Väterlicher Einfluss auf die Entwicklung der Kinder

  • Was meint ihr, welche Einfluss hat die väterliche Rolle auf die Entwicklung unserer Kinder?
    Von welchen Erfahrungen könnt ihr berichten?


    Mit wenigen Ausnahmen muss man leider zu dem Eindruck kommen, dass der Mann in seiner Rolle als Vater von Müttern scheinbar völlig ignoriert oder zumindest als minder wichtig erachtet wird. Das kann man hier im Thread und im gesamten Forum oft genug nachlesen. Im Zweifelsfall, so scheint es, kann man den Vater durch eine nahezu x-beliebige männliche Person ersetzen.
    Dabei wird vergessen, dass Menschen mit denen wir (regelmäßig) zusammen kommen immer eine Vorbildfunktion haben. Und zwar nicht nur dann, wenn es ein positiver Einfluss ist. Der Spruch "Niemand ist unnütz. Er/Sie kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen" ist insofern nicht so weit her geholt.


    Im ersten Moment scheint es nahe zu liegen schlechte Einflüsse vom Kind fern zu halten. Dabei wird aber übersehen, dass auch das einen Lernerfolg in der Art erzielt, dass ein Kind irgendwann realisiert "So will ich nicht werden, deshalb mache ich...". Da ist es egal ob es um Väter, Mütter, Verwandte oder Bekannte geht.


    Ergo: Vater und Mutter sind immer wichtig für die Entwicklung des Kindes.

  • Leider besteht bei uns kein Kontakt zum Vater meines Sohnes. Ich merke öfter, dass ihm diese Vaterrolle fehlt. Zwar hat er seinen Opa als männlichen Bezug, aber das ist was anderes.


    Ich bin selbst auch ein Scheidungskind, habe aber den weltbesten StiefPapa ;) Er ist völlig in die Vaterrolle rein und wir haben so manchen Machtkampf miteinander ausgefochten. Mitten in der Pupertät fand ich das natürlich völlig blöd ;) aber im Nachhinein waren diese Reibereien mit einem Mann unheimlich wichtig.


    Auch andere Dinge hätte meine Mutter mit mir nicht gemacht.. Reifen wechseln in 10 Minuten bei Regen, handwerkliche/technische Dinge usw. Männer spielen und toben anders als Frauen. Haben vielleicht andere Ansichten bzw. vermitteln sie anders, trösten/motivieren anders. Beide Arten, weiblich und männlich sind wichtig und vor allem richtig!


    Mein Dad ist auch eher der ruhige Typ.. er ist es, den ich in kritischen Situationen um mich haben möchte. Meine Mutter wäre zu emotional, bei ihm weiß ich, dass ich auch 3 Std schweigend neben ihm sitzen kann und es ist okay.
    Ich genieße heute noch reine "Papa Zeit" in vollen Zügen.


    Ich habe die Hoffnung, dass mein Sohn dieses Glück auch noch erfahren darf. Wenn wohl leider nicht mit seinem leiblichen Vater, dann vielleicht mit einem sozialen Papa. Ich würde es mir wünschen, denn die männliche Rolle in der Erziehung kann ich nicht kompensieren!

    Einmal editiert, zuletzt von Trisha ()

  • Vater - Mutter


    Das Auto hat zwei Scheinwerfer, gut ist, wenn beide funktionieren, fällt einer aus oder flackert, dann kann man nachts auch mit einem weiterfahren.


    Ob nun die linke oder die rechte Lampe wichtiger ist?


    Das Bild ist nicht schlecht ... man kann sogar ohne Licht fahren, wenn der zweite Scheinwerfer ausfällt. Mit viel Glück geht es gut. Aber kann auch schief gehen.
    Besser wäre aber, den ersten kaputten Scheinwerfer zu reparieren, dann ist man (Auto=Kind) auf der sichersten Seite.


    Ich finde auch, dass Kind Beides braucht. Vater und Mutter. Diejenigen Menschen auf der Welt, die bedingungslos da sind (naja, sein sollten).
    In unserer Situation sind die Rollenklischees auch verdreht aber ich finde, das macht nichts. Mini sieht, wie ich mit bestimmten Situationen umgehe und sieht, wie sein Papa es macht. Daraus kann er später für sich entscheiden, wie er es machen will oder sogar was ganz anderes versuchen.


