Das Kopfkino.... plus Vorwürfe an sich selbst........

  • Ich muss mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben, da ich ständig Pipi in den Augen habe und mir selbst so viele Vorwürfe mache......


    Ich habe für Kind (2,75) letzt einen Hüpfball besorgt, ihn aber in der Ecke liegen lassen, weil ich dachte noch zu früh...... heute hab ich ihn aufgepustet, weil ich Kind eine Freude machen wollte und dachte, kann ja nicht schaden... sie ist motorisch sehr weit für eine fast 3-jährige..........
    naja.. sie freute sich sehr und hüpfte im Wohnzimmer rum..... auf einmal bekommt sie Übergewicht und kippt nach vorne weg....... wäre ja nicht dramatisch..... wäre sie nicht kurz vor der Heizung gewesen..... eine alte Rippenheizung............. den Aufprall höre ich jetzt noch..... Stunden später........ :(


    Das Ende vom Lied war, dass wir im Krankenhaus sassen.... 2 cm große Platzwunde an der Stirn............. es wurde Gott sei Dank nur geklebt und Kind war wahnsinnig tapfer!!!!! Ihr Papa kam auch gleich und ist mit uns hingefahren..... Gott sei Dank hat wenigstens er die Nerven behalten ;)
    Naja.... ihr geht es soweit prima... daheim wieder angekommen, wollte sie direkt ein Eis und ist in der Wohnung rumgehüpft (um den Hüpfball macht sie verständlicherweise einen großen Bogen).... und ist gan normal ins Bett gegangen und schläft tief und fest.......


    nur ich sitze hier auf der Couch.... und mache mir schwere Vorwürfe........


    wie geht ihr mit solchen Situationen um? wie tröstet ihr euch? Mit "es hätte auch schlimmer kommen können" komm ich nicht wirklich weiter.... das Kopfkino bleibt......
    Kind geht es eindeutig besser als mir :D wobei ich natürlich noch beobachten muss zwecks Gehirnerschütterung.......

  • :troest Puh, da flattern die Nerven.


    Das sind so Unfälle, die vergißt man nicht. Ich bemühe mich, mir nicht im Nachhinein Vorwürfe zu machen, sondern zu überlegen, was ich zukünftig besser machen sollte.


    Mein Sohn ist mir mal mit 1,5 die Treppe fünf Stufen runtergestürzt. Ich wollte nur schnell hoch, was holen, hab das Gitter nicht geschlossen und Kind war ja so vertieft - nicht vertieft genug, um Mama nicht hinterherzu wollen. Mir hat es damals gut getan, dass der Kinderarzt mir keinen Vorwurf gemacht hat. Unfälle sind menschlich, sowas passiert.


    An Deiner Stelle würde ich den Hüpfball zukünftig draußen benutzten, das ist für mich kein drinnen-Spielzeug. Der von Dir geschilderte Unfall kann ja jedem passieren, das Gleichgewicht verliert man schon mal. Aber auf Sand oder Gras fällt sich's weicher.


    Dein schlechtes Gewissen wird vermutlich bleiben, bis die Pflaster und die Flecken weg sind.


    Gruß

  • Hallo,


    so eine ähnliche Situation hatten wir im Winter. Zwerg tobte auf der Couch rum und wir haben auch noch eine alte Rippenheizung. Dann ließ er sich ausm Sitzen nach hinten fallen und verfehlte das Kissen - er traf die Heizung.
    Loch im Kopf, ins Krankenhaus, wurd auch geklebt.
    Kind hats gut verkraftet, ich hab vor lauter Schock den RTW gerufen, was Kind natürlich spannend fand inkl großem Kopfverband. :ohnmacht:
    Das ganze passierte abends,kurz vorm Schlafengehen. Ich saß daneben....und machte mir auch unendlich Vorwürfe.
    Aber es ist nunmal passiert. Wir können nicht alles voraus sehen, alles verhindern.
    Versuch dir heut abend was gutes zu tun. Und mach dir keine Vorwürfe - du konntest es nicht verhindern!! :troest:knuddel

  • Hallo,



    das kenn ich, da sitzt einem noch länger der Schreck im Nacken. Mein Sohn ist mit 1,5 jahren fünf Stufen die Treppe hinunter gefallen mit zweimal Überschlag (nachdem er die Haustür schließen wollte und rückwärts fiel). Wir fuhren am nächsten Tag (nachdem er erbrochen hatte) ins Krankenhaus. Er hatte nichts, außer eine anschließende Magen-Darmgrippe...Aber die kam wohl nicht vom Sturz ;-)


    Kinder sind zum Glück fast wie aus Gummi und erholen sich schneller von dem Schreck als man selbst.


