Vollzeit arbeiten als AE

  • Ich habe mal ein paar Fragen an alle Vollzeit arbeitenden AEs, da ich überlege, in naher Zukunft von Teil- auf Vollzeit zu wechseln.


    Eigentlich wäre das kein Problem, meine Tochter (dann 9) würde nur eine Stunde länger im Hort bleiben müssen, was sicherlich kein Thema wäre. Allerdings überlege ich schon, wie es dann in der 5. Klasse ohne Hort, nur mit Mittagsbetreuung bis max. 16 Uhr sein wird. Sie wird ca. 2 Stunden allein zu Hause sein, dann allerdings auch schon 10 sein. Wie wird es sein, wenn ich mit ihr nachmittags mal zum Arzt und dann deswegen früher die Arbeit verlassen muß? Hat man als Arbeitnehmer drauf ein Recht, so als würde man selbst zum Arzt müssen? Bisher habe ich sowas natürlich nachmittags außerhalb meiner Arbeitszeit erledigt. Wie macht ihr das und welche Erfahrungen habt ihr?


    Danke fürs Lesen und Antworten. :thanks:

    Die Arbeit läuft Dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Arbeit fertig bist. (Chinesisches Sprichwort)

  • Hallo,
    Ich arbeite VZ, meine Tochter ist 8, geht in die 2. Klasse und nach der Schule in die OGS. Da ich Mo-Do teilweise bis 17:30 arbeite, wird das Kind noch für 1-2 Stunden nach der OGS von meinem Vater betreut. Nur so kann ich VZ arbeiten gehen. Ich bin im öffentlichen Dienst und habe Gleitzeit, d.h wenn ich private Termine habe (egal ob für mich oder Kind) kann ich eher gehen oder später kommen, muss die Stunden aber nacharbeiten.
    Wie das werden soll, wenn Tochterkind in die weiterführende Schule kommt, weiß ich noch nicht. Ich hoffe sie kann dann weiterhin in den Randstunden von meiner Family betreut werden :D wobei ich es auch nicht als so ein Riesen Problem sehe, wenn ein Kind in dem alter dann ne Stunde oder zwei nach der Schule alleine bleibt.

  • Ich habe das mit drei Kids - der Jüngste damals 2 Jahre - Vollzeit und keine "Verwandtschaft" in der Nähe machen müssen. Das ging nur mit einem verständnisvollen Arbeitgeber. Aber bei einer 10-jährigen und "nur" einem Kind (jetzt nicht herabwürdigend gemeint), ist das bei einigermaßen machbar. 2 Std. allein gehen nach einer Eingewöhnung. Arztbesuche muss man natürlich absprechen und nacharbeiten.Ich habe die Docs danach ausgesucht, ob sie mir Spättermine geben konnten, teilweise um 18/19 Uhr.


    Arztbesuche waren da weniger das Problem. Krankheitsphasen waren hart. Und ggfls. die Sozialkontakte der Kids organisieren zu müssen, wenn man sie nicht immer selbst bringen und holen konnte ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • hallo,


    ich sehe das problem weniger in dem alleine zu hause sein für deine tochter. eher an der "arbeitsintensität" auf einer weiterführenden schule!


    ich arbeite TZ und wollte letztes jahr auch aufstocken auf 3/4. meine beiden sind es schon gewohnt, mal ne std oder zwei alleine zu sein. letztes jahr hatten wir noch grundschule :huh: seit letzten september geht der große auf´s gymnasium, kommt an drei tagen die woche später heim als ich, muß aber teilweise noch lernen und hausaufgaben machen. das ist mir manchmal schon ein bisschen viel, wenn ich grad von der arbeit komme, haushalt erledigen muß, meinen kleinen (2.klässler) "versorgen" muß, dann noch mit hund raus und dann kommt der große und muß noch was lernen und vorbereiten für den nächsten schultag :tot:whistling: das ist teilweise ganz schön stressig!


    was arztbesuche des kindes angeht: ich weiß nicht wie das in deiner firma gehandhabt wird, bei mir z.b. ist es überhaupt kein problem, mal schnell weg zu gehen, weil man einen termin hat. oder ganz von zu hause aus zu arbeiten (wie ich z.b. heute :D ), wenn kinder krank sind oder ferien haben. kommt halt auf deinen AG an. im schlimmsten fall mußt du halt immer nen tag oder nen halben tag urlaub nehmen.....


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Es ist alles machbar, aber man sollte manches bedenken.....