    Was ich sehr schade finde ist, dass er weder bei mir noch bei seinem Papa vorgelebt bekommt, wie Beziehung funktioniert. Das fände ich auch sehr wichtig.
    Wie gehen Menschen miteinander um, die lieben? Wie streiten sie? Wie bringen sie unterschiedliche Interessen überein? Wie teilen sie?

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Mit wenigen Ausnahmen muss man leider zu dem Eindruck kommen, dass der Mann in seiner Rolle als Vater von Müttern scheinbar völlig ignoriert oder zumindest als minder wichtig erachtet wird. Das kann man hier im Thread und im gesamten Forum oft genug nachlesen. Im Zweifelsfall, so scheint es, kann man den Vater durch eine nahezu x-beliebige männliche Person ersetzen.


    3erpapa,
    das empfinde ich ganz anders. Ich finde, es kommt so gut wie nie vor, dass Väter ignoriert werden. Häufiger wird beklagt, dass die Umgänge nicht (regelmäßig) stattfinden oder es kommt zu Problemen, die mit unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen oder einer gestörten Elternebene zusammenhängen.


    Aber jeder empfindet (liest) wohl anders.

  • Wissenschaftliche Erkenntnis ist, daß vaterlos aufwachsende Kinder Einschränkungen in ihrer Identitäts- und Selbstwertentwicklung, in ihrer Bindungs- und Beziehungsfähigkeit und in ihrer Leistungsfähigkeit erfahren.



    In Familien, in denen der Vater fehlt, haben die Kinder kein Modell für die Geschlechterrolle. Jungs wissen dann nicht, wie sie sich als Junge verhalten sollen, sind unsicher im Umgang mit anderen Jungs und wissen auch nicht, wie man als Junge mit einem Mädchen umgeht.


    Mädchen fehlt die Erfahrung, wie man als Frau mit einem Mann umgeht. Meist hat das zur Folge daß sie sich in Beziehungen zum anderen Geschlecht unsicher oder auch unwohl fühlen, das wiederum hat Einfluß auf die spätere Partnerwahl und die Haltbarkeit von Beziehungen.


    Man weiß, daß Töchter zu einem großen Teil ihr Selbstbild als Frau über den Vater beziehen. Er ist der erste Mann in ihrem Leben, der ihnen das Gefühl gibt wichtig zu sein, indem er ihr Aufmerksamkeit schenkt, oder unwichtig zu sein, indem er sich nicht um sie kümmert. Das wiederum hat Einfluß darauf, welchen Stellenwert sie sich in einer späteren Partner-Beziehung zuschreibt.



    Mir persönlich tut es sehr leid, dass meine Kinder in ihrer prägendsten Phase zuerst ein abschreckendes Beispiel und dann gar keines mehr hatten... Ändern kann ich das im Nachhinein nicht mehr, ich kann nur noch versuchen, zu "reparieren".

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Im ersten Moment scheint es nahe zu liegen schlechte Einflüsse vom Kind fern zu halten. Dabei wird aber übersehen, dass auch das einen Lernerfolg in der Art erzielt, dass ein Kind irgendwann realisiert "So will ich nicht werden, deshalb mache ich...". Da ist es egal ob es um Väter, Mütter, Verwandte oder Bekannte geht.


    Ergo: Vater und Mutter sind immer wichtig für die Entwicklung des Kindes.


    Ohhh ja, das ist richtig!
    Ich sehe es gerade bei einer Freundin und ihren Kindern ... der Vater ist wirklich mehr als schräg (hantiert auch gerne mit Drogen u.ä., nur wohl nie, wenn die Kinder da sind).
    Eigentlich wollte sie die Kinder von diesem Thema fern halten, sie schützen. Klar.
    Inzwischen sehen die Kinder (sie sind jetzt schon älter), was Vatter für einen Bockmist macht. Soooo gut hätte die Mutter die Kinder gar nicht von Drogen abhalten können, wie der Vater durch sein Beispiel.
    Aber ok, das ist ein Extrem-Beispiel und sicher kein Standard. Passte aber gerade zu Deinem letzten Absatz

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Die Problematik, dass (oft) der Vater sich aus der Erziehung raushält und sich wenig engagiert besteht allerdings nicht nur bei Trennungsfamilien. Der Vater meines Sohnes zeigt kaum Interesse, trotzdem halte ich den Kontakt zum Vater für wichtig. Abgesehen von der männlichen Sicht der Dinge ist er ein Teil seiner selbst und spielt eine große Rolle in der Identitätsfindung/-entwicklung.