    Sowas kann man manchmal einfach nicht verhindern, weil es oft so schnell und überraschend passiert.


    Beobachte die Kleine die nächsten Stunden. Es wird sicher nichts sein.



    Kopf hoch. :troest



    Lg


    Aramee

  • Es tut gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist........... :flenn


    Danke Euch!!!!!!!! :thanks:


    die Ärztin hat mir auch keine Vorwürfe gemacht Gott sei Dank und ihr Papa auch nicht....... Sie hat sie nur wahnsinnig gelobt, weil sie alles so toll über sich ergehen lassen hat ;) während ich heulend daneben saß :D
    Ich war auch kurz davor, den RTW zu rufen :D hab aber vorher noch beim Kinderarzt angerufen und gefragt, ob es nötig ist ;)


    ja... eigentlich wollte ich heut Abend arbeiten.......... aber ich kann mih nicht konzentrieren und habe es wieder abgebrochen und auf morgen verschoben :D


    ich habe noch gesehen, dass sie im Fallen ist.... war aber zu weit weg und nicht schnell genug.............. naja... denke, das Bild wird ewig bleiben.......... ein Trost..... Mama hat auch ne Narbe im Gesicht ;) direkt unterm Auge..... da bin ich auch mit 2 Jahren gegen eine Tür gelaufen... das musste genäht werden.............. ich hoffe nur, dass sie nicht meine ganze Karriere nachmacht ;))


    ich hab mich heute Abend gemütlich auf die Couch gesetzt und mir ein Glas Sekt gegönnt.... für die Nerven ;) und ne Tafel Schokolade ;))


    naja... ich gehe davon aus, dass es ihr die nächsten Tage sicher deutlich besser gehen wird als mir............


    aber ich kann jetzt langsam nachvollziehen, wie es meinen Eltern ging...... die waren mit mir auch oft genug im Krankenhaus ;)


    Wahnsinn, was Kinder aus einem machen.................

  • Hey, dich mal tröstend in den Arm nehmend :troest


    Vielleicht nutzt ihr den Hüpfball in Zukunft wirklich draußen.


    Aber was ich wichtig finde:


    Solche Dinge passieren. Du kannst durch Sorgsamkeit sicher einiges vermeiden, aber solche Dinge passieren! Und weißt du was, das ist auch ganz gut so (solange es so glimpflich ausgeht wie bei euch). Denn nur so lernt dein Kind, auch vorsichtig zu werden und ebenfalls sorgsam zu werden.


    Damit will ich nicht sagen, dass man solche Unfälle provozieren soll. Aber auch meine Tochter hat nur gelernt, dass "heiß" "heiß" bedeutet, als sie drauf patschte und sich wehtat.


    Und eines darfste mir glauben: das sind die Sachen, die du deiner Tochter in zehn Jahren erzählst und sie wird dich anschauen und sagen: "und was war noch? hab ich noch mehr erlebt?"


    Meine Tochter (jetzt 14) hört immer wieder gerne die Story des Arztes, den ich im Krankenhaus erzählen musste, was er machen musste, als meine Tochter sich auch ein Loch in den Kopf gedonnert hat: Röntgen, Sprühverband, nein es braucht nicht genäht zu werden (war am Hinterkopf, sieht kein Mensch) und - Jedi-Handbewegung - nein, sie braucht keine Nacht zur Beobachtung hier zu bleiben, wir wohnen um die Ecke, und bringen sie, sollte ihr schlecht werden oder sich etwas verschlechtern.


    Oder von ihrem Sturz vom Pferd, der erst nach gar nix aussah, und wo sie mich nach anderthalb stunden fragte: "mama? warum tut mein Daumen weh?" - "du bist doch vom Pferd gefallen, da haste dir sicher den Daumen am Zügel verknickt oder so." - "Ich bin vom Pferd gefallen? War heute reiten??" - Ab ins Krankenhaus, eine ganze Nacht, in der ich neben ihr im Zimmer wachlag und mich fragte, ob die Amnesie wieder weggehen würde... Ging sie, aber sie ist heute noch sauer, dass sie sich nicht erinnern kann, wie sie durch den Computer Tomographen geschoben wurde...


