Ohren anlegen - Erfahrungen?

  • Junior und ich waren gestern zur U9, dabei haben der Arzt und ich auch kurz drüber gesprochen, Juniors Ohren anlegen zu lassen. Er hat von Natur aus arg abstehende Ohren, dadurch dass er so dünn (eigentlich schon dürr) ist, siehts noch schlimmer aus. Basecaps und Mützen setzen dann oft noch eins drauf, weil er sich ständig die Ohren umklappt. Gehänselt wird der Kurze leider auch oft, die dümmsten Sprüche kommen dabei leider von Teenagern und Erwachsenen.
    Der Doc meinte, wir sollen einen Termin beim HNO ausmachen, der kann uns dann ausführlich beraten, ab wann die OP möglich ist, wies mit der Kostenübernahme aussieht, etc.
    Ich weiß, dass bei meinem großen Bruder die Ohren angelegt wurden, das ist aber auch schon mindestens 20 Jahre her glaub ich. Seitdem dürfte sich einiges verändert haben :)


    Hat hier vielleicht jemand diese OP bei seinen Kindern machen lassen und kann mir darüber berichten? Wie lief die OP ab, wie lang waren die Kinder danach außer Gefecht, usw.


    :thanks:

  • Mir wurden vor über 30 Jahren die Ohren angelegt und wäre eines meiner Kinder betroffen würde ich nicht eine Sekunde zögern. Ich bin als Kind schlimm gehänselt worden. War ca. 9 Jahre alt, als ich operiert wurde. Hinter jedem Ohr wurden 3 cm Haut entfernt und einer der harmlosesten Worte die mir an den Kopf geworfen wurde war Dumbo.

  • Ich würde es auch machen lassen. Und zwar bevor mein Kind in die Schule käme, damit er gar nicht erst gehänselt wird. Zum Glück hat mein Sohn aber nicht meine Ohren geerbt :schwitz


    Bei mir wurden sie angelegt in den Ferien zwischen der 5ten und 6ten Klasse. Ich war ca. eine Woche im Krankenhaus und trug nochmal ca eine Woche komische Verbände. An Schmerzen kann ich mich nicht erinnern, kann also nicht die Welt gewesen sein.


    Ich bin sehr sehr froh, dass meine Mutter es damals hat machen lassen :anbet:anbet:anbet:anbet


    Liebe Grüße
    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Ich weiß nur, dass man sagt, dass das kosmetische Ergebnis besser sei, wenn man im frühen Kindesalter operiert. Mein Sohn ist vier und hat im letzten Monat den mittleren Teil des Zugenbeins und ein Ohranhängsel entfernt bekommen. Du kannst Deinen Sohn ja noch älter werden lassen, dann ist das Narkoserisiko auch geringer und er kann es vielleicht besser verarbeiten, was da mit ihm passiert und das er im Anschluss vom Verband bleiben muss?!

  • oh - hab gerade erst bemerkt, dass ihr bei der U9 wart. Dein wird Dein Sohn ja in etwa so alt sein wie meiner. In dem Altern wird es schon damit umgehen können, dass er operiert wird - man kann sie gut altersgemäß auf einen Eingriff vorbereiten ...

  • Hat hier vielleicht jemand diese OP bei seinen Kindern machen lassen und kann mir darüber berichten? Wie lief die OP ab, wie lang waren die Kinder danach außer Gefecht, usw.


    ich kann dir gerne Anfang November die Erfahrungen bei meinem Sohn (dann 6J.) mitteilen.

    Man kann das Leben nur rückwärts verstehen,
    aber man muss es vorwärts leben
    !!
    :rainbow:


    [size=8]30.Juli 2012....geschieden ist genauso wie getrennt.....nur ein bischen anders!

  • Oh Thomas,


    das finde ich super :daumen Alles Gute für den Kleinen.


    Zu welchem Arzt geht ihr und war es schwer die KK zu überzeugen? (Eine Freundin von mir überlegt auch grad)


    Ich war damals bei Dr Schenke (er praktiziert noch) und es hat meiner Mutter nix gekostet.


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • oh - hab gerade erst bemerkt, dass ihr bei der U9 wart. Dein wird Dein Sohn ja in etwa so alt sein wie meiner. In dem Altern wird es schon damit umgehen können, dass er operiert wird - man kann sie gut altersgemäß auf einen Eingriff vorbereiten ...


    Er ist 5. Er hat schon ein paar OPs bei mir mitbekommen, weiß also, was da passiert. Aber wie ich ihn kenne, nützt das alles nix, er kann sich unglaublich gut in Sachen reinsteigern. Wenn dann noch Angst und Ärzte dazu kommen, ists ganz vorbei.


    ich kann dir gerne Anfang November die Erfahrungen bei meinem Sohn (dann 6J.) mitteilen.


