Der Umgang mit Lügen

  • Mein Sohn (6) lügt immer wieder und häufiger. Nur weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. Wie reagiert man bei sowas?


    Heut z.B. wir liefen vom Training nach Hause, er trank unterwegs seine Flasche leer und ich bat ihn die Flasche in den Mülleimer auf den Spielplatz (mussten wir eh dran vorbei) zu werfen. Er lief vorneweg und ich dackelte mit dem Kleinen hinterher. Als ich am Spielplatz vorbeikam, sah ich die Flasche unterm Klettergerüst (übern Zaun geworfen) und der Mülleimer war leer (konnte man vom Weg aus sehen) als ich ihn fragen wollte was das solle und das er bitte die flasche in den mülleimer wirft. fing er an zu heulen und behauptete die flasche hatte jmd anderes dahin geworfen. Es war aber 100% seine flasche. er schrie und tobte....


    was hättet ihr da gemacht? wie geht ihr mit Lügen um? :frag

  • Mein Sohn (6) lügt immer wieder und häufiger. Nur weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. Wie reagiert man bei sowas?


    Heut z.B. wir liefen vom Training nach Hause, er trank unterwegs seine Flasche leer und ich bat ihn die Flasche in den Mülleimer auf den Spielplatz (mussten wir eh dran vorbei) zu werfen. Er lief vorneweg und ich dackelte mit dem Kleinen hinterher. Als ich am Spielplatz vorbeikam, sah ich die Flasche unterm Klettergerüst (übern Zaun geworfen) und der Mülleimer war leer (konnte man vom Weg aus sehen) als ich ihn fragen wollte was das solle und das er bitte die flasche in den mülleimer wirft. fing er an zu heulen und behauptete die flasche hatte jmd anderes dahin geworfen. Es war aber 100% seine flasche. er schrie und tobte....


    was hättet ihr da gemacht? wie geht ihr mit Lügen um? :frag

    Meine Tochter macht das auch... Und wie sie versucht mich zu überzeugen.... ;) Ist aber schon 9 Jahre alt...


    Ich weiß auch nicht so richtig wie man mit sowas umgehen soll? Ich werde schon sauer und bestrafe sie, indem ich ihr verbiete TV zu sehen... Bringen tut`s leider nix...

  • Wenn Kinder Lügen hat das verschiedene Ursachen. Entweder schämen sie sich, sie wollen jemanden nicht enttäuschen, sie haben Angst vor Strafe oder um anzugeben erzählen sie eine Lügengeschichte.


    Ich habe das so gehandhabt, daß ich ihnen immer versuche zu vermitteln, daß man mit der Wahrheit weiter kommt als mit Lügen.


    Also wenn sie die Wahrheit sagen, dann gibt es danach die Aufforderung den Fehler zu beheben und gut ist es. Ausserdem sage ich dann immer, daß ich es gut finde, daß sie die Wahrheit gesagt haben.


    Wenn sie Lügen, dann kommen Konsequenzen zum tragen und es gibt ein Donnerwetter.


    In deinem Beispiel cosido würde das z.B. so aussehen:


    Kind sagt ja, ich war's: OK, dann gehe sie schnell aufheben und tue sie in den Mülleimer. Weißt du, wenn jeder seine Sachen so wegwirft, dann liegt da in 2 Wochen ein Riesenmüllberg, der stinkt und dann könnte man hier nicht mehr spielen. Als Belohnung gehen wir noch ein Eis essen.


    Kind sagt nein und lügt: OK, ich hebe sie jetzt auf. Hier sind keine anderen Kinder weit und breit, der Mülleimer ist leer. Ich finde das nicht gut, daß du mich so anlügst. Du möchtest doch auch nicht belogen werden. Ich wollte zwar noch ein Eis mit dir essen gehen, aber wenn du mich so anlügst, dann gibt es keins.


    Da gibt es auch ein schönes Sprichwort für die Kinder: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht". Und ich sage meinen Kindern immmer: "Mit der Wahrheit kommt man immer weiter"


    Rico, wenn das TV verbieten nichts bringt, dann ist ihr das nicht so wichtig und als Konsequenz nicht geeignet. Da muss dann was anderes her.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


    Einmal editiert, zuletzt von Hucky ()

  • Mein Zweiter lügt auch andauernd. Ich habe das damals beim Psychologen angesprochen, als die kids kurz nach der Trennung dort gewesen sind. Der Psychologe meinte nur "Das Kind hätte halt eine rege Phantasie. Das gibt sich schon" Blabla. Hat mir gar nicht geholfen und hat sich auch überhaupt nicht gegeben.


