Akute und heftige Probleme mit meinem Sohn

  • Hallo zusammen,


    es wird immer schlimmer, mein Sohn distanziert sich mehr und mehr von mir, ist nur noch in seinem Zimmer, macht die Rolladen runter, dreht die Musik auf und auf meine Fragen hin kommen nur noch patzige Anworten.


    Ich verstehe das einfach nicht.


    Er war noch nie ein einfaches Kind, durch sein ADHS und Asperger-Autismus , aber nun habe ich das Gefühl, daß er mir völlig entgleitet !
    Seit 10 Jahren erziehe ich ihn nun alleine und hatte eigentlich immer einen Zugang zu ihm.


    Auf seinen Vater läßt er nichts kommen, jeder zweite Satz lautet nur noch, wann ist endlich xy damit ich zu Papa kann, mit ihm gäbe es keine nervigen Diskussionen, er könnte sich entspannen und überhaupt wäre alles viel besser bei ihm.
    Ich fragte ihn, ob er dann mal eine Zeitlang bei ihm wohnen möchte, das möchte er nicht, weil er dort keinen Computerzugang hat !!!


    Ich kann ja verstehen, daß er sich von mir lösen muß, sich sein eignes Weltbild macht, immer selbständiger wird.


    Aber warum muß das immer mit so vielen Verletzungen von Statten gehen. Das ich nervig bin , ist noch seine mildeste Art mir zu zeigen, daß ich mich von ihm fernzuhalten habe.


    Bei seinem Vater ist er absolut höflich und respektvoll !


    Während einem " Gespräch " nach dem Elternsprechtag sagte er mir, er würde sich für mich schämen ( weil ich wohl übergewcihtig bin ) und mich hassen ! Das hat sowas von weh getan.


    Wie kann sich ein Kind nur so verändern und wie gehe ich damit weiter um, so traurig war ich schon lange nicht mehr. Manchmal denke ich wirklich, daß es besser wäre, wenn wir eine Zeitlang räumlich getrennt wären.


    Sorry fürs jammern , aber das mußte mal raus.


    Viele Grüße,



    Doppelherz

  • möchte er nicht, weil er dort keinen Computerzugang hat !!!


    Nur mal so ins Blaue gedacht ....
    Warum hat er dort keinen .... aber bei Dir ?
    Und wenn Du das auch mal abschaltest bis eure "Wohngemeinschaft" wieder funktioniert ?


    Ich kenne Kinder die sich richtig freuen, wenn sie "Grenzen" aufgezeigt kriegen ...

  • Er war noch nie ein einfaches Kind, durch sein ADHS und Asperger-Autismus , aber nun habe ich das Gefühl, daß er mir völlig entgleitet !


    Hast du da therapeutische Hilfe für ihn oder dich? Mein Sohn hat so seine "Marotten" mit denen ich über die Jahre gelernt habe umzugehen (keine gesicherte Diagnose), aber mit sowas wie ADHS und Asperger ist es natürlich schwierig einfache Pubi-Tips zu geben.
    Das er sich seinen Vater gegenüber respektvoller verhält ist nicht weiter verwunderlich. Um dessen Zuneigung muss er buhlen, bei dir kann er sich sicher sein.

  • Ich fragte ihn, ob er dann mal eine Zeitlang bei ihm wohnen möchte, das möchte er nicht, weil er dort keinen Computerzugang hat !!!


    ob der junge Herr (wie alt ist er eigentlich?) das möchte, wär mir persönlich erst mal völlig nebensächlich-


    Ich würde auf jeden Fall mit den Vater drüber reden, und mir evtl. Beistand beim JA, oder einer Erziehungsberatung holen, und ihm auch dtl. machen, dass es so, wie es im Moment läuft,
    kein Weg ist, der weiter beschritten werden kann-


    Mach ihm klar, dass nicht nur er ein Recht auf respektvollen Umgang hat, sondern auch Du und, dass Du auf keinen Fall gewillt bist, so weiter zu machen!


    Wo der Weg dann hingeht, das steht erst mal in den Sternen- wichtig ist, dass eine Veränderung eintritt.