    Wir haben phasenweise viele Arzttermine und da wird es oft echt zeitlich eng..... es ist ja nicht nur, dass ich es mit der Arbeit organisieren muss, gerade in der weiterführenden Schule müssen ja auch Hausaufgaben gemacht und gelernt werden.


    Wichtig bei uns war z.B., dass der Kieferorthopäde so liegt, dass sie die "normalen" Termine zur Kontrolle alleine wahrnehmen kann, weil sie alleine hinkommt.
    Oder der Kinderarzt so liegt, dass sie zur Hypersensibilisierung alleine hinfährt, die Injektion bekommt, dann die 30 Minuten wartet und ich sie erst holen muss.


    Geht natürlich nur in gewisser Umgebung und ab einem bestimmten Alter.


    Viele betiteln mich deswegen auch als Rabenmutter, aber anders ist es mit der Arbeit (trotz Gleitzeit) nicht vereinbar.


    Und das Kind muss natürlich auch bereit dazu und reif genug sein.


    Meine Tochter findet es toll!


    Und die Ärzte haben sich auch drauf eingestellt und sagen bei der Terminvereinbarung im Vorfeld, ob es erforderlich ist, dass ich mitkomme oder ob es nur Kontrolle ist.

  • Stimme Volleybap voll. zu.


    Wenn Vollzeit bei dir das so bedeutet mit der Betreuung sollte das machbar sein.


    Recht auf Arztbesuch hast Du nicht. Da ist freizunehmen. Ob Urlaub oder Überstundenausgleich ist dir überlassen.

  • Hab zwar nur 3/4, arbeite aber je nachdem auch länger und fall dann erst um 17 Uhr zuhause ein. Mein Sohn ist 11, kommt um 14 Uhr, wenn er krank ist, Ferien sind bleibt er auch allein. Arzttermine werden bevorzugt so hingelegt, wenn wir beide frei haben. Das allein ist auch weniger das Problem, sondern wie schon jemand sagte, lernen für Klausuren, lang arbeiten, Urlaubsvertretung - wenn sich das alles so schön ballt, und dann noch das Tier genannt Pubertät durch die Räumlichkeiten galoppiert, flattern schon die Nerven.

  • Hallo :winken:


    Ich gehe auch VZ..mein Zwerg wird im September 5.
    Aber ich bin schon nah an der Grenze und werde vermutlich meine Std demnächst reduzieren..
    Wir haben durch das Arbeiten bis am Nachmittag um 16.30 Uhr ganz wenig Zeit miteinander, da Söhnchen um 20 Uhr in die Heia geht.Und Haushalt,Einkauf kann ich nicht immer nur aufs WE schieben, leider.
    Arzttermine muss ich, sofern ich dafür früher auf der Arbeit weg muss, auch nach arbeiten.Genauso, wie wenn die Kita mittags eher zu macht.


    Wenn die Kids größer sind, sprich 10 o 11 denk ich , kann man sie aber ruhig auch mal ne Std Mittags alleine lassen..aber das liegt bei mir noch in weiter Ferne ..


    Viele Grüße

  • Meine beiden Kids sind mittlerweile schon 12 und 13 Jahre alt.
    Aber seit der Trennung arbeite ich trotzdem Vollzeit.
    Ich habe aber auch das große Glück, daß mein Arbeitgeber, vielmehr mein direkter Vorgesetzer, jederzeit auf meine Bedürfnisse Rücksicht genommen hat.
    Ich durfte meine Arbeitszeit jederzeit so anpassen, wie es für mich gepasst hat.


    Jetzt zieht meine Partnerin bald bei mir ein und dann ist es an der Zeit, wieder vollen Einsatz zu zeigen und auch nochmal den ein oder anderen Samstag und Sonntag zu arbeiten.
    Aber das war in meiner Firma immer ein geben und nehmen und das macht es auch so entspannt.

  • Als ich mit meinen 3 Jungs AE wurde waren sie 2, 5 und 8.
    Ich ging auch Vollzeit arbeiten.
    Nun der jüngste ging nach dem Kiga zur Tagesmutter, die anderne beiden waren im Hort.
    Als der große an die Weiterführende Schule kam durfte er nach der Schule nach Hause gehen und war dort dann für 3h täglich allein.


    Ich wusste aber das ich mich voll und ganz auf ihn verlassen kann und es hat auch immer gut geklappt.