    Wenn er Geschichten erzählt, versuche ich dem meistens nachzugehen um ihm zu zeigen, dass seine Lügen die berühmten kurze Beine haben. Ich habe ihm auch schon x-mal die Geschichte vom Kind, das die Schafherde hüten soll. Ihr wisst schon, die mit mit der Moral "Wer einmal lügt..." Interessiert ihn nicht


    Erst Mittwoch rief er mich an, um mir zu erzählen, dass er einen Gips hätte. Er hätte sich den Arm gebrochen. Er ist momentan bei seinem Vater. Ich habe erschrocken getan und ihn gefragt, wo sie denn gewesen wären. Er meinte, im Krankenhaus und ich hab gesagt, so ein Mist. Ohne Krankenkassenkarte? Da muss ich Papa mal fragen, in welchem ihr genau gewesen seid, damit ich die Karte nachreichen kann. "Ja, nee Mama, das stimmt nicht". "Aha, warum lügst du denn". "Ach einfach nur so"


    Und dauernd und ständig erzählt er solche Geschichten. Es nervt extremst, weil man auch nicht mehr weiß, was man glauben kann und was nicht. Allem muss ich nachgehen. Ich habe auch keine Ahnung, was ich da machen soll. Überlege auch, mit ihm nochmal zum Psychologen zu gehen. Er macht sich mit sowas ja auch bei seinen Freunden unbeliebt.

  • Ich halte das ähnlich wie Hucky ;)


    Unser Großer (mittlerweile 9 Jahre) hatte diese Phase so zwischen dem 4.-6. LJ und ich war teilweise schockiert, was für Geschichten er sich da so ausdachte...


    Auch wenn er etwas "ausgefressen" hatte, hatte er manchmal so seine Probleme zu seinen Fehlern zu stehen.


    Gebessert hat sich das tatsächlich erst, als ich ihm in Ruhe erklärte, dass die Konsequenzen aus Lügen viel schlimmer sind, als zu Fehlern zu stehen und das jeder Fehler macht, selbst wir Ewachsenen. ;) Und dass Lügen feige sind und dazu beitragen, dass man nicht mehr ernst genommen wird oder sich manchmal Menschen auch von Lügnern abwenden.


    Ich bin jedenfalls stolz, wenn mal wieder ein etwas "betröppelter" Junge vor mir steht, um mir irgendwelche "Katastrophen" zu beichten. Aber er weiß mittlerweile auch, dass wir dann gemeinsam eine Lösung suchen und er sich dann auch auf mich verlassen kann. ;)


    Da ich selbst sehr wahrheitsliebend bin und auch keine "Notlügen" benutze, bin ich froh, dass zumindest etwas davon "hängenbleibt"...


    Gruß Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Das ist in Grenzen normal. Es kommt halt darauf worum es im Einzelfall geht. Meine Tochter ist 14 und lügt auch noch. Erst gestern sah ich ihr total schwarzen Füße und ich meine, die sollte aber vor dem Abend essen duschen. Sie kam dann und man roch nix frisches und sie meinte, sie hätte geduscht. Die Füße wären abgefärbt von flip flops. Nach etwas Aufstand verschwand sie dann wieder und kam sauber zurück und entschuldigte sich. Es war gelog en aber ich fand das jetzt normal. Wenn Kinder sich drücken wollen lügen sie gerne mal. Wenn sie es geschickt anstelle n merkt msn es nicht. Erwachsene lügen sogar auch. Statistisch gesehen mehrmals täglich.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Genauso würde ich auch vorgehen, mein Kind ist noch zu klein um mich anzulügen (zum Glück), aber das wäre wohl die Methode, in der ich den größten Erfolg sehen würde.

  • In deinem Beispiel cosido würde das z.B. so aussehen:


    Kind sagt ja, ich war's: OK, dann gehe sie schnell aufheben und tue sie in den Mülleimer. Weißt du, wenn jeder seine Sachen so wegwirft, dann liegt da in 2 Wochen ein Riesenmüllberg, der stinkt und dann könnte man hier nicht mehr spielen. Als Belohnung gehen wir noch ein Eis essen.


    Kind sagt nein und lügt: OK, ich hebe sie jetzt auf. Hier sind keine anderen Kinder weit und breit, der Mülleimer ist leer. Ich finde das nicht gut, daß du mich so anlügst. Du möchtest doch auch nicht belogen werden. Ich wollte zwar noch ein Eis mit dir essen gehen, aber wenn du mich so anlügst, dann gibt es keins.


    Hier liegen 2 Delikte vor:


    1. lügen
    2. Umweltverschmutzung


    Für beides sollte es also Konsequenzen geben. Du würdest also die Lüge bestrafen, in dem du dem Kind etwas entziehst, was es nie bekommen hätte? Das halte ich nicht für zielführend. Im Umkehrschluss bedeutet es doch: Wenn das Kind den Müll in die dafür vorgesehenen Behälter wirft, bekommt es immer eine Belohnung (in dem Fall ein Eis- völlig überzogen). Meiner Meinung nach, kannst du das Kind nicht Bestrafen, wenn ihm etwas entzogen wird, was es gar nicht erst bekommen hätte für die richtige Verhaltensweise. Das macht einen unglaubwürdig.