    :troest

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Tröste dich Doppelherz...
    mir gehts genauso...seufz
    Das Bett scheint Puberstachelkaktus liebster Aufenthaltsort zu sein... da wird sogar gegessen... :kotz
    patzige Antworten gibbet hier auch en gro...
    Dafür pack ich dann einfach morgens das Modem ein und stells mir auf der Arbeit auf den Schreibtisch :D
    glaub mir, das wirkt Wunder... laaach
    Solang du ihm den Hintern puderst, wird sich sein Verhalten nicht ändern... du bist einfach bequem und er ist sich deiner sicher.
    Du mußt unvorhersehbar reagieren... Internet weg, Handy weg... Essen... ööhmm... da ist die Küche... ich geh dann mal spazieren :D
    Meiner zieht bei meinen Aktionen immer schlagartig für einige Tage die Stacheln ein und ich hab meinen Sohn wieder :lach:lach
    Was das "peinlich sein" angeht... du weisst doch, Pubertät ist, wenn Eltern peinlich werden...


    Was die Beleidigung wegen deinem Gewicht angeht... schieb ihm mal den flotten spruch.. dick kann abnehmen... aber was macht dumm???
    und dann sofort feixend umdrehen und ihn stehen lassen...


    nachdem hier das ganze die letzten Tage auch nur noch mit Motzerei ging, hab ich heut nen Abkommen mit meinem geschlossen...
    ich schreib morgens seine Jobs auf nen Block, er erledigt sie im laufe des Tages und hakt sie ab... Konsequenzen werden noch festgelegt... :D und ich bin da sehr erfinderisch...gg


    nimms leicht... so sind die Kids heut halt (nicht das es das besser macht...seufz)


    auch das geht vorbei
    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • ... so sind die Kids heut halt (nicht das es das besser macht...seufz)


    ich glaube nicht, dass die Kinder "heut" so sind- (sie waren schon immer so ;) )
    Bei mir zu Hause schwirren ja auch zwei Pubis im schönsten Stachelalter durch die Wohnung :brille
    dennoch- ein Mindestmass an respektvollem Umgang erwarte ich persönlich auch von noch so pubertierenden "Monstern" :frag
    Klar- eine gehörige Portion Humor gehört auch dazu.... dennoch leben wir hier zusammen, und da müssen alle Seiten ihren Teil dazu beitragen-


    Wenn das Verhalten eines Pubis aber für ein ET zu einer echten Belastung wird, dann ist "schlucken" für mich kein gangbarer Weg?!

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Also ich find schon, dass diese Phase heute immer schlimmer/extremer wird..... und das sagen viele in meinem Umfeld. Hängt aber, denke ich, auch vieles mit den neuen Medien zusammen... gab es ja bei uns alles nicht!


    Ich bin meiner Tochter auch nur noch peinlich, egal was ich mache bzw. nicht mache.... durfte auch nicht mit zur Tanzaufführung, die extra für die Eltern war.... aber den Tanzunterricht zahlen, das darf ich!


    Und ohne Internet geht auch null!


    Aber da wird sie sich jetzt umschauen.... wir haben gestern ein Zeitlimit eingestellt.... d.h. sowohl ab welcher Uhrzeit abends nichts mehr geht und welche Höchstdauer pro Tag..... mal schauen, wie es dann funktioniert und sich manches ändert.

  • Ich wäre froh wenn meine mal Zuhause wären.
    Zu meiner Zeit gab es keine Pc`s Spielekonsolen und Fernseher im Zimmer, ich war auch nur Draußen und hatte keinen Drang drinen zu hocken.


    Aber es gab immer Jugendliche die ihren Mief im eigenen Zimmer vorgezogen haben.
    Gegen zuviel Spielekonsum und Internet habe ich als Mutter noch immer die Hand drauf.
    Denn plätzlich ist die Leitung still und nichts funzt mehr.



    Ich habe hier gerade eben das andere Extrem, gepaart mit Kein Vater vorhanden und eine immens hohe Herzensschwere und emotional super ambivalentes Verhalten.



    Meine Pubertät war auch nicht toll, ich habe meine Eltern an der Rand der Verzweiflung gebracht.
    Wichtig ist wenn beide Elternteile in eine Richtung denken und Handeln, denn so haben die Jugendlichen eine Orientierung, denn sie selber sind völlig orientierungslos und haben sich oft nicht unter Kontrolle.