    Arzttermine legte ich außerhalb meiner Arbeitszeit. Entweder unter der Woche später oder Freitag Nachmittags
    Meine Arbeitszeiten waren 7 - 16.30 und Freitags 7 - 12h


    Ich hatte halt den Vorteil, wenn ein Kind mal krank war, was bei uns äußerst selten vor kommt, das ich dieses zu meiner Oma, also zu Kinds Uroma bringen konnte,
    und das unser Hausarzt auch noch Hausbesuche machte. Der kam dann eben zur Uroma und guckte da das Kind an.


    Mit nur einem Kind stelle ich es mir wesentlich leichter vor die Balance zwischen Vollzeitjob und Kind zu finden.


    Ich denke aber auch das man nicht pauschal sagen kann das ein 10 Jähriges Kind es schafft alleine zu Hause.
    Dazu braucht es schon ein gewisses Vertrauen und auch ein gewisses Verantwortungsbewusstsein des Kindes.
    Gibt ja genügend Kinder die mit 10 Jahren noch viel unsinn machen oder auf blödsinn kommen der gut mal nach
    hinten los gehen kann.


    Anmida. Oh ja das Rabenmutter geblubber musste ich mir auch oft anhören.. Oder die Aussage "Warum gehstn du überhaupt arbeiten, mit so vielen Kindern kannst leicht zu Hause bleiben und Harz4 kassieren"


    Wäre ich wirklich zu Hause geblieben hätte ich mir sihcer anhören dürfen "wieder son sozialfall"

  • was ich gelernt habe ist, dass es eine Frage der persönlichen Belastbarkeit und der Selbständigkeit der Kinder ist...
    Machbar ist es mit Sicherheit, und ich habe es immer geschafft, die allermeisten Arzttermine in die Freizeit zu legen, bzw. dafür Überstunden frei zu nehmen-
    Auch sind meine Kinder ziemlich früh alleine zum Hausarzt, Kiefo, Zahnarzt, zum Osteopathen zur Ergo und zur Logo-
    meist bin ich nur beim Erst- und beim Abschlussgespräch dabei-


    Wenn wir Termine in Köln hatten (wir wohnen in der Nähe auf dem Land), haben wir die Termine so gelegt, dass die Kids alleine im Zug nach Köln sind, und ich hab
    sie an nem Bahnhof in der Nähe meiner Arbeit abgeholt- Fahrtzeit gespart...


    Organisation ist das fast alles-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Kind 1 jahr bin ae
    arbeite Vollzeit, bin gemeindemandatarin und vorsitzende in 2 vereinen


    Kind ist in Kita und Gemeinderat und Vereine sind nachts wenn junior schläft oder kv ihn bei mir betreut


    Alles machbar!!

  • @lily_nix - lässt Du dann Dein Kind alleine zuhause? :wow Als KiTa-Kind ist er ja noch recht jung, oder?


    Also ich denke auch, dass Organisation hierbei das A und O ist.
    Sicherlich alles einfacher, wenn man das entsprechende soziale Umfeld hat.


    Meiner ist ja noch im Kindergarten.
    Der letzte Job war auch Vollzeit.
    Bedingt dadurch, dass ich recht viele Freiräume hatte, auch mal zuhause arbeiten konnte und die KiTa fussläufig vom Büro erreichbar war, ging das ziemlich gut.
    Allerdings muss ich sagen, dass es echt auch auf die Arbeit die man macht ankommt.
    Ich hätte in meinem Job locker 150% und mehr arbeiten können - genug war es irgendwie nie.
    Das hat mich stellenweise schon etwas gestresst - aber da ist auch jeder anders...


    Wie ich das mache wenn Kind in die Schule kommt weiß ich noch nicht.
    Aktuell werden die Karten bzgl. Job neu gemischt.

  • Klar.... "alles machbar"....


    Was ich aber noch nachtragen möchte:
    Meine Tochter "packt jetzt das Gymnasium" nicht... keine Schande, kein Thema.
    Wäre aber alles vielleicht anders gelaufen, wenn ich mehr Zeit für sie gehabt hätte und sie nicht so viel sich selbst überlassen gewesen wäre.


    Klar, es gehört auch Eigenverantwortung dazu, man muss lernen und nicht fernsehen.... aber kann man das schon in der 5. Klasse???


    Man oder zumindest ich, macht sich dann schon so seine Gedanken....


    Und es hätte ja auch noch schlimmer kommen können.... so ist es nur der Schulwechsel.... aber was ist, wenn das Kind in der Pubertät "auf die schiefe Bahn gerät"?


    So doof es sich oft anhört, aber in gewisser Weise weine ich schon der "guten alten Zeit" nach, wo einfach jemand zu Hause war, der sich um das Kind/die Kinder gekümmert hat (egal ob Mama/Papa/Oma)- ich habe das als Kind sehr genossen und finde es mehr als schade, dass meine Tochter das nicht erleben darf!

