsere Nähe, mit eigener Wohnung als Backup und wir tasteten uns langsam heran. Die Kinder konnten ihn in ihrem Umfeld kennenlernen.
Man kann garnicht ermessen, wie wichtig das "Habitat" für Kinder ist. Gerade nach Trennung der Eltern. Dem KV gegenüber unfair sein - ok, ist was zwischen Erwachsenen. Aber dem Kind ein ET nehmen (oder so stark entfernen)... Nein. Das geht einfach nicht. Nicht unter diesen Umständen.
Du solltest das nicht nur gut durchdenken, Du solltest das lassen. Wenn Ihr Euch so liebt, soll er zu Euch ziehen. Wenn das nicht geht - dann haltet die Fernbeziehung aus, bis das Kind so groß ist, dass es selbst entscheiden kann. Ihr zwei seid erwachsen, Ihr könnt aushalten! Ein Kind muss "ertragen", was ihm gegeben wird.
Ich kann den Wunsch nach Neuanfang, am besten weit weg, gut verstehen. Aber die Verantwortung für das Kind sollte zuerst kommen. Wenn der Drang nach Veränderung schwerer wiegt, sollte es evtl. wirklich beim Vater bleiben...
LG
June, die auch mit Ü30 weiß, dass Herz und Hirn sehr unterschiedlich "reifen"...