    Was sagt der Vater zu dem Verhalten und wie wirkt er darauf ein?

  • Mein großer wohnt auch nur noch in seinem Zimmer , in seinem Bett.
    Am liebsten den ganzen Tag nur am Laptop hängen und zocken.
    Will man mal gemeinsam was unternehmen , wird nur gemotzt .
    Jetzt ist schönes Wetter und Er will nur im Zimmer hocken ..
    :ohnmacht::kopf

    Stell dir vor deine Zukunft wird wunderbar und Du bist Schuld.

  • Vielen Dank für Eure Antworten, ich will versuchen , möglichst auf alles einzugehen.


    Bezüglich des Computers :


    dadurch, daß alle sein Freunde im nächsten Ort wohnen und ich kein Auto habe bzw. an WE keine Busse fahren , ist für ihn der PC , sprich fb, der Kontakt zur Aussenwelt und wenn ich ihm den nehmen würde, dann wäre er ziemlich am Boden zerstört.
    Außerdem macht er mit seinem PC sinnvolle Sachen, er malt wunderschöne Bilder, dreht Videos von unseren Tieren und " arbeitet" sozusagen richtig damit !
    Er möchte Mediengestalter werden und übt täglich.
    Er weiss auch, daß ich es kontrolliere, ob er auf legale Seiten geht, das war unsere Abmachung !


    Mit seinem Vater kann ich über unsere Probleme nicht reden, denn der würde sich höchstens noch darüber freuen, daß es so schwierig läuft, wir haben noch nie an einem Strang gezogen, ganz im Gegenteil, denn eine ganze Zeitlang hat er alles gemacht, um mich in einem schlechten Licht darzustellen, denn jedesmal wenn er von seinem Vater kam , war das Verhältnis schwierig und so nach und nach wußte ich dann auch warum.


    Grenzen sind wichtig, daß weiß ich aus Berufsgründen.


    Sie einzuhalten, war schon immer schwierig für ihn, durch das ADHS , ich habe daher schon früh ein Elterntrainig gemacht und er ist lange Jahre zur Therapie gegangen.


    Doch ich habe das Gefühl, daß selbst das alles nicht mehr zählt !


    Eigentlich sollte er eine Autismustherapie machen, einige Monate ist er auch hingegangen und es war immer ein Wahnsinnskampf, er hat nicht essen können, nicht schlafen können, Bauchschmerzen gehabt ect.
    Er hat sich dieser Therapie nicht geöffnet, bis heute nicht und als nun das Hilfeplangespräch war, habe ich darum gebeten,sie erstmal auf Eis zu legen, damit er ohne Druck ist.
    Zuvor hatte er ein Jahr einen Schulbegleiter, wodrunter er sehr gelitten hat, da er sich selbst nicht als Autisten sieht. Das ganze wird auch durch seinen Vater begünstigt.
    Ich könnte mir vorstellen, daß dies auch der Grund ist, weshalb er sich zu ihm so hingezogen fühlt.
    Sein Vater hat die Diagnose bis heute nicht angenommen.


    Er , sowohl auch ich standen immer unter enormen Druck und ich muß gestehen, daß ich zurzeit keine Kraft mehr habe, da auch ich gesundheitliche Probleme habe.


    Im Moment versuche ich ihm ganz klar zu vermitteln, daß wir hier als Familie respektvoll umgehen !


    Es ist alles so schwierig und so kompliziert, es sind so viele Dinge miteinander verknüpft, daß ich das Gefühl habe, mir erstmal für mich alleine Hilfe zu holen, damit ich alles auffangen kann.


    Bis dahin hoffe ich, daß sich unser kleines Familienleben wenigstens nciht verschlimmert !




    Viele Grüße,



    Doppelherz

  • Nur, weil bei mir der Internetanschluss ist ... das wäre mir zu billig.



    Ich denke, da hilft wirklich nur auszuloten, wieviel geht wirklich. Den Herrn Papa könnt Ihr nicht aussparen und in der besonderen Situation sollte auch ein Profi mit ran.



