Wechsel von Realschule zum Gymnasium ?

  • Hallo,



    mein Sohn geht seit letztes Jahr auf die Realschule, 5. Klasse. Er hatte Empfehlung für Real u. Gesamtschule von der Grundschule. Nicht aufgrund seiner Noten, nur 2er und eine 1, sondern weil er ein stiller Mitschüler ist. Gesamtschule haben wir eine Absage bekommen also ging er zur Realschule.


    Ich habe den Eindruck, dass er dort nicht gut aufgehoben ist. Er fühlt sich auch nicht wohl auf dieser Schule und hat nicht so wirklich Anschluss in der Klasse gefunden, bis auf 2 Kinder, die er von der Grundschule kennt.


    Er hat eine Trichterbrust und wird als Junge ohne Herz betitelt, was den Schwimmunterricht nicht einfach macht. Gespräche mit der Klassenlehrerin fanden schon statt aber ich merke, dass mein Kind nicht glücklich auf dieser Schule ist.


    Nun möchte ich gerne meinen Sohn aufs Gymnasium anmelden, allerdings das er dann wieder in die 5. Klasse kommt, quasi Neustart weiterführende Schule.


    Er ist seit Wochen permanent am kränkeln, kann schlecht schlafen. Er ist auch ein bisschen mit der Situation überfordern weil ich ihn natürlich gefragt habe, ob er sich vorstellen kann ab dem neuen Schuljahr aufs Gym zu gehen. Vorhin sagte er mir nun, dass er das gerne möchte.


    Ich weiss nicht, ob die jetztige Schule das befürworten muss. Ich weiss, noch alles ungelegte Eier aber er hat doch nichts zu verlieren, wenn er jetzt noch mal von vorne anfängt. Er ist nicht dumm, er macht halt leider nur das nötigste, Notendurchschnitt 2,3 letzes Zeugnis Realschule. Vielleicht bekommt er auf Gym mehr Biss.



    Hat jemand Erfahrungen damit und sowas schon mal gemacht?

  • ich weiss ja nicht, aus welchem Bundesland Du kommst-
    aber hier in NRW geht das in der Regel erst nach der 6. Klasse, wenn er dann die Empfehlung der Realschule bekommt- dann allerdings völlig problemlos-


    eine Zurückstufung in die 5 bei gleichzigem Besuch einer Höhreren Schule halte ich persönlich für ausgeschlossen;
    evtl. ist es möglich, wenn Du ein entsprechendes Gymi findest... oder umziehst :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


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  • ich weiss ja nicht, aus welchem Bundesland Du kommst-
    aber hier in NRW geht das in der Regel erst nach der 6. Klasse, wenn er dann die Empfehlung der Realschule bekommt- dann allerdings völlig problemlos


    Aus NRW.
    Das ist mir bekannt.

    2 Mal editiert, zuletzt von gamba77 ()

  • Ich hab Angst um mein Kind, er geht dort nicht gerne zur Schule, einfach eine neue Chance ab Klasse 5 aufs Gym.
    Blöd ist, jetzt sind Ferien, hab letzte Woche beim Gym angerufen ob es überhaupt möglich ist aber da ging niemand ran und dann hab ich nicht nochmal angerufen, weil verpennt.

  • Hallo,


    Tochterkind geht auf Real, auch aufgrund dessen das sie im Unterricht leider sehr ruhig ist. Von den schriftlichen Noten hätte sie auch auf Gym gehen können.


    Aber ich persönlich glaub ncht das er sich im Gymi dann besser fühlt. Da ist der Leistungsdruck doch um einiges höher und als stilles Kind geht er da vllt noch eher unter.


    Vielleicht kann er dort auf der Realschule die Klasse wechseln?


    LG

    Begrenzt ist das Leben, doch unendlich ist die Erinnerung.


    “Liebe ist niemals ohne Schmerz ” , sagte der Hase und umarmte den Igel!