  • Man weiß, daß Töchter zu einem großen Teil ihr Selbstbild als Frau über den Vater beziehen. Er ist der erste Mann in ihrem Leben, der ihnen das Gefühl gibt wichtig zu sein, indem er ihr Aufmerksamkeit schenkt, oder unwichtig zu sein, indem er sich nicht um sie kümmert. Das wiederum hat Einfluß darauf, welchen Stellenwert sie sich in einer späteren Partner-Beziehung zuschreibt.



    Das Fettgedruckte ist der wesentliche Satz:
    Es hängt von der Person des Vaters ab, von seinem Verhalten zum Kind, welchen Einfluss seine Vaterrolle auf das Kind hat.

  • Hallo!


    Ich erlebe mehr oder weniger die Antwort auf die Fragen bei uns.
    Vorab kurz zu dem Zitat:

    [...]
    Da ich als denke, dass zwei ET eine anderen Einfluss auf die Entwicklung haben, als einer allein: Klar haben Väter einen (erheblichen) Einfluss auf die Entwicklung :frag


    Es wirkt sich ja sogar eine totale Abwesenheit aus....


    Stimme ich absolut zu!
    Mein Vater war die ersten Jahre meines Lebens anwesend. Hat viel gearbeitet, aber ich kannte ihn und hatte einen gewissen Alltag mit ihm. Die Trennung kam, ging einher mit einer dreckigen Scheidung und meinen Vater gab es irgendwo...kein Kontakt. Das war so, bis ich Anfang 20 den Kontakt aufgenommen habe. Inzwischen kann ich sagen, es ist gut geworden.
    Mein Vater war kein Traumbildvater und die Zeit mit ihm oft anstrengend und kräfteraubend. Trotzdem hat mir mein Vater gefehlt und ich bin mir sicher, das hatte massive Auswirkungen auf mein Leben.


    Ähnliches beobachte ich an meine Tochter. Sie hat ihren Vater das letzte Mal mit ca. einem Jahr gesehen. Lennt ihn von Fotos. Das war's. Wir haben 3-4 Jahre ohne Vaterersatz gelebt. Ich hatte das gefühl, ihr fehlt nichts.
    Dann kam mein jetziger Partner, ein Vatertier von Natur, und deren gegenseitige Liebe ist groß. Erst über die Monate habe ich gesehen und gespürt wie sehr ihr da ein zweiter Part gefehlt.
    Und auch hier stelle ich etwas für mich absolut unerwartetes fest...obwohl es für sie gut ist so insgesamt, ist ihr leiblicher Vater immer wieder Thema und auch der Wunsch ihn zu sehen.
    Für mich drängt sich da eine Schlussfolgerung auf...es geht nicht nur um Vater und Anwesenheitzeiten (er ist viel da, er ist kaum, er war nie für mich ansprechbar...), sondern um die Idenfikation und Wurzeln. Offenbar sind die für uns menschliche Wesen so elementar wichtig, dass das Wesen der Vaters oder umgekehrt der Mutter auf zweite Stelle rückt und das bloße Kennen und Wissen an erster Stelle steht.
    Steile These, ich weiß. Besonders im Hinlick auf "keine schöne Kindheit..." und "meine Eltern waren so...".


    Nachdem, was ich an mir, meinem Kind und Mitmenschen beobachtet habe, ist die Möglichkeit der Identifikation oder auch Abgrenzung zu den Elternteilen an erster Stelle wichtig. An zweiter Stelle wie die Eltern sind oder sich verhalten.


    Ich hoffe, ich konnte klar transportieren, was ich meine...
    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Bei mir war es grade umgekehrt. Mein Vater war die ersten 5 Monate meines Lebens VOLL für mich da, dann war er für 4 JahreGANZ weg und danach wieder anwesend. Er hat aber viel gearbeitet. Mehr, als dass ich ruhig zu sein hatte, wenn er da war und ein gemeinsames Mittagessen, bzw. ein Frühstück am Wochenende gabs da nicht.