    Was ich damit sagen will: Solche Dinge passieren. Du kannst versuchen sie zu verhindern, aber du wirst davon im Laufe deines Mama Lebens einige begleiten müssen. Und Du bist nicht schuld. Maximal hast du vorher nicht gründlich genug das "Was passiert dann-Spiel" durchgespielt :brille


    Man fühlt sich ganz schrecklich, ich weiß das. Glaub mir, in zwei Tagen zeigt sie die Narbe stolz allen die sie sehen wollen (und anderen auch) und in einer Woche ist sie traurig, dass sie damit keine Beachtung mehr erhält und in paar Jahren ist es eine Anekdote, die du ihr erzählen musst.


    Fühl dich gedrückt,


    das Tigerchen

  • lach... ja solche Stürze vom Pferd kenn ich auch noch von mir selber ;))


    ja... ich denke auch, es hätte deutlich schlimmer kommen können....... wenn sie mit dem Gesicht voraus auf die Heiuzung geknallt wäre...... so ist es "nur" die Stirn...........


    und ja... ich habe gelernt..... den Hüpfball werde ich zukünftig definitiv nur noch draussen benutzen...... im Garten..... auf dem Rasen :D vor dem Haus ist Asphalt.....


    klar.... vermeiden kann mans nicht.... ich hätte nur nicht gedacht, dass es MIR so wehtun würde....... mehr als ihr scheinbar ;)

  • Du, das geht auch ohne Hüpfball in der Wohnung. Meine Grosse tobte auf meinem Bett rum, das vor einer Heizung stand. Keine Rippenheizung, sondern eine neuere, die oben soetwas wie einen "Deckel" hat. Sie ist so unglücklich gelandet, an der Heizung, das der "Deckel" runtergeklappt ist und sie die Haut unterm Kinn zwischen Heizung und "Deckel"hatte. Wie ein Schnitt sah es aus. :nixwieweg Ich war total am Zittern und habe bei meinen Eltern angerufen. Mein Vater, die Ruhe selbst, hat uns zum Kinderarzt gefahren. Dort wurde ich noch gelobt, wie ich das Pflaster gesetzt hatte. Fazit: sie hat eine Narbe unterm Kinn, die man kaum sieht. Erst habe ich mir Vorwürfe gemacht, dann überlegt, welche Narben ich so habe und wovon. Glaube mir, soetwas ist ganz normal. Sofern Du Dein Kind nicht fern der Realität erziehen möchtest.

  • Kinder sind zum Glück fast wie aus Gummi und erholen sich schneller von dem Schreck als man selbst.


    Sowas kann man manchmal einfach nicht verhindern, weil es oft so schnell und überraschend passiert.

    :daumen Genauso isses!
    Shit happens - und man kann als Mama (oder Papa) nicht immerzu in Auffangweite danebenstehen.


    Ich hatte auch mal so ein Erlebnis (wie anscheinend die meisten Eltern): Außentreppe aus Metall am Balkon (1. Etage), ich mit meiner Maus (2 oder 3) an der Hand hoch, oben am Türchen mit einer Hand am Riegel gefummelt, hat geklemmt, zweite Hand zur Hilfe genommen, Riegel geht auf - und in derselben Sekunde sehe ich aus dem Augenwinkel, wie meine Maus die Treppe runtersegelt... Zu spät, ich kann nur noch hinterhergucken und hoffen, dass sie nicht allzu hart unten aufschlägt... Auf der drittletzten Stufe hat sie sich mit dem Bein im Geländer verfangen und ist sozusagen am Fuß hängengeblieben. Ich war dann auch schon fast bei ihr angekommen und habe auf den Schrei gewartet, und der kam dann auch nach 3 Schrecksekunden. Ist immer ein gutes Zeichen, wenn die Kinder losheulen... Innerlich hab ich gezittert vor Schreck und schlechtem Gewissen....



    während ich heulend daneben saß :D

    ....aber äußerlich bleibe ich immer ruhig. Das ist mir noch nie passiert, dass ich in so einer Situation die Fassung verloren habe, ich finde es gerade dann immer wichtig, dass wenigstens ich besonnen und ruhig bleibe und bin echt froh, dass ich das auch schaffe.
    Der Treppensturz war ohne Folgen, "wie aus Gummi" ist wirklich eine treffende Beschreibung. Wie oft fallen Kinder irgendwo runter oder irgendwo gegen... Das gehört doch irgendwie dazu, dass sie ab und zu Beulen, ne Platzwunde oder aufgeschürfte Knie haben. Man gewöhnt sich mit der Zeit dran :D
    Wir hatten auch schon Platzwunden und krankheitsbedingt echt schlimme und dramatische Situationen...aber ich heul dann falls nötig lieber später allein ohne Kind dabei. Es ist nicht so schön, krisenerprobt zu sein, es hat aber auch Vorteile :brille

  • :knuddel:knuddel


    Manches kann man echt nicht abfangen bzw. auch ist es einem ersichtlich.