  • Hallo


    Ein Wechsel während der Erprobungsstufe von der Realschule zum Gymnasium und dann eine Klasse wiederholen geht nicht. Müßte er wiederholen, wären ja seine Leistungen entsprehcend schwach und somit wäre er nicht für das Gymnasium geeignet. Ein Wechsel nach oben geht nur, wenn er entsprechend gut ist. Ob da ein Schnitt von 2,3 reicht, kann ich nicht beurteilen, es kommt auf die Noten in den Kernfächern an. Ob ihn das Gymnasium nimmt, bezweifle ich. Die Klassen sind gerade in der 5 und 6 so voll, die sind erst dabei, die eigenen Schüler auszusieben.


    Ich finde es auch ein falsches Signal, die Klasse wechseln zu wollen, weil es Deinem Sohn schwer fällt, soziale Kontakte zu knüpfen. Damit wird er an jeder Schule Probleme haben und auch am Gymnasium können Kinder gemein sein. Eher solltest Du überlegen, wie Du sein Selbstbewußtsein und seine Sozialkompetenz stärken kannst. gibt es etwas, was er richtig gerne macht, wo er gut ist? Dann förder das. Kann er einzelne Mitschüler mal einladen?


    Gruß

  • Ich glaube auch nicht, dass dein Weg funktionieren wird.
    Manchmal dauert es auch einfach länger, bis ein Kind in der Klasse "ankommt", vielleicht kannst du ihn da unterstützen und ihn ermuntern, sich mit Mitschülern zu treffen.


    Das ist jetzt zwar etwas ot:
    Ich verstehe nicht, warum Lehrer und Eltern der Meinung sind, ein stilles und eher zurückhaltendes Kind sollte besser nicht aufs Gymnasium gehen. Es gehen doch beileibe nicht nur die absolut selbstbewussten und extrovertierten Kinder dorthin und kommen besser zurecht als stillere Kinder. Ich erlebe es auch grade, dass mein auch eher zurückhaltendes Kind immer öfter für die zunehmende mündliche Mitarbeit gelobt wird - das kann man also auch lernen.

  • Und Gymnasium bedeutet nicht ein höheres soziales Niveau der Schüler, da gibt es genauso solch Stänkerer und Mobber wie überall.


    Du solltest sehen ob Du Deinem Sohn helfen kannst sein Selbstbewusstsein zu stärken, am besten mit Hilfe von außen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Und Gymnasium bedeutet nicht ein höheres soziales Niveau der Schüler, da gibt es genauso solch Stänkerer und Mobber wie überall.


    Das kann ich nicht bestäigen. Im Schnitt geht es auf dem Gymnasium am friedlichsten zu und gerade die stillen Kinder werden dort eher gesehen.

  • Doch, stänker und Mobber gibt es an jeder Schule mal mehr und mal weniger.


    Am Gymi sind es oft die eingebildeten "Ärztekinder" sag ich jetzt mal so, aber soll nicht heißen alle Kinder von Ärzten sind so-nur als Flokel.


    Ich war selber am Gymnasium und auch sehr still, meine 3 Geschwister ebenfalls und wir haben es alle zum Abi geschafft.


    Noten habe ich mir leider oft durch das mündliche vermiest, aber das ist an einer Realschule genauso wie am Gymi, wobei das mündliche immer mehr Gewicht hat!

  • Doch, stänker und Mobber gibt es an jeder Schule mal mehr und mal weniger.

    Wogegen richtet sich dein "Doch"? Niemand hat die Existenz von solchen Typen auf den Gymnasien geleugnet, es finden sich dort aber insgesamt deutlich weniger. Frag mal die Lehrer, die haben bei sowas eher Überblick. Der pozentuale Anteil solcher Kiddies ist auf den Gymnasien im Schnitt am geringsten. Ausnahmen gibt es immer, das ist eigentlich nicht erwähnenswert.