    Wenn ich das aus psychologischer Sicht betrachte, heißt das für mich, ich habe gelernt, dass ich nur akzeptiert werde, wenn ich mich klein halte, und das erklärt auch meine bisherige Position in Paarbeziehungen.


    Es hat mich ein hartes Stück Arbeit gekostet, umzulernen. Und es ist immer noch Arbeit.


    Vor ca. einer Woche habe ich, jetzt 36 Jahre al, zum ersten Mal in meinem Leben meinem Vater widersprochen :schiel




    Edit möchte noch etwas hinzufügen:



    Ich denke nicht, dass es maßgeblich ist, wieviel Vater ein ein Kind hat, sondern, welche Beziehung es zum Vater aufbaut/aufbauen kann. Ich bin mir sicher, hätte ich nach der Rückkehr meines Vaters ein normales lautes fröhliches aufgewecktes Kind sein dürfen, dann sähe es heute ganz anders aus. Tatsächlich machte ich lange meinen Eltern Vorwürfe, sie hätten mich nie gewollt, ich wäre immer nur im Weg gewesen. Das zeigt, dass nicht nur der Vater Einfluss auf die Vater-Kind Beziehung hat, sondern in hohem Maße auch die Mutter. Je nachdem, wie sie es zulässt, zum Vater eine Beziehung aufzubauen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Dadefana ()

  • Ich möchte gerne meinen Beitrag ergänzen:


    Wie ich bereits geschrieben habe, folger ich das an

    • erster Stelle, die Identifikation oder Abgrenzung mit/zu den Elternteilen steht,
    • an zweiter deren Wesen und Verhalten, das wiederum Auswirkungen auf unser Leben hat - negativ wie positiv!


    Kinder oder Menschen, die garnicht erst die Möglichkeit zur Identifikation oder Abgrenzung mit/zu den Elternteilen hatten, leiden ein Leben lang oder neigen dazu, das fehlende Elternteil zu glorifizieren. Jede Menge Beispiele finden sich besonders ausgeprägt bei den Kriegskindern, die als Waisen oder Halbwaisen aufgewachsen sind.
    All das kann durch Pflegefamilien, -eltern aufgefangen und einiges wieder wett gemacht werden, aber den Kindern fehlen laut ihren Aussage etwas.

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  • Ich würde auch sagen es hängt davon ab ob es einen Vater gibt oder nicht (ich rede jetzt von leiblichen Vätern).
    Was ich in meinem Bekanntenkreis sehe, bei meinen Freunden die ohne Vater aufgewachsen sind bzw bei den Kindern anderer Freunde, kann ich zwei Einstellungen beobachten:
    A) komplettes Desinteresse nach dem Motto was interessiert mich jemand den ich gar nicht kenne
    B) absolute Ablehnung bis zu den Hassgefühlen dem leiblichen Vater gegenüber.
    All diese Kinder hängen umso mehr an der Mutter und kümmern sich umso mehr um sie.


    Was völlig anderes sehe ich bei den Kindern wo es einen Vater gibt, egal ob mit einem regelmäßigen oder unregelmäßigen Umgang. Da wird der Vater glorifiziert, in Ausnahmefällen fast vergöttert, und egal was er macht oder sagt, es ist toll. Teilweise sehr zum Leid meiner Bekannten in den Fällen wo der Vater sich nur kümmert wann es ihm passt.

  • Zitat

    Mela
    Was meint ihr, welche Einfluss hat die väterliche Rolle auf die Entwicklung unserer Kinder?
    Von welchen Erfahrungen könnt ihr berichten?


    Habe die Antworten nicht gelesen und schreibe deshalb ganz "unbedarft" ... ;)


    Meine persönliche Erfahrung (ohne Vater aufgewachsen) ist die, das ich unsicher im Umgang mit Männern besonders im (Familien~)Alltag bin, weil ich nie solch einen Alltag kennengelernt habe. Arbeit und Freizeit geht es ganz gut, aber die ganz "normalen" Situationen fallen mir schwer.