    Das wäre super, danke dir :)

  • Zu welchem Arzt geht ihr und war es schwer die KK zu überzeugen?


    wir waren ja schon früh damit beim Kinderarzt,
    er sah es schon als notwendigen Eingriff und nicht als kosmetische Korektur.
    der kleine hat ihm auch gesagt dass andere Kinder ihn immer deswegen ärgern!
    Im August war KM mit dem Lütten dann in Kiel zum Vorgespräch, danach der Antrag bei der KK,
    die Zussage kam eine Woche später :-)

    Man kann das Leben nur rückwärts verstehen,
    aber man muss es vorwärts leben
    !!
    :rainbow:


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  • Hallo Faith,


    das mit der Angst kann ich nachvollziehen. Uns ist im letzten Jahr etwas Schlimmes passiert, woraufhin unser Sohn Stationär musste. Als wir ihm dann jetzt den Hals "aufschneiden" lassen sollten, hatte ich auch die totale Panik, was das jetzt mit ihm macht. Eigentlich hätte ich ihn gern davor bewahrt. Ich hätte natürlich kneifen können aber ich dachte, wenn er noch älter wird, dann werden die Ängste vielleicht auch noch größer. Ich hab in der Zeit vor der OP alles daran gelegt ihm die OP irgendwie zu "verkaufen". Ich bin Alles mit ihm "kindgerecht" durchgegangen - ich hab ihm auch gesagt, dass ihm mal etwas weh tun wird aber dass das vorübergeht und man ja auch Zaubersaft im Krankenhaus hat und das er ja auch schon so tapfer und groß ist und wir das gemeinsam schaffen - für ihn war die Gewissheit wichtig, dass er wusste, dass ich bei ihm bleibe. Davon ab hat ihn beeindruckt, dass ich ihm schon vorher davon erzählt habe, dass der Arzt der Kindern nach der Operation ja auch etwas schenkt und man auch ganz viele Süßigkeiten essen darf. Im Krankenhaus habe ich dann einfach jeden Zweiten nach der OP belästigt, weil es ihm nach drei Stunden Narkose schlecht ging. Der erste Tag war schlimm, danach kam das Trauma noch mal hoch und jetzt nach ca. 5 Wochen ist er "fast" wieder hergestellt. Ich kann nur Empfehlen - Augen zu und durch, auch wenn man den Kindern das gerne ersparen würde.

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  • Hallo Faith,


    das mit der Angst kann ich nachvollziehen. Uns ist im letzten Jahr etwas Schlimmes passiert, woraufhin unser Sohn Stationär musste. Als wir ihm dann jetzt den Hals "aufschneiden" lassen sollten, hatte ich auch die totale Panik, was das jetzt mit ihm macht. Eigentlich hätte ich ihn gern davor bewahrt. Ich hätte natürlich kneifen können aber ich dachte, wenn er noch älter wird, dann werden die Ängste vielleicht auch noch größer. Ich hab in der Zeit vor der OP alles daran gelegt ihm die OP irgendwie zu "verkaufen". Ich bin Alles mit ihm "kindgerecht" durchgegangen - ich hab ihm auch gesagt, dass ihm mal etwas weh tun wird aber dass das vorübergeht und man ja auch Zaubersaft im Krankenhaus hat und das er ja auch schon so tapfer und groß ist und wir das gemeinsam schaffen - für ihn war die Gewissheit wichtig, dass er wusste, dass ich bei ihm bleibe. Davon ab hat ihn beeindruckt, dass ich ihm schon vorher davon erzählt habe, dass der Arzt der Kindern nach der Operation ja auch etwas schenkt und man auch ganz viele Süßigkeiten essen darf. Im Krankenhaus habe ich dann einfach jeden Zweiten nach der OP belästigt, weil es ihm nach drei Stunden Narkose schlecht ging. Der erste Tag war schlimm, danach kam das Trauma noch mal hoch und jetzt nach ca. 5 Wochen ist er "fast" wieder hergestellt. Ich kann nur Empfehlen - Augen zu und durch, auch wenn man den Kindern das gerne ersparen würde.


    Die Angst hab weniger ich, als er ;) Ich kenn die Ärzte und Schwestern auf der Kinderstation im örtlichen KH ziemlich gut und hab auch vollstes Vertrauen in sie. Ich hoff nur, dass ich davon was an Junior weitergeben kann.
    Wenns nach mir geht wird die OP auf jeden Fall gemacht, bevor er in die Schule kommt. Er bietet eh schon einiges an "Angriffsfläche", ist etwas entwicklungsverzögert und ziemlich klein für sein Alter, dazu dann eben noch die Ohren. Wenn ich ihm wenigstens in dem Punkt helfen kann, dann mach ich das :)

  • So, zurück vom HNO-Termin und jetzt bin ich einigermaßen verwirrt.