  • Hier wird ja ganz tief in die Klischeekiste gegriffen.


    "Eingebildete Ärtztekinder" finde ich ebenso schlimm wie bildungsferne Hartz 4 Kinder.



    Dass stille Kinder nicht aufs Gymnasium gehören halte ich für falsch. In der Schule muß dem Charakter eines Kindes eben auch stattgegeben werden. Nicht nur die mündlich stärkeren Kinder haben ein Recht auf Abitur.


    Was rechtfertigt zu sagen, dass ein Kind nicht auch im stillen für sich ein sehr guter Schüler sein kann?


    Ich würde mir sehr wünschen, dass man Kinder dahingehend individuell betrachtet und die Bewertung von Leistung nicht am Charakter festmacht.


    Was dein Kind speziell angeht, so kann ich nur sagen, dass ich mit 2 Kindern sehr wohl große Unterschiede an verschiedenen Schulen erlebt habe.
    Die Schule ist ebenso dafür verantwortlich, dass die Kinder Sozialverhalten lernen und alle Kinder integriert werden.
    Dein Kind kann das alleine nicht schaffen, da kannst du es von außen noch so stärken.


    Bei meiner Tochter bereue ich heute, dass ich dem überhaupt zugesehen habe und nicht meinem Bauch vertraut habe die Schule zu wechseln. Da gibt es nämlich ganz erhebliche Qualitätsunterschiede, auch was die Motivation und Ausbildung der Lehrerschaft betrifft.


    "Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut" (Laotse)

  • Ich halte einfach die Qualität des Mobbens und des Stänkerns an Gymnasien für anders, subtiler. Über eine Aussage über die Häufigkeit würde ich mich persönlich nicht herantrauen, wer kann denn darüber verlässliche Zahlen liefern?

  • Ich glaube Mobbing hat weniger was mit der Schulart zu tun. Es liegt wohl an jeder Schule selbst, wie sie damit umgeht, wie sie mit Mobbern und Gemobbten umgeht. Ich habe auf der Schule meiner Jungs noch nichts über Mobben gehört. Ich weiß, dass die ersten zwei Jahre auf dem Gymnasium die Kinder ein Zusatzfach haben, in dem über Sozialverhalten geredet wird, verschiedene Übungen gemacht werden usw. Dieses Fach wird auch nicht benotet.


    Was das Thema "stille Kinder" angeht. Bei uns auf dem Gymi ist es so, dass die Zeugnisnoten von jedem Kind einzeln abhängt. Ein Kind, das eher still ist, sich nicht oft meldet, weil es Angst hat oder schüchtern ist, bekommt keine schlechteren Noten, wenn es die schriftlichen Leistungen bringt. Wenn ein Kind, das sich viel meldet, gut mitarbeitet, aber es schriftlich nicht hinbekommt, wird bei dem Kind mehr Wert auf die mündliche Mitarbeit gelegt.


    Wenn mein Kind sich gemobbt fühlt, suche ich das Gespräch mit der Schule. Flucht ist selten die beste Lösung. Klar, wenn die Situation sich gar nicht ändern lässt, die Schule auf stur schaltet, so nach dem Motto "bei uns gibt es sowas nicht", dann ist ein Schulwechsel vllt die einzige Möglichkeit, etwas zu ändern.

  • Was das Thema "stille Kinder" angeht. Bei uns auf dem Gymi ist es so, dass die Zeugnisnoten von jedem Kind einzeln abhängt. Ein Kind, das eher still ist, sich nicht oft meldet, weil es Angst hat oder schüchtern ist, bekommt keine schlechteren Noten, wenn es die schriftlichen Leistungen bringt. Wenn ein Kind, das sich viel meldet, gut mitarbeitet, aber es schriftlich nicht hinbekommt, wird bei dem Kind mehr Wert auf die mündliche Mitarbeit gelegt.