    Die Erfahrung meiner Tochter (fehlender Vater) kann ich schwer einschätzen, aber es sieht so aus, als hätte sie ähnliche Probleme wie ich (ist schon einige Jahre aus dem Haus).


    Die Erfahrung meines Sohnes (fehlender Vater) ist sehr schwer- für ihn und mich. Für mich deshalb, weil ich rundherum sehe, was Väter mit ihren Söhnen machen - Baumhäuser bauen, schwimmen / Rad fahren lernen, sportliche Dinge, Fußball spielen, herumtoben (wo ich viel zu "vorsichtig" bin), im stehen pullern lernen, in der Pubertät die Dinge erklären, die selbst viel-wissende Mütter nicht so wissen oder erklären können, oder die die Söhne nicht von ihren Müttern erklärt haben wollen :brille , Vater-Sohn-Wochenenden mitmachen in Vereinen oder Kirche, vom Sprungturm springen lernen - mir fallen noch tausend solcher Dinge ein. (Siehe einfach "nur" meine Frage damals wegen rasieren hier im Forum, das sind alles solche Sachen ...)


    Der Sohn widerum lernt das Desinteresse kennen von seinem Vater, hat viele Jungs-Fragen und niemand, dem er sich sonst anvertrauen kann oder mag.
    Ein (Vor~???)Bild eines Mannes, einfache Tätigkeiten oder Dinge, die ein Mann anders händelt als eine Frau, sieht er nur einseitig. Usw.
    Sozusagen hat auch er Schwierigkeiten im Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht im Alltagsleben, denn er sah ja nie, wie Mann und Frau im Alltag miteinander umgehen.
    Was mir auch wehtut, ist die fehlende Unbeschwertheit, Albernheit manchmal, mit der naturgemäß die Jungs seines Alters ausgestattet sind.


    Trösten, wenn Mama "böse" war und all die Alltagsdinge lasse ich absichtlich weg, denn umgekehrt ist das ja bei fast allen AE so, nicht nur bei fehlenden Vätern ...


    Schwieriges Thema.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Väterlicher Einfluss ist genauso wichtig wie mütterlicher Einfluss...gleichgestellt!

    :daumen Genau so.



    :tuschel und ab Juli gibt es einen Vätertreff in Freiburg im Breisgau

  • So, dann möchte ich auch mal ein paar Worte dazu schreiben.
    Mein Vater ist verstorben, als ich 5 Jahre alt war, er war davor auch schon lange schwer krank, ich kenne ihn also nicht so wirklich. Bin also ganz ohne Vater aufgewachsen, wenn auch meine Onkel (ja ich hatte viele, alles "richtige", familiäre Onkel :-) ) sich wirklich redlich um mich, das Nesthäkchen bemüht haben, wie es eben so ging,


    Natürlich haben die damals "Grossen" ihre Probleme, die es gab und gibt, nicht vor uns Kindern aus gemacht. Ehrensache :-)


    Mein Mutter hält sein Andenken in Ehren, ich versteh das auch irgendwie. Ich denke, sie haben sich wirklich sehr geliebt. Sie konnte sich auch nie wieder auf eine Beziehung "so richtig" einlassen. Wir haben kürzlich darüber gesprochen, da hat sie es mir erklärt. Ich hab es damals nicht verstanden, aber jetzt verstehe ich sie.


    Es war aber nicht gut für mich, es wurde nie ein schlechtes Wort über ihn geredet, mein Vater kam immer nur als der "Held" vor, der meiner Mutter jeden Wunsch von den Augen abgelesen und erfüllt hat, und ich denke, er konnte auch anders, bestimmt.


    Ich hatte eine wunderschöne Kindheit, trotz allem.


    Insgesamt sehe ich das so. Ich muss halt für mich meinen eigenen Erfahrungen machen. Mir fehlt halt der Erfahrungsschatz, den man allgemein in einer "kompletten" Familie so hat. Wie man mit den alltäglichen Problemen umgeht. Usw.


    Ein Wunder, das Beziehung mit Ex so lange Jahre gehalten hat :-):hae: (ich denke, ich hab meinen Schwiegervater als Vater Ersatz irgendwann her genommen, :hae: )


    Das ist alles ganz schön kompliziert :-)


    LG