    Der HNO meinte, es wäre eigentlich kein Problem Junior zu operieren. Er hat das richtige Alter, er sieht die Problematik, aber: seit ca. 6 Monaten soll es ein Gesetz geben, welches kosmetische Eingriffe bei Kindern unter 16 Jahren verbietet, deswegen kann ers nicht machen. Auch Hänseleien seien kein Grund, die OP jetzt zu machen. :frag Mal gucken, dass ich noch nen Termin bei einem zweiten Arzt bekomme, aber das kann doch nicht sein, wenn ein Kind geärgert und gehänselt wird, dass dann nix dagegen gemacht werden kann.

  • Komme eben von der "Zweitmeinung" und er sagt im Prinzip dasselbe. Vor 16 Jahren auf keinen Fall, es sei denn, Junior hält es absolut nicht mehr aus. Dann soll ich mit ihm zum Psychologen, dann könne man mal gucken, ob man da was machen kann :ohnmacht:

  • seit ca. 6 Monaten soll es ein Gesetz geben, welches kosmetische Eingriffe bei Kindern unter 16 Jahren verbietet, deswegen kann ers nicht machen. Auch Hänseleien seien kein Grund, die OP jetzt zu machen. :frag


    dann such dir einen neuen Kinderarzt !!!


    meiner wird übermorgen operiert...nein, es ist kein kosmetischer Eingriff.
    Der Arzt fragte den kleinen, warum er denn hier sei??
    darauf hin der kleine: "du machst mir meine Ohren wieder klein"...
    "ich wünschte ich wäre auch wieder klein, dann hätte ich nicht so große Ohren"


    dafür braucht man keinen Psychologen...der Kinderarzt hatte es von Anfang an auch befürwortet!

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    :rainbow:


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  • Hallo faith,
    meiner wurde in der 2ten Klasse operiert, das ist jetzt aber auch schon 6 Jahre her. Inwieweit sich das Gesetz mitlerweile geändert hat, weiß ich daher nicht. Mir wurde damals gesagt, dass wenn die Kinder dann 15 Jahre alt sind man den Eingriff selber zahlen muss.


    Bei ihm wurde die OP ambulant gemacht, morgens hin, operiert und dann hab ich ihn am frühen Nachmittag wieder mit Nachhause genommen.
    Er hat das super verkraftet, wollte aber auch die Ohren angelegt bekommen unter anderem aufgrund der Hänsleien.


    Er hatte dann noch zwei oder drei Wochen einen dicken Verband rum, danach noch circa drei Monate ein dünnes Stirnband, um die Ohren zu schützen.
    Und er durfte in dieser Zeit keinen Sport machen.


    Schmerzen hatte er beim Verbandswechsel, hat davor aber auch ein Mittel bekommen um ihm die größten Schmerzen zu nehmen.


    Ich würde ihm jederzeit wieder die Ohren machen lassen. Es ist ganz toll geworden.


    Edit: Bei uns hat das mit der Krankenkasse alles der HNO erledigt.
    Wo in Bayern wohnst du? Kann dir evtl unseren Arzt empfehlen.

  • Wenn man mal drüber nachdenkt, dann ist es eigentlich doch so, dass der Fehler nicht beim Kind mit einer wie auch immer gearteten Andersartigkeit liegt, sondern bei denen die es deswegen ärgern.
    Wenn es tatsächlich so ein Gesetz gibt, was kosmetische Operationen verbietet, dann sollte aber auch was dagegen getan werden, was solche Operationen erst nötig macht, nämlich nicht die 'Natur' sondern der Mensch.

  • Thomas, hab ich schon gemacht. Heute war ich bei dem insgesamt vierten Arzt deswegen. Ich werd jetzt noch Termin in der Sprechstunde der hiesigen Kinderchirurgie ausmachen, vielleicht gehts dann ja vorwärts. Wenn man Junior fragt, ob er kleinere Ohren haben möchte oder ob er deswegen geärgert wird, dann sagt er grundsätzlich nein. Er hat Angst vor einer Op und allem, was damit zu tun hat.


    Mimisimi, ich wohne in der Oberpfalz, 92224.

  • Okay, das ist wahrscheinlich schon ein Stück weg von uns.
    Ich war mit ihm beim Dr. Nitsche in Stein bei Nürnberg.


    Hast du schon mal direkt bei der Krankenkasse angerufen und gefragt, ob sie die Kosten übernehmen?


    Gerne kann ich dir auch anbieten, dass wir uns mal treffen, und mein Großer deinem Kleinen erzählt was damals mit ihm passiert ist.
    Und wie er die OP empfunden hat. Brauchst auch keine Bedenken haben, S. hat das echt gut verkraftet und ist super damit zurechtgekommen.


    Schick dir mal ne Ladung Kraft, dass du es schaffst das durchzuboxen.