Trauer ums Haustier

  • Unser Kanichen hatte gestern einen Unfall. Es war gestern im Haus unterwegs (beaufsichtigt natürlich) und sollte dann in den Käfig zurück. Meine Tochter (10) hat das Tier hochgehoben und das Tier wand sich und es fiel auf dem gefliesten Boden. Es war erstmal ganz aufgebracht und zitterte etc. Wir haben es erstmal in den Käfig verfrachtet unseren Tierarzt angerufen. Auskunft vorerst: Erstmal beruhigen lassen, mit Heu eindecken, beobachten und morgen (also heute) in die Praxis kommen. Wir telefonierten abends nochmal, Kanichen hatte sich beruhigt, wieder gefressen, auch etwas gehoppelt (wenn auch nur auf drei Pfoten) Lag später auch ausgestreckt im Käfig. Nun war ich dort und es wurde geröngt.


    Und der Schock: Das ganze Gelenk zersplittert. Nun stand ich da mit meinem Talent... Ich bekam die Erklärung, dass es mit einer OP nichts bringen wird, bei Kanichen alles nicht so einfach wegen der Knochenstruktur. Sie hätten das hier auch nicht operiert, sondern die Tierklinik in Hannover. Dort schickten sie zur Sichtung auch das Röntgenbild hin. Dort war man leider derselben Meinung. Amputieren war eine andere Überlegung. Noch eine andere Ärztin wurde befragt und die meinte dann, ein fehlender Hinterlauf, dass wäre schwierig. Bei einer Vorderpfote wäre es kein Problem gewesen. Beide Ärzte rieten mir unser Tier einzuschläfern. Es hätte starke Schmerzen und beide betonten, dass sie den Schritt auch nur ungern raten, aber es so am besten sei, unser Kaninchen zu erlösen.


    Nach einem Anruf bei einer freundin, die Tierartzhelferin ist, habe ich mich dazu durchgerungen und unser Kanichen einschläfern zu lassen.


    Nun weiss mein Kind das nicht und ich überlege schon, wie ich es ihr am besten beibringen soll. Sie hat ja gestern schon so geweint, weil sie das Tier nicht festhalten konnte. Ich muss sagen, sie hat sich immer sehr fürsorglich um ihr Tier gekümmert, gefüttert, sauber gemacht, einfach alles und ihr Herz hängt sehr daran. Habt ihr einen Tipp, wie ich es am Besten machen kann?


    Ich weiss bisher nur, dass wir es gemeinsam in unserem Garten begraben werden.

    Das Leben ist wie Brot, irgendwann wirds hart :nawarte:

  • Meiner Tochter hatte es ungemein geholfen, dass wir ihrem Meerschweinchen einen Sarg (Schuhkarton) gestaltet hatten, sie durfte ihn anmalen. Dann kam ein altes Handtuch hinein, Schweinchen drauf und noch bisschen Heu drum herum. Sie hat der alten Schweinedame noch eine Möhre auf den Weg über die Regenbogenbrücke hinein gelegt.


    Nichts desto trotz war es dennoch ein schwerer Weg für sie, und auch heute, 2 Jahre danach, kommen hier und da mal Tränchen, weil sie die alte Elli vermisst.

  • Oh je :heul


    Ich habe hier gerade das gleiche Problem. Einer unserer zwei Kanarienvögel ist heute Nacht gestorben. Er hatte gestern plötzlich Atemnot und war ganz lethargisch. Und heute Morgen lag er tot im Käfig.
    Sohnemann war untröstlich, ist ja auch schrecklich, sowas direkt nach dem Aufstehen und kurz vor der Schule. Wir werden ihn auch heute Nachmittag in einer Pralinenschachtel im Hof beerdigen und er kann auch die Schachtel noch selbst gestalten oder was mit hineinlegen.


    Und danach gibt´s ein großes Trost-Eis!


    Wir haben aber zum Glück noch den zweiten Vogel, das tröstet ihn vielleicht ein wenig.