    Ich saß schon mit meinem Großen in der Notaufnahme, weil der Kleine die Tür zu schmiss und rumms am Kopf vom Ersten landete - Platzwunde. :schiel

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Damals stand ich direkt daneben, als mein Kind, das gerade laufen konnte mit de Kiefer auf die Kufen eines Schaukelpferdchens fiel. Blut, dicke Lippe.... Oma in Panik und selber Herzklopfen wie verrückt. Zum Glück wackelte kein Zähnchen.
    Wenn etwas passieren soll passiert es. Ich habe mir erst auch Vorwürfe gemacht, aber das bringt nix. Im Nachhinein hab ich das als alltägliches Risiko abgetan.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Solche Dinge passieren - leider -. Bei uns wars der Sturz vom Stuhl, der mit einem gebrochenen Arm endete. Nur einmal ganz kurz umgedreht und schwupp lag der damals zweijährige Muckel auf der Erde. Es waren wirklich nur Sekunden. Er hats gut weggesteckt, ich hab mir lange Vorwürfe gemacht. Auch heute noch bummert mir das Herz, wenn er beschließt, er mag lieber alleine zur Schule gehen/fahren oder wenn er mit seiner Freundin alleine auf den Spielplatz will. Was kann da nicht alles passieren. Er bekommt zum Geburtstag Inliner und am liebsten würd ich ihn in Watte packen. Aber da muss man als Mama wohl durch.

  • Solche Dinge passieren leider!


    Kam mir manchmal schon vor wie ein Stammgast im Krankenhaus!


    Sei es vom Baum gestürzt, Platzwunde am Kopf, gebrochene Arme oder Beine, mit Bobbycar die Kellertreppe runter, bis hin zum Finger in der Kofferraumklappe eingeklemmt.


    Es ist denke ich völlig normal, wenn man sich als Mutter dann sagt: Oh Gott, ich hätte besser aufpassen müssen. So dachte ich auch! Man wächste damit. Mit jedem Kratzer, blauem Fleck oder schlimmeres lernt man dazu! Heute bin ich wesentlich ruhiger, wenn sich einer meiner Jungs verletzt! (2 spielen Fußball).


    Toi, toi, toi, seit gefühlter Ewigkeit kein Besuch mehr im KH!!


    LG

  • Ich glaube, das ist für jeden eine (der vielen) Horror-Vorstellungen, wenn einem Besuchskind bei einem zuhause was ernsthaftes zustößt. Da bist Du nicht alleine drin. Keiner von uns wird sich freuen, wenn einem Besuchskind was zustößt oder es irgendwie absichtlich hervorrufen. Unfälle passieren einfach. Tief durchatmen...sei froh, das es so glimpflich ausgegangen ist!

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(


  • aber äußerlich bleibe ich immer ruhig. Das ist mir noch nie passiert, dass ich in so einer Situation die Fassung verloren habe, ich finde es gerade dann immer wichtig, dass wenigstens ich besonnen und ruhig bleibe und bin echt froh, dass ich das auch schaffe


    ja... das hat mich auch sehr gewundert, dass mir die Tränen so davongelaufen sind............... naja.... nachdem Papa UND Kind so ruhig waren, musste ja wenigstens einer heulen :D
    Normalerweise bin ich da auch sehr ruhig.... aber gestern hat mich das soooo aus der Fassung gebracht... so kenne ich mich gar nicht.... und wir waren ja auch nicht das erste Mal im Krankenhaus........


    Naja... die Nacht war prima.... Töchterchen hat bestens geschlafen und ist heute auch wieder fit wie ein Turnschuh und tanzt mir auf der Nase rum ;)) wenn sie nicht die Klebestreifen auf der Stirn hätte, wüßte ich gar nicht, warum ich überhaupt so ein Drama mache :D


    heute Nachmittag darf sie mit Papa und ihrem Halbbruder in den Zoo..... ;) und ich kann mich bissle um mich kümmern ;)


    Ich76: der Unfall passierte meiner eigenen Tochter ;) ohjeh... ich glaube, wenn das noch zusätzlich einem Besuchskind bei einem daheim passieren sollte...... absoluter Horror.........
    aber richtig..... dafür heisst es ja Unfall....... man kann nicht immer überall sein.........