Wir betreiben das Wechselmodell auch seit nunmehr 10 Jahren.
Wir sind uns im Klaren darüber, dass unser Kind in der Prubertät womöglich eine Seite "bevorzugt", vermutlich die, mit der er in dieser Zeit besser klar kommt.
Außerdem ziehen Jugendliche sich in dieser Zeit sowieso zurück von den Eltern, ganz ohne Wechselmodell.
Einen 16 Jährigen zum Pendeln zu zwingen, das stelle ich mir abenteuerlich vor, er muss ein folgsamer Junge sein. Meine Große hätte das nie mit sich machen lassen, mein Kleiner, der, der noch pendelt, würde es mitmachen, weil er niemanden verletzen will.
Daher ist es Aufgabe der Eltern dem Kind diese Last zu nehmen! Es kann ihm nicht aufgebürdet werden einen Elternteil zufriedenzustellen.
Aus Sicht einer Wechselmutter: Ich wäre sehr sehr traurig, wenn mein Sohn mit 16 nur noch bei seinem Vater wohnen würde, mich nur noch besuchen würde. Mein Herz würde bluten, ich hätte keinen Alltag mehr mit ihm und würde ihn sehr schmerzlich vermissen.
ABER: Diese Gefühle sind mein Problem und müssen von mir bewältigt werden. Weder Vater, noch Sohn haben das auszubaden. Der der übrig bleibt, muss damit leben.
Ich beschäftige mich jetzt schon mit diesem Gedanken und sehe die guten Seiten: Ich werde ein ganz freier Mensch sein, der ganz viele neue Facetten leben kann.
Wie auch immer, der Mutter ist mit Sensibilität zu begegnen, das tut weh.
Der junge Mann muss seiner Mutter aber auch entgegentreten und sagen, was er will. Womöglich hat er das noch gar nicht getan.