    Macht auch Sinn. Kinder können im Unterricht brillante Plaudertaschen sein. Und in den 3! Tests für das Halbjahr trotzdem versagen.
    Ahja, ich hatte auch immer besch* mündliche Noten.
    Ich würde aber auch sagen, das du vorerst einen anderen Weg finden musst.
    Bzgl. Gymnasium könnte ich mir allerdings auch vorstellen, das je nachdem Leistung und/oder Einkommen der Eltern ein Grund zum Ausschluss sein könnten.

  • Gespräche mit der Klassenlehrerin fanden schon statt aber ich merke, dass mein Kind nicht glücklich auf dieser Schule is


    Nun möchte ich gerne meinen Sohn aufs Gymnasium anmelden, allerdings das er dann wieder in die 5. Klasse kommt, quasi Neustart weiterführende Schule.


    Mein Sohn musste, nachdem er die 5. klasse Mittelschule (Hauptschule) hinter sich gebracht hatte und
    auf die Realschule wechselte, die 5. Klasse auf dieser weiterführenden Schule wiederholen (das war Pflicht).
    Es ist auch hier an der Realschule prinzipiell möglich freiwillig ein Schuljahr zu wiederholen.
    Inwieweit dies bei Euch möglich ist - einfach mal nachhaken.


    Grundlegend würde ich allerdings eher vorschlagen, ggf. auch die Schulpsychologin zu Rate zu ziehen.
    Vielleicht gibt es trotz der unsauberen Umstände Lösungsansätze. Des Weiteren könntest Du hier den
    ggf. "geplanten" Schulwechsel ansprechen.


    Ich sehe allerdings vielmehr auch in der Schule /Klassenlehrerin hier die Intention zu handeln.
    Ein Schulwechsel ist keine Garantie (unabhängig von der Schulart!) dafür, dass sich diese Problematik ändert.
    Ein "Feilen" am Selbstbewusstsein (Selbsthilfegruppe für Kids mit Trichterbrust) wäre eine sinnvolle
    Vorgehensweise. Versuche mit der Schulpsychologin oder Klassenlehrerin gemeinsam einen Lösungsansatz
    zu finden, aber bemühe Dich auch selbst an dem Selbstbewusstsein Deines Kindes zu arbeiten.


    Viele Grüße


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Wie ausgeprägt ist das mit dem Trichter? Vererbt? Ich würde auch sagen: Ego stärken. Allein durch den Schulwechsel wird sie nicht verschwinden.



  • Wir hatten mit 2 weiteren Gymnasien Koopkurse, und bei UNS war es so das wirklich viele "Schnösel" da herum turnten die meinten sie wären was besseres weil ihre eltern geld haben. so war es einfach.


    und von einem gymi zum anderen war es vermehrt der fall, bei uns ging es sogar noch. und ich wollte damit nicht in die klischee kiste greifen, ich habe expliziet auch geschrieben das eben ja auch nicht jedes "ärtze kind" eingebildet wäre.

  • Es gibt solche und solche Gymnasium. Ich war erst Marke Birkenstock vom Ländle, dann Junge Kids von Althippies mit ganz ulkigen Namen (mich eingeschlossen). Total verschieden.
    Und um nicht alle Gymnasium aufzuzählen: Jedes hatte irgendwie seine Komponeten, außerhalb vom sachlichen Schwerpunkt. Das Problem das wenn man nicht das Glück hat, selbst einen Bekanntenkreis mit vielen (älteren) Gymmi-Kinder zu haben, man nicht genau weiß, wie das soziale Miteinander der Kinder untereinander ist. Das steht in den Prospekten nicht drin. Da schickt man als AE mit knappen Beutel, das Kind in eine Schule wo besserbetuchte Jungs beleidigt sind, wenn sie nur einen Golf statt einen BMW zum Abi bekommen, wenn's hart auf hart kommt :frag...
    Aber das kann man so nicht pauschalisieren. Find ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()