    Bei meinen Kerlen konnte ich wenigstens, wenn sie allein war an sie ran und wir haben immer irgendeine Mitte gefunden (wenn ich auch immer ein ganzes Stück von meiner Welt dann weg war).



    Viel Glück und gute Nerven!

  • Hallo und Danke für Deine Antwort,


    wie schon vorher geschrieben.....ich kann mit seinem Vater nicht mehr reden !


    Wir haben schon sämtliche Familienberatungsstellen durch und selbst die BeraterIN hat bemerkt, daß in dieser Hinsicht, Unterstützung und Verständnis zu bekommen, Hopfen und Malz verloren ist .


    Ich muß den Weg alleine gehen , weiß nur noch nicht wie.


    In erster Linie würde ich mir wünschen, daß ich es nicht allzu emotional sehe und mir ein dickes Fell anschaffe.



    Viele Grüße,


    Doppelherz

  • Das scheinen "normale" Probleme der heutigen Pubertät zu sein. Mein Sohn sitzt auch stundenlang vor dem PC bzw. der playstation. Allerdings geht der auch mal raus und trifft sich mit seinen Freunden. Das wäre schon wichtig, dass Dein Sohn nicht nur virtuell lebt. Auch das freche, respektlose Verhalten gibt es hier. Bezüglich des Internet: ich ziehe auch schon mal den Stecker bzw, wird das w-lan Passwort einfach mal geändert. Wie schon geschrieben: manche freuen sich sogar über Grenzen. Ich bin auch ziemlich locker, lasse vieles durchgehen. Setze ich mich dann doch durch, ist es manchmal, als wenn ein Knoten geplatzt ist. Dann habe ich plötzlich den liebsten Pubi der Welt.


    Bei uns hält sich der biologische Vater auch komplett aus der Erziehung raus. Kommunikation nicht möglich. Nehme es nicht persönlich, dass er zum Vater ziehen will. Dieser hat letztlich nicht die Alltagskämpfe, die wir so durchfechten. Meinem habe ich schon den Vorschlag gemacht, dass er gerne zu seinem Vater ziehen kann. Das möchte er, trotz vorhandenem Internet dort, nicht.

  • Der Junge benutzt den Rechner ja nicht zum süchteln, sondern er möchte später einen Beruf damit ausüben. Ich wünschte, ich könnte meinen Sohn dazu überreden, den PC nicht nur als Funmachine zu sehen, aber das nur am Rande.
    Würde der Sohn hier süchteln, wäre er auch nicht erpicht da drauf seinen Vater für Umgang zu besuchen. Wer süchtelt will/muss jeden Tag da ran. Der PC als solches ist kein Teufelswerk in Jugendhand, nur weil es ein PC ist und viele Jugendliche/Erwachsene damit nicht sozialverträglich umgehen können.


    Zweitens finde ich immer noch das das ADS/Asperger noch oben zur Pubi drauf kommt. Meines Wissens haben ADS'ler ohnehin eine besondere Affinität zu Rechnern, viele arbeiten später im IT-Bereich. Zweitens: Sowas kaltherziges wie die Sache mit dem Übergewicht, ja es gibt sicher so "fiese" Kinder. Aber wenn sich das Asperger auch in einer gewissen mangelnden Empathie ausdrücken würde, ist das anders zu bewerten, als bei einem "normalen" Kind. Da hilft "Du, das hat aber wehgetan, was du gesagt hast" vielleicht garnicht, wenn er es nicht nachvollziehen(!) kann. Wären die Kinder normal und angepaßt hätten sie ja nicht in dem Maße Probleme in der sozialen Interaktion, wie es oft vorkommt.
    Das ist meine Laienmeinung.
    Deshalb bin ich also weiterhin der Meinung das Doppelherz mit einer Beratungsstelle die sich mit solchen Kindern/Jugendlichen auskennt gut wäre. Damit sie auch ein wenig Rückhalt bekommt, wenn er schräg drauf ist, das es nicht zwangsläufig was mit ihr zu tun hat. Vielleicht eine Selbsthilfegruppe. Und wenn es das vor Ort nicht gibt: Ein Forum e.V.
    Oder wenn jemand der hier ein Kind mit ähnlicher Diagnose hat, seine Meinung kundgibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()