  • ich würde ihr das alles so sagen wie die ärzte dir das erklärt haben.
    das wird sicher alles andere als leicht,aber es ist die wahrheit.
    wichtiger finde ich ,dass du ihr ,die mir sicherheit aufkommenden selbstvorwürfe,so gut es geht nimmst.
    kaninchen winden sich manchmal so schnell ,dass man sie nicht halten kann..
    das kann leider passieren.
    ich würde auch mit ihr einen schuhkarton schön gestalten und das kaninchen darin begraben.
    das haben wir damals auch so gemacht ,wenn eine rennmaus gestorben ist,das hilft beim abschiednehmen.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Oh das tut mir leid. So ein Vögelchen wächst einem auch an Herz, hatte selbst welche.


    Bei unserem ersten Kanichen, was leider einen Krebsleiden erlegen war (ist aber auch 10 Jahre geworden), war es schon schlimm. Unser geliebtes Stupsi Kanichen war ja auch noch so jung (3 Jahre).... Auch wenn ich immer über den Dreck gemeckert hab, aber im Herzen hat man das Tier ja trotzdem geschlossen.


    Ich hoffe, die Kleine macht sich nicht allzu große Vorwürfe.

    Das Leben ist wie Brot, irgendwann wirds hart :nawarte:

  • Wir hatten auch so einen Fall:Eins unserer beiden Kaninchen musste eingeschläfert werden,war auch fast zehn Jahre alt.Die Kurze war total traurig...Habe mit ihr auch einen Schuhkarton bemalt und sie durfte noch Leckerlis reinlegen.Wir haben es dann in der Wiese begraben.Gut,wir haben noch ein zweites,aber sie hing mehr an dem einen...Sie war damals vier.Hat sich dann vorgestellt,Mopsi ist im Himmel und da geht es ihr wieder gut.Ich hatte ihr auch erklärt,dass das Kaninchen schon sehr krank war.Heute,ein Jahr später fragt sie manchmal auch noch nach.Wichtig ist,Dein Kind in der Trauerphase zu unterstützen,so dass sie sich nicht zuviele Schuldgefühle einredet und die Erinnerung an das Kaninchen beibehalten-drüber reden und sie halt trösten!Mit zehn Jahren versteht sie vllt. schon,dass es keine andere Möglichkeit mehr für das Tier gab...

  • Nun will ich auch mal kurz sagen, wie wir den Schock erstmal verkraftet haben. Als ich meiner Kleinen erzählte, dass ihr Kaninchen eingeschläfert wurde, war sie richtig verzweifelt. So habe ich sie noch nie weinen gesehen. Warum warum? Ich habe ihr erklärt, was los war. Sie war wirklich untröstlich. Dann lief sie zum Bruder, der mit ihr zusammen herzerweichend heulte. Das dauerte dann eine halbe Stunde. Dann wollte sie ihr Kaninchen sehen. Es lag ja noch in der Transportbox und wieder waren alle Tore offen. Sie nahm es dann auch noch auf dem Arm und streichelte es. Dann kam das Thema mit der Beerdigung und wir suchten zusammen einen Karton aus. Sie schrieb dann den Namen und das Geburts und Sterbedatum auf dem Karton, wir haben alle drauf geschrieben, dass wir das Kaninchen sehr vermissen werden. Nach zwei Stunden, in dem sie immer wieder zum Kaninchen lief und es streichelte, habe ich auf den Abschied gedrängt. Sie hat etwas gebasteltes mit in den Karton gelegt und Löwenzahn. Noch einmal streicheln und dann verklebte ich den Karton und wir haben es dann hier im Garten vergraben. Zum Ärger meiner Nachbarin ( ihr O-Ton, soetwas ist ja schrecklich und soll weg) haben wir noch ein Kreuz aufs Grab mit Kanichennamen gemacht.


    Besonders abends im Bett weint sie noch oft und man spürt den Herzschmerz. Ich hoffe, das vergeht auch irgendwann. Fotos von ihrem Kanichen mag sie noch nicht sehen, da weint sie wieder wie ein Schlosshund.

    Das Leben ist wie Brot, irgendwann wirds hart :nawarte:

  • Oh weh.... :( sie soll sich nicht so viele Vorwürfe machen. Einem Ex von mir ist das auch passiert. Genau wie bei Deiner Tochter, er wollte es in den Käfig setzen, dann zappelte es sich frei, fiel runter und brach sich das Genick. Wir waren auch so traurig, das war wie eine Katze, richtig zahm :flenn