  • ...Meine Tochter "packt jetzt das Gymnasium" nicht... keine Schande, kein Thema.
    Wäre aber alles vielleicht anders gelaufen, wenn ich mehr Zeit für sie gehabt hätte und sie nicht so viel sich selbst überlassen gewesen wäre....!



    ich denke, das ist "zu einfach" gedacht....
    Bei mir sind es ja zwei Kinder- und Tochterkind ist trotz meiner "Abwesenheit" so durch´s Abi marschiert, und Sohni krebst grad rum bis zum abwinken (und ich bin überzeugt, dass liegt an ihm, nicht an mir :brille )


    wenn man so ne Argumentation anfängt, dann könnte man auch mit AE generell anfangen, mit zu viel Mutter, oder zu wenig-
    Ich denke nicht, dass mehr Kinder von Berufstätigen irgendetwas nicht packen, als die von Nichtberufstätigen (und AE oder nicht und Hartz IV oder reich und und und)


    es könnte einer von 100000000 Gründen sein-
    muss aber nicht!

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    2 Mal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Klar kann man das nicht pauschal sagen.... aber bei meiner Tochter bin ich überzeugt, dass es mit ein Grund ist.....


    Und es war daher nur eine Punkt zur Gedankenanregung, denn es läuft eben nicht bei allen Kindern nach Schema F und wie von selbst.... leider....

    Einmal editiert, zuletzt von Anmida ()

  • Nein ich lasse mein Kind natürlich nicht alleine, also ohne Erwachsenen.
    Alleine im Sinne von Papa macht essen, legt ihn hin,.. Ja haben wir schon immer gemacht. Als Gemeinderat gibt es keine Karenz (bin aus ö) und ich hab abgepumpt für die anfangs 2x ca 6 stunden im monat. (Im moment ist er 1-2 abende in woche . War nie ein Problem. Kiddy hatte auch keine Saugverwirrung oder was auch immer. Nur weil mein Ex xy chromosomen hat heisst das nicht dass er nicht mit kindern umgehen kann.


    Kiddy ist altersgemäß entwickelt. Sagt 5 worte, trinkt aus der tasse und isst alleine. In Kita geht pippi ins topfi (er ist zu 80 prozent windelfrei aufwachsend)


    Oder kv betreut steht da, weil fernsehen wenn kind schläft sehe ich nicht als Betreuung im sinne von aktiv was tun.

  • Gemeinderat und Vereine sind nachts wenn junior schläft oder kv ihn bei mir betreut


    Alles machbar!!


    Warum verteidigst Du Dich so?
    Siehe Zitat - das hat mich stutzig gemacht.
    Dann war Dein "oder" wohl einfach da rein gerutscht.

  • Zwischen TZ und VZ gibt es viel - ich finde 5 x 6 Stunden perfect - von 8 bis 14 Uhr oder 9 bis 15 Uhr.
    Viel liegt am Kind und an der Umgebung. Meine Kleine geht seit dem 1 Lebensjahr in die Krippe, Kita, Hort und mag das sehr
    in der Regel bis 16-17 Uhr. Wenn ich einen Tag länger arbeite, dann geht sie mit einer Freundin im Stadtteil mit und bleibt dort bis ca. 19 Uhr,
    das ist hier in der Umgebung relativ normal, weil fast alle Eltern(teile) arbeiten.


    Die 5 Klasse wird sicher eine Umstellung werden, die Schule ist um die Ecke. Ggfls. könnte sie noch bei mir im Büro kurz reinschauen.


    In den letzten Jahren habe ich viel Alltag umorganisiert - vieles kaufe ich über Amazon z.B. Geburtstagsgeschenke für Freunde, Friseur und Arztbesuche werden
    auch in den frühen Abendstunden oder auf Samstage geplant. Wäsche und Haushalt fressen nicht mehr soviel Zeit.

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, die mich teilweise sehr ermutigt haben. Ich überlege aktuell, meinen 25 Std. Job beizubehalten (Arbeitszeit aufzustocken stößt hier nicht auf Begeisterung) und nebenbei freiberufl. zu arbeiten. Dann bin ich auch flexibler und habe trotzdem noch ein Stück Sicherheit in einer Festanstellung.


    :thanks: und Respekt an euch VZ-arbeitenden AEs!

    Die Arbeit läuft Dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Arbeit fertig bist. (Chinesisches Sprichwort)